Alle 574 Texte von nautilus

Tinte kriecht wie schwarze Käfer über das Papier rostige Container voll Geschichten stehen mittlerweile auf dem Desktop meines Hinterhofs Wahrheit und Lüge schaffen meine Realität in dem Niemandsland dazwischen

starre in / den Lauf / eines Kugelschreibers / durchgeladen mit / Worten aus der / Nachspielzeit /

die Natur holt sich das gepflasterte Ufer zurück Bäume und Gräser zwischen Plastikmüll hier sitz ich am Wasser die Gedanken stromaufwärts dem Winter entgegen

schlaflos im Bezirk Jagdsaison eröffnet hinter verlorenen Chancen wartet der Schutz der Gleichgültigkeit Tablette macht Visage zu Titan und Hemmschwelle zum Hürdenlauf bin weit gekommen zu weit

vor dem Spiegel den Rasierer mit Klinge für sowohl als auch ist alles eins mit zwei verschiedenfarbigen Socken geistig schon auf dem Weg zur Arbeit denk ich ans Surfen ins Blau des U-Bahnschachts

ohne Entzug und Exorzist in Angst vor dem Ex-odus schreibe ich in Schlangenlinien Namen auf die A1 sie heißen alle Hannah oder Sebastian oder liebevoller heute Nacht schieße ich die Perseiden in die Blutbahn nach damals

mit der Zeit wuchsen meine Hände um den Griff des Vorschlaghammers fand mich wieder in einem wunderschönen Trümmerhaufen hier wasche ich mich mit Gesteinsbrocken wund

exe das Glas denke an dich an den Kuss den es nie gab den an der Bushaltestelle du weißt

häutete / geschossene Träume / bespannte Flugdrachen / mit ihnen / dort oben bei / den Sternen / sind sie nun / stiften Chaos nebst / Weltraumschrott und / nutzlosen Satelliten / ein paar Strophen / auf Leinwand / zur Kollision mit ...

graue Gedanken jagten / mich hierher durch / meinen Lebenslauf / fand mich / auf Abwegen / meiner Fingerkuppen / zwischen deinen Haarsträhnen / verlor die Angst / wieder zu lieben /

Menschen wie / Viren kennen / hier keinen / Härtegrad / in einer Zeit / in der wir / Masken tragen und / Abstand nehmen / folgt auf Berührung / die Desinfektion / des Gewissens /

was bin ich mehr als ein verwirrter Kopf über klarem Wasser du übersiehst mich zurecht größer als die Spannweite meiner Gedanken präzise anmutend hast du mich für ungenießbar erkoren

Bass- und Pulsfrequenz schlagen Wellen im Geflecht der Logik manchmal passt das Gewissen nicht zur Melodie mit Kilohertz gegen Nocturnes

Die Frau gegenüber teilt stumme Momente mit mir. Wir altern beide im Schritttempo. Gegen 18:00 durchbreche ich das Halbdunkel der Wohnung mit dem ersten Glas. Wärme in destillierter Form. Entgegengesetzte Bahnwaggons brachten mich hierher. Top...

Güterzüge nach Prag sind schreie aus Srebrenica greife den Knüppel neben dem Bett kalt und verloren die Bilder die ich nicht kannte wenn meine Gedanken mit mir fertig sind rede ich im Flüsterton mit Taschenlampe im Gesicht das Monster bin ich

Ich entdecke dich auf dem Weg zur U-Bahn. Zufälle gibt es nicht. Erst halte ich Abstand, gehe hinter dir her. Du drehst dich niemals um, das war schon immer so. Dann beschließe ich dich einzuholen, spreche dich an, wünsche dir Glück. Es ist...

ich finde mich wieder in der Einsamkeit einer weißen Tapete knarrenden Stiegen die schuldzuweisend an meiner Zimmertüre vorbeiführen noch heute lausche ich dem Ungesagten sehe die Blicke die mich nicht wahrnehmen hoffe darauf dass morgen mein...

in der Sofaspalte / will ich versinken / schäme mich ob / meiner Unfähigkeit / die Frage zwischen / wollen und können / ist mir nicht / zu beantworten / wie gelähmt liege ich / auf Kunstleder / die Gliedmaßen lang- / gestreckt wie...

torpediere die stille wie ein u-boot da wird es ultraviolett vor angst der dreck spült sich aus meinem fleisch meersalz in den wunden

was du mit buntlackierten Fingernägeln formen willst ist Gips über Granit der Grad meiner Verzweiflung stofflich mehr Eigensinn und Stolz

zweite Reihe links / knapp hinter dir / Stahlsaiten spielen / Perlen in dein / Dekolleté / wiederbeleben durch / meine angebrochenen / Rippenbögen / lass es die Vorband sein /

im Netz der schwarzen Witwe die Nabelschnur zum Henkersknoten hocke ich eingesponnen nicht ganz weil niemals ganz nur halb verrückt horte Kristalle aus Tränen derer die ich l...l...liebe zum Versalzen

es frisst sich / zittrig durch meine / müde Pharma-Aura / der Djinn / aus meiner / roten Bialetti /

lilafarben sterben Blüten in der Vase am Esstisch nur der Duft der vergangenen Tage juckt noch in der Nase überreizte Sinne verdrängen die Schönheit der gemeinsamen Zeit

neuerdings regnet es Glück ich wuchs im Dreck heran verstehe mich auf den Lotuseffekt

sie sagt Rilke war ein Igel mit Schnauze in den Sternen aber mir ist diese Galaxie fremd genug am Friedhof rechen sie wochentags Laub

letzte Berührung Erosion auf meiner Haut ein Nachbeben die Verschiebung meiner Herzklappen

Landung in einem grünen Plattenbau. Stoße auf frisch renovierte Räume und Zeit. Was tun, wenn du auf einmal alles darfst, ist die Frage. In mir ein unheimliches Echo. Der Widerhall verzerrter Worte. Sie wandeln sich, werden durch Einsamkeit...

Mutter hat den Knopf am Hemdkragen angenäht dreißig Stiche in den Unterbauch sitzt

unter meinem Sweatshirt im Sommerregen ein Heben ein Senken meiner Brust mit dem nächsten Impuls will ich durchs Schwarz der Wolken durchbreche endlich meine Stratosphäre

der Löwenzahn meiner totalen Leistungsverweigerung blüht hier in meinen Worten ich habe keine Angst vor Konsequenzen ich lebe sie und schreibe Gedichte auf Wundpflaster

drücke die Trauer / aus den Blistern / stopfe die Löcher / in die ungesagten Sätze / in die Liebe passt / und vielleicht / habe ich nur Angst davor / dass alles halb so wild war / also droge ich mich zu / um nicht zu merken / wie ich...

aus dem Schoß / meines Scheiterns / gebar ich mir / neues Leben / zementierte / mit zittrigen Händen / mein Kartenhaus / auch wenn / es zieht und / mir friert / bin ich trotzdem / noch da / die Türe steht offen / doch mein Herz /...

Über einer viel zu kleinen Tasse sitzen, in den Schlieren verbrannter, gemahlener Bohnen nach Zeichen der Zukunft Ausschau halten. Bis hierher konntest du die letzten Wochen laufen, fliehen vor deinem Antlitz. Nun blickt es dich entgeistert von...

morgens um 4 / trägt meine Kunstfigur / goldene Augenringe / wartet umnachtet / auf Russlands Wärme / aus dem Wasserhahn / gefrorene Herzen / denkt sie kann / ich nachvollziehen / verbrüht sich die / Hände hinter sicheren / Grenzen...

mache mir / meine Ruine / zu nutze / errichte eine / Kathedrale auf ihren / Grundmauern / nicht etwa / zu Ehren / einer Gottheit / nur da Steine / sich anordnen / lassen /

den Hammer neben meinem Kissen damit ich dir die Hand brechen kann die du mir in meinen Träumen reichst lässt dich nicht gänzlich streichen mit Fahndungsfoto hinter meinen Lidern

auf meinem himmelblauen Fahrrad war ich den Wolken nahe lernte das Fahren ohne Stützräder im festen Glauben dass du mir Halt geben würdest Vater ich schreibe diese Zeilen in die Kreise die ich einst unter deinem Schutz zog Danke

das Volumen voll aufgedreht wird mir endlich leise kalt und Einsamkeit irgendwo zwischen Gewitter noch Sonne ausbleibender Regenbogen immer einen Raum neben dir neben mir

Licht fällt auf den Esstisch ich sitze aufrecht des Stolzes wegen blicke nach links auf deinen leeren Stuhl du siehst mich an bist kilometerweit entfernt beim Frühstück mit deiner großen Liebe und ich kaue Akzeptanz

du hast Drehschwindel sagst du als ich dich auf dem grauen Sofa vorfinde seit Wochen habe ich uns vernachlässigt und ja gehasst hab ich dich ein wenig für deine Art die Dinge auszusprechen wie du sie empfindest unangenehm stur und eben aus dem...

kippe Tusche / über mein / unvollendetes / Tagebuch / klappe es zu / lasse austrocknen / was hier / nicht mehr / heilen wollte / soll XY / den Rohrschachtest / für mich machen / unverständlicher als / meine eigenen Gedanken /...

vielleicht wird / irgendwann ein Mosaik / aus dem Scherbenhaufen / unter meinem fliegenden / Teppich / oder es zieht mich / weiter weg von euch / den Schnittwunden / zerbrochenen Pokalen / behalte nur ein / erstes Siegerfoto / mit...

du hast mich gesehen ohne den Blick zu senken und die Tiefe der Ostsee in deinen Augen hat mich verschluckt 459 Meter unter der Wasseroberfläche lebe ich nun von den Luftblasen die du mir schenkst

nachts auf der Bordsteinkante mit Nikotin und Plastikhaut ein braunes flinkes Fellwesen fragt mich nach psychotischen Symptomen ich sage nur Horror Change to Alltag bin mir fast sicher dass ich schlafe

multipliziere mich / mit Einsamkeit / ziehe die Konsequenz / daraus / lande wie immer / auf dem Papier / falte es zu / meinem Raumschiff / hebe ab in Richtung Mond / sammle dort Worte / von Angst und / rauer Überwindung / kehre...

sie sitzt am Schornstein gegenüber ihre Sorgen gelten dem Regen dem Aas als könnte sie mich verstehen

an spiegelscherben geschnitten. satzfetzen hängen mir vom körper und während ich versuche dieses buch nicht aus den händen zu legen verliere ich den boden unter meinen füßen. auf den rücken und nicht aufs gesicht fallen will ich. mein...

als sollte ich die Einsamkeit des Eisvogels beschreiben verrottet unter deckendem Gefieder

die Farbvielfallt der Frühling im Innenhof am Ende mündet alles ins Butterbrot noch zähle ich Blutkrümel am Balkontisch