Alle 684 Textkommentare von Augustus

30.10.19 - Kommentar zum Text  Domino Day von  Livia: "Sie klebt wie Pech an meinen gefalteten Fingern, die zur Serviettentechnik wurden. Ich denke, an die Nacht als ich über meine und deine Füße stolperte. Als Merkur geboren wurde stolperte er gleichfalls über die Füße der Sonne und eine halbe Seite von ihm klebt von Pech. An sieben dunkle Jahre. Wie viele davon hattest du? Die andere Hälfte des Merkur bleibt ewig im Dunkeln (vorausgesetzt er dreht sich nicht um die eigene Achse). Die Frage ob die Sonne dunkele Jahre hatte würde obsolet werden. Die Sonne bleibt Sonne - die Gewinnerin. Merkur, der das Pech hat so nahe ihr zu sein, kann für sein Stolpern nichts und muss die zwei Seiten, kalte Dunkelheit und den verbrannten Schwefel ertragen. Ave"

28.10.19 - Kommentar zum Text  Der tägliche kleine Verlust von  EkkehartMittelberg: "na ja, wie sagte Goethe: Gedanken eines Sterblichen. Ave"

27.10.19 - Kommentar zum Text  Forchecking for Jack von  LotharAtzert: "Noch lieber praktizierte ich das Vajrasattva-Reinigungsritual, tatsächlich weit über die traditionelle Zahl hinaus. Meine Unreinheiten bezüglich Körper, Rede und Geist standen für mich zum einen außer Frage und der Klang des Hundertsilbenmantras versetzt den Körper des Sprechenden - Zelle für Zelle - schon nach kurzer Zeit in ein intensives Schwingen, welches sich, sobald man schweigt, auf angenehmste Weise eine Zeitlang fortsetzt, je nach dem, wie oft es gesprochen wird. Vibration und wohlige Wärme, auch wenn es "nur" die Begleiterscheinungen sind, zeigen, wie mächtig die Vajrasattva-Praxis auf vielen Ebenen ist. Wie nennt man das Gras, das Du rauchst?"

06.10.19 - Kommentar zum Text  Lerne, für dich einzustehen von  Xenia: "Eine Prostituierte tritt gegen die allgemeine Geilheit der Menschheit auf, gegen ein im Menschen innewohnendes universelles Äther, an welchem sie wie ein Kind an einer Zitze saugt, um lebensfähig zu bleiben. Ave"

28.08.19 - Kommentar zum Text  Johanna, Fragment einer Fortsetzung von  unangepasste: "nun, sicherlich empfindet man beim Durchlesen des Textes kein Lebensgefühl von Savoir-vivre, obgleich Anzeichen von Liebenden offenbart werden, die gewöhnlicherweise ein erhöhtes Dasein geniessen. Mansche Szene mag einige Spuren für einen Menetekel andeuten. Etwa wenn der Mann ständig mögliche Treffen mit der Frau absagt, deren Hoffnungen dann zu Enttäuschungen umswitschen, weshalb m.E. in dem Willen des Mannes eine Mentalreservation bezüglich der Treffen vorliegen könnte. Ave Kommentar geändert am 28.08.2019 um 21:32 Uhr"

27.08.19 - Kommentar zum Text  Nelle onde von  Gideon: "Salve. Sintflut, Wellen sind das Gegenteil von Aplomb, das hätte ein Hafen sein können, es wird jedoch auf das offene Meer geschaut nach „ihm oder sie oder es“; wie auch immer, die Weite wird durch das Glas drückend eingegrenzt, weswegen der Leser automatisch an ein Aquarium denken muss, obgleich Wellen und Sintflut zuvor einer größeren Freiheit bedürfen, um sich in dieser Größe überhaupt zu entfalten. Also ist hiervon nicht von einem eingeengten Aquarium zu sprechen, sondern im bildlichen Sinne von „Bekanntsein, Erkennen, Vertrauen“, oder seinen Grund verstehen und erfahren haben. Die Reifen Bewegungen der Seele sind dem lyr. Ich also nicht fremd; es durchschaut was im Innern vorgeht. Der Fisch ist hier das treibende Symbol, der stellvertretend für die Lebendigkeit oder Leben stehen könnte. Denn trotz der Erkenntnis, was da auf dem gläsernen Grund geschieht, fehlt es an greifbaren Leben. Bloße Wellen und Sintfluten, so stürmisch und gewaltig sie sind, bedeuten nichts wenn in ihren Gewässer keine maritimen Lebewesen herumkreuzen. Ave"

26.08.19 - Kommentar zum Text  Aufgelöst von  unangepasste: "Interessant, dass ein älteres Gedicht für die Gegenwart herhalten muss als Ausdruck des Vergangenen, die Gegenwart zu beschreiben. Die Zukunft als Neues präsentiert im Grunde nicht wirklich neues - sondern Altes wird im Beobachten vom jetzigen Dasein in der Atmosphäre der Nordsee eingeschaltet. Den Blick nach Vorne nach draußen bedeutet eigentlich den Blick inwendig wenden. Was gibt es Neues zu sehen am Meer, das man einst wie belebt im Paradies entlang geschlendert ist um den besonnenen und wechselseitigen Gefühlen zu frönen; kaum etwas Neues - die Kulisse ist bloß noch da als eine verlassene Bühne, auf der einst wohl ein herrliches Stück Theater gespielt wurde. Ave"

16.07.19 - Kommentar zum Text  Kein Liebesbrief von  Xenia: "M.E. handelt es sich hierbei um eine subtile, einst verklärte Beziehung zwischen dem Zuhälter und seiner Prostituierten. Aus dieser Perspektive bekommt der Text viel mehr Würze. Es wird gestritten, geschlagen, geflucht, geweint. Es wird sogar an Mut nicht gespart, und das hat schon was zu bedeuten, wenn eine Hure gegen ihren Zuhälter aufbegehrt. Auch die übermütige Betitelung, der Zuhälter sei ein Vergewaltiger wird erst im Nachhinein kleinlich zurückgenommen, wo noch zuvor im Effekt der Funke der Wahrheit aufblitzte. Ave"

15.06.19 - Kommentar zum Text  Eine Satz für Satz Neuschreibung des 2. Kapitels von Dostojewskis Aufzeichnungen aus einem Kellerloch von  toltec-head: "Eigentlich ein subtiler Text, insofern der Leser die Ameisen als fleissige Viecher sich denkt, also sie mit Fleiß gleichsetzt, die auch über ihr Gewicht hinaus schwere Dinge tragen können. Der Autor, der sie in seiner Küche rumlaufen hat, zerquetscht oder tretet auf sie drauf. Symbolträchtig ist diese Handlung deshalb, weil der Autor den für die große Literautur zu schreiben benötigten andauernden Fleiß, wie ihn die Ameisen in Kolonien und Reihen darstellen, tötet oder töten lässt. Die Räumlichkeiten sollen sauber und clean sein und Yoga auf glänzenden Böden praktiziert werden. Womit hier der absolute Begriff eines modernen geistlosen und schöpferarmen Menschen geschaffen wird, dieser nämlich ist faul und träge geistig tätig zu sein. Aus der Perspektive nähern wir uns Kafka, (ich übrigens kann ihn nicht leiden, den Hurenbock) und seinen Ungeziefermotiven. Ave Kommentar geändert am 15.06.2019 um 12:47 Uhr"

13.05.19 - Kommentar zum Text  Risse von  Xenia: "„Ich war im Knast.“ Knast, ein eher abfälliges Wort für Gefängnis, welches verdeutlicht, dass das lyr. Ich den Besuch (als Insasse oder Besucher, das bleibt offen) unangenehm empfunden hatte. Der nennenswerte Riss nach einer solchen Erfahrung bleibt, wie hier gesagt wird und könnte gleichzeitig eine übergreifende Frage aufstellen: ob den insgesamt Tiere und Säugetiere, die in Gefangenschaft gehalten werden, eine Kolonie von Rissen sind, deren Schicksal in der Unmündigkeit besteht, in der verschlossenen Kammer des Schweigens mit zwei Fenstern auf keine Art und Weise nach Außen das entzweite, entwurzelte, zerrissene, zerronnene, zerriebene, zerdrückte, zerschlissene Selbst zum Ausdruck bringen zu können? Ave Kommentar geändert am 13.05.2019 um 23:49 Uhr"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Augustus. Threads, in denen sich Augustus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Augustus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar und  2 Kommentare zu Teamkolumnen verfasst.

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