Lassen Sie sich nicht anmachen

Aphorismus zum Thema Betrachtung

von  EkkehartMittelberg

1. Mancher will einem etwas vormachen, damit man nicht dahinter blickt.


2. Jeder Mensch ist einmalig. Dennoch glaubt man viele Nachgemachte zu treffen.


3. Wenn du jemanden fertig machst, verlierst du deine Würde.


4. Abmachungen sind keine Verträge und enthalten mitunter ausgemachte Schweinereien.


5. Man kann Sex machen, aber keine Liebe.


6. Bei einem schlechten Ende versuchen die sich fortzumachen, die mitgemacht haben.


7. Komposita mit dem Verb machen sind anfällig für Zynismen.


9. Vieles ist machbar, aber nicht verantwortbar.

(26.07.2022)



Neue Aphorismen


1. Wer bei der Parteinahme nicht mitmachen will, wird angemacht. Bleibt er standhaft, versucht man sein Licht auszumachen.


2. Die viel durchgemacht haben, kann man nicht mehr fertigmachen. Ihre Ich-Stärke und Gelassenheit machen sie unangreifbar.


3. Wer bereit ist mitzumachen, kann Ratschläge vermachen.


4. Man darf kein Dessert erwarten, wenn es ans Eingemachte geht.


5. Macher machen Macht. Macht macht Macher mürbe.


6. Man hat sich noch nicht fürs Ende bereit gemacht, wenn man nichts mehr machen will.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (07.07.23, 01:03)
Wieder gelungene Apho, lieber Ekki. 


2. Die viel durchgemacht haben, kann man nicht mehr fertigmachen. Ihre Ich-Stärke und Gelassenheit machen sie unangreifbar.
Der gefällt mir besonders gut.


Herzlichst
Alma Marie

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.07.23 um 17:37:
Grazie, Alma Marie. Diese Ich-Stärke und Gelassenheit sind Gerechtigkeit gegenüber dem Schicksal.
Herzlichst
Ekki

 Tula (07.07.23, 01:15)
Hallo Ekki
Jetzt weiß ich, was Liebe und Poesie (und Literatur überhaupt) gemeinsam haben  :)

Ansonsten: lieber 'sich heraus-' als 'sich ein-' ....

LG
Tula

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 07.07.23 um 17:40:
Gracias, Tula, du hast den Ball schön aufgenommen.
LG
Ekki

 AchterZwerg (07.07.23, 07:14)
Lieber Ekki,
auch im neuen Lebensjahr brillierst du mit deinen Aphorismen. :)
Hier gefällt mir die Gegenüberstellung der alten und neuen ganz besonders gut. Und aus poetischen Gründen natürlich die No 5. der aktuellen Teilchen. (Alliterationen).

Herzliche Grüße
Piccola

 Saira (07.07.23, 08:05)
Lieber Ekki,
 
deine älteren und neuen Gedankensprüche finden alle meine Zustimmung, aber ich habe ein paar herausgesucht, die mich besonders ansprechen.
 
Zu den älteren Aphorismen:
Meine Favoriten sind hier die 3, 6, 7 und 9
 
Zu den neuen Aphorismen:
Die beiden folgenden möchte ich besonders hervorheben
 
1.       Wer von jemandem erwartet, er solle entgegen seiner Überzeugung „mitziehen“, der erinnert an die Mächtigen dieser Welt, die die „Nicht-Mitläufer“ bestrafen oder sogar kaltzustellen versuchen.

2.       Ja, sie stehen über den Dingen. Sie strahlen Würde und Weisheit aus.
 
Chapeu, lieber Freund!
 
Herzlichst
Sigi
Taina (39) schrieb daraufhin am 07.07.23 um 08:13:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 07.07.23 um 19:34:
Grazie, Sigi, du erkennst mit sicherem Instinkt, was mir persönlich wichtig ist.
Herzlichst
Ekki
Merci, Taina, es gibt diese skurille Erwartung, auch Ignorieren hilft da nicht gegen den Versuch der Bestrafung.
Liebe Grüße
Ekki

 Moja (07.07.23, 08:08)
Lieber Ekki, deine Aphos gefallen mir ausnehmend gut! 
Kann mich gar nicht entscheiden, welchen ich den Vorrang einräume. Tiefsinnig!  8-) 
Lieben Gruß, Moja

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 07.07.23 um 19:37:
Vielen Dank, Moja,
etwas Besseres kann mir nicht passieren.
Liebe Grüße
Ekki
Taina (39)
(07.07.23, 09:02)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Agnete (66) meinte dazu am 07.07.23 um 09:42:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LotharAtzert (07.07.23, 09:09)
3. Wenn du jemanden fertig machst, verlierst du deine Würde.
Ist das eigene Erfahrung?

(Der Umkehrschluß "wenn du jemanden lobst" usw. wird dann nämlich auch schnell zum Kalkül, was ebenso würdelos wäre)
Agnete (66) meinte dazu am 07.07.23 um 09:42:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.07.23 um 19:46:
@Lothar: Wichtiger ist in diesem Falle die eigene Erfahrung der LeserInnen, die sie hoffentlich nicht machen.
Der Umkehrschluss zu Fertigmachen ist nicht Lob, sondern Schmeichelei.

 lugarex (07.07.23, 09:19)
Macher machen Macht. Macht macht Macher mürbe.
Milch macht müde Männer munter - bald werden sie geschlagen zur Butter...


5 alt und neu!

elgö luga

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.07.23 um 19:50:
Gracias, Luga,
man sieht mal wieder, dass fast alles Vorläufer hat.

 TassoTuwas (07.07.23, 10:47)
Hallo Ekki,

die Bezeichnung, ein Macher zu sein, gilt heutzutage als Auszeichnung, als Anmacher hingegen lässt es Zweifel aufkommen.
Deine gelungenen Aphorismen geben reichlich Anlass darüber nachzudenken!

Herzliche Grüße
TT

Kommentar geändert am 07.07.2023 um 10:49 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.07.23 um 19:57:
Gracias, Tasso,
es lohnt sich, der Anmache widerstanden zu haben. Dies macht frei.

Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (07.07.23, 11:25)
Da finde ich keine besonders heraus. GERN GELESEN: Lg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.07.23 um 20:13:
Danke, Armin,
ich lese aus deinem Kommentar, dass du keine tadelst. :)

LG
Ekki

 Dieter_Rotmund (07.07.23, 14:07)
Das hast du 1922 geschrieben???

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.07.23 um 20:18:
Merci, Dieter,
leider ist meine Erinnerung an diese Jugendjahre sehr unscharf.
Agnete (66)
(07.07.23, 14:50)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.07.23 um 20:24:
Danke, Agnete.
Wer sich keine Illusionen mehr macht, hat Platz für den Aufbau einer neuen Wirklichkeit.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram