Buddhanatur

Lehrstück zum Thema Befreiung

von  LotharAtzert

Alle Wesen haben die Buddhanatur, heißt es. Einige sehen darin jedoch einen Freifahrtschein für allzu sorglos-lockeren Lebenswandel. Es ist zwischen Haben und Verwirklichen der Anlage freilich ein Unterschied.
Anhaftungen aufgeben und Abneigungen überwinden sind unabdingbar. Mitgefühl mit allen und Weisheit werden als die beiden Flügel für die Überwindung des illusorischen Seins bezeichnet. Die Wichtigkeit von Mitgefühl ist leicht verstehbar. Weisheit hingegen (Prajna Paramita/vollkommene Weisheit) entsteht aus sechs aufeinander aufbauenden Teilen, nämlich der Ausübung von Freigiebigkeit, von Güte, Geduld, Fleiß, Meditation und, als Ergebnis der Fünf,  Weisheit. Fehlt auch nur eines der Genannten, wird die Buddhanatur nicht verwirklicht. Man stirbt dann als gewöhnlicher Mensch, ohne jede Erinnerung.

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Kommentare zu diesem Text

Festil (59)
(30.10.17)
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 LotharAtzert meinte dazu am 30.10.17:
Du fragst zurecht. Ich hab das mit der Wiedergeburt weg gelassen, weil, wenn keine Erinnerung da ist, auch kein Wissen um sie besteht.
Da aber die Buddhanatur unabhängig vom Wissen um sie vorhanden ist, hat jeder auch in jedem Leben eine neue Möglichkeit, wobei das Karma ausschlaggebend ist: je mehr in der Vergangenheit Gutes bzw. Befreiendes angesammelt wurde, umso wahrscheinlicher ist eine Verwirklichung.

Die Gefahr, daß es nie gelingt, wird sogar ausgeschlossen.
Ich danke Dir dafür, daß Du mir die Möglichkeit gabst, auf diesen Punkt nochmals hinzuweisen.

 idioma (30.10.17)
Es gibt also offensichtlich noch einiges zu tun und zu ändern......

DANKE für diese Erklärungen, die hilfreich sind,
da ich einen Kalligrafie-Auftrag mit 8 Schriftzeichen habe,
wovon das letzte Kanji " Buddhanatur " bedeutet und am schwierigsten ist, denn es enthält u.a. 3 senkrechte Pinsel-
striche, die möglichst senkrecht sein sollten, außerdem
muss für dieses allerwichtigste Zeichen am Ende genug Platz
auf dem Papier und auch genug Tusche übrig sein......
Format 140 x 35 cm
Nach zig Metern beschriebenem Papier ( den ganzen Sommer )
ist grade Pause, Flaute, toter Punkt........

" Die Gefahr, daß es nie gelingt, wird sogar ausgeschlossen."
DANKE für diesen Satz, den ich aufs Schreiben transferieren
möchte, um nun wirklich nochmal neu anzusetzen
und dann auch hier ein Ergebnis einzustellen,
versehn mit einem Link zu Deinem Text !
idi

Kommentar geändert am 30.10.2017 um 01:50 Uhr

 LotharAtzert antwortete darauf am 30.10.17:
O das freut mich wirklich sehr zu lesen, auch wenn ich wahrscheinlich ein Kalligrafie-Banause bin. Immerhin, die Zahl 8 läßt an die 8 Trigramme denken, die in der Verdoppelung die 64 I-Ging Zeichen ergeben, deren Deutung in China trotz Kulturrevolution immer noch gepflegt wird.

Ja, es gibt auch eine Begründung, warum es ausgeschlossen werden kann, aber das würde hier zu weit führen, zumal es sich mehr an ein intellektuelles Publikum richtet.

So, denn wünsche ich gutes Gelingen für Deinen Auftrag, idi
Gruß

 idioma schrieb daraufhin am 30.10.17:
Ja - sicherlich kein Zufall, dass es gerade 8 Zeichen sind !!!!!!!!
idi
Bette (70)
(30.10.17)
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 LotharAtzert äußerte darauf am 30.10.17:
Die anderen 23 Texte aber auch.
Gruß und Dank
L.

Ich tu' einfach mal so, als hätte jemand eine Frage zum Text gehabt -meinetwegen eine C. aus D.: "In welcher Relation steht Freigiebigkeit zur Weisheit?"
Antwort: Wenn jemand Hunger hat, gibst du ihm zu essen. Es würde nichts nutzen, wenn Du ihm die Befolgung der Prajna Paramita empfehlen würdest. Das Essen hilft ihm für den Tag. Eine Ausbildung hilft für das ganze Leben.
Das Praktizieren des Dharma schließlich hilft ihm, von allen Bedingungen frei zu werden. So ist die Weisheit der Freigiebigkeit immer an das zu knüpfen, was gerade fehlt. Der karmische Verdienst, eine Schrift, wie die Prajna Paramita weiterzugeben, ist laut Buddha unermesslich.

Antwort geändert am 30.10.2017 um 21:10 Uhr
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