Es kracht wie Donnerhall

Fabel zum Thema Grenzen/ Grenzen überschreiten

von  EkkehartMittelberg

Auf einem Fest hatten die Dickhäuter über den Durst getrunken und sie fielen aus der Contenance.

Das Rhinozeros machte den Anfang und schlug vor, es mal richtig krachen zu lassen.

Als die anderen Einverständnis nickten, ließ das Rhino einen sausen, dass sich die Bäume in der Savanne bogen. „ Nicht schlecht“, applaudierte der Jumbo und schickte einen hinter her, dass der Schnee auf dem Kilimandscharo taute.

Es geht auch anders“, säuselte die zarte Gazelle und entließ ein Fürzchen, so wohltönend und wohlriechend, dass die Savanne zu träumen begann.

Ein Papagei, der die Flatulenzen verfolgt hatte, versuchte die Gazelle zu imitieren.

Er erwischte auf Anhieb das leicht quietschende hohe C, so dass sich selbst die Giraffen vor Vergnügen auf die Schenkel schlugen.


Ein alter weiser Marabu kommentierte: Auch Imitation kann originell sein.




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Kommentare zu diesem Text


 plotzn (24.03.23, 08:38)
Servus Ekki,

da hast Du Dir ja ein akustisch und olfaktorisch anspruchsvolles Thema ausgesucht. Die Conclusio gefällt mir.

Der eine tönt wie Donnerhall,
voll Kraft und theatralisch,
der andre wird statt lautem Knall
beim Furzen musikalisch.

Sorry - Reimzwang!

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.03.23 um 10:46:
Lieber Stefan,
deine hübschen Reime passen gut zu dem leichten Erzählton,
um den ich mich bemüht habe, weil er in Fabeln selten ist.
Merci und liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (24.03.23, 10:58)
Hallo Ekki,
das passt wie die Faust aufs Auge.

Heute muss es krachen, die Leisen haben kein Chance.
Mit Anstand und Bescheidenheit erreicht man nichts mehr!

Mit Tumult und Skandal in die Zukunft das bringt Quote!

Herzlichen Grüße
TT

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 24.03.23 um 15:10:
Gracias dafür, Tasso, dass du die Übertreibung als Stilmittel bemerkt hast.

Herzliche Grüße
Ekki

 Saira (24.03.23, 13:28)
In deiner Fabel spornt der Pups ja direkt zum sportlichen Event an und sogar zum Karaoke  :D  

Danke für diesen herrlichen Lacher, lieber Ekki!
 
Herzliche Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 24.03.23 um 15:15:
Liebe Sigi,
es scheint doch einige konsterniert zu haben, dass ich dieses Thema gewählt habe. Umso mehr freue ich mich darüber, dass du als Lady über die barocke Komik lachen konntest.

Herzliche Grüße
Ekki

 Didi.Costaire (24.03.23, 16:16)
Eine unterhaltsame Geschichte, Ekki!

Schöne Grüße,
Dirk

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 24.03.23 um 16:20:
Merci, Dirk, ich hoffe, dass die Komik rüber kommt.

LG
Ekki

 GastIltis (24.03.23, 19:57)
Hallo Ekki,
manchmal wundert man sich, dass es immer noch Relikte aus der Kolonialzeit zu geben scheint. Immer, wenn ich mal einen Spaziergang über unseren Friedhof mache, fällt mir gleich links hinter dem Haupteingang ein ziemlich großer unbehauener Stein mit einer ominösen Gravur in Goldbuchstaben auf. Da steht nichts weiter drauf als: „Hier ruht Familie Donner“
LG von Gil.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 24.03.23 um 20:14:
Merci, Gil, es gehört ein geschultes Auge dazu, diesen Zusammenhang zu erkennen.

LG
Ekki

 harzgebirgler (26.03.23, 19:03)
:) :) 
joseph pujol zu imitieren
vermag kaum eines von den tieren -
der liess schier melodien fahren
wovon erbaut nicht alle waren. :D

https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstfurzer

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 26.03.23 um 20:01:
Vielen Dank, Henning,
Sachen gibt's, die gibt's gar nicht.

LG
Ekki
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