Alle 233 Textkommentare von Willibald

19.08.21 - Kommentar zum Text  Mein Studium war kein Zuckerschlecken von  EkkehartMittelberg: "Das ist lustig, ich hatte ähnliche Probleme: Meine Eltern hatten mit erheblichen Schulden eine Eigentumswohnung gekauft. Das Stipendiumamt sah das als Vermögen. Ich verdingte mich als Hauslehrer bei einem reichen Pelzhändler für seine zwei begabten Söhne, bis zu deren Abitur. Im altphilologischen Seminar sass ich an der Aufsicht im obersten Stockwerk, las in der Ars Poetica und trieb physiognomische Studien. Wir waren eher seltsame Gestalten , schien mir. Als endlich eine Ausnahmerscheinung auftauchte, die einem BWL-Studenten glich, wollte ich gerade Ausnahmen in meiner Hypothese zulassen . Da kam er zum Ausgang, wandte sich nach dem Taschenkontrollblick zur Tür und warf die Füße so hoch, dass ich die Schuhsohlen sehen konnte. Sie waren feuerrot wie Teufel. An jenem Tag ging ich nicht in die Mensa zum Mittagessen, sondern genehmigte mir in der "Hexenküche " der Amalienstrasse ein körniges Schnitzel."

18.08.21 - Kommentar zum Text  2019. John Hands: Cosmosapiens von  Terminator: "Ich sehe das schon allein deswegen anders und kritischer, weil du deine Beiträge eben fast immer im Kürzelstil hältst und von einer Ausarbeitung kaum etwas zu sehen ist. Nicht zuletzt ist das Monopolauratische Auftreten ohne Rekurs auf Differenzierungen und Einwendungen ziemlich typisch für kooperationsfernes, aggressives, selbstverliebtes Verhalten. Nachvollziebar? Aber gut. Lassen wir das. Kommentar geändert am 18.08.2021 um 17:57 Uhr"

18.08.21 - Kommentar zum Text  2019. John Hands: Cosmosapiens von  Terminator: "Tja, das ist der fragliche Punkt: Extranormativität als Legimierung non-kooperativer Kommunikationsmuster und narzissmusnaher Selbstvergottung. Nb, Kropotkin sitzt in einer Traditionskette auf Riesenschultern, Aristoteles mit seinem zoon politkon, das tit for tat Modell der letzten Jahrzehnte samt dem Konzept des reziproken Altruismus, und dann mag ich auch noch Cicero und seien Utilitarismusbegriff in der Staatsdefinition: Est igitur, inquit Africanus, res publica res populi, populus autem non omnis hominum coetus quoquo modo congregatus, sed coetus multitudinis iuris consensu et utilitatis communione sociatus. Eius autem prima causa coeundi est non tam inbecillitas quam naturalis quaedam hominum quasi congregatio; non est enim singulare nec solivagum genus hoc, sed ita generatum, ut ne in omnium quidem..."

18.08.21 - Kommentar zum Text  2019. John Hands: Cosmosapiens von  Terminator: "Nun, immer wieder beachtenswert, Hands favorisiert das Nichtdekadenzmodell von Stephan Pinker, ein diskutables Modell trotz aller Kritik. Er favorisiert und markiert die Disposition des Menschen zu Aggression und Kooperation: 1) Konkurrenz und schnelle Umweltveränderungen führen zum Aussterben von Arten. 2) Zusammenarbeit verursacht die Evolution der Arten. 3) Lebewesen entwickeln sich durch fortschreitende Komplexifizierung und Zentrierung entlang verschmelzender und divergierender Abstammungslinien, die bei allen bis auf eine Abstammungslinie zum Stillstand führen. 4) Ein Anstieg des Bewusstseins korreliert mit zunehmender Zusammenarbeit, Komplexifizierung und Zentrierung. Splendid Isolation mag glanzvoll sein, aber ..."

18.08.21 - Kommentar zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Die Begründung/Argumentation des Bundesgerichtshofes von 1957 liest sich im Spiegel ausführlich und soziokulturell spannend: Anwalt Hesse hatte seine Verfassungsbeschwerde vornehmlich auf zwei Argumente gestützt: > Der Paragraph 175 verstoße gegen das Gleichheitsprinzip des Grundgesetzes, da er gleichgeschlechtliche Unzucht nur bei Männern, nicht aber bei Frauen bestrafe. > Der Paragraph 175 beschränke das im Grundgesetz garantierte Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Um Klarheit über diese Fragen zu gewinnen, hatten die Karlsruher Verfassungsrichter sich zunächst von einem halben Dutzend prominenter Gutachter - Mediziner, Soziologen und Kriminologen über den neuesten Stand der Forschung unterrichten lassen. Die Gutachten der Sachverständigen zeigten zwar, daß die Experten weiter davon entfernt sind als je, über das Wesen der Homosexualität einig zu sein. Trotzdem aber wurde erneut deutlich, was die Strafrechtsreformer schon seit langem wissen: daß nämlich die Mediziner ganz überwiegend den Paragraphen 175 (nicht jedoch den Paragraphen 175a) für ungerecht oder doch zweckwidrig halten. Zum ersten Mal beantworteten diese Experten auch die Frage, ob es sachlich gerechtfertigt ist, zwar männliche Verirrungen, nicht aber die lesbische Liebe zu bestrafen. Professor Kretschmer, der Direktor der Universitäts-Nervenklinik Tübingen, verneinte einen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Abirrung, soweit es sich um die Frage der sozialen Gefährlichkeit, der Bedrohung von Personen oder Rechtsgütern handele. Grundsätzlich, so erläuterte Professor Graßberger, Leiter des Wiener Universitätsinstituts für Kriminologie, gefährde der einzelne homosexuelle Akt die sozialen Interessen bei Mann und Frau in gleicher Art. Das Gericht bekannte sich jedoch in seinem Urteil zur gegenteiligen Auffassung. Es stellte fest, das Grundgesetz sei hier nicht anwendbar, weil »die Eigenart der Frau als weibliches Geschlechtswesen und die Eigenart des Mannes als männliches Geschlechtswesen den Tatbestand so wesentlich verschieden prägen, daß das vergleichbare Element - die anormale Wendung des Triebes auf das eigene Geschlecht - zurücktritt und lesbische Liebe und männliche Homosexualität im Rechtssinne als nicht vergleichbare Tatbestände erscheinen«. Maßgebend für diese Entscheidung war die Annahme, daß die Prostitution für die männliche, nicht aber die weibliche Homosexualität spezifisch sei, was von allen Sachverständigen bestätigt wurde. Weitere prinzipielle Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Homosexualität sah das Gericht in der Tatsache, daß »der lesbisch veranlagten Frau das Durchhalten sexueller Abstinenz leichter« gelinge als dem Manne, und daß »zwischen einer lesbischen Beziehung und einer zärtlichen Frauenfreundschaft kaum eine Grenze zu ziehen ist«. Daran knüpft das Gericht den überraschenden Schluß, daß »infolgedessen . . . Frauen, wenn weibliche Homosexualität unter Strafe gestellt würde, der Gefahr der Erpressung in weit höherem Maße ausgesetzt (wären) als Männer«. Mit dem Hinweis auf die Erpressungsgefahr für Lesbierinnen, der offenbar die Straffreiheit lesbischer Liebe rechtfertigen helfen soll, gibt das Gericht einer Zweckmäßigkeitserwägung Raum, die es - ausdrücklich und betont - im Bereich männlicher Homosexualität nicht gelten lassen will. Denn daß die soziale Gefährdung männlicher Homosexueller nach Ansicht der meisten Kriminalisten eine Folge der Strafandrohung und der sich daraus ergebenden Gefahr der Erpressung ist, darauf ging das Gericht mit keinem Wort ein. Mehr noch aber als an den eigenartigen Konstruktionen, mit dem die Verfassungsrichter sich über das Gleichheitsprinzip hinweggesetzt hatten, nahmen die Rechtsgelehrten der »Großen Strafrechtskommission« an der Begründung Anstoß, mit der das Verfassungsgericht den Homosexuellen das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Artikel 2 des Grundgesetzes) versagte. In der Verfassungsbeschwerde, über die das Gericht zu befinden hatte, war vorgebracht worden, Paragraph 175 widerspreche diesem Grundrecht, denn es sei »eine gewaltsame Einengung der Existenz gleichgeschlechtlich empfindender Menschen - deren Eigenheit in den meisten Fällen angeboren ist -, wenn man ihnen nicht die Möglichkeit gibt, diese Empfindungen in die Tat umzusetzen«. Insbesondere bestehe kein öffentliches Interesse daran, »die freiwillige Ausübung homosexuellen Verkehrs unter Erwachsenen unter Strafe zu stellen«. Mit dem Hinweis auf dieses allgemeine Persönlichkeitsrecht hatte der Anwalt die Verfassungsrichter in die Enge getrieben; sie mußten zugeben, daß zu der vom Grundgesetz »gewährleisteten freien Entfaltung der Persönlichkeit... auch das Gebiet des Geschlechtlichen« gehört. Um gleichwohl die Verfassungsbeschwerde abzuweisen, bedienten sich die Karlsruher Richter einer rechtlich einigermaßen bedenklichen Argumentation. Sie räumten zwar ein, daß es einen »letzten unantastbaren Bereich menschlicher Freiheit« gebe, »in den einzudringen also dem Gesetzgeber schlechthin verwehrt ist«, und daß »auch Vorgänge, die sich in ,Kommunikation' mit anderen vollziehen«, in den engsten Intimbereich fallen und »dem Zugriff des Gesetzgebers entzogen sein« können. Ob das aber der Fall ist oder nicht, hängt nach Karlsruher Lehre ausschließlich davon ab, »ob der Sozialbezug' der Handlung intensiv genug ist«. Für die Frage, wann ein Eingriff des Gesetzgebers in den unantastbaren Bereich menschlicher Freiheit intensiven Sozialbezugs halber zulässig ist, »kann es nun von großer Bedeutung sein«, so erläuterten die Richter, »ob die in Frage stehende Handlung gegen das Sittengesetz verstößt«. Am Zopf des Sittengesetzes zogen sich die Karlsruher Richter, wenn auch mit einiger Mühe, aus der Verlegenheit. Sie gaben zwar zu, daß Schwierigkeiten bestehen, »die Geltung eines Sittengesetzes festzustellen«, erklärten aber kategorisch: »Gleichgeschlechtliche Betätigung verstößt eindeutig gegen das Sittengesetz.« Die Richter erläuterten auch, woher sie die Maßstäbe für sittliches Verhalten ziehen, nämlich aus den Lehren der beiden großen christlichen Konfessionen, die allerdings, anders als die Karlsruher Richter, keinen Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Homosexualität machen und überdies auch - außerhalb der Ehe - normale sexuelle Beziehungen als unsittlich verurteilen. Die Verfassungsrichter störte es offenbar auch nicht, daß sich zumindest eine der großen christlichen Konfessionen vor einiger Zeit mit dem Problem der Homosexualität besonders gründlich befaßt und dabei aus dem christlichen Sittengesetz wesentlich andere Folgerungen gezogen hatte als das Bundesverfassungsgericht. Der »Römisch-Katholische Beratungsausschuß«, der in England unter dem inzwischen verstorbenen Erzbischof von Westminster, Bernard Kardinal Griffin, über die Probleme der Homosexualität beriet, stellte in seinem 1956 veröffentlichten Schlußbericht fest: »Es ist nicht Sache des Staates, in den höchstpersönlichen Bereich einzugreifen ... Dinge, die zwar sittlich verwerflich sind, die aber das Gemeinwohl nicht berühren, gehen den irdischen Gesetzgeber nichts an.« ext. Link"

17.08.21 - Kommentar zum Text  Wertloses Glück von  Terminator: ""Erst durch ihre Exklusivität bekommen hedonische Werte eine Bedeutung". Junius Jungkind Und durch das mehr oder weniger niederschmetternde Gefühl samt kognitiver Referenz, dass man so gerne doch mit dem so Beglückten tauschen möchte, wenn es denn nur ginge. Aber in einer simulierten Welt müsste das doch möglich sein? Aber sind solche Fragen denn nicht sinnlos? Woher weiss ich, dass ich sie stelle? Woher weiss ich, dass ich sie verstehe? Woher weiss ich, dass sie ein anderer verstehen würde, gäbe einen anderen? Woher weiss ich, dass ich den Satz eines anderen akustisch, geschweige denn propositional richtig verstehe? Warum sollte ich überhaupt in diesem Echoraum Forum schreiben? Nun ja, der Sieg über den vergangenheitserfahrunggesättigten Dozenten des pigy-Hedonismus bereitet mir einen Genuss, der sich auch und gerade in CORNEA-Settings bewährt. Ausserdem könnte man sich ja auch Blondie und High Tide reinziehen. Illusion oder nicht, bestätigter Narzissmus ist Glück. Regressus ad infinitum. Da sei Gott vor. Der Erhabene. Und Terminator Superbus sive Divinus in mir. Jungianisch gesprochen. Schwurbel?"

16.08.21 - Kommentar zum Text  Schläft (k)ein Lied von  AchterZwerg: "Also "schweben" und "Regen" sind schon ziemlich nah beieinander und das entlastet dann doch."

16.08.21 - Kommentar zum Text  Unterwegs von  Lluviagata: "Motto: Der Tod kann Rappen und Schimmel reiten Der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten. Er trommelt laut, er trommelt fein: Gestorben, gestorben, gestorben muß sein. Flandern in Not In Flandern reitet der Tod "Unterwegs", von Lliuva, das ist ein schöner, interessanter Text. Italowestern hatten als Besonderheit, grausam-brutale Szenen mit schwelgerischer Glissando_Musik zu unterlegen. Das funktionierte ähnlich wie in der Lyrik die harte Fügung Dieser Begriff ist von Norbert von Hellingrath im Zusammenhang seiner Ausgabe der Pindar-Übersetzungen Hölderlins geprägt worden. Hellingrath folgt einer Typologie der hellenistischen Rhetorik und unterscheidet eine ἁρμονία αὐστηρά und eine ἁρμονία γλαφυρά, eine harte und eine glatte Fügung. Die Art der Fügung mache sich geltend »durch härte und glätte der fugen zwischen den einzelnen elementen«.85 Die glatte Fügung hat für ihn den Gipfel erreicht in der romantischen Poesie und im Volkslied, wo die Fugen zwischen den Wörtern zugunsten des Zusammenhangs geglättet seien und die Reimzeilen ein gerundetes Gebilde von geschlossenem Stimmungsgehalt darstellen. Sein Musterbeispiel ist Eichendorff. Was eben als Typus der ›schlichten’ Lyrik umschrieben wurde, ist Lyrik der glatten Fügung. Die harte Fügung hingegen lässt die Fugen sozusagen unverputzt, sie schichtet die Wörter als unbehauene Quader auf. Das große Vorbild ist Pindar, dessen harte Fügung als Wildheit und Regellosigkeit des Genies gedeutet werden konnte. Für die lateinische Dichtung wäre Horaz zu nennen, der freilich selbst nicht an Pindar heranzureichen gestand. Beispiele der harten Fügung in deutscher Dichtung bieten nach Klopstocks Oden der junge Goethe mit einigen Gedichten, Hölderlin, der Rilke der Sonette an Orpheus und der Duineser Elegien, Trakl, Celan, Nelly Sachs. Stilistische Eigentümlichkeiten der harten Fügung sind tatsächlich nicht (wie bei der glatten Fügung) übergeworfene zusätzliche Regeln, sondern Eigentümlichkeiten, die einen »Zwist grammatischer und ungrammatischer Regelungen«86 bewerkstelligen und das Verständnis erschweren können: Neben den bei Klopstock schon namhaft gemachten Stilistika wären zu nennen: Inversionen, Anakoluthe, Ellipsen, Enallagen, Enjambements, Appositionen, ›lateinische‹ Partizipialkonstruktionen, absolute Komparative, nachgeholte Anreden. KARL EIBL Von der Unwahrscheinlichkeit der Lyrik und weshalb es sie trotzdem gibt Im Italowestern wird durch den Kontrast Musik Geschehen das Schlimme gesteigert und doch gibt es einen gewissen Trost. Hier im Gedicht läuft eine weiche. volksliedhafte Fügung und ein (gar nicht unbedingt so grauslicher ) Tod samt Aktion durch die Zeilen. Wow. Es ist zwar ein Lied, das im Dritten Reich auch Furore machte, aber es stammt aus der Wandervogelbewegung und Paul Celan mochte es. Und "Unterwegs" ist ein seltsam tröstliches Todeslied. Der Tod reit´t auf einem kohlschwarzen Rappen Er hat eine undurchsichtige Kappen Wenn Landsknecht´ in das Feld marschieren Läßt er sein Roß daneben galoppieren Flandern in Not In Flandern reitet der Tod Der Tod reit´t auf einem lichten Schimmel Schön wie ein Cherubin vom Himmel Wenn Mädchen ihren Reigen schreiten Will er mit ihnen im Tanze gleiten Falalala, falalala… Der Tod kann auch die Trommel rühren Du kannst den Wirbel im Herzen spüren Er trommelt lang, er trommelt laut Er schlägt auf eine Totenhaut Flandern in Not In Flandern reitet der Tod Als er den ersten Wirbel geschlagen Da hat´s das Blut vom Herzen getragen Als er den zweiten Wirbel schlug Den Landsknecht man zu Grabe trug Flandern in Not In Flandern reitet der Tod Der dritte Wirbel ist so lang gegangen Bis der Landsknecht von Gott sein´n Segen empfangen Der dritte Wirbel ist leis und lind Als wiegt eine Mutter in Schlaf ihr Kind Falalala, falalala… Der Tod kann Rappen und Schimmel reiten Der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten. Er trommelt laut, er trommelt fein: Gestorben, gestorben, gestorben muß sein. Flandern in Not In Flandern reitet der Tod Text und Musik: Elsa Laura von Wolzogen (1876-1945) nach einem rheinischen Nonnentanzlied von ca. 1450 in St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935) Rappe, Schimmel, Tod Kommentar geändert am 16.08.2021 um 18:57 Uhr"

11.08.21 - Kommentar zum Text  Copa do mundo von  Didi.Costaire: "Ganz besonders schön "Das Tor zum Glück"."

11.08.21 - Kommentar zum Text  Klein, aber oho von  Fridolin: "Mir gefällt das "Leuchtfeuer" als Metapher und der Kontrast zu einem sonst normalsprachlichen Text mit dem Hinweis auf die gewisse Distanzierung von Schmusenähe. Ja. Allerdings: Der gereimte Spruch ist ja nun wirklich so, dass er ein Lächeln hervorruft. Das muss aber kein ausgrenzendes, herablassendes Lächeln sein? Kommentar geändert am 11.08.2021 um 11:30 Uhr"

11.08.21 - Kommentar zum Text  Hannes verknallte sich von  Judas: "Jou, feine Version, schnelle Version von Dir. Aside: Erzähltechnisch wurde in dieser Ich-Erzählung "Mindblowing Poems" nach einigem skrupulösen Rumgeeire eine Tonbandsituation/Aufnahme mit Reportagenähe eingepflegt: Tja, das hat Mirjam geschrieben. Erschütternd. Bin seit zwei Stunden so was von erschüttert, musste alles auf Band sprechen, für das Tagebuch, fiebrig, heiß die Stirn. Hab an Mirjam gemailt. Vielleicht ist sie doch noch wach und liest es. Wenn nicht, spätestens morgen. Mindblowing Poems"

11.08.21 - Kommentar zum Text  Wir sind die Guten von  Soshura: "WoW! Toller Link, wirklich toll. https://up.picr.de/41575745jo.png"

11.08.21 - Kommentar zum Text  Pack! von  Soshura: "Zirkeltextur vom Feinsten, noch dazu in einer Sprache, die beim Bewerber-Screening unter "urban-prollig " klassifiziert wird und "Hat den Wasabi-Waiter wochenlang geübt"."

10.08.21 - Kommentar zum Text  Hannes verknallte sich von  Judas: "Ja, das kann man ansetzen, das mit dem inneren Monolog, aber dann hat man diese andauernde, ziemlich exzessive Aussenweltwahrnehmung. Wie schon gesagt, Mäkeln auf highbrowniveau."

10.08.21 - Kommentar zum Text  Hannes verknallte sich von  Judas: "Kritik auf Luxusniveau, die erzählende Hauptfigur schreibt gerade ins Matheheft, dann geht das Treffen los und die Geschichte geht sich selbst schreibend naja - weiter, einfach so. Bedenkenswert... ein bisschen. H atte mal ein ähnliches Problem mit einer Miltenberg Schüler Geschichte und Schulzeitung (kv). Erzähltechnisch nicht sehr sauber gelöst von mir. Greetse"

09.08.21 - Kommentar zum Text  Die Erwählung des 16. Kuten oder Als aus dem Lostopf immer wieder derselbe Name gezogen wurde von  Bluebird: "Nun ja, Bluebird, da gibt es was zu deinen Themen: a) Anfang und kosmologische Argumentation: Wenn-Sätze und das expandierende Universum a b) Erbsünde und Übel in der Welt: Das Retterprogramm Gottes im christlichen Denken b c) Moral als Beleg für Gottes Existenz? c d) Blauauges Wunderglaube, ein bisschen ernst d https://up.picr.de/40590109jx.jpg Kommentar geändert am 09.08.2021 um 10:46 Uhr"

09.08.21 - Kommentar zum Text  KV - oder der trojanische Krieg (2 Aufführung) von  Augustus: "Was für ein springlebendig antikisierender Text!"

09.08.21 - Kommentar zum Text  Die Erwählung des 16. Kuten oder Als aus dem Lostopf immer wieder derselbe Name gezogen wurde von  Bluebird: "O Gott! Schwer keine Satire zu schreiben auf Bluebirds Argumentationsschema. Aber ein Gott oder der Zufall schützt ihn davor, Einwände ernster zu nehmen als bis zur Schuhsohlenhöhe. Also, was solls's. Satiren auf blauvogeläugige Texte finden sich ..."

09.08.21 - Kommentar zum Text  "Literarische" Modeerscheinungen von  Matthias_B: "Feine gallenbittere Textur, macht Spass schon allein im Kre-ieren der Dissen-Lexeme. Und dann das pastös-süffisante Sonettvehikel Wow."

01.08.21 - Kommentar zum Text  Selbstgespräch abends in der Küche von  Fridolin: "Schön ist auch die Zweiteilung samt Schlenker im zweiten Teil, also in 3 und 4. Trochäisch versus jambisch. Willkommen. Kommentar geändert am 01.08.2021 um 20:12 Uhr"

23.07.21 - Kommentar zum Text  Ehe für alle von  Graeculus: "Mal zwischendurch und zu Entspannung... Kältephänomene bei Nathans (Zieh-)Tocher Recha sei halbernst und halbkomisch auf Lessings Nathan-Drama hingewiesen. Da gibt es eine Recha/Blanda, die in Liebe zu einem Christen entbrennt, allerdings gibt es da einige Komplikationen. Eine erste ist, dass Rechas Feuerliebe bei der ersten intensiveren Begegnung mit ihm - da weiß sie nur wenig über ihn, vor allem kennt sie nicht ihren Verwandtschaftsgrad - ein Abebben des Gefühls - "mit Ruhe sehen - konstatieren muss. Lauschen wir dem Gespräch zwischen Daja, der Wirtschafterin und Recha: DAJA. Daß etwas vorgeht innerhalb. Es kocht, Und soll nicht überkochen. Laßt ihn nur. Nun ists an Euch. RECHA. Was ist an mir? Du wirst, Wie er, mir unbegreiflich. DAJA. Bald nun könnt Ihr ihm die Unruh all vergelten, die Er Euch gemacht hat. Seid nur aber auch Nicht allzustreng, nicht allzu rachbegierig. RECHA. Wovon du sprichst, das magst du selber wissen. DAJA. Und seid denn Ihr bereits so ruhig wieder? RECHA. Das bin ich; ja das bin ich ... DAJA. Wenigstens Gesteht, daß Ihr Euch seiner Unruh freut; Und seiner Unruh danket, was Ihr itzt Von Ruh' genießt. RECHA. Mir völlig unbewußt! Denn was ich höchstens dir gestehen könnte, Wär', daß es mich – mich selbst befremdet, wie Auf einen solchen Sturm in meinem Herzen So eine Stille plötzlich folgen können. Sein voller Anblick, sein Gespräch, sein Tun Hat mich ... DAJA. Gesättigt schon? RECHA. Gesättigt, will Ich nun nicht sagen; nein – bei weitem nicht – DAJA. Den heißen Hunger nur gestillt. RECHA. Nun ja; Wenn du so willst. DAJA. Ich eben nicht. RECHA. Er wird Mir ewig wert; mir ewig werter, als Mein Leben bleiben: wenn auch schon mein Puls Nicht mehr bei seinem bloßen Namen wechselt; Nicht mehr mein Herz, so oft ich an ihn denke, Geschwinder, stärker schlägt. – Was schwatz' ich? Komm, Komm, liebe Daja, wieder an das Fenster, Das auf die Palmen sieht. DAJA. So ist er doch Wohl noch nicht ganz gestillt, der heiße Hunger. RECHA. Nun werd ich auch die Palmen wieder sehn: Nicht ihn bloß untern Palmen. DAJA. Diese Kälte Beginnt auch wohl ein neues Fieber nur. RECHA. Was Kält'? Ich bin nicht kalt. Ich sehe wahrlich Nicht minder gern, was ich mit Ruhe sehe. Eine Folge des historischen Inzesttabus, das hier in Lessings Text einfach durchschlägt? Oder doch auch ein biologisch fundierter Westermarck-Effekt ? Seltsam, in unserer Gymnasialklasse fühlten sich die Mädchen zu außerschulischen oder schulisch Älteren hingezogen. Auch als wir 16 Jahre alt waren und von daher recht gut geeignet. Ein Bruder-Schwester-Tabu des nahen Umfeldes, ihm geschuldet? Wie auch immer: Den Templer im Nathan ereilt – ähnlich wie Recha – ein besonders mieses Schicksal: Er weiß am Ende nicht mehr, wer er ist: Anfangs der stolze christliche deutsche Ritter des Templerordens Curd von Stauffen, soll er nun Leu von Filnek sein. Und seine Geliebte Recha wird ihm entrissen, da sie seine Schwester sein soll. Dem jungen Mann gelingt keine eigene Familiengründung; er wird auf die Elternfamilie zurück-geworfen von Rechas Pflegevater, der sich als der Macher der ganzen Tragödie behauptet: Nathan kann Recha behalten. Eine fast schon patriarchalisch-ödipale Situation. Wie Odoardo integriert er den Schwiegersohn als eigenen Sohn durch Entsexualisierung, hier mittels des Inzesttabus. Kommentar geändert am 23.07.2021 um 17:22 Uhr Kommentar geändert am 23.07.2021 um 17:23 Uhr"

23.07.21 - Kommentar zum Text  Das Pendel von  Lluviagata: "Mein Gott ist das eine feine Textur, sogar mit den klassischen Cäsuren. Wow."

23.07.21 - Kommentar zum Text  Scheinbares Paradoxon von  FrankReich: "Oja, das könnte bedeuten - ein Paradoxon Auflösungsversuch: a) Gott existiert ohne Allgüte, Allwissen, Allmacht oder ohne eins bis zwei von drei A. b) Gott "existiert" im Glauben. c) Gott ließ Kanaldeckel erschaffen, bei denen Ratten weder rein- noch rauskommen können. d) Gott freut sich über diesen Dialog in der Jugendanekdote von Willibald Mit sechzehn ging ich jeden Tag zum Miltenberger Gymnasium mit Erwin Eicker. Er besuchte das Kilianeum, ein katholisches Knabeninternat, das seine Zöglinge dazu erzog, nach dem Abitur möglichst die Priesterlaufbahn einzuschlagen. Einmal – wir liefen gerade die Bürgstädterstraße entlang, kam es zu folgendem Dialog (Ulla, deren Name gleich fallen wird, war die einzige Protestantin in unserer Klasse.): Erwin: Glaubst Du, dass Luther in der Hölle ist? Ich: Hm, ich bin Agnostiker. Ich habe keine Argumente für die Existenz oder Nichtexistenz von Himmel oder Hölle. Ich weiß nicht, ob Luther im Himmel oder in der Hölle ist. Ich weiß nicht, ob Protestanten, die Ulla z.B., in der Hölle schmoren werden oder Heiden oder.. Erwin (mich unterbrechend). Ich habe dich nicht gefragt, was du weißt. Ich habe dich gefragt, was du glaubst. p.s. An diesen Dialog denke ich gerne und mit Vergnügen und immer wieder neuem Interesse zurück. Kommentar geändert am 23.07.2021 um 09:50 Uhr"

23.07.21 - Kommentar zum Text  Abgedreht IV von  LottaManguetti: "Wow! Edelidylle mit edler Komik. Souverän poetisch unangestrengt lächelnd."

21.07.21 - Kommentar zum Text  Zwanzig Jahre später (2) von  Quoth: "Ja, das Geldstück habe ich manchmal betrachtet: Als es in der Kleinstadt öfter aus den Geldbeuteln herauskam, erzählte mein Vater, dass seine Kollegen das dünne Gewand der Dame monierten. Meine Mutter hatte einen professionellen Blick: Das ist nahe an einer Aktzeichnung, aber eben gar keine aufdringliche Position des Modells. Mein Vater schürzte die Lippen. https://up.picr.de/41670234gq.jpg Kommentar geändert am 21.07.2021 um 18:25 Uhr"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Willibald. Threads, in denen sich Willibald an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Willibald hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  5 Kommentare zu Autoren,  2 Gästebucheinträge,  55 Kommentare zu Teamkolumnen und  einen Kolumnenkommentar verfasst.

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