Nachts bei Licht

Gedicht zum Thema Ermutigung

von  GastIltis

Könnten wir die alten Psalmen
noch liturgisch untermauern,
tschilpten Spatzen von den Palmen
lustig runter: wir bedauern!

Hülfe es, die Altchoräle
kosmologisch zu behandeln,
sollte sich manch arme Seele
krähenflügelig verwandeln.

Und geläng es, mit Kantaten
Menschen göttergleich zu preisen,
blieb der Storch noch ungebraten,
oder hinterm Nil auf Reisen.

Sollten Motten und Motetten
nachts bei Licht sich je begegnen,
wär das Kirchendach zu retten.
Nur: es dürft' beim Bau nicht regnen.

Dann, das gelte nur für Requien,
nützten Töne aller Arten
nicht den Leuten, die bald wegziehn.
Wie? Wohin? In Nachbars Garten ...


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: TassoTuwas, plotzn, Regina, TrekanBelluvitsh, Sätzer, SinOnAir, Didi.Costaire, Jo-W., franky, AZU20, millefiori.
Jubel!

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (07.05.19)
Ich las
Sollten Motten und Moneten
nachts bei Licht sich je begegnen,
wär das Kirchendach zu retten.
Nur: es dürft' beim Bau nicht regnen.
und war verwundert, warum du die Finanzen von Mutter Kirche derart falsch einschätzt. Na, mein Fehler...
;-)

 GastIltis meinte dazu am 07.05.19:
Hallo Trekan, eine wunderbar ausbaufähige Anregung:

Wenn Moneten und Motetten
nachts bei Licht sich je begegnen,
wär das Kirchendach zu retten.
Nur: es dürft' beim Bau nicht regnen.

Ich frage mich nachträglich sowieso, was die Motten da suchen. Gut, das System ist etwas verstaubt …

Danke und LG von Gil.
Sätzer (77)
(07.05.19)
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 GastIltis antwortete darauf am 07.05.19:
Hallo Sä, danke für deine Zeilen. Als Kulturinteressierter bin ich natürlich auch mit dem Kirchengesang groß geworden. Unser Musiklehrer in der Schule war ein ehemaliger Thomaner. Später habe ich sogar Werke von Händel im Chor gesungen. Aber ansonsten sind wir Gefährten. Und zu Dachkonstruktionen (einfacher Art) kann ich mich auch bekennen. Viele herzliche Grüße von Gil.
Sin (55)
(07.05.19)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 07.05.19:
Siehst du, nun wollte ich mein Licht bei dir auch hinter den Scheffel stellen und habe es im Eifer verpasst. Was sagt mir das. Ich kann noch viel von dir lernen. Apropos Nachtbars: da müsstest du meinen Schlagabtausch mit plotzn in seinem „Dementsprechend“ zu Nachtclub, Nachklapp und seinen speziellen Einwürfen lesen. Aber, wem sage ich das? Danke und herzliche Grüße von Gil. (klein mit Hut).
Sin (55) äußerte darauf am 07.05.19:
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 GastIltis ergänzte dazu am 08.05.19:
Bin ich aber froh. Im Halbschlaf hatte ich beim Klammerausdruck im Strafvollzug gelesen. LG von Gil.

 Didi.Costaire (07.05.19)
Gut gedichtet, Gil!

Wie das Amen in der Kirche
folgt auf jedes Kreuz ein Kreuzreim.
Mir bekannt sind bloß ein Hirche
und ein Taschentuch voll Schneuzschleim.

Schöne Grüße, Dirk

 GastIltis meinte dazu am 07.05.19:
Danke Dirk, mit den Kirchenoberen kenne ich mich nicht so aus. Hirche sagt mir nichts. Der letzte, dessen Name mir noch in der Erinnerung verblieben ist, hieß Lerche. Klingt fast passend zum Gedicht, war zweiter Präsidenten der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, vorher allerdings Vorsitzender Richter und an 59 Todesurteilen des Sondergerichts Braunschweig beteiligt. Da reicht ein Taschentuch nicht aus.
Dennoch viele Grüße von Gil.
Jo-W. (83)
(07.05.19)
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 GastIltis meinte dazu am 07.05.19:
Lieber Jo, an Sä hatte ich meine kirchenmusikalischen Erfahrungen schon mitgeteilt. Da ich in Dresden studierte (ein Privileg), habe ich, damals noch in der Kreuzkirche, natürlich auch mehrfach das Weihnachtsoratorium erlebt. Meinen letzten sakralen Genuss, wenn man das so sagen kann, habe ich übrigens bei einem Orgelkonzert von Matthias Eisenberg in der Frauenkirche von Grimma in Sachsen erleben dürfen. Danke für deine Zeilen. Herzlich Gil.

 TassoTuwas (08.05.19)
Lieber Freund, ein ums andere mal machst du mich sprachlos!
Mit dieser Sachkenntnis, wärst du in jedem Kirchenvorstand ein Vorzeigemitglied. Aber das bist du ja schon hier, obwohl auch diese Gemeinde unter Mitgliederschwund leidet. Ich glaube, wenn die Kraft der Worte nicht reicht, ein Kreuzzug muss her! Sei herzhaft gegrüßt von TT

 GastIltis meinte dazu am 12.05.19:
Hallo Tasso, da machst du auf freundliche Weise den Bock zum Gärtner! Um in den Vorstand zu gelangen, müsste man Mitglied werden. Und dann noch Vorzeigemitglied! Ich war ja früher begeisterter FKK-Anhänger, aber doch nicht deshalb. (Übrigens habe ich in der letzten Funktion heute angebadet). Das mit dem Kreuzzug müssen wir besprechen; da muss ein passendes Motto her. Vielleicht sollte ein Wettbewerb dafür ins Leben gerufen werden. Jetzt erstmal danke und viele Grüße an dich von Gil.
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