Alle 497 Texte von BeBa

abends sitzt er / am fenster / starrt ins dunkel oder / den rücklichtern der autos hinterher / manchmal hält ein taxi / direkt vor dem haus / dann spürt er es wieder /

Mein Chef hatte mir für den nächsten Tag eine Dienstreise nach Hamburg in den Kalender geschoben. „Macht doch nichts“, meinte Nicole, meine Frau, „übermorgen bist du ja wieder da.“ Unser Hochzeitstag. Ich gab zu bedenken, erst am...

als träumte ich schlecht / sitzt du im café / mit ihm / und euer flüstern brüllt / mir ins ohr /

was soll ich sagen / mein verstorbener vater sitzt / auf meiner parkbank /

ein einsamer stern / blinzelt schon die ganze nacht / vielleicht bist du es /

Ich öffnete die Tür, trat ein und wusste, dass ich hier nicht mehr herauskommen würde. Ein langer Raum, ein ebenso langer Tisch, links und rechts jeweils zehn Stühle, besetzt bis auf einen Platz, vor dem ich jetzt stand. Alle, die hier...

eines nachts / auf der brücke steht einer / schaut auf den fluss / springt und / in seinen wellen / ertrinkt der volle mond /

heimkehr in' pott -die tür unserer kneipeist zubetoniert / Bild zum Text /

sie arbeitet in der blue bar / steht die ganze nacht / hinter’m tresen / zieht die männer an wie / das licht die motten und ihre / cocktails schmecken wie ein gruß / aus dem paradies / geht sie in der morgendämmerung / abgeschminkt auf die...

Der Reisende eilt durch die Altstadt, hält an, schaut sich um. Mitten auf der Gasse steht er, die Leute gehen um ihn herum. Einige schimpfen, andere sehen genauer hin und blicken in das verzweifelte Gesicht eines Fremden, bleich wie der Tod. Er,...

blick aus dem fenster / eine krähe schaut mir zu / winter felder blues /

irgendwo eintelefon und ihmist es egalnach all demwhiskeywartet er nur nochauf ihren anruf /

du und der koffer / ganz allein am bahnsteig / das macht mich traurig /

wieder dein anrufan unserem lieblingsstranddrücke ich dich weg /

der herbst steht dunkel am fenster draußen lauter laubblätterwege dazu ein hauch schnee der nachbar drüben heizt sich mit klassik ein und mir bleibt dein sommerlächeln

rauschendes meer dasbuddeln der füße im sandunsere hände berührensich einen moment zulang für den zufalloben blaueferne /

in manchem fenster / all dieser betonburgen / brennt schon wieder licht / ich torkle durch / die häuserschluchten / allein mit meinem schatten / da huscht was zwischen / die müllcontainer / hund, katz oder maus / eine autotür schlägt...

Die Kinder bemerken sein Zögern. Um ihn herum Schaukeln, eine Wippe und dort hinten ein Sandkasten. Nicht seine Welt, gar nicht seine Welt. Er weicht langsam ein paar Schritte zurück, bemüht sich zu lächeln. Aber sie durchschauen ihn, kommen...

klappernde wohnungstüren / und damenschuhe / im treppenhaus / von irgendwo wie immer / bis heute abend / wie immer unbeantwortet / draußen wird es hell / und ich zieh mir die decke / über den tag /

zart der duft / und unser augenblick / das taxi hupt /

stille im raumdie maschinen im off modeund du lächelst / für Tante Ilse (* 1.7.1925, † 24.3.2022) /

du bist gegangen / in meinem traum / hast du dich / nochmal umgeschaut /

das meer kommt und gehtwie die erinnerungen -wir beide auf dem deich /

dein lächeln / trägt die patina / vergangener tage / und unsere blicke / schießen oft haarscharf / aneinander vorbei / doch immer noch / liebe ich deine stimme / in ihrem kobaltblau /

er grüßt mich nachts / augenzwinkernd im treppenhaus / der verstorbene nachbar /