Aphorismen

Freie Zeit ist wie Stauraum – egal wie viel du davon hast, es füllt sich. /

Die Unweisen verwechseln Gleichmut mit Gleichgültigkeit und verachten diese. / Und je unweiser sie sind, umso zweckloser wird es, sie auf den fatalen Irrtum aufmerksam zu machen. /

Wer mir ins Auge sticht, will mir wo Möglich eines Auswischen. /

Gegen den Stillstand gibt es unzählige Beweggründe. /

Der gehemmte Sadist wird Sarkast - eine frivole Prüderie, die manches Buch gerettet hat /

Wir streben nach / harmonischen Beziehungen – / aber wir reifen / an den gescheiterten. /

Der Schritt von „Eigentlich müsste ich doch glücklich sein!“ nach „Jetzt bin ich glücklich!“ ist vielleicht nur ein Tanzschritt. Zu zweit bei schöner Musik. /

Innehalten / im Lauf der Zeit / Atemlos /

Es gibt keine Bildung, außer es bilden sich Ringe im Raum. /

Was / unnötig / in / die / Län / Ge / ge / Zo / gen / wird, / macht später keinen Stich mehr. /

Befindest Du dich in einem guten Fahrwasser, solltest Du nicht aus der Spur gehen. /

Eigentum verpflichtet, Eigensinn hoffentlich auch. /

Nur der den Längsten hat, wird Sieger sein, / Kurzatmigkeit sieht selten sein Ziehl, /

[Und der Vogel blickt aus dem Vogelauge. Und der Mensch blickt aus dem Menschenauge. Und Asche, Asche, Asche geht durch das Vogelauge, bis zum Grund des Herzen, in dem Gott wohnt. Und Asche, Asche, Asche geht durch das Menschenauge, bis zum Grund...

In der Stultokratie fühlen sich die Dummen frei, gleich und brüderlich. /

Für den Weg zu sich selbst wäre eine Adresse hilfreich. /

1. Wer sich gehen lässt, kommt meistens nicht an. / 2. Wenn man sich gehen lässt, sollte man andere mitreißen. Sonst wird die Zeche zu teuer. / 3. Junge Menschen und Hochbetagte lassen sich öfter gehen. Jugendliche haben mehr davon. / 4....

Der Mensch hat keinen Fehler; er ist halt so. /

1. Patriotismus pervertiert meistens, weil er den Keim der Überheblichkeit in sich trägt. / 2. Patriotismus, aus bürgerlichen Revolutionen entstanden, wird immer stolzer auf die eigene Tüchtigkeit, bis er blind wird für die der anderen. / 3....

Es gibt Dinge, die darf man nicht aussprechen; aber das heißt noch lange nicht, daß man sie auch verschweigen muß. /

Warum ist jeder wie ich, nur ich nicht? /

Das wird ein Nachspiel haben! Den Rest mach ich mir vor... /

Meine Meinung ist nicht teilbar, / du teils sie jedoch mit mir. /

Sei rund, / sei rundum Wohlgenährt, / dann bringt dich magere Kost / nicht gleich in Panik. /

1. Freunde, die dich an trüben Tagen erheitern, gleichen der Sonne. / 2. Trübe Tassen an trüben Tagen verdoppeln deine Klagen. / 3. Erinnerungen an heitere Tage können über die trüben hinweghelfen. / 4. Die Schalmei freundlicher Anmut...

Was sich liebt das neckt sich, und: verneckt sich das Stecken, tun ein schnell alle am... Allerwertesten lecken. /

Eine Rosine macht noch keinen Gugelhupf / und eine Rosalinde noch kein KV. /

Erfolg solle messbar sein und in Anbetracht des <Sein> erfolgreich. /

Wer sich für Dinge keine Zeit nimmt, hat keine. /

Abschied als ein Wort abgeschiedener Willkommenheit. /

Was bleibt von Fehlbarkeit und sinnender Sitzung, sesshaft an Zisternen; wie Schwestern der Nacht sage man sich Sonetten im Mondlicht während genussvoll vom Wasser säuselnd gesoffen wird. Harsch und... mit GROSSGESCHRIEBENER Kritik schläft man...

Das Schwere wird bald einfach oder es beschwert sich und das Einfache wird schwerlich einfach (nur) bleiben. /

Am Stück zerrissen, / gelungene Scheinkritik. /

Was ich dir aus der Nase saugen muss, / reicht nicht immer zu einem Hochgenuss /

Aus dem schwachen Menschengeist entstehen die Blender, Geier und geilen Krieger. / © Sigrun Al-Badri / 2023 /

1. Wer beantragt, muss mit Ablehnung rechnen. / 2. Wer beiträgt, muss auch den Tadel teilen. / 3. Der vorträgt, gerät zuerst in die Kritik. / 4. Der mitträgt, wird gesucht. / 5. Wer austrägt, macht sich unbeliebt. / 6 Wer sich...

Gutes von Gestern ist heute die Zukunft. /

Es ist nicht immer alles die böse Gesellschaft schuld. Und auch nicht der innere Schweinehund. Oder diese nächtlichen Geister. /

Diese Welt wird von so wenigen, dummen Gedanken zusammengehalten, dass es weh tut. Die Alltagssprache erzählt immer wieder nur von der selben mangelnden Vorstellungskraft. /

Poetische Texte sind anders als Fahrpläne immer experimentell. /

Wer kannte früher Köttbulla? / Doch dann kam Billy... /

Du bist von Ideologien umgeben und schweigst. Aber bilde dir nicht ein, dass das Verschwiegene ideologiefrei ist. /

Ein Aphorismus klärt mich darüber auf, dass ich scheinbar kleiner werde, wenn man sich von mir entfernt. Trotzdem bleibt der Schein; der Aphorismus hat keinen Einfluss darauf. Es gibt unzählige Aphorismen über die Dummheit. Sie ist geblieben. /

1. Lieber Vorsicht als Zuversicht. / 2. Es gibt viele Ansichten, selten mit Durchblick. / 3. Der Umsichtige muss sich umdrehen. / 4. Wer lange nachsieht, hat das Nachsehen. / 5. Weitsichtige nehmen Rücksicht. / 6. Mit der Einsicht wächst...

1. Hass verzehrt die Leber des Hassenden. / 2. Man fühlt sich ohnmächtig angesichts der Schwierigkeit, Hass in konstruktive Energie umzuwandeln. / 3. Hassende wollen den Hass ausleben und reagieren gereizt auf Versuche, ihre Motive zu...

Wenn du wissen willst, was auf der Hand liegt, öffne deine Faust. /

Das letzte Wort gebührt dem letzten Menschen. /

Gutmenschen haben nur einen Fehler - niemals regieren sie irgendwo. /

Das Selbst kann nicht selbstlos sein. Das Selbstlose ist bar aller Verhaftenheit. /

1. Es nützt nichts, in den Spiegel zu schlagen, wenn einem sein Ebenbild nicht gefällt. / 2. Der Spiegel reflektiert Äußerlichkeiten, der Weg zur Seele ist meistens zu lang. / 3. Die Kommunikation mit dem Spiegel ist eine Einbahnstraße. /...