Alle 568 Texte von nautilus

Eine Packung Gauloises Rouge deckt den Tagesbedarf. Immer wieder fünf Minuten weit weg von allem. Eine Gewohnheit aus Klinikzeiten. Wenn du in der Geschlossenen Frischluft willst, wirst du unweigerlich Raucher. Das einzige angeklappte, aber...

mit zittrigen Händen / verfuge ich / die Grenzlinien / entlang meiner / Biografie / ziehe mir / die Silikonreste / von meinen / Fingerkuppen / streiche über / die unregelmäßige / Oberfläche / bleibe dort / und da hängen /...

in der Klinik / gab man mir / Perlen aus Glas / gefunden am / Grunde des / Baikalsees / Teile eines / Wesens das / einmal ich war / schloss man / darin ein / manchmal werde / ich noch nostalgisch / stoße einen dieser / Fremdkörper...

lass uns darüber sprechen / sagt eine Stimme in dir / und du setzt dich hin / schreibst auf was sie / zu sagen hat / bis dir die Tinte ausgeht / die Finger längst schmerzen / alle anderen Stimmen in dir / endlich zuhören /

kotze Erinnerungen in allen Farben auf den Ledersessel gegenüber und was zurück kommt soll ein Regenbogen sein

Die Frau gegenüber teilt stumme Momente mit mir. Wir altern beide im Schritttempo. Gegen 18:00 durchbreche ich das Halbdunkel der Wohnung mit dem ersten Glas. Wärme in destillierter Form. Entgegengesetzte Bahnwaggons brachten mich hierher. Top...

steckt der / Schlüssel von innen / bin ich heute / noch dort / die Depotspritze / im Herzen / zum Verwesen im / Gitterbett / und der / Ausschlag von innen / wird noch Jahre / so nesseln / beißende Kälte / lähmt Hass / auf den...

am Grund der Seine hatte ich dich begraben Steine Algen Münzen und ein Antrag ich war erst heute in Paris Mohn dich und Gedächtnis nichts davon hab ich gefunden

schwarze Augen und die Kunstfigur hinter dem Abziehbild von nichts fürchte mich den stumpfen Klang der Klinik als Konsequenz blutet Papier ein Aquarell mit Blickkontakt zum Abgrund

stille die hundert quadratmeter füllt heute nacht lasse ich die wohnungstüre offen vielleicht bricht jemand ein

neben uns stehen / mir selbst keine / Kippe anbieten / am Parkplatz vor Netto / ein knallgelbes Angebot / von Ungelebtem / auf dem Kassenbon: / Prozente + / Restbestände + / Dissonanzen = / (FILL IN THE GAP) / zzgl. MWST /

gerade gefriert das letzte Molekül in der Tabelle eine Schubkarre Datenmüll auf dem Bildschirm im Büro auf meinem Drehstuhl kaltes Fleisch

mit der Zeit wuchsen meine Hände um den Griff des Vorschlaghammers fand mich wieder in einem wunderschönen Trümmerhaufen hier wasche ich mich mit Gesteinsbrocken wund

wenn alles rund um mich gefriert ich deine Wut ob meiner unterkühlten Lippen nicht fühlen kann bin ich nur eben mit dem Eisvogel wo meine Freiheit ein geheimer Stolz mich nährt dann ist es Winter egal wie man es wendet und dreht

auf verbrannter Erde / pflanzen wir / unseren Kuss / entgegen aller Zweifel / im Unterholz / der Gedanken / jagt der Puls / nach den richtigen / Worten / heben wir Schätze / voll Lust / zwischen moosklammen / Schenkeln /

und ich berge mein verkapptes Herz noch einmal aus den Kiesgruben auf die Gefahr dass alles rutschen mag mich wieder unter sich begräbt du gingst auf spitzem Stein mit nackten Füßen den Weg in meine Mitte und hast mich nur so angesehen was...

mit teerschwarzem / geistigem Auge / nehme ich mehr / wahr als gut tut / lebe ein Leben / voller Streifschüsse / verzweifelten Versuchen / mir selbst auszuweichen /

irgendwo zwischen Sonne und Asphalt kitzelt die Sonne mir meinen breiten Rücken als ob sie sagen wollte alles halb so wild still jetzt dein Einsatz folgt selbst wenn der Rhythmus brechen mag denn ihr seid Jazz

morgens um 4 / trägt meine Kunstfigur / goldene Augenringe / wartet umnachtet / auf Russlands Wärme / aus dem Wasserhahn / gefrorene Herzen / denkt sie kann / ich nachvollziehen / verbrüht sich die / Hände hinter sicheren / Grenzen...

in jeder Schramme / finde ich ihn / den Teil von mir / der nicht mehr / klein zu kriegen ist / ich spreche von / Einwirkung wo / nichts mehr hilft / von Hämatomen / gegen Herzstillstand /

einst konnte ich / mich um meine / eigene Achse drehen / knietief im Morast / meiner Gefühle / nun / mit beiden Beinen / auf dem Boden / schlage ich nackt / und ungelenk nach / einem impotenten Herzen / warte auf / ein Echo /

frage mich / nicht mehr ob / es Liebe ist / lasse die Worte / in schlaflosen Nächten / in Bilder von dir münden / lacksilbern glänzt / mein Innerstes /

es schlägt auf mich ein tritt mir in den Schritt liebkost meine Wunden überschminkt Hämatome das sind keine Narben alles nur Lidstrich

ein Hauch Manie endlich mal sich selbst aushalten jedes Wort silbern wie Trakls Zunge so fühlt sich Liebe an

der Axtmörder für das gefrorene Mehr in mir tanzt Pogo mit einer Samsa im Schwarzlicht zu Herzkammerflimmern blutet taktvoll beim Lynchprozess inmitten eines morfinen Moshpits der Gefühle

kein Plan eine spontane Demo gegen alles und das ewige Nichts mit Farbengewalt als Gegengewalt verwischte Realität zeugen bei Stille und Gegenwind

Es ist stets meine Dämmerung, mein Morgen, den ich mir einzig mit den Amseln teilen muss. Sie schläft, zwei Räume neben meinem Schmerz, während ich die Geister mit Rauchzeichen verabschiede. Nur die blauen Gauloises als Medizin. Die Brücken...

100 Grad / warmes Waterloo / verbrennt mir / meine Oberflächlichkeit / 3 Dosen / Weichspüler müssen / den Rachen runter / meine Reißverschlusszähne / in der Wäschetrommel / ausgeschlagen / reinweißes Restlächeln /...

am rande der resignation klebe ich mein verzerrtes selbstbild die lähmung des verstandes in der ausdruckslosigkeit der augen ich glaube sie waren blau mit grünstich erzähle ich den splittern

du hast mich gesehen ohne den Blick zu senken und die Tiefe der Ostsee in deinen Augen hat mich verschluckt 459 Meter unter der Wasseroberfläche lebe ich nun von den Luftblasen die du mir schenkst

da ist dieses / Kaffee im Museum / da will ich mir / den Atem sparen / über mir haben sie / Dingen Leben / eingehaucht / irgendwann der / eine Vers dann / bin ich Pusteblume / und kann gehen /

hinter dem Grenzwall meines kleinen Geistes will ich ein Graffitikünstler sein

man erzählt mir von Koks und Keta ich will nur die Konfrontation mit der Nüchternheit für meinen Kitsch hab ich in Gitterbetten vegetiert meine Heckenrosen hab ich der Vernunft geraubt die lass ich mir nicht nehmen

ich wollte es / mir nicht eingestehen / dachte irgendwann / hätten wir es geschafft / (erst Schlag / dann Bruch / dann Splitter) / sie sagen Scherben / bringen Glück / aber was kostet / so ein Badezimmerspiegel /

Asbest hält / Gedanken im / Hinterkopf / zu viele Gefühle / will nur dass / sie gehen / zwischen Depression / Eifersucht und Größenwahn / sind Farben / längst weg /

im Briefkasten / Mahnungen statt / Verlagszusagen / abends auf die / Krisen angestoßen / sich selbst verwirklichen / heißt scheitern / Misserfolge und / das Waterloo ums / letzte Lachen / doch eins bleibt / festzuhalten / die...

starre Fenster / in die Badezimmerdecke / laufe die Fliesen / auf und ab / rotschimmlig blutet / es letzte Hoffnung / in die Fugen zwischen / mangelnder Lust und / feuchtmodriger Angst / vor gestern /

ich bin die Dunkelziffer / getaggt an die Mauern / des Elfenbeinturms / eine Synthesizerkomponie / aus Folgetonhörnern / zu eurem Herzversagen / nachts putze ich die / Kinderhandabdrücke von / euren Schaufensterleben /

vor dem Spiegel den Rasierer mit Klinge für sowohl als auch ist alles eins mit zwei verschiedenfarbigen Socken geistig schon auf dem Weg zur Arbeit denk ich ans Surfen ins Blau des U-Bahnschachts

morgens ist da / kein Schwarz / im Dunkel / mit der Amplitude / auf Norden / dann setze ich / Schwerpunkte / in die Schwerelosigkeit / hoffe dass sie / mich tagsüber wappnen / gegen den Abtrieb / meine Zweifel / den ständigen Fuß ...

in Saint Remy zerrissen zwischen den Spitzen der Zypressen Räumlichkeit und Farbe pflücke ich nährende Oliven von Leinwänden denn die Ermüdung sie nimmt Überhand in meinem Spiegelungen flüchtig ist mein Verstand in stiller Erwartung auf...

du bist mir siamesischer Zwilling und schlimmster Kritiker Bruder Melancholie das Glück wird uns entzweien ich bin bereit zu teilen

Werde das Sofa nehmen untertauchen gelegentlich einen Schluck machen bevor ich mit den Walen an die Oberfläche komme kurz winken lächeln und grüßen wieder verschwinden 600 Meter tief im Bermuda

mitunter meint / Auftrieb das / Gefühl des Fliegens / bevor man versteht / dass man eigentlich / fällt /

leg e mir d as zweife lhafteste /   aller Wo rte /   mit bunten Tab letten /   auf die B rust schlu cke dann Buchstaben f ür Buchs tab en /   /   und es w ird taub /   un d warm /   und lebens länglich

die Jahre verstreichen überschreibe uns auf unzähligen Seiten nachts kommst du immer noch um enttäuscht von mir zu sein wieder schlaflos denke ich es ist jetzt genug bitte dich verlasse meine Gedanken

Schimmel in der neuen Wohnung der Teufel findet stets nach Hause während wir trinken meint er ich wäre Sache der Haushaltsversicherung

zwischen / duftlosen Blüten / verliere ich nahezu / täglich meinen Verstand / meine Meinung / wartet im Schatten / der Zimmerpflanzen / auf ein Ventil / nährt sich so lange / am Wurzelwerk /

mein Panther / hatte bunte / Flecken im Verstand / er war aus Plüsch / und roch nach / Bitterkeit / doch wenn er / fiel hörte nur / ich davon / wem willst du auch / sagen was niemand / glauben würde / einschließlich dir / oh...

im Schatten des Betons spielte ich mir den Sand in meine Augen größer als alles wollte ich werden scheiterte im zweiten Stock von dreiundzwanzig