Alle 140 Kolumnenkommentare von Melodia

08.08.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Welcome to Hell" von  Melodia: "@Graeculus: Weltweit. Und die 1% findest du in jedem Land. Das System ist schließlich global zu betrachten. Der Kapitalismus frisst nach und nach seine Kinder."

20.07.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Welcome to Hell" von  Melodia: "Zum ersten Abschnitt muss man nichts ergänzen. Da gebe ich dir vollkommen Recht. Beim Zweiten+Dritten: So gesehen hast du Recht, das die Sorge vor zu viel Unmut und eventuell folgender Unordnung durchaus dazu führt, das gewissen politische Entscheidungen aufgehoben bzw. verschoben werden (siehe Stuttgart 21). Aber ich kann mich nicht erinnern, dass Demonstranten gegen Gorleben gewalttätig gewesen seien. So gesehen, war/ist es ein friedliches Aufbegehren. Ja, in anderen Ländern wird „emotionaler“ agiert, wenn es um dubiose Entscheidungen der Politiker geht; egal ob Frankreich, Griechenland oder Italien. Das mag zum einen daran liegen, dass diese Länder gesamt betrachtet wesentlich mehr (offensichtliche) Probleme haben als wir hier, zum anderen daran, dass wir Deutsche historisch und gesellschaftlich nicht gerade zum großen Aufbegehren neigen. Ich möchte hier das Wort „Volk“ aus mehreren Gründen vermeiden, zumal jeder individuell wissen muss, wie viel er sich gefallen lässt. In dieser Hinsicht bin ich dann doch mehr Italiener ;-) Was die Systemwechsel betrifft hast du wie gesagt Recht, nur kann man keine historischen Vergleiche ziehen, da weder Ausgangslagen, Orte, Akteure, Maßnahmen oder Technik identisch sind. Abgesehen davon sind die sozio-historischen Ursachen all dieser Regimewechsel weitaus komplexer als zunächst offensichtlich. Der Chinesische Bürgerkrieg war eines meiner Magisterthemen. Was man jedoch tun kann, ist Lehren und Informationen aus diesen Ereignissen gewinnen und sie auf die heutige Situation anpassen. Allerdings sind unsere moderneren Zusammenhänge noch komplizierter, verzweigter und vor allem globaler als die von 1776 in den USA. Mir würden zwei Beispiele für einen erfolgreichen friedlichen Umsturz einfallen: Indien 1947 und Iran 1979. Was daraus geworden ist sei jetzt mal dahingestellt. Unter System verstehe ich zunächst einmal die kapitalistische Wirtschaft. Denn egal welche Staatsform man führt („Demokratie“, Diktatur, Monarchie, Einparteiensystem), alle sind davon abhängig. Daran anknüpfend die 1%, ja. Ein System, indem täglich 30.000 Kinder verhungern, kann nicht „gut“ sein oder „funktionieren“."

19.07.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Welcome to Hell" von  Melodia: "Ich habe leider vergessen, wer den Satz äußerte: "Gewaltfreier Widerstand funktioniert nur solange die Gegenseite ein Gewissen hat." Da ist durchaus etwas wahres dran. Allerdings ist es ein älteres Zitat und ich bin der Meinung, dass wir heutzutage im "zivilisierten" Europa (weitestgehend) darüber hinaus sind. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, als Steine während einer Demo zu werfen, auf der 99% friedlich demonstrieren möchten. Zumal ich, wie in der Kolumne auch beschrieben, überzeugt davon bin, dass die Aktionen nichts mit politischer Gesinnung zu tun haben. Höchstens ist es der Deckmantel, unter dem man agieren kann und will. Die Beispiele die du anführst sind durchaus richtig, aber (noch) nicht mit unserer Situation vergleichbar. Ich meine, da sind Personen dabei, die für Genozide verantwortlich sind. Bei den Atommülllagern: Gorleben gibt es ja z.B., auch wenn nicht als Endlager. Und soweit ich weiß, waren und sind es primär friedliche Proteste. Es war bisher die Polizei, die unverhältnismäßig agiert(e). Ich verstehe auch durchaus, dass man sich darüber echauffiert, wenn Autos angezündet und Geschäfte geplündert werden. Finde es im Gegenzug aber traurig, dass sich kaum wer darüber aufregt, wenn z.B. ein Land wie Syrien in die Steinzeit zurück gebombt wird; und die "Verantwortlichen" quasi alle auf den G20 anzutreffen waren. Nur wie gesagt, es bringt nichts 20 Staatenlenker auf welche Art und Weise auch immer beiseite zu schaffen, so lange das System nicht geändert wird. Und das lässt sich leider nicht ad hoc umkrempeln, ohne das chaotische Zustände herrschen werden. Mit viel Geduld wird es sich selbst zu Grunde richten. Ewiges Wachstum ist nicht möglich. Gebe dir Recht, dass ein Treffen wie das G20 reine Ressourcen- und Zeitverschwendung ist; habe ich ja auch erwähnt. Sag ja: Skypekonferenz tut es auch. Denke im Großen und Ganzen sind wir und durchaus einig ;-)"

12.07.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Welcome to Hell" von  Melodia: "@toltec: Wenn du Gewalt als Mittel ansiehst, bitte schön. Selbst wenn man die 20 Personen eliminieren würde, gäbe es einfach die nächsten 20. Das System muss geändert werden und das tut man nicht, indem man bei einer quasi lokalen Veranstaltung Steine wirft. Das ist nämlich weder effektiv noch klug. Es spielt ihnen eher noch genau in die Hände. Welche Selbstwidersprüche hast du denn noch alles gefunden? Ich weiß genau was ich möchte und hätte auch Ideen wie man da hin kommt. Aber das würde mindestens 5 weitere Kolumnen benötigen, die dann ebenfalls nur wieder von dir sinnlos kommentiert würden. Denn du machst das genau so wie die Militanten: Kommentieren um des Kommentieren willen; Hauptsache auffallen und provozieren. Dahinter steckt auch nichts."

12.07.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Welcome to Hell" von  Melodia: "@Piri: Quelle?"

12.07.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Welcome to Hell" von  Melodia: "@Graeculus: Das ist tatsächlich ein schweres Thema. Einerseits kann ich die Polizei/den Rechtsstaat verstehen, der die Möglichkeit haben möchte potentielle Straftäter zu erkennen und nicht bei jedem Halstuch davon ausgehen zu müssen, gleich mit Dingen beworfen zu werden. Auf der anderen Seite finde ich den Hauch von Privatsphäre bei der massiven Vollüberwachung auf Demos durchaus berechtigt. Und nicht jeder Vermummte ist gewalttätig. Schützt auch etwas vor Tränengas und Pfefferspray. Das ist tatsächlich eine Debatte, mit der ich mich schwer tue. @Piri: Den ersten Teil kann man so unterschreiben! Ist quasi die ausführliche Quintessenz meiner wohl doch etwas zu harmlosen Formulierung. Beim zweiten Teil muss ich dir "widersprechen": Denn weder ist jedes, wenn überhaupt ein einziges, Mitglied des Schwarzen Blocks dem Rest der Demonstranten und den Organisatoren bekannt, noch ist automatisch jede Person die Schwarz trägt Teil davon. Des weiteren gibt des den Schwarzen Block auch bei Nazidemos. So gesehen dient primär die Möglichkeit in der Gruppe, zunächst unerkannt, auf die Straße zu gehen als Rahmen für ihre Gewalt. Vermutlich sind nicht die selben Leute, aber es zeigt, dass wer auf Gewalt aus ist, diese auch auslebt. Eine schöne Doku, die das auch thematisiert, heißt "Gipfelstürmer", die vom G8-Gipfel 2001 in Genua handelt. LG"

08.06.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Heavy SLAYER-Day!!!" von  BLACKHEART: "SLAAAAAYER!!!! Nicht kreativ, aber das musste sein! m/"

29.03.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Lukullische Auswürfe" von  Melodia: "@Graeculus: Das mit dem "überschätzt" würde ich absolut nicht zustimmen. Auch, weil Pizza mein Leibgericht ist ;-) und schließlich ist Pizza ein Nationalgericht. Aber es gibt in Italien eine Unterscheidung zwischen Pizzeria und Ristorante; was dennoch nicht zwingend heißt, man würde in einem Pizzeria nur Pizza bekommen und in einem Ristorante ganz sicher keine; egal ob Touristenort oder nicht. Kann aber auch mit daran liegen, dass eine echte Pizza ein Steinofen braucht und nicht jede Gastronomie über einen solchen verfügt. @Scrag: Bentornato! Willkommen zurück! Also, ob das das Schlimme an der Sache ist, darüber werden wir wohl streiten. Aber mit Sicherheit stimmt der Rest. Möchte gar nicht erst wissen, was die da reinklatschen. Pizzaburger... warum erzählst du mir das... jetzt muss ich noch eine schreiben!^^ Und danke!"

29.03.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Lukullische Auswürfe" von  Melodia: "Hehe danke ;-)"

05.01.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Frage an AfD-Wähler und PEGIDA-Anhänger" von  Melodia: "@Judas: Ich habe es auf jeden Fall mal versucht... und doch, sie scheinen ihn zu lesen. @heilerfeld: stimmt.. du nervst nur mich und Judas vermutlich mit deiner Nutzlosigkeit... na ja, geistiges Prekariat."

04.01.17 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Frage an AfD-Wähler und PEGIDA-Anhänger" von  Melodia: "@Graeculus: Ich bin optimistisch! Früher oder später muss es klick machen! Hoffentlich früher! @Trekan: Siehe Parallelveröffentlichung^^ LG"

17.12.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Der Glanz der Kloake" von  Bergmann: "Kloake ist vielleicht etwas hart. Jede Stadt die am Wasser gebaut hat, versprüht nun mal, besonders im Sommer bei (fast) stehendem Gewässer, einen gewissen Duft.... Das Venedig diesbezüglich natürlich etwas extremer sein kann, erschließt sich selbst. Ansonsten stimme ich dir im Prinzip zu. In der Stadt gibt es quasi nur noch alte Menschen, da sie für die Jugend nichts bietet. Das Gesamtbild wird dadurch noch bekräftigt... außer zu Karneval... aber da freiwillig hinzugehen, muss man sich gut überlegen. Donna Leon wird von allen Venezianern, wenn nicht sogar Italienern, verschmäht! Eine Aneinanderreihung von billigen Klischees... aber gut, wer Kriminalromane schreibt.... LG"

17.11.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Gute Menschen gehen nicht in die Politik" von  Melodia: "Ja, es ist leicht im Nachhinein... denn vorher hat mir niemand geglaubt! "Fachleute" in den Bereichen Politik und Prognosen... gewagte Formulierung, wenn man sich anschaut wer und was alles auf diesem Parkett herumtollt. Auch bei uns. Noch immer mein liebstes Beispiel: Hans Eichel. Finanzminister mit einem Germanistik- und Philosophiestudium auf Lehramt. Da braucht man ja gleich noch mehr "Fachkräfte" als Berater, um das irgendwie gerade zu biegen. Und man braucht schon eine ganz besondere Person, um gegen Trump zu verlieren. Fast jeder, auch Clinton selbst, hat es als selbstverständlich angesehen, dass sie gewinnen wird... Hochmut kommt vor dem Fall."

13.10.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Von der Unfehlbarkeit radikaler Idiotie" von  Melodia: "Ach so... ja da hast du vermutlich leider Recht, wenn man das große Ganze betrachtet..."

12.10.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Von der Unfehlbarkeit radikaler Idiotie" von  Melodia: "Hehe netter Versuch ;-) Jeder bei klarem Menschenverstand wird aber meiner Ausführung beipflichten!"

01.09.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " In a World full of Soros" von  Melodia: "@Jack: Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du auf russische Medien kommst? Wegen der Ukraine? Weil, ja da scheinen zumindest einige russische Journalisten/Medienanstalten etc. die ganze durchschaut/geahnt/gut recherchiert zu haben, wenn man sich die geleakten Quellen so anschaut. Über die Abläufe auf der Krim kann man dann streiten... wobei ich es immer schön finde wen die USA die ersten sind die sich bei (militärischen) Interventionen andere Länder aufregen. O-Ton John Kerry: "Es gehört sich nicht mit vorgehaltener Waffe einzumarschieren, um deinen Willen durchzusetzen! So darf sich eine G8-Großmacht im 21. Jahrhundert nicht verhalten!" Der Mann sollte Komiker werden!"

22.07.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Zwischen Bonn und Bejing - Wolfgang Kubin. Lyrik (50)" von  Bergmann: "Ich lese momentan "DAS NEUE LIED VON DER ALTEN VERZWEIFLUNG"... endlich; hatte es mir so lange vorgenommen... gefällt mir ausgesprochen gut!"

11.05.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Das Empörium schlägt zurück! IX" von  BLACKHEART: "*mit dem Kopf nicke* Recht hast du.. und deine FLOP 5 - Liste bekommt auch ein Haken!"

17.02.16 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Kolumne mit Konzept" von  BLACKHEART: "Mir fehlen da: Mastodon mit dem Album "Leviathan" The Beatles mit "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band" Chthonic mit "Taskasago Army" (okay die kennt wohl niemand^^) Pink Floyd mit "Dark Side of the Moon" und "The Wall" David Bowie mit "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars" Orphaned Land mit "Mabool" bei Blind Guardian hast du "Nightfall in Middle-Earth" übersehen/vergessen. Allerdings kann man fast jedes ihrer Alben irgendwie als Konzeptalbum bezeichnen. Und weil es einfach dazugehört: "Charlemagne: By the Sword and the Cross" von Christopher Lee! Das muss man gehört haben. Mit fast 88 Jahren macht er eine Metalplatte. Danach gab es noch weitere unter anderem Metal-Weihnachtsalben. Auch eine Art von Konzept^^ LG"

26.08.15 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Mao Zedong – Der Lange Marsch und die Lyrik" von  Bergmann: "@NZT48: Wenn man sich anschaut, wie die politisch-gesellschaftliche Situation zu jener Zeit war, wären vermutlich viele von uns auf den Zug aufgesprungen: Warlords, Willkür, Hunger und Mangel an fast allen Gütern sowie eine politische Instabilität und Ausbeutung vom "Westen". Nach über 2.000 Jahren Kaiserreich und dem Scheitern der Republik nach wenigen Jahren, wusste in China niemand wie es weiter geht. Es bleiben KPCh und die Guomindang. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass Chiang Kai-shek den Bürgerkrieg losgetreten hat; aber wer auf seine Verbündeten schießen lässt (also Kommunisten, nachdem Shanghai gemeinsam von einem Warlord befreit wurde) und seine Partei als de facto Einheitspartei etabliert ist keinen Deut besser. Mal abgesehen davon, dass der vom Westen unterstütze Generalissimus 1938 ganze Dämme sprengen ließ um die Kommunisten aufzuhalten; mit der Folge das fast 900.000 Menschen starben und 12 Million obdachlos wurden. Aber es kommt halt immer darauf an, wer die Geschichte erzählt. Anfangs waren Maos Ideen und Programme durchaus unterstützenswert. Er ist erst später seinem Größenwahn und Machthunger verfallen; fand aber auch genug Menschen die bereitwillig mitmachten. 2.000 Jahre Kaisertum bekommt man nun mal nicht so schnell aus den Köpfen. @Bergmann: Ich gebe dir recht mit der Faszination für Diktatoren, Kaiser, Eroberer etc. Ist auch verständlich, wie ich finde; zumindest aus sozial-historischer Sicht. Und Gedichte haben, wenn überhaupt, nur eine Handvoll dieser Menschen geschrieben. Mao ist tatsächlich eine große Ausnahme. Und auch hier streitbar. Verlangte die vollkommene Abwendung von allem traditionellem, konfuzianischem usw. und schrieb selbst Gedichte nach klassischer Form und mit entsprechender Symbolik. Die Gedichte "Changsha" und "Winterwolken" habe ich damals (also für die bereits in einer anderen deiner Kolumnen erwähnten Hausarbeit) ebenfalls übersetzt und interpretiert. Beide hab eich hier 1zu1 aus der Arbeit kopiert: „Changsha“ Allein stehe ich im kalten Herbst Sehe den Xiang, der nordwärts fließt, Die Orangeninsel, das Kap. Sehe Zehntausend Berge, rotes Rund, sich türmenden Wald, verfärbt; breit der Fluss, ein Jadeschein, hundert Boote auf Wettfahrt. Adler stoßen hoch in die Luft, Fische schweben am seichten Grund – zehntausend Arten, unterm Frosthimmel streitend für Freiheit. Verdrossen der Öde, frag ich die blaue Weite, die große Erde: Wer ist Herr über die Natur? Kam mit hundert Gefährten einst her. Gedanken an damals: stolzer Jahre, erfüllter Monate. Allesamt Lernende, junge Leute, aufrichtig, aufrecht; Studenten, ungestüm, unbedacht. Mit Fingern auf unser Land zeigend, unsere Schriften, voller Lob und Tadel. Die Würdenträger: für uns weniger als Staub. Erinnert ihr euch: Wie wir inmitten der Strömung ins Wasser schlugen, die Wellen den Flug der Boote hemmend? In der ersten Strophe befasst sich Mao mit der Landschaft und der Natur um Changsha, der Hauptstadt Hunans, in der Mao von 1912 bis 1917 zur Schule ging. Die zweite Strophe blickt dann fast wehmütig in die Vergangenheit, in die Erinnerungen Maos. Im ersten Teil sind mehrere Symbole zu finden. So stehen Orangen für Glück und Inseln für Langlebigkeit, was wie ein perfekter Zufall anmutet, dass es bei Changsha eine so genannte Insel gibt. Auch die Zahl Zehntausend, die für Unsterblichkeit steht, sowie die Farbe Rot, ein Symbol für Freude, verstärken das Bild. Dazu kommen Jade und Wasser, als Symbole für Reinheit und Weichheit. Die nachfolgenden Zeilen sind als Metapher auf das chinesische Volk und die damalige Situation zu lesen: Die Boote sind mit Generationen gleich zu setzen, die Adler mit Stärke und die Fische, in diesem Zusammenhang, für die vielen verschiedenen ethnischen Gruppen des Landes, wieder mit der Zahl Zehntausend verbunden, die um die Zukunft Chinas kämpfen. Das Lyrische Ich, Mao, scheint allerdings noch bange zu sein, wie es ausgehen wird. Die zweite Strophe lässt die Erinnerungen des Lyrischen Ichs Revue passieren mit allen Freuden und auch Fehlern. Gleichzeitig zeigt es die Anfänge des politischen Engagements Maos auf und die Auflehnung gegen die Eliten, die für den Autor und seine Freunde weniger als Staub waren, ein Sinnbild für Vergänglichkeit. Dafür stehen auch die drei letzten Verse, wie es der Gruppe in Mitten aller (politischen) Strömungen gelang, den aktuellen Zustand in Aufruhr zu versetzen. „Winterwolken“ Schneelast auf Winterwolken, weiße Flocken im Fluge, unzählige Blüten, zahllos verwelkt, sind so selten. Hoch der Himmel, der Frost strömt unstillbar, Die Erde, so wenig Wärme in ihrem Lufthauch. Nur mutige Männer können Tiger und Leoparden bezwingen, noch geringer ist der Tapferen Furcht vor den Bären. Der Pflaumenblüte zur Freude, der wirbelnde Schnee; Starr gefroren die Fliegen, und keiner, den es wundert. Das Gedicht, welches Mao an seinem 69. Geburtstag verfasste, ist geradezu mit Metapher und Sinnbildern übersät und lässt sich thematisch zwei teilen. Die ersten vier Zeilen handeln ausschließlich vom winterlichen Wetter und seinen Auswirkungen, während die abschließenden vier Verse, auch durch das Hinzufügen von Mensch und Tier, abstrakter wirken. Die erste Zeile würde symbolisch positiv erscheinen, wären da nicht Details. Schnee und die Farbe Weiß sind beides Bilder für das Alter; Wolken ein Zeichen für Glück und Frieden. Diese Idylle des Lebensabends wird aber durch die Silben Winter und Last getrübt, sowie durch den vermeidlichen Wind, Symbol für Gerüchte oder Eifersucht, der den Schnee hinfort weht. Das bedrückte Bild geht in der nächsten Zeile weiter, in der viele Blüten verwelken, die in den Augen Maos ohnehin eine Rarität darstellen. Pflanzen und Blüten sind in China traditionell positiv konnotiert und versprechen meist neben Glück auch ein langes Leben. Es ergibt sich eine Metapher, die auf einen Niedergang hindeutet, eventuell kulturell aber auch politisch, da das Entstehungsdatum des Gedichts auf die Zeit kurz nach dem Großen Sprung nach vorne verweist. Folgend nehmen auch die dritte und vierte Zeile diesen Gegenstand wieder auf. Durch die Verwendung der Worte Himmel, Erde, sowie Frost und Wärme und ihre jeweilige Gegensätzlichkeit, lässt sich erneut eine Yin-Yang-Thematik erkennen. Allerdings ist das Gleichgewicht gestört, da der Himmel, das Vollkommene und Unendliche von der Kälte heimgesucht wird und die Erde, Sinnbild für China, keine Wärme mehr in ihrem Lufthauch, also Atem hat. Es scheint als würde Mao darauf hinweisen, dass sein Land im Sterben liege. In den übrigen Versen folgt nun die Wendung: Die genannten Tiere stehen sowohl für Tapferkeit und Stärke als auch für Wildheit und Grausamkeit und nur überaus mutige Männer sind in der Lage sie zu besiegen. Die Raubtiere stellen Gegner Maos dar, die mit dem Einbruch des Winters, ergo dem Scheitern der Kampagne versuchen die Machtverhältnisse umzuwälzen. Der mutige Mann ist selbstverständlich der Autor selbst. Diese Interpretation wird noch dadurch bestärkt, dass während der Qing-Dynastie diese Tiere allesamt für Offiziersränge standen; ein Hinweis darauf, dass die Feinde aus den eigene Reihen stammen und gleichzeitig von Mao als reaktionär angesehen werden. Der vorletzte Vers nimmt die Blüte wieder auf, eine Art Parallelismus zur zweiten Zeile, nur dass es sich hier um eine einzelne handelt. Die Pflaume steht in China für Härte und Stärke, da sie dem Winter trotzt und meist noch vor Frühlingsbeginn blüht. Somit ist sie auch ein Symbol für neues Leben und Erneuerung und soll Mao darstellen, wie er trotz seines Alters noch voller Tatendrang steckt. Die Fliegen bzw. Insekten im Allgemeinen symbolisieren in China die Seele, die in der letzten Zeile nun alle erstarrt sind. Mao könnte damit anspielen, dass die Weltrevolution in seinen Augen nach dem Großen Sprung nach vorne durch politische Gegner zum Erliegen gekommen ist. Entschuldigung für den langen Kommentar. LG"

08.08.15 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Daxue und Zhongyong – Die Große Lehre, Maß und Mitte" von  Bergmann: "Erneut eine sehr gute Kolumne! Mit dem Konfuzianismus habe ich mich nur sporadisch befasst - war mir zu "offensichtlich" - fand den Daoismus spannender. Dennoch kam mir viel bekannt vor und der gute Mann war seiner Zeit weit voraus! Nette Info am Rande (die du vermutlich bereits kennst): Der Begriff 大学 Daxue wird heute für Universität verwendet. LG"

23.07.15 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Bei den Teufeln zur Beichte" von  Melodia: "Habe leider momentan sehr wenig Zeit (also schon eine ganze Weile...) und Lyrik hat dann noch den Vorrang. Die Kolumne ist aber nicht vergessen! Es kommt wieder was! Versprochen! LG"

17.06.15 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Musik vs Politik" von  BLACKHEART: "Iron Maiden haben auch einige Lieder, die sich mit historisch-politischen Themen auseinandersetzen ("Run to the Hills", "Tailgunner"...) . Wenn auch nicht alle zwingend kritisch in dem Sinne sind..."

07.06.15 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Qingdao – eine neue Welt (9/11)" von  Bergmann: "Mutianyu ist der schönste Mauerabschnitt den man besichtigen kann, meiner Meinung nach. Das Mao Gedicht ist verliert nichts in der/den Übersetzungen (habe eine deutsche, italienische und chinesische Ausgabe seiner Gedicht hier). Das hier war mein Übersetzung im Rahmen einer Uni-Hausarbeit mit dem Thema "Qianlong und Mao - Versuch eines historischen Vergleiches über ihre Lyrik": „Schnee“ Das Nördliche Land: Tausend Meilen eisige Starre, zehntausend Meilen schneeverweht. Beide Seiten der Großen Mauer, es bleibt nur weiße Ödnis. Von Quell zu Mündung, der Gelbe Fluss steht still. Die Berge, wie tanzende Silberschlangen, Ihre Kuppen, wie eilende Elefanten aus Wachs, möchten dem Himmel gleich sein an Höhe. Ein Sonnentag reicht dem Land, in rot gewandtes Weiß, entfacht zügellosen Zauber. Das Land, so reich an Schönheit, Hat zahllose Helden gesehen, zu ehren niederknien. Ach! Qin Shi Huang und Han Wudi, ihnen fehlte Talent; Tang Taizong und Song Taizu, karg, ihr poetischer Geist. Eines Zeitalters stolzer Himmelssohn, Dschingis Kahn, konnte nur mit dem Bogen nach Adlern schießen. Sie sind alle vergangen, Um wahrlich bedeutende Menschen zu finden, suche in unserer heutigen Zeit. Eis und Schnee wirken zwar trist, sind aber traditionelle Sinnbilder für Pietät bzw. hohes Alter, was wichtige Elemente in der konfuzianischen Lehre sind. Gleichzeitig drückt es die Bewunderung für die Region aus. Dem Norden (sowie dem Wasser und dem Winter; alles weiblich nach dem Yin Yang-Prinzip) wird stets die Farbe Schwarz zugeordnet, womit eine Dichotomie mit dem beschriebenen Bild entsteht; etwas das sehr häufig in Maos Gedichten vorkommt. Der Strom, als Metapher für das Leben, fließt nicht mehr und kann als Anspielung auf die politische Situation im Jahre 1936 verstanden werden. Die Große Mauer steht für China selbst und zeigt auf, dass Elend und Zerstörung selbst jenseits der Grenzen keinen Halt machen. Die Schönheit der Region wir in den nächsten Zeilen erneut umschrieben, wobei mit der Berg-Wasser-Thematik erneut der konfuzianische Gedanke aufgegriffen wird. Da Rot für den Sommer und den Süden steht, zeigt es die Beziehungszusammenhänge von Natur und Land auf. Außerdem ist Rot die Farbe der Kommunisten. Die zweite Strophe beinhaltet mehrere Herrscher. Sie alle haben den Norden beherrscht und ihn verehrt. Allerdings spricht er ihnen jegliches Talent ab (nicht nur lyrisch), womit sie (allen voran Dschingis Kahn) dem Land geschadet haben. Des weiteren sind alle bereits tot worauf Mao schließt, dass man die wirklichen Helden nur in der jetzigen Zeit finden kann, womit er vermutlich auch sich selbst meint. Das war im Groben meine Interpretation. Ich finde es sehr interessant, dass Mao trotz seiner strikten Ablehnung von klassischen Traditionen und Elementen in seinen Gedichten ständig auf diese zurückgreift. LG"

04.06.15 - Kommentar zum Kolumnenbeitrag " Pommesgabel" von  BLACKHEART: "Gene Simmons... an dem sind die 80er auch nicht ganz spurlos vorbeigezogen^^ DIO m/"

Diese Liste umfasst nur eigenständige Kolumnenkommentare von Melodia. Threads, in denen sich Melodia an der Diskussion zu Kolumnenkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Melodia hat übrigens nicht nur Kommentare zu Kolumnen geschrieben, sondern auch  einen Autorenkommentar,  74 Gästebucheinträge,  9 Kommentare zu Teamkolumnen und  102 Kommentare zu Texten verfasst.

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