Später Sommer
Alltagsgedicht zum Thema Jahreszeiten
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
SoraAutumn (29)
(25.08.21)
(25.08.21)
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Merci, das freut mich.
"letzte Süße steigt in schweren Wein,"
Ditte Plagiat, Ekki.
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herbsttag
Tituliere es HERBSTTAG 2011 (Herbsttag 2(?)) und es ist (wie auch der Titel) ein nicht näher gekennzeichnetes Rilkezitat.
Sehr schön, übrigens.
Ditte Plagiat, Ekki.
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herbsttag
Tituliere es HERBSTTAG 2011 (Herbsttag 2(?)) und es ist (wie auch der Titel) ein nicht näher gekennzeichnetes Rilkezitat.
Sehr schön, übrigens.
Kommentar geändert am 25.08.2021 um 07:06 Uhr
Hallo Dieter, ich freue mich über deine Entdeckung. Solche Anspielungen, die Kennern besonderen Genuss bereiten, sind meines Erachtens legitim.
Agnete (66) schrieb daraufhin am 26.08.21:
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Einen anderen Geschmack akzeptiere ich immer.
LG
Ekki
LG
Ekki
Lieber Ekki,
in deinen Zeilen ist alles prall und voll und süß und reif, auch klanglich angereichert durch Aliterationen, Asonanzen und Binnenreime - sodass sich ein taumelnder Sog zur Erfüllungsstunde hin ergibt und in der Ahnung des baldigen Endes all dieser Pracht ausklingt. Eine Hommage an den Spätsommer und die Dichtkunst, die in Überfülle schwelgt.
Liebe Grüße
mona
in deinen Zeilen ist alles prall und voll und süß und reif, auch klanglich angereichert durch Aliterationen, Asonanzen und Binnenreime - sodass sich ein taumelnder Sog zur Erfüllungsstunde hin ergibt und in der Ahnung des baldigen Endes all dieser Pracht ausklingt. Eine Hommage an den Spätsommer und die Dichtkunst, die in Überfülle schwelgt.
Liebe Grüße
mona
Grazie, Mona, das Schwelgen ist hier natürlich Absicht. Man kann sich als LeserIn wohlwollende darauf einlassen oder nicht. Die Meisten werden wohl gerne mit machen, solange es bei Ausnahmen bleibt.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
ein gelungener Sommervollrausch, sehr klassisch im Stil .
Was kommt eigentlich nach der Erfüllung? Geht's mit einem Kater weiter, oder zieht das LI weiter zu neuen Gefilden und Bewährungen?
LG Lé.
ein gelungener Sommervollrausch, sehr klassisch im Stil .
Was kommt eigentlich nach der Erfüllung? Geht's mit einem Kater weiter, oder zieht das LI weiter zu neuen Gefilden und Bewährungen?
LG Lé.
Gracias Le. Vielleicht antwortet mir das LyrIch, dass nach dem Kater neue Gefilde und Bewährungen warten.
LG
Ekki
LG
Ekki
Antwort geändert am 25.08.2021 um 09:36 Uhr
Für mein Gefühl zu harmonieselig und konventionell. Es fehlt ein Gegenlager, Kontrast, eine Fallhöhe - auch wenn man die Erfüllungsstunde als Sterbestunde deutet - was möglich, aber nicht zwingend ist. Gruß Quoth
Hallo, lieber Quoth,
Wein ist ein Symbol für Weisheit und Leben wie Tod (Rausch, Nacht, Tod, Wiedergeburt etc.). Daher ist Wein auch in sehr lebenszugewandten Gedichten immer mit eine Metapher für Liebe, Leben, Licht und damit indirekt eben auch für Hass, Tod, Dunkelheit, weil die Welt aus Dualitäten besteht, die sich wechselseitig bedingen.
Ekki ist Atheist, doch er ist kein Dummkopf, sondern hochgebildet wie hochintelligent. Daher ist sein Atheismus höchst spirituell und er hat nicht weniger von Leben und Tod verstanden als tief Religiöse.
(Du scheinst im Lauf der Jahre ebenso in besagte Kategorie gelangt zu sein, was mich sehr für Dich freut.)
Gruß
Dieter
Wein ist ein Symbol für Weisheit und Leben wie Tod (Rausch, Nacht, Tod, Wiedergeburt etc.). Daher ist Wein auch in sehr lebenszugewandten Gedichten immer mit eine Metapher für Liebe, Leben, Licht und damit indirekt eben auch für Hass, Tod, Dunkelheit, weil die Welt aus Dualitäten besteht, die sich wechselseitig bedingen.
Ekki ist Atheist, doch er ist kein Dummkopf, sondern hochgebildet wie hochintelligent. Daher ist sein Atheismus höchst spirituell und er hat nicht weniger von Leben und Tod verstanden als tief Religiöse.
(Du scheinst im Lauf der Jahre ebenso in besagte Kategorie gelangt zu sein, was mich sehr für Dich freut.)
Gruß
Dieter
Hallo Quoth, deine Kritik ist nachvollziehbar und ich lasse sie einfach stehen in der Hoffnung, dir bald eine"Acerbo" bieten zu können, mit dem du die Süße hinunterspülst.
Verbindliche Grüße
Ekki
Verbindliche Grüße
Ekki
Hallo Dieter, deine großartige Interpretation macht mich ganz verlegen. Grazie.
Hallo Dieter Wal, ich habe mich an Létrangers Dogma zu halten versucht, nur den Text und nicht auch den Autor zu betrachten (formuliert in "halt" https://www.keinverlag.de/450064.text). An EMs Bildung und Intelligenz zu zweifeln, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.
Hallo Ekkehart Mittelberg, es mag ein Vorurteil von mir sein: Aber ein nur düsteres/bitteres Gedicht (meinst Du das mit eine "Acerbo?" Ist das die italienische Entsprechung z.B. für Talcid?) wäre für mich ebenso langweilig wie ein nur süßes. Ein Minimum an Dialektik kann der Lyrik nie schaden! Gruß Quoth
Hallo Ekkehart Mittelberg, es mag ein Vorurteil von mir sein: Aber ein nur düsteres/bitteres Gedicht (meinst Du das mit eine "Acerbo?" Ist das die italienische Entsprechung z.B. für Talcid?) wäre für mich ebenso langweilig wie ein nur süßes. Ein Minimum an Dialektik kann der Lyrik nie schaden! Gruß Quoth
hallo Quoth,
ich meinte ein herbes Gedicht. Ich verstehe, was du mit Dialektik in der Lyrik meinst. Aber die muss nicht immer in einem Gedicht stecken, sondern kann sich auch auf mehrere verteilen. Ich denke zum Beispiel an Goethes "Ganymed", "Prometheus" und "Grenzen der Menschheit".
Die Dialektik, die dir vorschwebt, hast du paradigmatisch in Gottfried Benns Gedicht "Einsamer nie als im August", an das ich bei der Entstehung von "Später Sommer" gedacht habe. Ich wollte die Erfüllungsstunde gestalten ohne das Gegenglück, den Geist. Der Lyriker kann nach deinem Gusto gestalten, muss es aber nicht.
ich meinte ein herbes Gedicht. Ich verstehe, was du mit Dialektik in der Lyrik meinst. Aber die muss nicht immer in einem Gedicht stecken, sondern kann sich auch auf mehrere verteilen. Ich denke zum Beispiel an Goethes "Ganymed", "Prometheus" und "Grenzen der Menschheit".
Die Dialektik, die dir vorschwebt, hast du paradigmatisch in Gottfried Benns Gedicht "Einsamer nie als im August", an das ich bei der Entstehung von "Später Sommer" gedacht habe. Ich wollte die Erfüllungsstunde gestalten ohne das Gegenglück, den Geist. Der Lyriker kann nach deinem Gusto gestalten, muss es aber nicht.
Rosenrausch und Süßwein im letzten Sommerduft, zum Schwelgen, aber ja, konventionell-romantisch eingetaucht, und das kennen wir.
Merci, Gina,
manchmal möchte man die Begegnung mit dem Bekannten.
LG
Ekki
manchmal möchte man die Begegnung mit dem Bekannten.
LG
Ekki
Dein Gedicht ist besser und erfüllter als der Sommer in diesem Jahr. LG
Gracias, Armin, noch ist es nicht zu spät. Vielleicht wartet er noch mit einem besonderen Nachsommer auf.
LG
Ekki
LG
Ekki
Rita (56)
(25.08.21)
(25.08.21)
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Grazie, Rita, das freut mich.
LG
Ekki
LG
Ekki
wer's liest kann das was kommt kaum so sehr leiden -
oh sommer ungern sehe ich dich scheiden!
lg
henning
oh sommer ungern sehe ich dich scheiden!
lg
henning
Merci, Henning,
es geht alles vorüber, es geht alles vorbei,
auf jeden Dezember folgt wieder ein Mai.
LG
Ekki
es geht alles vorüber, es geht alles vorbei,
auf jeden Dezember folgt wieder ein Mai.
LG
Ekki
Wenn der Ekkehart die fruchtbarn Äcker
lyrisch leben lässt, gibt's kein Gemecker.
Kraftvoll wirkt das volle Dutzend Zeilen
und der späte Sommer soll nicht eilen.
Schöne Grüße,
Dirk
lyrisch leben lässt, gibt's kein Gemecker.
Kraftvoll wirkt das volle Dutzend Zeilen
und der späte Sommer soll nicht eilen.
Schöne Grüße,
Dirk
Merci, Didi
lassen wir noch
die sanften Lüfte um die Früchte schweben,
bald ernten wir den Saft der Reben.
Beste Grüße
Ekki
lassen wir noch
die sanften Lüfte um die Früchte schweben,
bald ernten wir den Saft der Reben.
Beste Grüße
Ekki
Lieber Ekki,
besonders gelungen finde ich hier den angedeuteten Abschied aus der Fülle: Ist die Ernte eingefahren, nahen unwiderruflich Herbst und Winter.
Dies ist dir mit nur einem Wort ("mählich") gelungen, einem schönen alten Wort.
Sehr angetan
Piccola
besonders gelungen finde ich hier den angedeuteten Abschied aus der Fülle: Ist die Ernte eingefahren, nahen unwiderruflich Herbst und Winter.
Dies ist dir mit nur einem Wort ("mählich") gelungen, einem schönen alten Wort.
Sehr angetan
Piccola
Vielen Dank für deine anspornenden Worte, Piccola.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
diese Zeilen sind ein wahre Wohltat in dieser besonderen Zeit!
Herzliche Grüße
TT
diese Zeilen sind ein wahre Wohltat in dieser besonderen Zeit!
Herzliche Grüße
TT
Ja, mein Freund, Kunst ist bestimmt nicht zur Harmonie verpflichtet, aber sie darf auch mal eine Ausnahme machen und Trost spenden.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Sehr melancholisch.
Merci, Trekan. Melancholie und Poesie vertragen sich gut.