Schlagendes Argument

Satire zum Thema Erziehung

von  loslosch

Argumentum baculinum (Quelle unbekannt; zitiert nach der Comicserie Asterix und Obelix). Argument aus dem Rohrstock. Oder: Prügel als Argument.

Eine scherzhafte Nachlatinisierung, basierend auf dem geflügelten Wort des schlagenden Arguments (vgl. engl. the argument of the cudgel; das Argument mit dem Knüppel). Die harmlose Metapher wird ihres Kerns entkleidet und zum schlagenden Argument für die Prügelstrafe gewendet. Was ist schon gegen die Pädagogik des Schlagens und Prügelns einzuwenden?

Zwei alte Haudegen plaudern über ihre längst vergangene Schulzeit. Der eine distanziert sich vehement von der Prügelstrafe: Es blieben Narben auf der Seele zurück! - Der Befürworter hält leidenschaftlich dagegen: Ich bin doch auch des Öfteren geschlagen worden. Und es ist nichts zurückgeblieben ...blieben ...blieben ...blieben.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (18.03.13)
„Aber wenn ich faul war beim Lernen, schlug man mich. Manche Erwachsen fanden das sogar gut.“ - Augustinus

 loslosch meinte dazu am 18.03.13:
entscheidend ist, dass dieser kreislauf von geschlagen-werden und später selber-schlagen durchbrochen wird. alice miller (1923 - 2010) ist lesenswert. lo

 EkkehartMittelberg (18.03.13)
Das witzige Beispiel von den zwei alten Haudegen sagt alles. Wenn die Kraft der Argumente versagt, hat die Pädagogik versagt.
Ist aber der Topos "Schlagendes Argument" vertretbar? Ich meine ja, weil er zeigt, wozu körperliche Gewalt sublimiert werden kann.
t.t.
Ekki

 loslosch antwortete darauf am 18.03.13:
ich habe schon promovierte ademiker sagen hören, eine schwere beleidigung sei schlimmer als eine schallende ohrfeige. etwa so: die ohrfeige tue schon nach 2 min. nicht mehr weh - im gegensatz zur üblen beleidigung. ernst gemeinte, makabre gedankenkette. lo

ps: stilistische korr.
(Antwort korrigiert am 18.03.2013)

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 18.03.13:
Das Beispiel Beleidigung-Ohrfeige wirkt überzeugend, aber weder die Beleidigung noch die Ohrfeige sind ein Argument.

 loslosch äußerte darauf am 18.03.13:
ja, sind sie nicht. gegen eine beleidigung kann ich mich besser wehren als gegen eine ohrfeige. es gibt fließende übergänge zwischen körperl. gewalt und seelischer grausamkeit. ersteres (gewalt) ist klar unterste schublade.
AronManfeld (43)
(18.03.13)
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 loslosch ergänzte dazu am 18.03.13:
jeder hat seine extra-würstchen, rau/ zart, mit/ ohne senf.
Graeculus (69)
(25.07.16)
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 loslosch meinte dazu am 26.07.16:
ich deute prügeln als triebabfuhr des schlagenden.
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