Der geheilte Gelangweilte

Ansprache zum Thema Langeweile

von  EkkehartMittelberg

Ein Gelangweilter begab sich zu einem Zauberkünstler, um endlich einmal amüsiert zu sein.

Der Zauberkünstler zauberte so manches Kaninchen aus dem Zylinder, aber der Gelangweilte verzog keine Miene.

Der Zauberkünstler verzweifelte schon an sich, als ihm eine Idee kam. Er zauberte dem Gelangweilten ein Tütchen Lachpulver ins Hirn. Der Gelangweilte war im Lachen völlig untrainiert und als der Lachanfall plötzlich einsetzte, wäre er fast daran erstickt.

Jetzt ist er vorsichtig geworden und er lacht auch bei wirklich langweiligen Vorträgen immer ein bisschen. Das hört sich so komisch an, dass er andere ansteckt. Seine Bekannten haben die Wandlung bemerkt und bezeichnen ihn jetzt als Lachtaube.




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Kommentare zu diesem Text


 Regina (25.11.23, 02:15)
Nichts für ungut, aber hier muss ich korrigieren: Ein Langweiler ist einer, der die anderen langweilt, etwa durch monotone Vorträge. Einer, dem es langweilig ist, wäre ein Gelangweilter. Insofern ist dir der Text von der Wortbedeutung her misslungen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 25.11.23 um 10:08:
Hallo Gina,
warum den gleich misslungen. Es war eine Kleinigkeit, das zu ändern.
Ich hatte bewusst Langweiler geschrieben, weil immer Gelangweilte auch andere langweilen und somit gelangweilt und langweilig zugleich sind. Die Hoffnung hat mich getäuscht, dass das nachvollzogen würde.

Antwort geändert am 25.11.2023 um 10:09 Uhr

Antwort geändert am 25.11.2023 um 10:11 Uhr

 Saira (25.11.23, 10:42)
Moin, lieber Ekki,

aus den Kommentaren von dir und Regina lese ich, dass du zunächst Langweiler stehen hattest. Okay, Regina hat nicht unrecht mit ihrer Erklärung, denke aber, dass ein kleiner Hinweis gereicht hätte.

Deine Ansprache gefällt mir, schenkt sie mir doch Bilder von einem gelangweilten Typen, der das Lachen erst lernen muss. Gleichzeitig höre ich sein Gurren.

Der Zauberkünstler hat ein großes Zauberwerk vollbracht.

Mit einem Schmunzeln gelesen.

Liebe Grüße
Sigi

Kommentar geändert am 25.11.2023 um 10:44 Uhr

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 25.11.23 um 10:55:
Vielen Dank für den empathischen Kommentar, Saira.
Es ist gar keine Frage, dass Gina nach der Semantik des Dudens recht hat. Ich habe wohl zu sehr auf den Kontext vertraut und gehofft, es sei eine Pointe, wenn man den Gelangweilten als Langweiler bezeichnet.
Ich werde zukünftig wie der Gelangweilte vorsichtiger sein und hoffentlich nicht so gequält lachen.
Schmunzelnde Grüße
Ekki

 Dieter Wal (25.11.23, 13:54)
Lachtaube
Wie lachen Tauben?

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 25.11.23 um 14:52:
Die Lachtaube – ein schelmischer Wirbelwind der Lüfte! Mit einem Federkleid, das dem Regenbogen neidisch macht, tanzt dieser bezaubernde Vogel durch die tropischen Wälder. Doch da hört die Konvention auf, denn die Lachtaube hat eine Eigenschaft, die sie einzigartig macht: Sie lacht! Ja, Sie haben richtig gehört! Mit einem ansteckenden Kichern, das den Himmel zum Beben bringt, erfüllt die Lachtaube die Luft mit Fröhlichkeit und Leichtigkeit. Dieser fliegende Komiker lässt uns vergessen, dass wir auf festem Boden stehen, und bringt selbst den müdesten Geist zum Entfliehen in mühelose Euphorie. Die Lachtaube, ein poetischer Bote der Heiterkeit, der dazu bestimmt ist, die schwersten Herzen aufzuhellen und für immer in unseren Erinnerungen zu verweilen.

 Dieter Wal ergänzte dazu am 25.11.23 um 15:34:
Oha! Danke. :)

 Teo (25.11.23, 23:51)
Hi Ekki,
ein Zustand der Langeweile ist eigentlich bedauernswert und mir persönlich fremd. Deine Ansprache driftet deshalb fast ins tragische.
Tja, man kommt ins grübeln.
Lieben Gruß 
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.11.23 um 00:40:
Gracias, Teo,
mir geht es genauso wie dir. Aber wir bemühen uns, höfliche Menschen zu sein.
Liebe Grüße
Ekki

 BeBa meinte dazu am 26.11.23 um 01:07:
Glücklich ist derjenige, der weiß, worüber er lacht. Unglücklich derjenige, der es nicht weiß.

Hasta luego,
BeBa

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.11.23 um 17:34:
Gracias, Beba, ja, es giht ein trauriges Lachen, das man mit Offenheit verändern kann.

Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis (26.11.23, 15:47)
Hallo Ekki,
ich hatte das Glück, mit einem Zauberkünstler Ende der sechziger/Anfang der siebziger Jahre persönlich sehr gut bekannt zu sein, und zwar auf dem Camping-Platz Prerow. Der später unter dem Namen „Zauberpeter“ in der DDR zu großer Popularität gelangte Zauberer war damals Mitglied einer Clique von Gleichgesinnten, zu der ich auch gehörte. Er hat uns am Strand mit einigen Tricks, später auch meine Familie und die Kinder, begeistert. Also mehr zum Staunen als zum Lachen gebracht. Und das am FKK-Strand, wo Requisiten und Sonstiges kaum möglich waren. Ich erinnere mich noch gut an einen Trick, in dem er eine Münze zwischen Zeige- und kleinem Finger hielt, und sie beim Umdrehen der Handfläche jeweils innen oder außen präsentierte. Der Trick zeugte von immenser Fertigkeit seiner Finger, denn er bestand in nichts anderem, als dem Durchziehen des Ring- und Mittelfingers während des Drehens der Handfläche. Dass er später sogar seine Tricks vor Jimmy Carter präsentiert haben soll, weiß ich von Erzählungen. Er, also Zauberpeter, ist vor ein paar Wochen mit 80 Jahren verstorben. Seine Künste waren also auch nur endlich.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.11.23 um 17:40:
Schade, dass ich den Zauberpeter verpasst habe, mein Freund.  Ich war nämlich zweimal, insgesamt 8 Wochen in Prerow.

Liebe Grüße
Ekki
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