Weihnachten und Konsequenz

Aphorismus zum Thema Weihnachten

von  EkkehartMittelberg

1. Man ist von einem Extrem ins andere gefallen. Früher wurden bei jedem
Discounter Weihnachtslieder abgedudelt. Heute hört man sie kaum in den öffentlich
rechtlichem Medien.
2. Auch Atheisten feiern Weihnachten. Sie kommen in Verlegenheit, wenn sie das
erklären sollen.
3. Vielleicht wird der Lockdown Weihnachten in diesem Jahr zu dem besinnlichen
Fest machen, das sich einige wünschen.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 tueichler (15.12.20)
3) merkannurhoffe

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Merci, Tueichler, was die Nr. 3 angeht, bin ich zuversichtlich.

 Terminator (15.12.20)
Atheisten fühlen sich nicht durch das Weihnachtsfest beleidigt oder diskriminiert wie manche anders-als-christlich-gläubigen Religioten.

 FRP antwortete darauf am 15.12.20:
"Atheisten fühlen sich nicht durch das Weihnachtsfest beleidigt"

Doch, mindestens einer: ich. Ich bekam / bekomme immer zu wenig / die falschen Geschenke

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 15.12.20:
@Termiknator: Dein Kommentar trifft aus meiner Sicht voll zu.
@FRP: Dat is jut. Vielleicht solltest du Geschenkverträge abschließen. :)

 harzgebirgler (15.12.20)
was nötig ist und unnötig enthüllt die pandemie
doch rollt der rubel leider nur durch stete kaufmanie –-

das alpha-privativum weist drauf hin:
nur wo's gott gibt macht a-theismus sinn -
der a-theist braucht gott mehr als manch einer
denn ohne den könnte er sein gar keiner!

lg
henning

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 15.12.20:
Merci, Henning, deine Logik ist nicht zu widerlegen. Ohne dass die Existenz Gottes behauptet wird, wird keiner auf die Idee kommen, sie zu bestreiten.
LG
Ekki

 TassoTuwas (15.12.20)
Hallo Ekki,
alle die, die mit dem Christentum nichts zu tun haben wollen, stecken doch bedenkenlos das Weihnachtsgeld ein.
Die Konsequenz, schwächelt halt zum Ende des Jahres
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 15.12.20:
Hallo, mein Freund, vielleicht möchten sie nicht ausschließen, dass das Weihnachtsgeld gesegnet ist. ;)
Herzliche Grüße
Ekki
Nimmer (45)
(15.12.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Hallo Nimmer, bei Wikipedia findest du eine detaillierte Betrachtung der Herkunft des Begriffs "Weihnachten." Es ist nicht zweifelsfrei geklärt, ob dieser Begriff christlichen oder vorchristlichen Ursprungs ist. Selbstverständlich versuchten die Christen sog. heidnische Bräuche in ihr Weihnachtsfest zu integrieren.
Ich staune, wie du auf Atheisten-Bashing kommst. Der Begriff Bashing enthält für mich Beschimpfung und Aggression. Ich stelle nur nüchtern fest, dass Atheisten Schwierigkeiten haben zu erklären, warum sie Weihnachten feiern. Ich kann diese Inkonsequenz gut verstehen und verurteile sie nicht. Aber es bleibt eine Inkonsequenz.

 eiskimo (15.12.20)
4, Weihnachten ist die Projektionsfläche für Miesmacher aller Couleur, die ihren Senf drauf schmieren bis nichts Feiernswertes mehr erkennbar ist

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Hallo Eiskimo, die schrankenlose Kommerzialisierung des Weihnachtsfests ist mir sehr auf die Nerven gegangen, aber auf der anderen Seite ist deine Feststellung zur Projektionsfläche für Miesmacher ebenfalls berechtigt.
Stelzie (55)
(15.12.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Merci Kerstin, du fasst die Emotionen, die die Meisten mit Weihnachten verbringen, gut zusammen. Dabei stellst du die Frage nach der Konsequenz nicht. Ich werde sie übrigens Weihnachten im Familienkreise auch nicht stellen, weil ich selbst von Inkonsequenzen nicht frei bis. Aber ich meine, jetzt in der Adventszeit sollte man mal darüber nachdenken.
Liebe Grüße
Ekki

 Didi.Costaire (15.12.20)
Hallo Ekki,

dieses Jahr gibt es WEIHNACHTEN LIGHT -

weniger zu essen, noch mehr Lichterketten. Vielleicht auch etwas mehr Besinnlichkeit...

Beste Grüße,
Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Grazie, Dirk, deine Prognose wird wahrscheinlich zutreffen. Es wird wohl auch ein stilleres Weihnachtsfest werden, nicht nur deswegen, weil in den Kirchen nicht gesungen werden soll.
Beste Grüße
Ekki

 TrekanBelluvitsh (15.12.20)
Zu 2.) Nee. Die sind auch einfach nur auch faule Säcke und lieben jeden freien Tag.

Im Mittelalter gab es übrigens je nach Region zwischen 50 - 80 kirchliche Feiertage* = arbeitsfrei. Und den "blauen Montag" hat man in jener Zeit auch erfunden. Das strebsame Durchschuften ist eine Erfindung der Frühen Neuzeit. Calvin sei Dank.


*zusätzlich zu den Sonntagen.

Kommentar geändert am 15.12.2020 um 13:09 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Gracias, Trekan. Zu deinem Kommentar für 2. : Ich lerne wieder einmal, dass man bei seinen Erklärungsversuchen viel mehr vom gesunden Menschenverstand ausgehen sollte.
LG
Ekki

 Graeculus (15.12.20)
Von meiner Frau höre ich, daß Weihnachten auch eine Hoch-Zeit für Depressionen ist. Wie mag das kommen?
Vermutung: die Zeit des geringsten Tageslichts und zugleich der höchsten Ansprüche an soziale Beziehungen.

ad 2.: Ja, es gibt Atheisten, die Weihnachten feiern oder die Wintersonnenwende oder das Fest der Familie usw. - aber nicht alle.
Hat der Atheismus bereits einen Heiligen hervorgebracht, dessen Geburtstag man feiern könnte?

 Judas meinte dazu am 15.12.20:
Weil viele Menschen ganzjährig allein sind, aber an Weihnachten bekommen sie das überall so richtig in die Fresse gedrückt. Weil überall um sie herum, Radio, Fernsehen, Supermarkt, whatever - dir schöne Festtage "mit deinen Lieben" oder "deiner Familie" oder so gewünscht wird und erstaunlich viele Menschen haben das nicht. Klar wird man da depressiv. Ich glaube, das geringe Tageslicht hat dabei weniger zu tun, ehrlich gesagt.

Antwort geändert am 15.12.2020 um 13:51 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 15.12.20:
Das mit der (fehlenden) Familie ist sicher ein wichtiger Faktor.
Andererseists - ich muß das den Medizinern glauben - hat Sonnenlicht eine positive Wirkung bei Depressionen, und deren Zahl bzw. Intensität nimmt schon ab dem November erkennbar zu.

Übrigens sind bei weitem nicht alle depressiven Menschen alleinstehend, und nicht selten führt erst die Depression zur Einsamkeit statt die Einsamkeit zur Depression. (Das erlebe ich gerade bei einer Frau im Bekanntenkreis, die alle Kontakte abgebrochen hat wegen ihrer Depression. Sie will allein sein, ob ihr das nun gut tut oder nicht.)

 Graeculus meinte dazu am 15.12.20:
Ein berühmtes literarisches Beispiel ist ja David Foster Wallace: depressiv, verheiratet und hat sich aufgehängt, während seine Frau beim Einkaufen war.

Wie auch immer - Weihnachten ist die Hoch-Zeit für Depressionen.

 Judas meinte dazu am 15.12.20:
Naja klinische Depression ist eine Krankheit, der deine Lebensumstände egal sind. "Depressiv an Weihnachten sein" heißt nicht unbedingt, dass man besagte Krankheit hat.

 Graeculus meinte dazu am 15.12.20:
Nein, heißt es nicht; ich möchte meine Aussagen auch nicht verallgemeinern.
Früher hat man zwischen einer endogenen und einer exogenen Depression unterschieden - Termini, die - glaube ich - außer Gebrauch gekommen sind.

Antwort geändert am 15.12.2020 um 14:43 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Merci, Graeculus, du hast mir bestätigt, dass auch Atheisten Weihnachten feiern, wenn auch nicht alle. Das muss nicht inkonsequent sein, falls sie mit dem Fest andere Inhalte verbinden. Wenn sie diese erklären, gibt es auch keinen Erklärungsnotstand
@Judas und Graeculus.: Ich finde euren Austausch über Depressionen an Weihnachten aufschlussreich. Meines Erachtens treffen alle von euch erwähnten Ursachen dafür zu. Man kann die Auswirkungen lindern, wenn man das Fest nicht so sehr mit Emotionen und Erwartungen überfrachtet, wie viele das tun

 niemand (15.12.20)
Also für den wirklich gläubigen Christen muss dieses Fest der Geburt seines Erlösers, oder wie man ihn nennen möchte, in der Tat etwas Besonderes sein, Besonderes, fern aller Äußerlichkeiten etc. Einem solchen wird die Besinnlichkeit, die stille Feierlichkeit wohl im Blut liegen. Bei den anderen und ich sage jetzt mal den nicht Gläubigen im christlichen Sinne, frage ich mich, warum sie das mitmachen, oder besser gesagt, warum sie so tun, als ob man grade in dieser Zeit seine guten, oder scheinguten Seiten hervorkehren müsste.. Haben die nicht das ganze Jahr die Möglichkeit hierzu? Wenn man menschenfreundlich sein möchte, warum nur in einer solchen Zeit? Wenn man Gutes tun möchte, warum nur dann? Wenn man sich besinnen möchte etc. etc. etc. warum braucht man diese Zeit hierzu? Viele, so mein Verdacht, machen nur mit, weil man es erwartet, erwartet im Umfeld. Andere machen mit, weil in dieser Zeit vielleicht eine Erinnerung an die Naivität und Blauäugigkeit der Kindertage aufkommt.
Mich befremdet dieser ganze hysterische Wahn bezüglich der
Geschenke, der üppigen Zwangsmahlzeiten, der Zwangsgeselligkeit, die nicht selten verlangt wird und auch nicht selten enttäuschend verläuft. Heute war bei uns in der Stadt die Hölle los, weil die Masse hysterisch einkaufen musste,
einkaufen auf Deubel komm raus. Da steckt doch mehr dahinter als ein paar Kerzen, ein wenig Stimmung und ein Bisserl Besinnlichkeit, Das läuft doch aus dem Ruder.
Letztendlich kann und soll es jeder machen wie er will, wenn er es will, aber ein gewisser Zwang steckt dahinter, besonders für Menschen die nicht gläubig sind. Irgendwie kommt mir das wie ein Veitstanz vor. Alle machen mit und nur wenige wissen wirklich warum. Ich halt mich da raus. Dennoch wünsche ich allen, wenn möglich, dass es so wird wie sie es sich vorstellen,
dass es gut wird. In diesem Sinne auf ein für jeden gutes und gelungenes Fest, so er und wie er möchte. LG Irene

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.12.20:
Merci, Irene. Starke Argumente, mit denen manche sehr ironisch würden. Du verzichtest darauf. Dein Schlusswunsch, frei von jeder Überheblichkeit, gefällt mir sehr.
In diesem Sinne wünsche ich dir gelungene Festtage.
Liebe Grüße
Ekki

 Owald (15.12.20)
Nummer 1 erlebe ich anders, Nummer 2 - als Agnostiker - ebenfalls. Nummer 3 finde ich charmant - und nachvollziehbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.12.20:
Danke, Owald. Aphorismen haben keine überprüfbare empirische Basis und deshalb können sie unterschiedlich rezipiert werden.

 harzgebirgler (28.11.21, 09:20)
wir steuern erneut auf einen lockdown zu -
corona läßt dem land echt keine ruh'
und zieht mit 'omikron' selbst in geweihter nacht
gegen uns als wirte in die schlacht.

herzliche grüße zum 1. advent 2021
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.11.21 um 17:11:
Gracias, Henning , ohne harte Konsequenzen wird es immer wieder Lockdowns geben..
Herzliche Grüße zurück
Ekki

Antwort geändert am 28.11.2021 um 17:14 Uhr

 GastIltis (02.12.21, 22:51)
Lieber Ekki,
das Weihnachtsfest hat schon etwas für sich. Natürlich haben sich bestimmte Gewohnheiten gegenüber der Zeit früher geändert. Z.B. war ein elektrisch beleuchteter Baum damals undenkbar. Wenn ich an meine Zeit in Dresden zurückdenke, bleiben die Besuche in der Kreuzkirche mit dem Weihnachtoratorium als Höhepunkt in der Erinnerung zurück. Auch für mich als Atheisten ist es ein Fest der Besinnung und der Freude. Dass man die Wurzeln, wie wahrhaftig oder nicht sie auch sein mögen, natürlich kennt, gehört selbstverständlich dazu.
Wir haben es uns zur guten Tradition gemacht, dass wir über die Weihnachtstage zwei oder drei Ferienwohnungen in einer Villa auf Usedom mieten, um je nach Anzahl der abkömmlichen Familienmitglieder die Schönheit der Landschaft in vertrauter Runde zu genießen. Leider werden es die Umstände nicht zulassen, dass unsere kleinen Enkel zugegen sein können, sodass wir auf deren Weihnachtlieder bzw. -gedichte weitgehend verzichten müssen. Aber auch so wird es hoffentlich wieder schön werden und nicht wie 2020 wegen Corona ausfallen. Wir sind zuversichtlich.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.12.21 um 16:58:
Hallo Gil,,
vielen Dank für den Einblick in eine originelle Gestaltung des Weihnachtsfestes,
Herzliche Grüße
Ekki
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram