Heilung und Fischfang

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Es gehörte zur guten Gepflogenheit des Jesus-Hauses, dass Samstagabends meist ein interessanter Gast zur offenen Abendveranstaltung die Predigt hielt. Ein amerikanischer Pastor mit Namen Miroud  ist mir da in besonderer Erinnerung geblieben.
    Pastor Miroud war ein großer, hagerer Man jenseits der siebzig, der völlig ruhig und unaufgeregt predigte. Er strahlte eine große innere Ruhe und weise Gelassenheit aus.
 
Einige Jahre zuvor war er - seiner eigenen Aussage nach - sehr schwer an Krebs erkrankt und hatte lange Zeit mit Chemotherapien und Bestrahlungen dagegen angekämpft. Dann aber hatten die Ärzte ihm mittgeteilt, dass keine Hoffnung mehr bestünde und entließen ihn zum Sterben nach Hause.
  "Herr,"  betete er eines Nachts, "ich habe im Grunde nichts dagegen zu sterben. Dann bin ich ja bei Dir. Aber der ganze Kampf gegen den Krebs. Soll das jetzt alles umsonst gewesen sein? Was für eine Niederlage!"
  So lag er resigniert in seinem Bett, als er auf einmal eine Stimme vernahm: "Lobpreise mich!"
    Überrascht richtete er sich auf, aber er war zu schwach zur Anbetung. So legte er eine Kassette mit dem "Halleluja-Lied" in den Recorder und ließ es mehrmals nacheinander abspielen . Dabei sang er leise mit.

"Auf einmal verspürte ich, dass mich Kraft und Wärme durchströmte.  Als das letzte Halleluja verklungen war, wusste ich: Ich bin geheilt!"
  Tatsächlich bestätigten die Ärzte die Heilung am nächsten Tag. Der Krebs war zu ihrer großen Verwunderung komplett verschwunden.

Mindestens genauso eindrucksvoll fand ich eine andere Geschichte, die er erzählte. Als junger Mann versuchte  er  in den Sommermonaten durch Fischfang auf einem großen See Geld für sein Studium zu verdienen. Er hatte tagelang kaum etwas gefangen, als er dem Herrn sein Leid klagte: "Herr, du weißt, dass ich auf das Geld angewiesen bin. Und du weißt auch, wo sich die Fische aufhalten. Kannst du es mir nicht zeigen?"
  Augenblicklich kam ihm eine Stelle  in den Sinn, wo nie jemand fischte, weil man es dort für aussichtslos hielt. Ruder dorthin!  Allen Zweifeln zum Trotz gehorchte er, fuhr zur besagten Stelle und warf dort sein Netz aus. Er machte einen riesigen Fang! 
    Als er später an Land nachzählte, kam er auf 153 Fische! "Genauso viele Fische wie Petrus  damals auf dem See von Tiberias gefangen hat ( Johannes 21,11). 

   So hat mir der Herr auf recht humorvolle Weise gezeigt, dass es nicht etwa ein Zufall gewesen ist, sondern wirklich eine Eingebung von Ihm war." So machte er es dann an allen weiteren Tagen. Er fragte immer nach, wo sich die Fische aufhielten und folgte dann der Eingebung. Er war damit so erfolgreich, dass die anderen Fischer über ihn irgendwann sagten. "Er denkt wie ein Fisch!"

Diese Geschichte nahm ich zum Anlass, mich noch mehr nach Führungen Gottes auszustrecken. Wenn Er einen Bruder Miroud zeigen konnte, wo sich die Fische aufhielten, so konnte Er sicherlich auch mir ganz konkret den Weg weisen. Von da an begann ich vermehrt auf Fingerzeige zu achten.


Anmerkung von Bluebird:

Ort und Zeit: Düsseldorf 1986

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(22.09.17)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch meinte dazu am 22.09.17:
funktioniert das auch beim schach? herr, verrate mir den besten zug! gib mir bitte auch varianten vor!

 LotharAtzert antwortete darauf am 22.09.17:
@Graeculus - Den Neptun wählen Fische. Ich übrigens auch!
@Bluebird - ... ein Fingerzeig, der Zeigefinger ...
(Antwort korrigiert am 22.09.2017)

 Augustus (22.09.17)
Mit Verve und religiösem Eifer posaunst Du Pamphlete gegen die Naturwissenschaften; und wiedermal suchst Du den Kunstgriff den Zuschauer mit einem Zaubertrick zu täuschen m.a.W. zum Staunen zu bewegen. Allerdings ist das Publikum in diesem literarischen Text mehr zur Ironie als unerschütterlichem Glauben an Wunder angehalten.
Andererseits wirft die Glaubensfrage tatsächlich durch und auf den Schreibenenden ein neues Licht in seine Denkstruktur; was, wenn nicht zum Vorteil der anderen so doch seinem eigenen Vorteil dienlich ist.

Ave

 loslosch schrieb daraufhin am 22.09.17:
inhalt und grußform sind super aufeinander abgestimmt.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram