Alle 1.162 Texte von Fuchsiberlin

In deiner Jugend dachtest du oft daran, zum Mörder zu werden. Mord am eigenen Ich. Tötende Gedanken, mit der Konsequenz, dass du nicht nur gefühlt das Leben verlierst, sondern auch physisch. Doch sterben wolltest du nicht. Nein, es...

An manchen Tagen fühlst du dich in der Tiefe deines Seins frei. Erlebst dann eine Freiheit, die es dir erlaubt, emotional, gedanklich und physisch viel mehr als eintausend Schritte zu laufen. Doch schon am nächsten Tag kannst du wieder...

Eine Düne und sandtot könnte ich sein. In der Oase will ich lange verweilen, den Schmerz in der Wüste vergraben. Dann einfach weitergehen, anstatt aus Verzweiflung Sand zu essen. „Ach, du bist doch nur eine Fata Morgana“, rufe...

Gedanken um drei Uhr morgens: Unter Schritten knirschen Erinnerungen, Regen lässt schwere Bilder ertrinken. Ein Traum schwankt in den Fluss, um vor der auftauchenden Hoffnungslosigkeit zu fliehen. Hungrige Sehnsucht wird Hoffnung, fern der...

Ein starker Luftzug löscht die letzte brennende Kerze. Ach sag doch einfach „Ich bin traurig.“ In der Dunkelheit zählt die Zeit nicht. Vergessen bleibt dann die Uhr am Handgelenk. Du denkst nicht an Energiesparlampen, sondern an...

Der Druck der Ausrufezeichen lässt die Buchstaben beben. Warum nur betone ich den ersten Satz dermaßen stark? Nach manch einem Satzende will ich flüchten, bevor danach ein Wort mit dem ersten Großbuchstaben meine Hände...

Du richtest den Blick nicht auf andere, sondern schaust nur in ein verzerrtes Spiegelbild. Hinter dem Spiegel hämmern die Fehlschläge, doch deine Ohren erreicht nur das einstudierte „Ich bin ich“. Du posierst vor dem Glas, welches...

Du verlässt deine Galerie, und doch zeigt die Summe der Bilder am Ausgang einen Wert mit Minuszeichen an. Du schreibst Texte, aber zurück bleibt immer der Gedanke der Unvollständigkeit. Mittels der Mathematik versuchst du vergebens...

Bricht das Schweigen in Häuser ein, oder spuckst du Mutlosigkeit an undurchdringbare Mauern? Du schlängelst dich durch Worte. Verschlingst Buchstaben für Buchstaben, und wirst Augenzeuge wie ein Stinkefinger auf ein...

Nachts folge ich den Lichtern in meiner Innenstadt. Mit dunklen Gedanken bewege ich mich zwischen den Häusern. Der Versuch, die Lichter am Straßenrand zu zerstören, scheitert an den hohen Laternenmasten der Hoffnung. In diesem...

Da ist ein Ich, es befindet sich oberflächlich im Jetzt des Lebens, und ging doch schon vor einiger Zeit als Seelenwitwe fort. Es bewegt sich in der Menschenmenge, und bleibt ihr doch emotional fern. Diese Seele öffnet dem Nächsten...

Kann ich mir in einem Gotteshaus eine Richterrobe überstreifen, und über das Leben urteilen? Den Kerzenschein in einem Kirchenasyl freisprechen, und den Tod verurteilen? Mit dem Leben vor dem Altar spielen, wie mit Legosteinen, und den...

Messerscharfe Blicke durchbrachen deinen Eiskörper. In frostiger Zeit sehntest du dich nach Rettung, doch du ranntest durch dunkle Schattenaugen. Krallen unbekannter Qual erlegten dich wie ein Löwenopfer. Arktische Atemluft presste sich...

Graue Häuserwelt, trostlos. Vor dem tristen Eingang liegt Erbrochenes vergangener Tage. Fensterblicke prallen an gegenüberliegende Häuserfronten. Ein Graffiti quält sich durch die depressiven Strukturen. Zwischen den...

Ich suche die Wahrheit im Spiegel. Wahrheit? Nein, ich bemühe mich eine Lösung zu finden. Oder steckt in einer Lösung auch eine Richtigkeit? Nicht immer, oder!? Ach, ich weiß es nicht. Ich glaube manches zu wissen. Im...

Schattenhände greifen in Wunden, verhindern ein Vernarben. Nicht jedes Grab wird zugeschaufelt. Wie tief können Tränen in den Erdboden eindringen? Ich schreie mich in ein anderes Bild. Finde mich in einem neuem Schwarz wieder. Zeit...

Wann bietet im Netz eine Schauspiel(-nachhilfe-)schule schlechten Laiendarstellern und angehenden werwerwer-ich-wood-Aspiranten ihre Dienste an? Eine noch bestehende Marktlücke, die vielleicht irgendwann gefüllt wird. Das große...

Es gab Zeiten im Leben, in denen ich als Fahrer fungierte. Als ich die Orientierung nach einem Unfall verlor, stieg ich aus meinem selbstgebauten Fortbewegungsmittel aus. Ich beschloss, als Fußgänger den Weg zum Ziel meiner Sehnsucht...

Kein Blick auf einen Weihnachtsbaum, stattdessen beginnt ein Sichtwandern an der gelben Wand. Es endet beim Fixieren eines Fotos, das Licht bleibt aus. Am kleinen leuchtenden Horizont wollen im Leben viele Menschen groß sein, doch der Tod...

Den Satz gelesen, von hinten aufgerollt. Wort für Wort die Buchstaben aus einander gepflückt. Das Komma fremd eingefügt, den Punkt durch ein Ausrufezeichen ersetzt. Das kleine Wort vergrößert, den Begriff des Riesen...

Tränen unter dem Eis. Ein Bild ohne Meer. Am Ufer bewacht ein alt gewordenes Kind einen toten Baum. Gefangenes Astwerk einer anderen Zeit. Auf dem Eis lassen alte Kufen von großen Schlittschuhen noch einmal die inneren Schreie der...

Die alte Haltestelle existiert nicht mehr. Tagsüber wartest du immer noch dort, doch am fehlenden Wartepunkt holt dich keiner ab. Nachts öffnet kein Fundbüro, denn in der Dunkelheit begibt sich keiner auf die Suche nach dir. In der...

Kennst du eine Sonnenblume, die sich blau färbt und tote Ameisen erbricht? Nein? Und du verstehst den Sinn nicht? Tröste dich: Meine Gedankenfabrik produziert in diesem Moment auch lauter Fragezeichen. Manchmal halte ich mein Ich...

Zwischen den Lippen presst sich kein „Hallo“, und kein „Auf Wiedersehen“ verlässt diese beim Abschied. Der Schmerz landet auf dem innerweltigen Flughafen, und verlässt diesen irgendwann wieder. Ein unsichtbarer Schatten, der...

Schaue durch das Schlüsselloch seiner geschlossenen Seelentür. Gucke durch seine leblosen Augen hindurch. Dort siehst du ein Leben, welches du in seinen jetzigen Augenblicken und seiner starren Mimik nicht erkennst. Und es mangels...

Sie trinkt mehr als nur drei Tassen Kaffee in der Nacht. Schlafen will sie nicht, denn nur in der Dunkelheit fühlt sie sich ihm näher als nah. Ihre Empfindungen für ihn, lassen sie sehnsüchtig auf seine Umarmung warten. Doch...

Abseits von den Touristen Pfaden existiert noch een janz anderet Berlin. Manche können dit kaum glooben, also zeichne ick mal een kleenet Bild von meenem Berlin. Ick denke, es is besser, ick verzichte dabei möglichst uff den Berlina...

Der ICE beginnt seine Fahrt. Es ist mein Zug. Was am Bahnhof von mir zurück bleibt, verschwindet eines Tages, als Raum ohne Tür, in der Vergessenheit. Ein Zug bewegt sich nur in Richtung Horizont fort. Die Lichter der Gegenwart...

Augenblicke in der Kindheit bewegten mich, in unendlich große Spiegel der Träume zu schauen, bis jemand viel zu früh diese Spiegel zerstörte. Filme in ganz jungen Lebensjahren ließen mich in kindlicher Neugier vieles...

Mit einem Tritt versuchst du eine Tür zu öffnen, an einer Stelle, an der sich gar kein Einlassbereich befindet. Fenster willst du zum Abbau deiner Aggressionen einschlagen, dabei sind diese geöffnet. Es ist deine...

Der Zehn-Texte-Lauf der Leser Wertungen fand gerade sein Ende. Und oh welch eine Überraschung, drei Sieger stehen auf dem Treppchen ganz oben: Die Top drei Gruselig-Nachdenklich und Profan schafften die Etappe in einer...

Erinnerungen verschwinden zu schnell als Schatten. Zu spät, um im Irgendwo die Bremse zu betätigen. Lippen eines Lichtflüchtlings, mit einigen Rissen versehen,verharren im schweigenden Zustand. Die Klinge der scharfen Worte...

Frühmorgens um kurz vor drei Uhr, das Lokal "Hafen" schließt gleich. Auf den letzten Witz auf Kosten eines Abwesenden, stoßen vier Gäste ein letztes Mal an. Der ausgesprochene Ulk ist schlechter und...

In unserem gemeinsamen Tohuwabohu der Gedanken lachten wir am Abend, und verloren dennoch die Ernsthaftigkeit nie aus den Augen. In der Nacht knoteten wir das Wirrwarr unserer Gefühle fest zusammen, ohne das Ich des anderen gefangen zu...

Wenige Worte können eine verbale Faust formen.

Im Straßencafé versuche ich zu entspannen. Es gelingt mir kaum.Gedanken chaotisch verschütte ich auf das vor mir offenliegende Märchenbuch meinen Kaffee. Das passt schon, denn mein Wunsch das Ende zu erfahren, blieb eh zu...

Das Optimum an Objektivität für einen zwischenmenschlichen Konflikt, der von außen, quasi als Zuschauer, beobachtet wird, ist die Tatsache, dass zwei Seiten in Betracht zu ziehen sind. Ansonsten wäre das Bild...

Er erzählt ihr vom Windbogen, und sie sucht die Endlosigkeit. In ihm lebt die Neugier, er massiert ihren Körper liebkosend mit all seinen Fragen. Ihre Haut atmet alle ??? ein. Seine Gesten aus 1000 Teilen setzt sie zu einem Puzzle Bild...

In einem Käfig aus Bildern, ihrem Fotoalbum, hielt sie sein Lächeln gefangen. Er putzte den Keller, die von ihr versteckten Leichen sollten sauber sein. Und malte sie an, schön bunt. So blieb unsicher, was er sehen konnte, oder...

Der Schmerz breitete sich wie ein Erdbeben aus. Durchdrang seinen Kopf mit ganzer Kraft. Ein Minus addiert zu einem Plus, ergibt als Summe ein Minus. Mathematik, die ihn in dem Moment nicht interessierte. Der emotionale Modus verwandelte sich in...

Nebenan wohnen die Nichtsehenden, die im Gespräch blind ihre Emotionen an die Wand tapezieren. Ihr weg hörender Besuch glaubt nur seinen eigenen Tönen, und dem grauen PVC Boden in seiner eigenen Wohnung. Über ihnen badet...

Auf einer Bank an der Havel Promenade, starre ich durch die Luftbilder der Realität hindurch. Ich sitze vor dir, und sehe dich vor mir stehen. Rief ich nach dir, oder tat es das tote Licht am Himmel? Deinen blassen Wangen schenke ich einen...

Der Musik ihrer Zärtlichkeit möchte er lauschen. Ihre Blicke der Liebe mit seinen Augen ersteigern. Er könnte ihr am Telefon versprechen: „Bei unserem ersten Date ziehe ich meinen knappsten Fummel an, trage Lipgloss auf, streife...

Auf der Bühne schmettert der Erzähler unglaubliche Worte in Richtung der Zuschauermenge. Applaus? Nicht alles, was in deine Ohren dringt, wirkt Beifall-reif. Es erscheint manches wahrscheinlich, der Maskenbildner versteckt mitunter gut...

Die Zukunft läuft beim Marathon ganz vorn mit, während die Vergangenheit mit jedem gelaufenen Kilometer immer mehr aus dem Sichtfeld verschwindet. Bergauf durch die Stadt der Worte, Bergab zum Friedhof verblasster Zeilen. Geschriebenes...

In Gedanken zogen sie schon lange nicht mehr durch die Stadt ihrer Träume. Wenn der Morgen erwachte, wussten sie, dass am Tag die Nacht auf sie wartete. Geschlagene junge Seelen, die ohne Flut an einen Ort trieben, an dem kein Engel auf sie...

Die Stimmen der waschechten Berliner, Zugezogenen und Touristen erzählen Geschichten über eine Stadt der Extreme. In der Unterführung zur U-Bahn spielt ein sehr talentierter Musiker auf seinem Keyboard, während ein paar Meter...

Vielleicht sollte ich für den unter Umständen letzten Abschnitt vom Textmarathon lieber die Einfachheit der Worte wählen. Ein „Hallo“ wirkt näher, als ein „Füße begrüßen per Zehen-schlag die...

Vor dem Fenster hängen dunkelrote Gardinen. Mein Zimmer der Emotionen bleibt für dich unsichtbar. Die Haustür fest verschlossen, verriegelte Gedanken kannst du nicht greifen. Meine sonst so große Berliner Klappe trägt...

Ich zog einst in die Welt hinaus, um nicht zwischen den Träumen zu leben, sondern einen Ort zu finden, an dem kein König auf dem dunklen Kettenthron über die Untertanen der aus dem Bauch-heraus-Agierenden regiert, sondern die...