Worte auf Internetforen

Gedankengedicht zum Thema Wahrnehmung

von  EkkehartMittelberg

Sie sind

unser Handwerkszeug,
das wir achtsam pflegen sollten,

Brücken,
oft nur von einer Seite beschritten,

Tauben,
die Frieden stiften,

Falken,
die Wunden schlagen,

Seraphimklänge,
die Spannungen lösen,

Raketen,
die nicht steigen wollen,

Rinnsale,
die im Nirgendwo versickern,

Ballons,
die bunt schweben,

Pfeile,
die ins Herz treffen,

Offenbarungen,
die Blinde sehen,
Lahme gehen,
Taube hören
lassen,

Masken,
die Gesichter verbergen,

Scheinwerfer,
die Verborgenes ausleuchten,

Schrott,
der lieblos weggeworfen wird,

Leuchtende Farben,
die in Prismen changieren,

serielle Ware
im Schlussverkauf,

kostbare Unikate
…………..

Der Leser haucht ihnen
Leben ein oder
er lässt sie sterben.

© Ekkehart Mittelberg, Juni 2013

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (18.06.13)
"Der Leser haucht ihnen
Leben ein oder
er lässt sie sterben."

Dabei sind wir, die Schreibenden, doch zuvor so oft für sie gestorben...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Vielen Dank, Trekan, das mag so sein, aber den Leser rührt das wenig.

 niemand antwortete darauf am 18.06.13:
@ Ekki
das was der Schreiber fühlt etc. und ob er beim Schreiben
leidet, oder "stirbt" ist für den Leser unerheblich.
Wichtiger ist, dass der Schreiber beim Lesenden etwas auslöst. Viele Schreiber glauben, dass ihre Larmoyanz
ausreicht, da irren sie. Mir fällt da immer wieder die Anekdote vom leidenden Schauspieler, der nach einer Aufführung die Frage stellte: Ich war heute sicher ganz besonders gut? Ich habe nämlich die Rolle voll durchlitten.
Da sprachen die Kollegen: Gerade heute warst Du so schlecht wie nie Die Fähigkeit beim Leser/Zuschauer
etwas auszulösen, das muss stimmen. Mit herzlichen
Grüßen, Irene

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 18.06.13:
Danke, Irene, das sehe ich auch so.
Herzliche Grüße
Ekki
ChrisJ. (44)
(18.06.13)
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 18.06.13:
Tja, du bist eben nicht der König von Deutschland.
ChrisJ. (44) ergänzte dazu am 18.06.13:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Jau, aber mir kam ja auch nicht der König in den Sinn ;-D
ChrisJ. (44) meinte dazu am 18.06.13:
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Snowy (22) meinte dazu am 18.06.13:
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 Lluviagata meinte dazu am 18.06.13:
Du könntest Musik hören, KoKa ... needu! :D

 loslosch meinte dazu am 18.06.13:
bei LSR erscheint landesschülerrat, bei LRS lese-rechtschreib-schwäche.

 Judas meinte dazu am 18.06.13:
Muss gestehen, dass ich diese Passage auch in der Melodie gelesen habe...
ChrisJ. (44) meinte dazu am 18.06.13:
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 Lluviagata meinte dazu am 18.06.13:
Quietsch ... :D

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Jemand schrieb über einen leeren Kleiderbügel. Auf meine Frage "warum?" antwortete er: "Da kann man nichts falsch machen." ;-D

 Lluviagata meinte dazu am 18.06.13:
Doch! Man kann daneben liegen oder schief. :D

 HerrSonnenschein (18.06.13)
Gefällt mir sehr, sehr gut!

"Sie sind dies alles
und noch viel mehr."

Ich hatte nicht Kokas Assoziation, aber meine Frage wäre: Braucht es diesen Satz? Ich glaube, das das Gedicht ohne ihn noch poetischer wäre....Denn aus deinen wunderschönen Bildern ergibt sich ja, das sie alles und noch mehr sind.Oder?
Liebe Grüße Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Einen guten Rat sollte man nicht ausschlagen.
Vielen Dank, Jörg.
Liebe Grüße
Ekki
EikeFalk (60)
(18.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Merci, Eike. Darin ist er menschlich.
LG
Ekki
chichi† (80)
(18.06.13)
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 sensibelchen13 meinte dazu am 18.06.13:
ich finde sie einfach nur gut.

LG Helga

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Grazie, Gerda, ich würde sie nicht wagen, wenn ich nicht wüsste, dass ihr gut geerdet seid.
Danke aud dir, Helga.
LG
Ekki

 Lluviagata (18.06.13)
Es gibt wenige neuzeitliche Werke, damit meine ich die hier auf kV, die mich in den wichtigsten Punkten, die du nennst, zufriedenstellen. Dir wie anderen Schreibern und Lesern wird es genauso ergehen.

Vielleicht müssen wir erst sterben, Ekki, damit man unserem Werk die Achtung entgegenbringt, die es verdient. Dann können wir im Himmel über die/deine Säulen des Schreibens weiterdiskutieren, oder aber in der Hölle ... ;)

Liebe Grüße
Llu ♥

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Im Zweifelsfalle lieber in der Hölle, Andrea, mit Mephisto als Moderator. Das würde kurzweilig.
Gracias und liebe Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(18.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Ich danke dir. Ich habe nur einen Teil ihrer Wirkung erfasst.
LG
EKKI

 ViktorVanHynthersin (18.06.13)
Dreh- und Angelpunkt ist der Leser, nach ihm werfen wir, die SchreiberInnen unsere Leserute mit Wortködern aus )) Ein bunte Zusammenstellung, die Du auf den Punkt gebracht hast, lieber Ekkehart.
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Grazie, Viktor, der Vergleich ist trefflich.
Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (18.06.13)
Ja, so ist es. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Danke, Armin.
LG
Ekki

 Didi.Costaire (18.06.13)
Das ist ein interessantes Gedicht, Ekki, weil sich die meisten diese Gedanken auch schon einmal gemacht haben, ohne sie auf Papier bzw. auf den Bildschirm zu bringen. Und überall ist, bezogen auf einen Tag bei kV etc. mit einer Reihe von unterschiedlichsten Texten, etwas dran (bei den Offenbarungen vielleicht weniger).
Schöne Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Beruhigend zu wissen, dass du es für interessant hältst, Didi.
Gracias
Ekki

 irakulani (18.06.13)
Ich möchte das Gedicht nicht nur auf Internetforen beziehen. Worte- geschrieben mehr noch als gesprochen, sind Auslöser einer Reaktion beim Leser/Zuhörer. Nicht immer werden sie so verstanden wie der Autor sie gemeint hat, aber im günstigsten Fall verbinden sie, bereichern sie, erfreuen sie das Herz oder klären auf.

Lyrik spricht noch viel mehr andere Sinne an, Assoziationen werden hervorgerufen, die der Autor vielleicht gar nicht im Sinn hatte. Aber auch hier zählt die sorgfältige Wortwahl. Mehr kann der "Sendende" nicht tun - der rest liegt beim "Empfänger"

Gedanken, die du für uns niedergeschrieben hast, lieber Ekki, und die man ab und an bedenken sollte.

L.G.
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Hätte ich mein Gedicht in Prosa geschrieben, Ira, dann wäre ich zu deinem Ergebnis gekommen.
Mit besonderem Dank
LG
Ekki

 moonlighting (18.06.13)
Wie fesselt man den Leser?
Indem man mit Leidenschaft schreibt, doch nicht jeder hat die Begabung dazu.


LG
Moon

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Ja, manche mögen es heiß. )) Mille grazie, Moonlight
LG
Ekki
faraway (29)
(18.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
O ja, das ist eine wichtige Ergänzung.
Danke und lieben Gruß zurück.
Ekki
Pocahontas (54)
(18.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.06.13:
Man sollte auf all dies gefasst sein, Sigi. Wenn man es weiß, empfindet man Glück, Aufbau und Tröstung. Gegen den Machtmissbrauch sind die Pusteblumen gewachsen.
Liebe Grüße
Ekki
Steyk (61)
(19.06.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.06.13:
Vielen Dank, Stefan. Versuchen wir, es mit Umsicht, Vorsicht, Nachsicht, Weitsicht zu gebrauchen.
Liebe Grüße
Ekki
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