Lest ihr oder spielt ihr nur mit Texten?

Erörterung zum Thema Kritik/ Kritiker

von  eiskimo

Bevor ihr diesen Text  näher betrachtet, bevor ihr wieder blitzschnell vorsortiert, ob der Autor überhaupt zu euren Favoriten gehört, ob er auch euren literarischen Geschmack bedient, das gewünschte Genre und eine angesagte Rubrik gewählt hat, ob die Überschrift ansprechend genug, die Einleitung genug provokant und Textlänge lang genug sind, ja, ob sein Text überhaupt fetzt und funzt und bei euch klingelt; bevor ihr also da alle eure Häkchen macht- wie gesagt, blitzschnell, aus dem Bauch heraus – und bevor ihr dann zögert , weil ihr dann doch das Überraschende, den Witz oder eine Pointe vermisst  -„nö, den können wir vergessen“ – bevor ihr diese so billige Geste der Geringschätzung und des Ablehnens vollzieht  -
überlegt doch bitte mal eine Sekunde lang, welche zutiefst einseitigen Willkür-Akt ihr damit betreibt:  Bequem vor dem Bildschirm sitzend einfach mal per Mausklick wegselektieren, was von einem sich marternden Schreiber  in harter Geistesarbeit erschaffen worden war.
Ihr seid damit Akteure eines von Grunde auf ungleichen Handels. Anbieter exponieren sich schutzlos mit einem Produkt, das vom Verbraucher dann wie auch immer geprüft, gemessen, durchleuchtet werden kann... oder auch nicht.  Die Energie, die zur Urteilsfindung aufgebracht wird und die Frage, ob da überhaupt eine Kompetenz zur Beurteilung  vorliegt, eine adäquate Einstellung, die nötige Sorgfalt – all das kann niemand wirklich nachvollziehen.
Angebotene Texte werden sehr oft ignoriert, ohne jegliche Begründung. Null feedback.  Pech gehabt. Auch das Empfehlungsknöpfchen  kann „blind“ gedrückt werden, ohne jegliche Begründung.
Glück hat, wer vom Verbraucher tatsächlich ein paar Zeilen der Würdigung erhält. Ja, das ist dann wirklich Glück. Und um in den Genuss dieses Glücks zu kommen, muss man spüren, was beim Verbraucher geht  und sich entsprechend anpassen. Oder man ist wirklich stark und macht sein Ding, egal mit welchem Echo.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (30.03.20)
Pardon, monsieur, dies ist keine Erörterung und: Du kannst deinen Text unkommentierbar machen, um dich vor diesen "Akten der Willkür" deiner Leser zu schützen. Dann zieh dein ding durch, egal, was jemand dazu meint. Ich für meinen Teil finde die Kommentare unter meinen Texten meistens hilfreich. LG Gina

 eiskimo meinte dazu am 30.03.20:
Ich ja auch.... wenn sie denn explizit erfolgen.
Meistens schrei(b)t man doch ins Leere...
vG
Eiskimo

 AchterZwerg (30.03.20)
Hallo Eiskimo,
ich denke schon, dass es gute und grottenschlechte Texte gibt.
Das ist nicht nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. -
Schweigen breitet sich zuweilen auch aus Höflichkeit aus ...

ahnt
der8.

 eiskimo antwortete darauf am 30.03.20:
Du hattest Gäste, du hast gekocht. Okay - es war nicht alles perfekt, und dann gehen die ... schweigend. Kein Wort.
So kommt mir das manchmal vor. Wie gesagt, es ist ein ungleiches Match.
Mir macht Kochen trotzdem Spaß
Eiskimo

 ViktorVanHynthersin (30.03.20)
Deine beiden letzten Sätze sind die Antwort auf Deine "Frage". Wer den Leser weder im positiven noch im negativen Sinn erreicht, bekommt keine Resonanz.
Herzlichst
Viktor

 Dieter_Rotmund (30.03.20)
Zu verplappert.
"Feedback" ist zwar ein Anglizismus, dennoch ein Substantiv.
Die "wirklich Starken" schalten die Kommentarfunktion ab.

 Fuchsiberlin (30.03.20)
Sich selbst treu bleiben, sein Ding durchziehen, abet auch für Kritik empfänglich sein. Ich empfehle hin und wieder auch einen Text, ohne einen Kommentar abzugeben. Nicht immer bedarf es viel an Worten. Manchmal findet man vielleicht auch keine. Ich stimme Dir zu, dadurch dass mit einem Klick oder fehlendem Klick schnell der Daumen nach oben oder unten geht, die Gefahr besteht, dass nicht etwas länger über das Gelesene nachgedacht wird. Dennoch sind spontan entstandene Kommentare nicht immer so verkehrt.
LG
Fuchsi

 eiskimo schrieb daraufhin am 30.03.20:
Danke! Damit kann ich was anfangen.
LG
Eiskimo

 DanceWith1Life (30.03.20)
seltsam, keiner scheint sich dem eigentlichen anliegen des textes stellen zu wollen. damit wäre die frage, die ja eigentlich nur etwas unglücklich formuliert ist, des titels, erstmal sopzusagen aus dem weg. wie ich das spielerische des titels, das einen sehr zweischneidigen aspekt anklingen lässt, jetzt so formulieren könnte, dass sich der leser dieser beobachtung gerne stellen will, halte ich für eine ziemliche herausforderung vom feinsten. in diesem sinne hat der text durchaus potenzial.

 eiskimo äußerte darauf am 30.03.20:
Ich freue mich, dass endlich jemand tiefer schürft... Denn es geht hier nicht um Plapperei oder verletzte Eitelkeit, sondern um die alles entscheidende Beziehung zwischen Autor und Leser. Ist das so wie im Dudelfunk, wo man das eine oder andere mal im Vorbeigehen aufschnappt oder kommt es zu echter Zuwendung mit Respekt und Wertschätzung.
lG
Eiskimo
Stelzie (55)
(30.03.20)
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 eiskimo ergänzte dazu am 30.03.20:
Liebe Kerstin!
Erst einmal Danke für die ausführliche und positive Hinwendung zu diesem Text. Das ist an sich schon eine Antwort auf das, was ich da anreiße. Aber auch inhaltlich gehtst Du der Sache sehr konkret nach, und da kann ich Dir sehr gut folgen. Gut finde ich, dass Du meine Beschreibung nachvollziehst und auch Anregungen gibst, wie es besser laufen könnte. Ja, ich packe mir auch an die eigene Nase
achtsame Grüße
Eiskimo

 Dieter_Rotmund (30.03.20)
Letztendlich scheint es hier um einen Kommentar-Hierachie zu gehen. Als fast völlig wertlos gilt inzwischen der Nicht-Kommentar mit Wertung/Empfehlung und als höchste Auszeichnung der ellenlange Lobhudel-Kommentar mit Textempfehlung und persönlichen Bezug ("Dein Text ist ja sooo einfühlsam"). Praktiziert wird auch gerne eine Art Ghosting, indem man bestimmte Kommentare (meist Lobhudeleien) überschwänglich lobt und zu anderen gar nichts sagt. Nun ja, ist fast wie im Real Life hier.

 AZU20 (30.03.20)
Mach weiterhin Dein Ding. Passt schon. LG
Sin (55)
(30.03.20)
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Al-Badri_Sigrun (61)
(30.03.20)
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