Man kann auf dich verzichten

Aphorismus zum Thema Betrachtung

von  EkkehartMittelberg

1. Wo Verzicht gepredigt wird, genießen andere den Überfluss.


2. Der Verzicht ist oft eine aus der Not geborene Tugend.


3. Wer auf Trauben verzichtet, die zu hoch hängen, stärkt sein Selbstbewusstsein..


4. Mach dich selten und du wirst feststellen, wie leicht man auf dich verzichten kann.


5. Übe dich im Verzicht, um der Not gewachsen zu sein.



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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (10.06.22, 00:45)
Wo Verzicht gepredigt wird, genießen andere den Überfluss.
Deshalb: Vorleben, nicht predigen.





Der Verzicht ist oft eine aus der Not geborene Tugend.
Oder zur Tugend verklärte Not.





Wer auf Trauben verzichtet, die zu hoch hängen, stärkt sein Selbstbewusstsein
Doch dieses starke Selbstbewusstsein basiert auf der Lüge, man wäre nicht gescheitert, sondern hätte verzichtet.





Mach dich selten und du wirst feststellen, wie leicht man auf dich verzichten kann.
Darum muss jeder alle 15 Minuten die Social Media checken. Sich einzugestehen, wie entbehrlich man ist, wäre der Weg aus der Smartphone-Sucht. Sich zur Rarität machen, kann auch ein Experiment sein: mach dich rar, und du wirst sehen, wer dich tatsächlich vermisst.



Übe dich im Verzicht und du meisterst die Not.
Wenn die Übung in Verzicht der Not vorausgeht, wird die Not souverän bewältigt, besser gesagt, erst gar nicht gespürt.

Kommentar geändert am 10.06.2022 um 00:46 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.22 um 10:22:
Hallo Jack,
vielen Dank für deine einleuchtenden Kommentierungen, denen ich allen zustimme.
Taina (39)
(10.06.22, 06:07)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 10.06.22 um 10:29:
Merci, Taina, ich habe heute einen Glückstag. Ich schätze begründeten Widerspruch. Aber wenn Kommentare wie deine  von umfassendem Verstehen zeugen, genieße ich das natürlich.
Taina (39) schrieb daraufhin am 10.06.22 um 10:48:
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 Regina (10.06.22, 08:03)
1. bekannt aus Politik und Religionslehre
2. Da muss man hinschauen, ob nicht im Untergrund die Begierde haust.
3. "Die Trauben sind mir viel zu sauer" rührt von ihrer Unerreichbarkeit her, auf die zum Schein verzichtet wird. Der Selbstbewusste verzichtet auf Unnötiges.
4. Oder "Verzichte auf die, die auf dich verzichten können."
5. Die Schlussfolgerung ist nicht zwingend richtig. Vielleicht auch: "Genieße den Überfluss, aber stelle dich der Not, wenn sie auftritt."

 loslosch (10.06.22, 09:39)
nr. 1: wir müssen den gürtel enger schnallen - sprach der minister mit hosenträgern.

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 10.06.22 um 10:46:
Gracias, Lothar, solche Typen sind Dialektiker. Sie lieben den Widerspruch.

 plotzn (10.06.22, 13:42)
Servus Ekki,

5 nicht befolgend verzichte ich nicht auf einen kleinen Kommentar zu Deinen inspirierenden Aphorismen.

Zu 1  ist meine Beobachtung, dass es oft die Prediger selber sind, die (heimlich) den Überfluss genießen. Ich bin mir nicht sicher, wie Du das "andere" gemeint hast - irgendwelche anderen, die sich das nehmen, auf was die "Bepredigten" verzichtet haben?

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 10.06.22 um 18:48:
Merci, du hast völlig recht, Stefan. Die Prediger leben wie die Vögel unter dem Himmel. Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber der Herr erhält sie doch.
Liebe Grüße
Ekki
klausKuckuck (71)
(10.06.22, 13:43)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.22 um 18:58:
Gracias Klaus, Karl Kraus würde sich freuen, noch immer so aktuell zu sein.
Es gibt eine erfolgreiche endlose Aufführung von "Warten auf Godot": Godot wurde gestrichen.
LG
Ekki
klausKuckuck (71) meinte dazu am 10.06.22 um 19:56:
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Agnete (66)
(10.06.22, 14:43)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.22 um 19:05:
Grazie, Monika,
5.Wer mit Sprache spielen kann, erzielt mit einer leichten Veränderung eine neue Pointe.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (10.06.22, 17:31)
Nur Grundsätzliches von mir:

a) Man darf Verzicht nicht mit Entscheidung verwechseln. Wer sich für etwas entscheidet und darum das andere nicht wählt, verzichtet nicht. Er/sie entscheidet sich.

b) Verzicht ist ein Konzept, dass es nur im Überfluss gibt.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.22 um 19:12:
Vielen Dank, Trekan,
das mit der Entscheidung sollte man sich für Notzeiten merken: Gibt es nur eine Schnitte Brot, sollte man sich entscheiden, keine zweite zu essen.  :)

 AZU20 (10.06.22, 18:02)
Schade, aber ich muss davon ausgehen, dass man auch auf mich verzichten kann. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.22 um 19:16:
Hallo Armin,

wenn man auf uns verzichtet, werden wir sicher schweren Herzens entbehrt.  :)

LG
Ekki

Antwort geändert am 10.06.2022 um 19:17 Uhr
Teolein (70)
(10.06.22, 20:08)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.06.22 um 22:48:
Merci, Teo, das Kompliment "lebensnah" freut mich.
Liebe Grüße
Ekki

 Tula (11.06.22, 00:46)
Hallo Ekki
Zum 4.: im Berufsleben versuchen nicht wenige, sich auf die eine oder andere Art unverzichtbar zu machen. Was für ein Irrtum!

LG
Tula

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.22 um 10:21:
Gracias, Tula, das stimmt. Man treibt Ehrgeizigen die Flausen aus, indem man ihnen zeigt, dass sie verzicht4 bar sind.
LG
Ekki

 TassoTuwas (11.06.22, 09:48)
Hallo Ekki,
Nummer vier kannte ich bisher nur als: "Willst du gelten, mach dich selten!"
Verunsicherte Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.22 um 10:25:
Grazie, Tasso, ich kenne diesen Spruch auch. Aber die Zeiten sind härter geworden und an die Stelle der Geltung tritt öfter der Verzicht.
Herzliche Grüße
Ekki

 harzgebirgler (11.06.22, 12:15)
wenn einsicht mit verzicht sich paart
wird zukunft vielleicht wen'ger hart.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.06.22 um 12:27:
Merci, Henning,
meistens fehlt es nicht an Einsicht, nur das Verzichten ist so hart.

LG
Ekki
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