gegengiftzahn

Sonett zum Thema Allzu Menschliches

von  monalisa

schatten werden mit mir alt und träge,
rollen sich zusammen, katzengleich,
dösen, mir zu füßen, schmiegsam weich,
während ich mein missbehagen wäge,

daraus eine furth zu bauen, stege
in ein morgen, in mein zukunftsreich.
schlangen speien spöttisch ihr geseich
über meine späten traumtanzwege,

zischeln mir von unvernunft, ja wahn,
weil ich mich erneut zum affen mache,
längst schon hätt ich meine chance vertan.

doch bevor ihr gift mich lähmen kann,
ziehe ich beherzt den üblen zahn,
seh dich an und lache, lache

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (22.10.14)
Das ist der richtige Weg, mona, spielerisch in Worte gefasst und schön zu lesen.
Liebe Grüße, Dirk

 monalisa meinte dazu am 23.10.14:
Ich freu mich sehr über deinen Beitrag, Dirk! Auch und besonders freu ich mich, dass du mich in den Kreis deiner LieblinglingsdichterInnen aufgenommen hast. Welche Auszeichnung. Danke sehr

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg (22.10.14)
Liebe Mona,

jeder Mensch hat seine Traumtanzwege und es wird immer Schlangen geben, die ihr Geseich ablassen, weil sie damit nichts anfangen können.
Sie bezeichnen ihn als Traumtänzer.
Wenn man sich treu bleiben und nicht fremdbestimmen lassen will, muss man solchen Spöttern den Giftzahn ziehen, indem man sie ignoriert und sich selbstkritisch mit Humor sieht. Dann hat man seine Chancen nie vertan.
Für diese Lebensklugheit hast du in deinem Sonett wunderschöne Bilder gefunden.

Liebe Grüße
Ekki

 monalisa antwortete darauf am 23.10.14:
Lieber Ekki,
welch schöner Kommentar :)!
Ja, in dem Geseich der Schlangen steckt meist eine gehörige Portion Neid, weil sie sich selbst nicht auf ihre Traumtanzwege trauen, sich immer damit rausreden, dass sie keine Beine haben ... und überhaupt, macht man das nicht.

Mir gings hier auch ums Altern und darum, dass einem heute - wenn die Kinder aus dem Haus sind, oder die Pensionierung ansteht ... - wieder viele Wege offenstehen, man sich noch einmal ganz neu auf das Wagnis Leben einlassen kann und darf, man auch die Schlangen in einem selbst geflissentlich überhören sollte, wenn sie einen kleinhalten und an der Entfaltung hindern.

Vielen herzlichen Dank für deinen einfühlsamen Kommentar und die doppelten Sternchen, du verwöhnst mich!
Liebe Grüße,
mona
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