Wie gesagt

Eine Textserie von Didi.Costaire
Wie gesagt

Wir hatten reichlich investiert,
den Sieg mit Volldampf anvisiert.
Der Druck war unermesslich.

Das Team hat Standards einstudiert,
der Trainer jeden motiviert.
Die Taktik schien verlässlich.

So sind wir auf den Platz marschiert
und gleich nach vorne galoppiert.
Das Match blieb unvergesslich.

Die Abwehr stand noch unsortiert,
da ist der Gegner durchspaziert.
Der Torwart wirkte blässlich.

Wir kämpften hart und couragiert,
doch nichts hat richtig harmoniert.
Der Kick war mehr als grässlich.

Wir haben letztlich resigniert
und nur noch selten attackiert.
Die Tätlichkeit war hässlich.

Das alles wäre nie passiert,
hätt sich nicht einer infiziert:
Der Ball war rundweg unpässlich.
Diese Serie besteht aus 68 Texten.

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  •  Pfosten
    Schüttelreim, 13.09.11

     | 147   1680   13      | 
  •  Standardsituation
    Alltagsgedicht, 29.08.11

     | 39   1688   10  +5    | 
  •  Alles klärchen!
    Gedicht, 15.06.11

     | 104   1735   12  +1    | 
  •  Blick zurück nach vorn
    Gedicht, 12.07.10

     | 114   1974   10  +5    | 
  •  Tintenfrisch hingekrakelt: Warum Deutschland gegen Spanien verlor
    Limerick, 08.07.10

     | 20   2572   +3    | 
  •  Ganz nah dran
    Sonett, 01.06.10

     | 90   2143   16    | 
  •  Jahrhundert-Elf des deutschen Fußballs
    Experimenteller Text, 29.05.10

     | 128   3111   +5    | 
  •  Vom gescheitertem Versuch eines Spielervermittlers, dem grobschlächtigen Proficlub-Manager (mit mangelhaft artikulierter Rosa-Allergie) einen bekennend-schwulen Fußballer anzudienen
    Drama, 25.03.10

     | 15   1839      | 
  •  Trainerkarussell
    Gedicht, 23.11.09

     | 49   1877      | 
  •  Theorie und Praxis
    Sonett, 20.10.09

     | 100   1800      | 
  •  Man kann es nicht oft genug wiederholen
    Villanelle, 01.06.09

     | 125   2266   11    | 
  •  Identifikation
    Gedanke, 30.11.08

     | 14   2242        | 
  •  poWer-derivat
    Ode, 20.09.08

     | 106   2233   +1    | 
  •  Finales Trauma
    Kurzgedicht, 30.06.08

     | 27   1949   +1    | 
  •  EMotion
    Stanze, 16.06.08

     | 64   1811   +2    | 
  •  Himmelhoch betrübt
    Kurzgedicht, 02.06.08

     | 42   2020   +1    | 
  •  Der Titan
    Terzine, 01.05.08

     | 192   2455   +1    | 
  •  Diego und die Materazzi-Formel
    Aphorismus, 25.02.08

     | 26   2010   +1    | 
 
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Kommentare zu dieser Textserie


 Bergmann (08.02.11)
Sehr schön gebaut und gereimt.
Aber in der letzten Strophe humpelts: Bloß all das (> Das alles),
Der Ball war rundweg unpässlich ( > rund: Unpässlich!)
LG, Uli

 Peer meinte dazu am 08.02.11:
Ich denke, die "Unpässlichkeit" ist beabsichtigt.;-) Der Unpässlichkeit wegen.
LG Peer

 loslosch antwortete darauf am 08.02.11:
... Der Ball war unpässlich ... Das wäre hinreichend unpässlich. :) Lo

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 08.02.11:
Hallo, Uli, Peer und Lothar!
Den Beginn von V 19 habe ich wie vorgeschlagen geändert, da er besser klingt und nicht humpelt - bzw. rumpelt, wie der Kaiser gesagt hätte.
Das Wort "unpässlich" hätte ich wahrscheinlich in eine (falsche) Betonung auf der zweiten Silbe hineingezwungen, wenn es sich inhaltlich um eine Erfolgsgeschichte gehandelt hätte. Hier war es beabsichtigt, dass der Vers mit der Betonung Xxx ausklingt und die Silbe "äss" im Gegensatz zu den vorigen Strophen unbetont bleibt und so die Unpässlichkeit hervorgehoben wird (wobei das Ausbremsen durch den Doppelpunkt durchaus eine Möglichkeit wäre, es so oder anders zu betonen).
Das Wörtchen "rundweg" im Schlussvers möchte ich ungern hinausnehmen. Ich habe es nicht nur dabei, um wie vorher im jeweiligen Schlussvers auf drei betonte Silben zu kommen, sondern auch auf Anspielung auf das berühmte Herberger-Zitat.
Vielen Dank für eure Kommentare und Anregungen und herzliche Grüße, Dirk
(Antwort korrigiert am 08.02.2011)

 Isaban (08.02.11)
Was für ein Haufenreim, mein Gutester! :D
Und trotzdem hat man das Gefühl, da wäre noch ein bissl mehr gegangen. ;)
Da ist ja ne Villanelle noch richtig Flott gegen das Geeiere hier. Perfekt, um die Form der lyrischen Mannschaft zu unterstreichen.
Besonders nett: Der mittelsubtil eingebaute Umbau von Sepp Herbergers rundem Ball, das ausgesprochen bildlich das "Mist, weg ist er" betont.
Ich würde das "unpässlich" ja mit einem Kiekser betonen (XxX), dann fluppt das gemeine Ding auch ganz am Schluß rund weg, anstatt nur (Xxx) auszukollern.

Mit Vergnügen gelsesen.

Liebe Grüße,

Sabine
(Kommentar korrigiert am 08.02.2011)

 Didi.Costaire äußerte darauf am 08.02.11:
Wie gesagt, Sabine, mit dem Auskollern ist es schwierig. Der gute Jan Koller hätte sicherlich am Schluss noch einen kräftigen Akzent gesetzt und das Gedicht nicht auskullern lassen. Bei der Sichtweise müsste man die Schlusssilbe auf jeden Fall betonen.
Den villanesken Charakter des Gedichtes und die Tatsachen, dass man noch die ganze Saison lang an den Feinheiten feilen könnte und dass der Ball weg ist, hast du souverän erkannt.
Mir bleibt, mich herzlich zu bedanken, auch im Namen der LyrMannschaft.
Liebe Grüße, Dirk
(Antwort korrigiert am 08.02.2011)

 EkkehartMittelberg (08.02.11)
Metrum und Rhythmus reißen mit bis zu dem humorvoll/witzigen Schluss. Es bleibt ein genussvolles Schmunzeln.
Liebe Grüße
Ekki

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 08.02.11:
Hallo Ekki, es freut mich, dass dir Gedicht und Pointe gefallen und ebenso, dass doch ein bisschen Schwung in den Zeilen enthalten ist.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
Gitana (41)
(08.02.11)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 08.02.11:
Hallo Vera, ich hätte dir für die Noten gerne ein paar kleine Fußballer zurückgeschickt, aber dazu ist der Schwierigkeitsgrad noch zu hoch und ich muss weiter tüfteln.
Danke jedenfalls für dein Lob und liebe Grüße, Dirk

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