Gedankenreise, dezembernd

Gedankengedicht zum Thema Augenblick

von Isaban

Mainz Hauptbahnhof, das Dunkel holt uns ein.
Die Stadt scheint schon im Dämmerschlaf zu stecken.
Beschneites Schwarz sitzt grau in allen Ecken -
uns ist, als müssten wir ganz leise sein.

Ruinenmauern werfen schwere Schatten
vergangner Pracht und toter Gültigkeit.
Sie schreiben in die Nacht: Gib Acht, die Zeit
mischt mit. Was wir auch waren oder hatten:
vorbei. Sie warf uns (anfangs sehr subtil)
am Ende aus dem kurzweiligen Spiel.

Der Zug bewegt sich auf vereisten Gleisen,
trotz Wetterlage stetig, kurz vorm Ziel.
Wir dürfen zwar ein Stückchen mit ihm reisen;
am Fahrplan ändert das nicht viel.

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Kommentare zu diesem Text

AZU20 (08.12.10)

Schön gerschrieben. LG

Isaban meinte dazu am 08.12.10:

Vielen Dank, Armin!

Liebe Grüße,

Sabine

Bergmann (08.12.10)

Ja, ich stimme AZU20 fast zu.
Mich stört an dem kaum verkappten Sonett metrisch "kurzweiligen", auch wenn es inhaltlich zu rechtfertigen ist; und "bei Gott" - das ist mir zu be- oder anzüglich.
LG, Uli

Isaban antwortete darauf am 08.12.10:

Hab vielen Dank für deine Rückmeldung und die Anregungen, Uli.
Ich hab "bei Gott" mal ausgebaut, finde ich zwar wegen der Ambiguität Floskel/Zielort immer noch witzig, aber du hast recht, es ist für die Bebilderung nicht zwingend notwendig.
Beim "kurzweiligen" bin ich allerdings anderer Meinung als du. Klar, "kurzweilig" wird Xxx betont, beim "kurzweiligen" setzt aber bei der dritten Silbe die automatische Zwischenbetonung ein, weil man keine drei unbetonten Silben hintereinander sprechen kann, es wird also XxXx betont, passt somit vollkommen in die Metrik und ergibt für mich einen hübschen Doppelsinn, auf den ich nicht wirklich verzichten möchte.

(der ganze Vers mal geixt:

am Ende aus dem kurzweiligen Spiel
x Xx X x XxXx X)

Liebe Grüße,

Sabine

Bergmann schrieb daraufhin am 08.12.10:

Gut, nun stimme ich doppelt voll zu!
LG, Uli

Abrakadabra (41)
(09.12.10)

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Isaban äußerte darauf am 09.12.10:

Vaseline-Kommentar.

Fabi (50)
(19.09.14)

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Isaban ergänzte dazu am 22.09.14:

Danke, liebe Fabi!

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