Alle 1.112 Texte von RainerMScholz

Alles, was bleibt, sind Abbilder, wenn überhaupt. Und dazu falsche. Das, was wir sehen wollen, nicht das, was war. So, wie wir noch jetzt nur sehen, wozu wir imstande sind. Und selbst das sehen wir nicht. Und sind glücklich. / © Rainer M. Scholz

Das Senfgas des November färbt die Nebel rot vom Bluthusten der Sterbenden. In den Himmeln geleiten die Walküren zu den gedeckten Tischen die Verendenden. Es ist ein Stechen der Herzen. Es ist ein Fest der Schmerzen. Wenn der Vollmond wieder...

Peter Backes geht in`n Laden, / an der Spinne hängt ein Faden, / Büchsenbier kauft er, / denn die trinkt er hier / auf dem Parkplatz gegenüber. / Nach dem Schnaps ist er hinüber, / doch das stört ihn nicht, / denn Peter geht ein Licht...

Draußen pfeifen die Spatzen, die Sonne lugt über die Dachfirste und Peter Backes denkt: ich geh / ´ `mal über`n Platz. Er zieht sich die Kleider an, trinkt den Kaffee aus und schließt die Tür hinter sich ab. Der Himmel ist so blau. In der...

Pfeifen im Sturm Als der Regen fiel, stand ich in einem knarrenden Schuppen aus Blech am Rande der Welt und sah das Wasser von den Dächern rinnen. Es war eisengrau, zersetzt mit rostigen roten Schlieren, ultramarin war der Himmel und blau....

Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken. Oder steckt mit der Rute in der Stute. © Rainer M. Scholz

Da wächst eine Ulme aus / ihrem Bauch. / Ich hab / ´ sie lange genug liegen lassen. / Die Würmer fraßen schon an ihrer Seite. / Ulme klingt wie Blume. / Nur schöner. / Direkt aus ihrem Nabel, / der einmal war, / als ihr Fleisch noch...

Keine Zeit zurückzuschauen. Keine Zeit den Schatten vergangener Welten nachzutrauern, der Agonie des Abgestorbenen. Jede Sekunde ist kostbar. Denn das Dunkle der Milchstraße ist bereits in Sichtweite, eine Kollision unvermeidlich:...

Mein Fleisch zu deinem Fleisch. Wenn die Erde stirbt, gehe ich ein in dein Reich; auch wenn der Leib verdirbt, werde ich auf ewig sein. Mein Herz bleibt rein ich gehe in die Ewigkeit ein. Und ich verrotte dort von Sternenzeit zur Unendlichkeit....

Bei diesem Text handelt es sich um einen P-18-Text, daher ist an dieser Stelle keine Vorschau auf den Inhalt möglich. Die gibt es nur für angemeldete und nachweislich volljährige Nutzer. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Gelaichenzüge driften über Spermameere flüssigen Bleis; der Tod fährt mit und peitscht mit dem Schwanz. Der Geist Gottes schwebte über den Wassern, aber es schafften nur wenige. Sie starben wie Heringe in den Netzen der Fischer. Und hauchten...

Kleine süße Spinne, reich´ mir deine Pinne an heim an diesem Ort; du warst mir immer Hort der allergrößten Schmerzen; das werd´ ich jetzt vermerzen, denn du bist wie ich bin, du steckst in mir nun drin. In meinem...

Niemals direkt in die Kamera schauen, das Publikum beißt und kratzt, das Publikum, der Hund. / Männer denken immer, dass ihr Pimmel zu klein sei, und das stimmt natürlich auch, denn kein Schwanz der Welt ist groß genug, um Frau Welt...

Die Kamera filmt, während du dich selbst auf dem Bildschirm betrachtest, wie du gerade von der Kamera gefilmt wirst, und durch diese gespiegelte Doppelung bist du plötzlich myriadenfach auf dem Schirm auf dem Schirm auf dem Schirm; wie durch...

Ich sitze in der Wanne und das Wasser ist lauwarm. Der Badeschaum ist zerflossen. Langsam wird mir kalt. Ich bin allein. Ich sehe an die blauen Kacheln und lächele. Von der Decke hängt eine nackte Glühbirne, die strahlt mir ins...

Klaustrophobische Anfälle im eigenen engen Körper zerstäuben mir den flüchtigen Odem des Geistes. / © Rainer M. Scholz

In dieses Haus kommt niemand mehr. Und niemand kommt mehr heraus. Die Wände sind aus Knochen von Äonen und der Kitt ist aus verdorbenem Fleisch. Keine Fenster, keine Türen, das Innere ist schwarz, dunkel und verschattet. Es atmet röchelnd,...

Orangerotes Licht schwimmt im Nebel vorbei; die toten Sardinen springen neonig aus den Nahrungsmittelautomaten an der Ecke; und die Polizei schlägt blechern auf das blaue Pflaster auf; als der weiße Kranich im schwarzen Fluss...

Ein reiner Text stellt die höchsten Anforderungen, ein Text ohne Umschweife, Ausschmückungen und selbstverliebten Detailreichtums; ohne bunte Bilder oder Ton, gar Musik, ist der Text, die Schrift, die höchste intellektuelle Herausforderung...

Ich steh / ´ auf der Kippe, / spring / ´ von der Klippe; / ich bin zu spät; / mein Herz ist malad; / der Arzt sagt, ich sterbe; / im Fernseh / ´ kommt Sofawerbe - / das muss ich kaufen, / um die Wette laufen / mit den Mitkunden, / den...

Ein Arbeiter muss arbeiten, weil er arbeiten muss. / © Rainer M. Scholz

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Verhör Nr. 37915 I Der Gefangene wird vorgeführt. Erster Eindruck: Unrasiert, ungewaschen, verstörter Blick, stammelt Unschuldsbezeugungen. Prognose: Kooperationsbereit. Der Gefangene wird auf den Operationstisch geschnallt....

77 x ins Feuer des Blutes geworfen, lernt / ´ ich schwimmen; 7 x im Bade der Begierde, ging ich unter. / © Rainer M. Scholz

Der Sonnenuntergang über der Stadt leuchtete purpurn, als ich sie an den Haaren riss und mein Fleisch in das ihre senkte und sie es genoss und ich schrie mit Trunkenheit im Blut und Motörhead im Hintergrund. Etwas hämmerte an die Wände, wir...

Das ist schon ein traumatischer Erlebnis, wenn da so ein Riesengorilla über die Motorhaube gesprungen kommt und dich Ka-oh schlägt. Es ist wie in ein Zeitloch fallen: Ich dachte, ich sei für Sekunden weggewesen. Doch die Leute um mich herum...

Irgendwann einmal sind die Schmetterlinge davongeflogen und haben euch zurückgelassen. (c) Rainer M. Scholz

Wenn manche Menschen aus dem Arschloch reden würden, wäre vieles klarer. (c) Rainer M. Scholz

In der sengenden glühenden totschwangeren Wüste, aus dem gelben Sand ragend ein Totem der Wollust, der gleißenden Fruchtbarkeit, der feuchten glänzenden lebensspendenden explosiven vulvischen Vierheit, gekräuselte horizonteinnehmende...

Ich werde müde und rauche `ne Tüte; dann werde ich müder. Wo sind die Brüder mit den Spaßgamaschen? Weiber naschen! Ich muss abaschen, sonst kipp / ´ ich aus den Latschen. Trinken, rauchen, trinken, ich bin am versinken; meine Füße tun...

Nein, ich will noch nicht `reinkommen, jetzt noch nicht, ich möchte erst noch ein paar Leute abmurksen, noch ein bisschen killen und Leute abmurksen; und quälen, zerstören und Glieder abreißen; in Wunden bohren und bluten machen; ich hab / ´...

Ich versuche, so viele Gehirnzellen wie möglich durch Alkohol abzutöten, um mich dem Pöbel anzugleichen, mit dem ich leben muss. / © Rainer M. Scholz

Lieber hymenrot als schwarzwäldertot. / © Rainer M. Scholz

Sie breitet ihre Flügel über ihre Kinder, über ihre Brut und ihr Blut und öffnet nie mehr die Krallen. Ihre Schwingen sind zerfetzt und gefleddert. Sie sitzt wild äugend über ihrem schattendurchwirkten Nest am Boden...

Und dann haben wir ihn uns genommen, irgendeinen, der gerade das Gebäude verließ; wir sind mit dem grauen VW LT vorgefahren, der, mit der Beschriftung von einem erfundenen Hausmeisterdienst, haben die Schiebetür aufgerissen, ihn...

In der Herberge Zum Verrotteten Tier / fressen der Reiter vier / die Reste von Gestern / und lästern / über die Vergangenen, / das Gewesene, / das nicht Genesene. / Sie trinken Schnaps und Bier, / die Wirtin bringt noch Stier, /...

Arier sind hässlich, debil und vermehren sich unkontrolliert. Und sie nehmen uns (manchmal) die Arbeitsplätze weg. / © Rainer M. Scholz

Der moderne Islamist hat den Terror nur wiederentdeckt, damit er die Frauen, die seine Mutter ihm vermittelt hat, unter einem Sack verstecken kann, und wegen der abgrundtiefen Abhängigkeit zu Gillette und Wilkinson. (c) Rainer M. Scholz

Wenn Gott stumm bleibt in diesem Leben, reicht es vielleicht, wenn ich mir nach dem Tode Gedanken über ihn mache. / © Rainer M. Scholz

Raum-Zeit-Kontinuum (und die Katze) Müde. So müde bin ich, wenn die Geier im Vorgartenblau landen. Erschöpft, zerschlagen und breitgewalzt. Ich betrinke mich mit der Katze des Nachbarn, doch das taube Gefühl im Zeitbombenkopf...

Raus mit dem Geld Sehe das Gras schon von unten wachsen aus diesem dunkelschnödigen Bau; sargkistig eingepfercht und blau, fühl' ich wie ein Neger in Sachsen. Bedroht von der eklen Kapitalistenseuche, bin ich gefährdet in...

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Der Moslem ist der natürliche Feind des deutschen Metzgers – er kauft kein Schweinefleisch. / © Rainer M. Scholz

Loche mich, mache einen Riss in meine Welt, ich möchte deine Dirne sein. Wegen dir rasiere ich mir den Damm. Meine Brüste sind stramm, strieme sie mir fester. Für deine Eier baue ich Nester. Dir gehöre ich ganz und gar. Ich bin der toberte...

Und dann schießt dir eine Soldatin der Peschmerga ein Loch in den Kopf und du kommst nicht ins Paradies, weil du von einer Frau getötet wurdest, weil Frauen als Kombattanten nicht zählen, du kriegst keine siebenundsiebzig...

Der Arbeitnehmerflügel der Grauen Panter ruft zu Tarifverhandlungen auf. / © Rainer M. Scholz, 2018

Als ich ihr den Kopf abhackte, ging`s mir richtig gut. Ich steckte meine Finger in ihre Glut. Als sie kam - ich hatte Gram -, war sie perdu. Mama sagte: Tu das nie! Eine Frau zu entdecken ist die Welt entkehren. Gott mag das nicht, also tue deine...

¾ Blender und Arschlöcher und / ¼ Spießer, die bloß mitlaufen, / um ihrer täglichen Einförmigkeit / zu entgehen, die in der „Szene“ / so tun können als ob. / Schwarze Flaggen in Rot - / wer will schon ewig leben - / bringen den...

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In Volkeskuckucksheim wird das Pferd von hinten aufgezäumt, und der Gaul grinst breit. / Warum die Trauer und die Verzweiflung? Der Tod ist unausweichlich, wieso ihn nicht ganz einfach als folgerichtig akzeptieren und willkommenheißen. Ist das...