Ode auf meine Grippe

O, du strenge Zuchtmeisterin,
die du mich zwischen Frost und Fieber schüttelst,
dich grinsend auf meine Brust setzt,
meine Gefühle abstumpfst und meine Gedanken benebelst.
Du bist die Feindin meiner Muse
und ich bin schon bereit,
dich zu verfluchen.

Doch will ich deine große Stärke nicht vergessen.
Wenn du mich genügend malträtiert hast,
meine Kräfte nachlassen und
mein Wille schwächelt,
schaffst du das, was ich mit Philosophie nicht erreiche:
Meine Gedanken entgleiten mir,
ich denke nicht an Pflichten, mache mir keine Sorgen,
Mir wird alles ganz egal.

Naja, wir wollen ja nicht zynisch werden:
Es gibt bestimmt ein höheres Glück als
das Gefühl von beruhigender Belanglosigkeit.
Aber ich nehme es doch als ausgleichendes Geschenk an
für deine Quälereien, du Maliziöse.

Anmerkung: Das Gedicht spiegelt meine aktuelle Situation. Die Maliziöse lässt nicht locker mit ihren Umarmungen. Deshalb bitte ich verzögerte Kommentare zu verzeihen.