Alle 573 Texte von nautilus

gerade etwas organisches ins Waschbecken gehustet morgen dann Vitamintabletten für kräftiges Haar und schöne Nägel für heute ist's genug gestorben beim Exhumieren werden sie feststellen Seitenschläfer

habe Musil nicht gelesen kann nichts über Handke sagen bin gerade erst zur Welt gekommen hier im Café neben dem Volkstheater ohne Karten für das Stück

schwarze Augen und die Kunstfigur hinter dem Abziehbild von nichts fürchte mich den stumpfen Klang der Klinik als Konsequenz blutet Papier ein Aquarell mit Blickkontakt zum Abgrund

du hast mich gesehen ohne den Blick zu senken und die Tiefe der Ostsee in deinen Augen hat mich verschluckt 459 Meter unter der Wasseroberfläche lebe ich nun von den Luftblasen die du mir schenkst

echte Geister hatten Sex auf der Toilette der Geriatrie ich boxte die Bäume im Raucherhof von 7A vierhundert Liegestütze vor dem rosa Frühstück in meiner geheimen Lade brennen die Hexen noch heute ich seh ich seh was du nicht siehst hinter...

zwischen Gefühlen / Obstbäumen und / feuchtem Gras / will ich verweilen / bis die Stare / mich holen / mein Herz zerfetzen / bis auf das letzte / tröstende Wort /

vogelfrei im Marianengraben mit Katana gegen Kugelfische das Königskind im Keller mit einem Maul voll loser Zahnreihen gegen den Druckausgleich des Ziffernblatts

in der Sofaspalte / will ich versinken / schäme mich ob / meiner Unfähigkeit / die Frage zwischen / wollen und können / ist mir nicht / zu beantworten / wie gelähmt liege ich / auf Kunstleder / die Gliedmaßen lang- / gestreckt wie...

eines Tages / werde ich / das alles / hinter mir lassen / alles daran setzen / dass sich die / Geschichte nicht / wiederholt / und es wird / Drachen und / DrachenbezwingerInnen / in meinen Büchern / geben / bunt illustrierte /...

morgens um 4 / trägt meine Kunstfigur / goldene Augenringe / wartet umnachtet / auf Russlands Wärme / aus dem Wasserhahn / gefrorene Herzen / denkt sie kann / ich nachvollziehen / verbrüht sich die / Hände hinter sicheren / Grenzen...

bernsteinfarben ist die / Flüssigkeit in der ich meine / Traurigkeit einschließe / langsam sinkend / treibt es mich / gegen Dosenboden / bin ich gefühlt / dem Pfand geschuldet / noch am Leben /

alles begann mit ihrer Hand in meiner Hand jetzt sitz ich warte an der Haltestelle in meinem Kopf beginnt die Zeitrechnung Wien verdammtes geliebtes Wien ich bitte dich um eine letzte gräuliche Umarmung

Dann soll es so sein, dachte er und war einfach nur froh, high zu sein. Er blickte aus dem Fenster, stieg in den kleinen Wagen am Himmelszelt und fuhr rückwärts in der Zeit in den Uterus seiner Mutter. Es war wohlig warm wie auf Morphinen. Er...

ich bin das nicht bin der Sprung hinter dem polierten Glas

Lächeln schmerzte. Der Vollvisierhelm hatte die Sparringsession nicht überlebt. Nichts Gröberes, das eine Woche Krankenstand nicht verschleiern würde. Er schloss die Türe zu seiner kleinen Wohnung und steuerte die Abwasch an. Ein Glas kaltes...

wundgelegen / an Stunden / verschluckt von / Brandlöchern / zu groß / zu weich / verschlissen / zentriert im Raum / seiner Probleme / immer noch gänzlich / ungeliebt /

Gefühle / halten Dankesreden / spucken im nächsten / Moment von der Bühne / ich sitze / handlungsunfähig in / der ersten Reihe / verfangen in / Theorien von einem / selbstbestimmten Leben /

zwischen vollen Aschenbechern und Kaffeerändern in Tassen verstecke ich mich vor der Gnadenlosigkeit auf mich niederprasselnder Zeit Antworten durchtränken ohne Nachfrage erkältet an Wahrheiten im Juliregen

Brieftaube mehrere tausend Euro Probleme bei der Haltung Rubin 1A-Burma Qualität zu teuer für mich also ein Zugticket absolut leistbar mich ehrlich nach dir sehnen passiert Liebesgedicht zu kitschig es ist eins

wieder schmeiße ich Steine gegen den Halbmond die Nacht lässt mich vor ihren Pforten harren mit letzter Kraft kratze ich diese Worte in ihr rosenhölzernes Tor

Seifenblasen müssen platzen dürfen liegt ihr größter Zauber doch in der Vergänglichkeit

Güterzüge nach Prag sind schreie aus Srebrenica greife den Knüppel neben dem Bett kalt und verloren die Bilder die ich nicht kannte wenn meine Gedanken mit mir fertig sind rede ich im Flüsterton mit Taschenlampe im Gesicht das Monster bin ich

will prügeln schlafen in den Arm genommen werden drehe Runden durch den Bezirk der mich einfach nicht verrecken lässt und ritze Todestage in die Baumrinden am Bach

die zerbrochenen Tassen haben mir kein Glück gebracht der Espresso fließt mir morgens durch die Hände verbrüht mir meine Lebenslinie

die Natur holt sich das gepflasterte Ufer zurück Bäume und Gräser zwischen Plastikmüll hier sitz ich am Wasser die Gedanken stromaufwärts dem Winter entgegen

knalle dem / grauen Morgen / mein Lächeln / ins Gesicht / breche der / Uhrzeit so die / Schneidezähne ab / jetzt nur / keine Faxen / von wegen / sterben und sich / in Selbstmitleid / begraben / nein / heute bin ich / schlichtweg...

schreiben bis die tasten speckig sind wie die abgenutzten stufen eines treppenhauses ganz oben wartet ein brutaler buchrücken ganz unten eine widmung ohne namen

nachts schließe ich die Augen dann tanzt er durch die Farben sprüht mir "Brüder im Geiste" hinter die Lider und wir küssen und wir lieben uns im Blütenstaub der Narzisse für fünf sechs Stunden bin ich nicht allein

Gedanken tropfen / wie heißes Wachs / auf meine tauben Füße / der Kaffee / mit Eiswürfeln / schal wie / diese endlosen Tage / Fliegen töten / Bücher nicht lesen / schlecht fühlen /

Träume sterben / wie Fliegen auf / dem Fensterbrett / gieße kalten Kaffee / über Ruinen / lösche den Brand / in meinen / Luftschlössern /

mein Name Diagnose das Wesen Krankheit Blüte Niedergang zarte Flügel im Anschlag in (Gegen)Richtung schwarzer Sonne

einst konnte ich / mich um meine / eigene Achse drehen / knietief im Morast / meiner Gefühle / nun / mit beiden Beinen / auf dem Boden / schlage ich nackt / und ungelenk nach / einem impotenten Herzen / warte auf / ein Echo /

Zwischen moosbewachsenen Baumresten, Morast und glitschigen Steinen bewege ich mich auf eine Lichtung zu. Der Weg ist übersät mit sterbenden, halb toten, schwarzen Käfern, unnützem Gedankengut. Sie strecken ihre gebrochenen Flügel und...

Es ist stets meine Dämmerung, mein Morgen, den ich mir einzig mit den Amseln teilen muss. Sie schläft, zwei Räume neben meinem Schmerz, während ich die Geister mit Rauchzeichen verabschiede. Nur die blauen Gauloises als Medizin. Die Brücken...

die Krähe / am Schornstein / gegenüber / beobachtet dich / du ziehst an / deiner ersten / Zigarette / sagst so / dem Morgen / den Kampf an / fühlst dich / zu nüchtern / zu nah an / der Realität / nimmst / eins / zwei / drei ...

spiele mit den / schwarzweißen Perlen / des Rechenschiebers in / meinem Kopf / in sinnbefreiter Hoffnung / auf ein bunteres / Ergebnis /

du blickst hinab an deinem Federkleid erst schwarz dann grau dann grünlich fragst dich noch ob es sein darf taumelst vom Ast und fliegst

kein Plan eine spontane Demo gegen alles und das ewige Nichts mit Farbengewalt als Gegengewalt verwischte Realität zeugen bei Stille und Gegenwind

drei Uhr morgens Küchentisch Kaffee und Kater starre manisch auf das Brett vor meinem Fenster zwischen nervösen Lidern blicken gerötete Augen auf den stacheligen widerstandsfähigen Trieb einer Liebe

einzig gut darin / meine Gefühle zu / ignorieren / springe ich über die / Kratzspuren auf / meiner immer gleichen / Schallplatte des Aushaltens / Fluchtgedanken fließen langsam / rückwärtig aus den / Beinen zurück in / mein Herz /

kotze Erinnerungen in allen Farben auf den Ledersessel gegenüber und was zurück kommt soll ein Regenbogen sein

Ich stand an der Ampel neben dem Landesgerichtsgebäude und blickte an dessen Fassade nach oben. Stellte mir vor, wie es wohl wäre jetzt mit vollem Anlauf vom Dach zu springen, durch die Luft zu segeln und auf dem Boden aufzuprallen. Ich...

legst mir / orangene Tulpen / in mein Gedächtnis / so kitten wir / die Vase ein / weiteres Mal / und von / goldfarbenen Rissen / gezeichnet / fassen wir / unsere Herzen / in den Frühling ein /

knöcheltief in einer Pfütze zu großer Erwartungen stehen wir und werfen rücklings Münzen in die Moldau eine Möwe taucht nach unserem Glück wir sind nur noch zwei Menschen ohne Zauber gemeinsam in einer fremden Stadt

nachts beugt sie / sich übers Bett in / meine Träume / rammt ihre Krallen / in meine Schuld / dann weiß ich / wir kommen und wir / gehen alleine / in den Fängen / unserer Fehlbarkeit /

Schimmel in der neuen Wohnung der Teufel findet stets nach Hause während wir trinken meint er ich wäre Sache der Haushaltsversicherung

spiel ich die Melodie von früher fehlen uns Tasten auf der Klaviatur kein Blues mehr und nichts ähnliches die Noten ziehen vorbei an mir

Blätter fallen / friedlich / auf den Asphalt / schweigen dort / vom Wind zu / Haufen geformt / bilden stumme Parolen / im Brachland / des nahenden Winters /

früh morgens streunt er durch den Innenhof nimmt meine stummen Blicke wahr verschwindet lautlos meinen Willen in den Fängen

dechiffriertest nicht / meine mangelnde Härte / unter all den / Worten aus Moos / war nur einer dieser / bekümmerten Steine / geborsten unter deinem / Griff / geboren / fürs Aufheben / Wegwerfen und / Sinken lassen / zum Grunde...