1 Teamkolumnenkommentar von BeBa

11.02.24 - Kommentar zum Teamkolumnenbeitrag " Perfect Days" von  Dieter_Rotmund: "Ich habe den Film vor einer Woche gesehen. Ein Muss für mich als Japan-Fan. Wim Wenders hat hier meiner Ansicht nach einen großartigen Film gedreht und Koji Yakusho ist ein wunderbarer Schauspieler, der die Rolle phantastisch gespielt hat. Was macht einen perfekten Tag aus? Das ist sicherlich sehr subjektiv und die wenigsten hier würden das, was der Protagonist jeden Tag lebt, als "perfect day" ansehen. Im Film wird die japanische Philosophie des "Wabi Sabi" wunderbar umgesetzt. Selbstverständlich spielt hier auch den Zen eine Rolle. Wie Graeculus schreibt, ist für den Prot durchaus das Fahren zur Arbeit, die Musik im Auto, aber auch die Arbeit selbst befriedigend, Glück für ihn. Er lebt im Hier und Jetzt, und da ist er glücklich. Doch er kann auch unglücklich sein, und das wird ebenfalls im Film gezeigt. Ich habe auch ein Interview mit Wim Wenders über diesen Film gesehen, und seine Aussagen dort bestätigen meine Worte, würde ich sagen. Ihn fasziniert dieses Leben der Japaner im Hier und Jetzt und das "Talent" der Japaner,die Schönheit kleiner Dinge (wie etwa die kleinen Pflänzchen, die vielleicht mal Bäume werden) zu sehen und sich daran zu freuen. Besonders beeindruckend fand ich diesen Gegensatz: zum einen die große Stadt Tokyo, in der jeder funktionieren muss, was der Prot ja auch tut, und zum anderen die eigene kleine Welt des Prot, in der er einfach für sich und "vor sich hin" glücklich sein kann.  Man muss aber bedenken, dass der Prot zwar, wie die Gesellschaft es erwartet, seiner Arbeit nachgeht und diese "perfekt" erledigt, ansonsten aber ein Außenseiter ist, in der Gesellschaft nicht unter Beobachtung steht oder ausgestoßen ist, wie man in den Szenen mit der Schwester sehen kann. Es ist also die Freiheit des Außenseiters, die er sich (untypisch eigentlich für Japan) nimmt, und diese ermöglicht ihm sein Glück. Ich glaube, er weiß, dass er, wenn er sich anpassen würde, nicht glücklich sein kann. Wenn er sich aber nicht anpasst, bleibt er ein Ausgestoßener. Er hat sich entschieden. Ich werde mir diesen Film definitiv noch mehrfach anschauen, denn es dürften immer wieder neue Dinge zu entdecken sein. Sonst wäre es kein Wenders-Film.  ;)"

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