Der Kuhfladen

Fabel zum Thema Lebensbetrachtung

von  EkkehartMittelberg

Ein Kuhfladen war von Schmeißfliegen bedeckt.

Darüber gaukelte ein Schmetterling.

„Warum fresst ihr Scheiße?“ säuselte er hinunter.

„Hätten wir es so leicht wie du, lebten wir von der Luft.“ brummten sie hinauf.

Januar 2014

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Kommentare zu diesem Text

Abulie (45)
(12.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.14:
"...der hat's in sich...:-)"
Das muss wohl so sein; denn mit deiner Assoziation habe ich nicht gerechnet, obwohl sie textnah ist.
Grazie, Abulie
P. Rofan (44) antwortete darauf am 12.01.14:
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 13.01.14:
Ich mag schwarzen Humor.
Danke, Aron.

 TrekanBelluvitsh (12.01.14)
Gedanken:
- Von oben lässt es sich gut säuseln.
- "Seht die Spatzen im Himmel, sie säen nicht, sie ernten nicht und der göttliche Vater ernährt sie doch."
- Dem einen seine Scheiße ist dem anderen sein Fressen! (Leitspruch eines Investmentbänkers?)
- Was wurde eigentlich aus der Kuh?
- Erst kommt das Fressen, dann kommt die Scheiße, dann kommt das Fressen... und wo bleibt die Moral?
- Noch heute flattert er überheblich, der Schmetterling, aber schon morgen endet er aufgespießt in einem Schaukasten.
- Ein Spaßmacher, der das Leben nicht versteht, ist nicht lustig und überflüssig.

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 12.01.14:
Gracie especiale. Ich staune über deine witzigen Lesevarianten, Trekan.
Der Leitspruch des Investmentbänkers ist megacool. )

 susidie (12.01.14)
Da fällt mir einer dieser Sponti-Sprüche ein: Leute, fresst Scheisse. Millionen von Fliegen können sich nicht irren. Und so hängen sie alle am Kuhfladen.
Vielleicht weil sie keine andere Wahl haben? Der Schmetterling hingegen kann durch seine Schönheit einige Zeit blenden, aber was dann? Landet er irgendwann aufgespießt im Schaukasten, während die Schmeißfliege weiterlebt?
Ekki, eine Fabel, wo die Gedanken anfangen rundherum zu tanzen in der Betrachtungsweise. Das war nur einer. Alle anderen nehme ich jetzt mit in die Nacht. Liebe Grüße von Su :)

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 12.01.14:
Merci, Susi, eine Deutung jedenfalls, die mir gut gefällt.
Liebe Grüße
Ekki
(Antwort korrigiert am 12.01.2014)

 AZU20 meinte dazu am 12.01.14:
Dieser Deutung mag sich mich anschließen. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.14:
Danke auch dir, Armin.
MarieM (55)
(12.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.14:
Merci, Marie. Man nennt sie Luftiküsse.
Ich lächle zurück.
Ekki

 loslosch (12.01.14)
Si habes scrupulum, sequere manipulum. (aus dem MA.) wenn du zweifel hast, folge dem haufen - lästerte das pfauenauge.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.14:
Danke, Lothar. Dann doch lieber solo tanzen, bis die Luft ausgeht.

 Didi.Costaire (12.01.14)
Eine einprägsame Kurzfabel zum Thema Oben und Unten, Ekki!
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.14:
Grazie, Dirk, du hast meine Hauptintention erkannt.
Aber ich habe versucht, eine schillernde Fabel zu schreiben. Deshalb sind andere Deutungen möglich.
Liebe Grüße
Ekki
LottaManguetti (59)
(12.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.14:
A lot of thanks, Lotta. Eine Deutung ganz nach meinem Geschmack.
Pocahontas (54)
(12.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.14:
Sigi, ich habe Glück mit dieser Fabel, mit der ich zeigen wollte, dass dieses Genre nicht auf eine monokausale Deutung festgelegt sein muss. Du hast die Deutungen schön ins Gesellschaftskritische ausgeweitet. Muchas Gracias.
Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (12.01.14)
Hallo Ekki,
die Geschmäcker sind halt verschieden.
Ein Lehrstück zum Thema Toleranz und gesellschaftlicher Vielfältigkeit!
Herzliche Grüße TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.01.14:
Vielen Dank, Tasso. Toleranz und gesellschaftliche Vielfalt (vielleicht besser Gegensätze) sind neue Aspekte der Betrachtung.
Herzliche Grüße
Ekki

 Lluviagata (12.01.14)
Dieses Thema hat mich dereinst auch geklapphornt, lieber Ekki. Nur der Schmetterling, der war aufgrund der Versform und der eigenen Schönheit der Verse nicht vonnöten ... ;)


Zwei Fliegen sitzen auf dem Mist,
grad da, wo er gefallen ist,
und schmücken ihn auf ihre Weise.
Nun schillert sie, die Pferdescheiße.

Liebe Grüße
Llu ♥

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.01.14:
Merci, Andrea. Das tertium comparationis ist das Schillern der Bedeutung. Darum ging es auch mir.
Liebe Grüße
Ekki

 HerrSonnenschein (12.01.14)
Der ist cool! Das Leben ist scheiße. Machen wir Gold draus! LG Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.01.14:
Vielen Dank, Jörg. Wenn wir genau wissen, wie man aus Scheiße Gold macht, lassen wir es uns patentieren und helfen den Schmeißfliegen. )
LG
Ekki
gaby.merci (61)
(13.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.01.14:
Merci, Gaby. Das freut mich.
LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (13.01.14)
Richtig und falsch liegen eng beieinander und im Auge des Betrachters... oder ihm zu Füßen ))
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.01.14:
Welch geistreicher Kommentar Viktor! Besonderen Dank!
Herzliche Grüße
Ekki
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