Glücklich bin ich

Tagebuch zum Thema Schicksal

von  LotharAtzert

Glücklich bin ich, sobald ich bei Hitze im Schatten eines Baumes ungestört sitzen und dort einfach sein darf. Und, so wie jetzt, ein Schluck Rotwein vorhanden ist, da ist  das Glück vollkommen. Und wenn der Zephir noch die Gräser vor den Augen tanzen läßt, Vögel die Melodien in die Winde lospfeifen, bis neunmal um die Erde, dann ist es nahe von Deva-Chen. Was für ein Konzert, Bienen, Hummeln, eine Krähe, viele Duftesser, all die bewegten Blätter finden sich ein zum Gartenopenair.

So geschah es früher oft.

 

Eher geschieht es heute jedoch so, daß ich auf dem Weg zum Garten oder umgekehrt – der Weg sei das Ziel, erbrechen sich ja einige – meiner Schwester begegne, die mir ohne Umschweif sagt, ich würde stinken. Da fühle ich mich sofort ertappt und will es mit einem gezielten Gegenschlag verdrängen, ja vereiteln, die Eitelkeit. Es wird anrüchig. ... Ich könnte sagen: ja der Körper, man at work, tagelang gehexelt, hähä das muß ich eingestehen, dafür ist der bei dir so arg vernachlässigte Geist am ätzmüffeln, da ist kein Aufschütteln von Gedankenbetten, kein Prana, nur Vorstellungsverengung, das wäre die adäquate Antwort.

Aber ich spare sie mir und blowe sie nicht in den Wind, nehme mein Stinkerkarma auf mich und geh schweigend mit der Flasche unter die Dusche, nein nein, ich spotte nur.

 

Die kleinen Tyrannen sind bei Castaneda große Lehrer, unabhängig, ob sie das selbst wissen, oder nicht. Das ist natürlich vom Vajrayana geklaut – da ist alles Buddha, alles Dharma, alles Sangha, was immer geschieht, ist lehren und lernen in Vereinigung. Sie, die kleinen Tyrannen, sind nicht umsonst geschickt vom Schicksal, sie sind die Auswirkung unsrer Verursachungen und kommen als Ereignis wieder, solange man sie zurückweist. Nun gut, der Rotwein ist auch keine Lösung. Ätznatron muß her.



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (11.06.23, 14:35)
Eigentlich ja "gehäckselt", aber "gehexelt" ergibt auch einen Sinn, einen Hintersinn.

 LotharAtzert meinte dazu am 11.06.23 um 14:41:
allmählich kommst du mir auf die Schliche.

 Dieter Wal (11.06.23, 15:14)
meiner Schwester begegne, die mir ohne Umschweif sagt, ich würde stinken.
Genau der richtige Moment für eine Ehe mit Swetlana. Glück und Segen!


Geschwätziger, teilweile ekliger Tagebucheintrag von jemand, der nichts zu sagen hat und dennoch schrieb.

 LotharAtzert antwortete darauf am 11.06.23 um 15:25:
you are welcome

Falls du noch kein Brautgeschenk hast: es fehlt uns noch ein Dosenöffner, Dieter.

 Dieter Wal schrieb daraufhin am 11.06.23 um 15:31:
Thank you so much.

Dachte eher an "Mein Kampf" auf eine Kaffeebohne graviert als Anhänger.

Und für Dich?

 LotharAtzert äußerte darauf am 11.06.23 um 15:39:
Vielleicht "Mein Dampf" auf einem Teeblatt?

 Dieter Wal ergänzte dazu am 11.06.23 um 15:47:
Wundervoll! So machen wirs. :)

 Terminator meinte dazu am 11.06.23 um 22:44:
Columbia Pictures präsentiert:

Robert de Niro als Dieter Wal
Al Pacino als Lothar Atzert

in einem Film von Quentin Tarantino:

Einen auf den

(Dieter Wal macht einen auf kipper: dumme, sinnlose Provokation an der Grenze zum Trolling)

 Dieter Wal meinte dazu am 11.06.23 um 23:11:
Wenn Du einen Dialog nicht wirklich verstehst, bitte vorher nachfragen.

 Terminator meinte dazu am 11.06.23 um 23:16:
Der Dialog ist mir zu Villeneuve. Ich verstehe nur Bahnhof bzw. Arrival.
Daniel (50) meinte dazu am 12.06.23 um 01:38:
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 Dieter Wal meinte dazu am 12.06.23 um 09:14:
Du meintest vermutlich: "Von jemand, der niemals etwas zu sagen hat."

Wer trollt sehr schwach und nicht ganz hell?
So trollt wie immer Daniel.

Lothar schrieb einen selbstironischen, teilweise ekligen Tagebucheintrag, der mir zunehmend besser gefällt. Er verspottet darin nämlich auch seinen esoterisch angehauchten tibetischen Buddhismus.

Antwort geändert am 12.06.2023 um 09:19 Uhr
Daniel (50) meinte dazu am 12.06.23 um 11:32:
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 Dieter Wal meinte dazu am 12.06.23 um 11:35:
Schau, Schatzi, ein Trollkommentar ist ein Kommentar, der sich nicht im Geringsten mit dem Ausgangstext beschäftigt. Wo handeln Deine Kommentare doch gleich vom Ausgangstext?
Daniel (50) meinte dazu am 12.06.23 um 12:24:
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 Dieter Wal meinte dazu am 12.06.23 um 13:15:
Ohne kritische Kommentare wäre kV kein Literaturforum.

 DanceWith1Life meinte dazu am 12.06.23 um 13:37:
Wenn der Dieter wie der Dieter schreibt, ich würde wilde Minze vorschlagen, muss man Swetlana kennen um mitreden zu können, i.e. Swetlana können um Kritik zu erkennen?

 diestelzie (11.06.23, 20:57)
Ich kann deine Schwester verstehen. Bin selbst so eine.

Liebe Grüße
Kerstin

 LotharAtzert meinte dazu am 12.06.23 um 08:45:
Liebe Kerstin, würdest du das ganze Ausmaß unsrer "Dialoge" kennen, würdest du nicht mehr "Bin selbst so eine" schreiben.
Wenn ich einen Gast empfange, oder dieser mich, so bin ich stets frisch geduscht und auch kleidungstechnisch erträglich.
Arbeitstage im Garten habe ich dagegen noch nie im Smoking, Frack oder ähnlich overdressed bewerkstelligt.
Und ich muß mich beeilen: Mitte März kommen die Beißer, die Grasmilben, die Stechmücken, Zecken etc.

Danke auch für die Empfehlung, liebe Grüße
Lothar

 Pearl (11.06.23, 21:01)
Ja, vor ca. ein, zwei Wochen dachte ich dasselbe... Als mich jemand - im richtigen Leben - kritisierte :) Glaubst du wirklich, dass alle solchen Menschen/Erfahrungen Lehrer sind?

Gerne gelesen.

Grüzi, Stefanie

 LotharAtzert meinte dazu am 12.06.23 um 08:59:
Glaubst du wirklich, dass alle solchen Menschen/Erfahrungen Lehrer sind?
Es ist keine objektive Aussage, sondern eine Bewußtseinshaltung, die sehr nützlich ist, da die kleinen Tyrannen schonungslos unsere Schwächen aufdecken - siehe Dieter, siehe Jacks kipper - und wir sie so erstmals in Stärken umwandeln können. Von einem Kriegerkasten-Rishi hörte ich mal sinngemäß: Wenn du den Feind besiegt hast, frohlocke nicht, sondern trauere mit ihm, denn genau wie bei den Deinen haben Frauen ihre Ehemänner verloren und Kinder ihre Väter.


Vielen Dank, auch für die Frage.
Grüß mir die Donau
Lothar

 DanceWith1Life meinte dazu am 12.06.23 um 11:48:
soll ich einen Kommentar schreiben oder ein Lied posten, das sich ( in meiner Hörweise) mit den ungeklärten Themen, die wie Sand am Meer durch meine in einer solchen Situation, oft zittrigen Finger rieselt ( auch ohne Wein)

sagte der Pizzaboden zur angemoderten Tomate, bevor sie den Kaffee roch.

Antwort geändert am 12.06.2023 um 16:10 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 12.06.23 um 16:57:
Vorstellung des Helden
Ätznatron gilt als bis heute einziger Mensch, der im Stück von einer Schnappschildkröte geschluckt und sofort wieder ausgespien wurde.
Heute ist er, wen wunderts, Schnäppchenjäger.

Antwort geändert am 12.06.2023 um 17:08 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 12.06.23 um 22:55:
die Schildkröte war bis heute zu keiner Stellungnahme bereit ( Anmerkung der Redaktion)

 Regina (12.06.23, 05:48)
Hier im Internet hat deine Schwester nichts zu sagen. Da ist es uns gleichgültig, ob du am Wasser, aber nicht am Wein sparst und die entsprechend unangenehmen Körpergerüche entfaltest. Die Haut des wahrlich Erleuchteten aber hat zu duften, ganz ohne Deo oder Parfüm.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.06.23 um 09:11:
Ich überleg ja immer wieder, ob ich ihr den Link per email schicken soll. Aber bisher siegte der Stolz: wer meine Texte nicht liest, obwohl bekannt ist, wo ich sie veröffentliche, soll es bleiben lassen.
Mehr aber noch ist es die Resignation: es würde sich nichts verändern, sie würde nur Stelzie beipflichten, so ist das halt.

Die "Haut des wahren Erleuchteten" - viele Stellen am Körper sind schon krishnablau - men at work :P

 Regina meinte dazu am 12.06.23 um 12:42:
Da hast du es ja weit gebracht. Das andere ist Karma. Wenn dir schon eine konfliktreiche Ehe erspart bleibt, hast du wenigstens so eine Schwester als Herausforderung.

 LotharAtzert meinte dazu am 12.06.23 um 17:13:
Erspart blieb?? - ich hatte 2 von der Sorte.

 DanceWith1Life meinte dazu am 12.06.23 um 22:58:
eine davon mit einer Schildkröte ?

 LotharAtzert meinte dazu am 13.06.23 um 08:51:
Was den Panzer betrifft: ja.
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