Alle 1.518 Textkommentarantworten von TrekanBelluvitsh

14.02.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Erklärbarkeit von Wundern von  EkkehartMittelberg: "@ Graeculus: Das hat sicherlich mit der Definition von Fehlern zu tun. Ich dachte an einzelne Fehler. Konkret dachte ich an jemanden der ohne Ende plappern kann. Geschwätzigkeit wird ja allgemein nicht als etwas positives wahrgenommen und oft auch mit einem simplen Gemüt bis zur Dummheit assoziiert. Und das kann natürlich auch sein. Es kann jedoch auch ein Zeichen von Unsicherheit sein. Das ist dann etwas ganz anderes. Es kann auch ein Zeichen für einen hellen Geist sein. So jemandem kann man dann sozusagen beim Denken zusehen. Dann besteht natürlich die "Gefahr", dass dieser jemand gleich jeden Gedanken ausspricht. Auch dass muss nichts Positives sein, kann nerven. Aber eigentlich handelt es sich um einem Menschen, der sich Gedanken macht - diese womöglich auch schnell wieder verwirft - und über einen Charakter verfügt, der weiß was er will. Wenn das "inhaltlich" für jemanden attraktiv ist, kann auch dieser Mensch attraktiv sein .Die Geschwätzigkeit wäre dann die berühmte andere Seite der Medaille, die man gerne erträgt. Ganz davon abgesehen, dass solche Leute urkomisch sein können,ob sie es nun wollen oder nicht. Und wenn sie das wissen und ertragen, ist das ein weiterer Punkt, der sie attraktiv macht."

10.01.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die güldne Sonne von  EkkehartMittelberg: "Nein. Ich finde den Lehrer in diesem Fall besonders zynisch. Erst prügelnd durch die Klasse gehen und dann versuchen, derselben Hochkultur zu vermitteln."

06.03.14 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Kehrseite der Tugenden. Ein Sprichwortsong von  EkkehartMittelberg: "DAS kann ich sehr gut nachvollziehen..."

26.01.19 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Klage des Orpheus von  EkkehartMittelberg: "Zunächst einmal weiß man nicht, welche Sprachen die "Germanen" sprachen. Sie lassen sich auch für die Antike auch kaum rekonstruieren. Für frümittelalterlichen Sprachen geht das, aber das ist das Fränkisch etc. Und Sprachverwandtschaften deuten natürlich auf kulturelle Ähnlichkeiten. Doch daraus abzuleiten, dass Gruppen mit vergleichbaren Sprachen automatisch das Gleiche sind, ist einfach falsch."

26.01.19 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Klage des Orpheus von  EkkehartMittelberg: "Zur Einordnung: Bitte nicht von germanischen Göttern sprechen. Der Begriff ist im besten Fall irreführend. Odin & Co. sind keine genuin germanische - ein Begriff, der an sich problematisch ist - Götter. Der Schwerpunkt ihrer Verehrung lag in Skandinavien, von wo auch die meisten Fundstücke stammen. Und die "Lieder-Edda" und "Prosa-Edda", jene Überlieferungen, aus denen wir die meisten Geschichten kennen, stammen von Island. Ist auch kein Zufall. Darum spricht man in der Geschichtsschreibung auch von nordischen Gottheiten. Des weiteren sind Odin & Co. die Gottheiten der Oberschicht/Kriegerklasse. Naturgottheiten spielten für den größten Teil der Bevölkerung eine viel größere Rolle. Da es sich bei jenen Gesellschaften im Norden Europas um nichtschriftliche Gesellschaften handelte und die Objekte, mit denen jene Naturgottheiten verehrt wurden, naturgemäß aus Holz waren, d.h. sich nicht erhalten haben, wissen wir sehr wenig über diese Richtung des Glaubens. Das jene Gesellschaften nichtschriftlich waren, hat noch andere Auswirkungen. Die Götter sind extrem veränderlich. So war z.B. Odin zunächst nur ein Gott unter anderen. Erst nach dem Zusammentreffen mit dem Christentum wurde er zum Hauptgott entwickelt, damit dem einen Gott der Christen eine ähnlich starke Figur entgegentreten kann. Auch das Zusammentreffen mit den Römern und ihrer Götterwelt hat starken Einfluss auf die Ausgestaltung der nordischen Gottheiten. Und das meiste über die nordischen Götter - durch ihre Geschichten - wissen wir eben durch die beiden Eddas. Diese entstanden im 13. Jahrhundert (sic!). Sie haben auch klar christliche Einflüsse. Ob und was sie Verlässliches über die Götterwelt der Völker östlich des Rheines aussagen, auf die z.B. die Römer trafen, bedarf einer vorsichtigen Einordnung. Die Aussagen die Tacitus in seiner "Germania" gemacht hat, darf man auch nicht eins zu eins übernehmen. Er hat die nordischen Götter in ihren Funktionen den römischen Göttern gegenübergestellt. Aus historischer Sicht verstellt das den Blick und verfälscht ihn teilweise auch. Noch eine Anmerkung zur Rezeptionsgeschichte der nordischen Götter: Wagners "Der Ring der Nibelungen" ist inhaltlich nichts anderes als Germanentümelei. Antwort geändert am 26.01.2019 um 13:24 Uhr"

26.01.19 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Klage des Orpheus von  EkkehartMittelberg: "@ Cora: Es macht keine große Freude, mit dir zu diskutieren. Denn du verstehst wissenschaftliches Arbeiten und auch Begriffe nicht. Und drehst mir Worte im Mund um. Zunächst einmal weiß man nicht, welche Sprachen die "Germanen" sprachen.Das bedeutet, dass wir nicht wissen, welche Sprache die Menschen, die die Römer "Germanen" nannten sprachen. Da ist nicht die Rede davon, dass es keine germanische Sprachen gab. Wenn ich deine "Argumentation" das "Isländer automatisch Germanen" sind aufgreife, sind Finne automatisch Ungarn. Denn das Finnische ähnelt dem Ungarischen. Des weitern ist "germanische Sprachen" nur eine wissenschaftliche Bezeichnung der Linguistik. In der Anthropologie werden z.B. weiße Menschen als "kaukasisch" bezeichnet. Also sind wir alle Kaukasier, gell? Dein Vergleiche überbrücken nicht nur hunderte von Kilometern, sie machen auch Menschen gleich, zwischen deren Lebensdaten zwischen 600 bis 1.500 Jahre liegen. Demnach wären wir heute alle Franken. Unfug! Und zu-guter Letzt: Wenn du irgendeinen Homo Sapiens von Ort X der Erde und einen von Ort Y nimmst, beträgt die genetische Übereinstimmung im "schlechtesten Fall" 99,5 %. Isländer und Deutsche sind also ebenso verwandt wie Schweizer und Japaner."

28.01.19 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Klage des Orpheus von  EkkehartMittelberg: "@ Dieter Wal: Tacitus' "Germania" ist als historische Quelle durchaus problematisch. Damit meine ich noch nicht einmal das, was aus der Zeit entspringt, in der sie entstand. (Quellenmäßig ist sie kaum zu belegen.) Die "Germania" ist selbst nach den Regeln der Zeit kein historiografisches oder in irgendeiner Form berichtendes Werk. Es ist eine Streitschrift. Tacitus hielt die römische Gesellschaft für "verweichlicht" und hielt ihnen die "gesunden und natürlichen" germanischen Barbaren gegenüber - Barbaren blieben die Germanen für Tacitus dennoch, soweit bleib er Römer. Davon abgesehen, gibt es mittlerweile ja genug Hinweise, dass die römische Herrschaft über das Land zwischen Rhein und Elbe weiterging, als es jahrtausendelang angenommen wurde. Ein Beispiel sind die Funde am Harzhorn. Die operative Ausgangslage dieser Schlacht ähnelte sehr dem der Kämpfe von 9 n.d. Zw. Nur haben die Römer damals gewonnen. Und "damals" war im Jahre 235."

26.01.19 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Klage des Orpheus von  EkkehartMittelberg: "Zunächst einmal unterscheiden sich die nordischen Götter von jenen, die in "Germanien" verehrt wurden dadurch, dass man etwas über sie weiß. Darum sind Namen wie Ragnarok oder Naglfar auch nordischen Ursprungs. Des weiteren haben wir, wie ich bereits schon andeutete, das Problem mit den nordischen Göttern, dass unsere Sicht auf sie durch die Vergleiche der Römer geprägt ist. Odin=Jupiter=Hauptgott etc. Diese Vergleiche stimmen aber so nicht. Auf der anderen Seite übernahmen die "Germanen" seit dem Aufeinandertreffen mit den Römern viel von ihrer Götterwelt. In der Eifel gibt es einen Ablageplatz für Bitt- und Danksteine der Bewohner aus dem Raum Köln. Auf diesen Steinen sind römische und germanische Namen von Göttern bunt gemischt und zusammengewürfelt.. Unsere Sicht auf die nordischen Götter stammt zum größten Teil aus dem Mittelalter, nämlich aus den beiden Eddas. Das man diese Bilder auf die Antike 1:1 übertragen kann, ist sehr fraglich, auch wenn es genug Hinweise gibt, dass viele Geschichten der Eddas sehr alt und mündlich tradiert sind. Dazu: Die Prosa-Edda des Snorri Sturlurson ist gar kein historisches oder gar religiöses Werl. Es ist ein Skalden-Lehrbuch. Die Geschichten sind also Beispiele. Im besten Fall ist das Buch eine Edition. Was Snorri Sturlurson weggelassen hat, weiß kein Mensch. "Germania" ist eine Bezeichnung die auf Tacitus zurückgeht. Dabei hat er selbst geschrieben, dass ein großer Teil der Völker, die er "Germanen" nennt (in seinem Werk "Germania") sich selbst gar nicht als "Germanen" bezeichnen. "Germania" ist ein römischer Begriff. Es ist ein Ausschlussbegriff, der die Völker bezeichnet, die (grob) zwischen Rhein, Elbe und Donau leben und keine Gallier oder Skythen sind. Dabei sind archäologisch betrachtet die "Germanen" von den Galliern zumeist gar nicht zu unterscheiden. Beide Gruppen gehen auf die "Hallstatt-Kultur" zurück. Auch mit den skythischen Kultur, die sich unterschied, gibt es Überschneidungen. Man denke nur an die im heutigen Russland zu findenden Kurgane. Hügelgräber kannten "Germanen" und Gallier ebenfalls. Aufgrund de großen Entfernungen war man vom Osten jedoch eher abgeschlossen. Die Wikinger trafen, als sie als Kaufleute, Räuber, Eroberer und Staatengründer über die Nordsee großen Flüsse Russlands in dessen Weiten vordrangen, wenig von ihrer eigenen Kultur. Die "Germanen" hatten Verbindungen sowohl nach Westen - bis nach Spanien -, nach Norden und über den Balkan selbst bis Griechenland, Kleinasien und Indien. Eine härtere - wenn auch nicht undurchlässige - Grenze gab es nur zu den direkten Nachbarn im Süden auf der italischen Halbinsel. Die Alpen. Isländer sind Wikinger, d.h. Einwanderer aus Norwegen. So lassen sie sich kulturell, politisch und sprachlich klar verorten. Auch bevor sie an das Königreich Norwegen angeschlossen wurden, blieben sie all das. Die nordischen Völker unterschieden sich spätestens in der Spätantike von ihren südlichen Nachbarn, dass sie nicht zu jenen gehörten, die in der sogenannten "Völkerwanderung" loszogen, sondern blieben wo sie waren. Ansonsten empfehle ich zur Einführung von Rudolf Simek "Die Germanen". Überhaupt ist der Historiker und Nordist Simek immer eine gute Adresse für den Raum Westmittel- und Nordeuropa zur Zeit der Antike und des frühen Mittelalters. Antwort geändert am 26.01.2019 um 16:52 Uhr"

30.01.19 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Klage des Orpheus von  EkkehartMittelberg: "@ Dieter Wal: Ich weiß, dass es allgemeine Ansicht ist, dass ein Menschenleben in der Antike weniger wert hatte. Ich teile diese Meinung jedoch nicht. Als Beispiele möchte ich Attila und die Hunnen nennen. In der christlichen Propaganda wurden diese zu einer reitenden Mörderbande gemacht. Das funktionierte so gut, dass der Begriff "Hunnen" bis heute noch negativ konnotiert ist. Demnach ist dieses Bild also sehr wirkmächtig. Allerdings frage ich mich, wie das geschehen konnte, wenn der Tod eines Menschen nicht die große Beachtung fand. Alexander der Große ging mit Städten, die sich ihm ergaben nachgiebig um. Jene die sich ihm widersetzten, wurden niedergebrannt und die Einwohner versklavt (in den besten Fällen) oder getötet. Als abschreckendes Beispiel. Aber wie soll diese Beispiel abschrecken, wenn es nur um den Tod von Menschen geht und das ja eigentlich nichts besonderes ist. Ein Hinweis hast du selbst geliefert, wenn du germanische und keltische Krieger ansprichst. Den jene Krieger waren ja nicht nur, wie heute, Soldaten, sondern gehörten zu den obersten Schichten. Denen möge Leibeigene, Sklaven und alle die unter ihnen standen sehr wohl gleichgültig gewesen sein. Ich will jetzt nicht den Vergleich zu heute ziehen, aber... Den Mächtigen ging es schon in der Antike immer (auch) um die Macht. Das die Mittel und Wege brutaler waren als heute - brutaler im Sinne einer unmittelbaren Gewalt - ist unbestritten. Aber auch das weißt nicht darauf hin, dass es ein anderes Menschenbild bzw. eine andere Sicht auf Recht und Unrecht gab, sondern dass es an Institutionen fehlte, die das Recht flächendeckend durchzusetzen vermochten. Natürlich forderten Krankheiten und Verletzungen mehr Opfer als heute. Aber Krankheiten und Verletzungen werden kaum nach Kriterien wie Recht und Unrecht bemessen. Noch heute kommen wir bei ihrer Bewertung ja kaum ohne das "Schicksal" aus. Letztlich gibt es noch einen anderen Punkt, den ich anführen möchte. Die allermeisten antiken Gesellschaften waren sehr viel kleinteiliger und zahlenmäßig schwächer, als wir es von der Menschheit heute kennen. So betrachtet trafen Verluste selbst einzelner Mitglieder die Gemeinschaft stärker. Dies würde sogar für einen höheren Schutz des Lebens (auf gesellschaftlicher Ebene) sprechen. Und tatsächlich berichtet ja die Bibel mit David und Goliath von einem ritualisierten Krieg. Ritualisierte Kriege sollten Opfer vermeiden. Der Haka der neuseeländischen Maoris wäre ein weiteres Beispiel. Dem möchte ich eine Zahl entgegenhalten. In den Monaten August bis November 1914. d.h. zu Beginn des 1. Weltkrieges kamen auf französischer Seite 500.000 Soldaten um Leben. Das blieb auch politisch nicht ohne Folgen. Aber Frankreich blieb bestehen. Das massenhafte Abschlachten von Menschen erscheint mir immer mehr ein Phänomen der Moderne - einfach weil wir es können und ertragen können (es gibt ja genug). Zum Schluß: Wenn ich mich recht erinnere, nennt man das Schmähen des Gegners vor der Schlacht in nordischen Sprachen "Senna" - ohne Ayrton. ;)"

20.11.19 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Konjunkdiva erzählt von  EkkehartMittelberg: "Gerade in der Kunst/Kultur ist es ja so, dass die Protagonisten immer wieder nach etwas Neuem suchen. Nur gibt es davon nicht so viel. Wenn sie also alles durch haben, fangen sie wieder von vorne an. Und gerade Sprache ist ja sehr der Wandlung unterworfen. Darum: Sag niemals nie."

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TrekanBelluvitsh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  eine Autorenkommentarantwort,  102 Antworten auf Gästebucheinträge,  8 Antworten auf Kommentare zu Teamkolumnen und  7 Antworten auf Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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