Alle 9.241 Textkommentarantworten von Graeculus

22.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  schirmein und lichtaus von  AchterZwerg: "Leider schrieb Rimbaud danach gar nichts mehr, sondern wurde Waffenhändler. Kein gutes Vorbild."

22.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Dummdideldumm von  EkkehartMittelberg: "Zu 5, das mich spontan angesprochen hat, habe ich gestern bei Paul Auster (4321, S. 1082) etwas entdeckt, das Auster als Zitat von John Donne bezeichnet: Unter unseren Weisen, kein Zweifel, fänden sich viele, die über den weinenden Heraklit lachten, jedoch keiner, der über den lachenden Demokrit weinte. Diese Beiden stehen ja traditionell für den lachenden und den weinenden Weisen."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Ein (zunehmend melancholischer) Anwalt der Buchkultur, das bin ich wohl. Vor 100 Jahren hätte ich sicher das Pferd gegen das Auto verteidigt. Deine Manguel-Besprechung werde ich mal suchen und mir durchlesen. Gruß von Wolfgang"

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Wird die Enyclopedia Britannica denn wenigstens auf CD noch fortgesetzt? Nein, nehme ich an. Es gibt ja noch Lexika im Handel, die ich nicht erwähnt habe, z.B. der Neue Pauly (für die Antike) oder das Historische Wörterbuch der Philosophie. Nur neu kommt da nix mehr."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Dann können wir nur darauf hoffen, daß Aliens unseren Planeten entdecken, die Bücher lesen und (a) sich wundern oder (b) begeistert sind. Tippe auf (a)."

22.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Drum prüfe, was sich ewig bindet von  LottaManguetti: "He, wir bemühen uns noch um Qualität! Keine Einwände gegen Deine Geschlechterwahl."

22.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine Art Heimkino von  eiskimo: "Aber das Fernsehen nennt man doch "Heimkino" (Titel!), oder?"

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Asche über meinen Laptop & mein Smartphone! Das werden sie als Kulturschande empfinden, sofern das Gerät noch relativ neu ist."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Als Erzieher zum Bücherlesen bin ich, ich muß es sagen, weitgehend gescheitert. Gegen den Trend habe ich vergeblich gekämpft. Natürlich, es muß über die Motivation gehen. Eine Anekdote: Vertretungsstunde. Ich habe den Inhalt von R. L. Stevensons "Der Flaschenteufel" erzählt, bin aber nicht bis zum Ende gekommen, weil es läutete. Ende der Stunde. Empörung. "Das können Sie doch nicht machen, jetzt wegzugehen!" Das Buch lesen, habe ich empfohlen. Vier Wochen später Vertretungsstunde in derselben Klasse. Sie wollten die Fortsetzung der Geschichte hören. Kein einziger hatte sie inzwischen gelesen. Zum Haareraufen."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Nicht alle amerikanischen Kulturen waren Schriftkulturen. Aber immerhin: auch von den Maye-Codices ist kaum etwas erhalten geblieben. Von den ungeheuren Verlusten bei der antiken Literatur, verursacht durch den antiheidnischen Furor der Christen, habe ich ja schonmal geschrieben."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "So sollte man es machen! Wieviel Energie die Server verbrauchen, ist mir erst spät bewußt geworden. Man muß auch die seltenen Rohstoffe, welche die Geräteherstellung benötigt (Koltan!), bedenken. Laptops zu- und Buch aufklappen!"

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Es gab eine Zeit - so bis Ronald Reagan etwa -, da hat jeder US-Präsident eine Gedenkbibliothek gestiftet. Wird Bill Clinton das noch tun? George W. Bush? Barack Obama liest viel, wie man hört. Donald Trump weiß vermutlich nichtmal, wie herum man ein Buch hält."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Das stimmt schon: es ist die Architektur, die sie berühmt gemacht hat; die Buchrollen gibt es ja auch nicht mehr - da ist nichts mehr zu bewundern."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Das Navi! Das ist ein vergleichbares Thema. Landkarten und Stadtpläne sind "old-school". Ob die noch wissen, daß es einmal eine Encyclopedia Britannica, einen Brockhaus, eine Meyers Enzyklopädie gab? Wikipedia hat sie alle plattgemacht. Antwort geändert am 22.01.2020 um 17:20 Uhr"

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Spezialbibliotheken, die genießen noch ein gewisses Ansehen. Einer soll über 30000 Bücher haben - alle zu Marcel Proust. Da mögen die Spezialisten hinpilgern."

22.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meditation über Tiberius Iulius Celsus Polemaenus: "Wenn es so einfach wäre! Ich kenne etliche meiner Altersgenossen, die sich fragen, was aus ihren Büchern werden soll. Kinder haben sie alle, aber niemanden, der sich für ihre Bibilothek interessiert. Vom Sarkophag darin zu schweigen."

21.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Drum prüfe, was sich ewig bindet von  LottaManguetti: "Da ist Dir eine sehr gute Metapher für die, sagen wir einmal: zwischenmenschlichen Beziehungen gelungen. Über die[i/] Mücke und der Frosch muß ich noch nachdenken; ich vermute, das funktioniert auch umgekehrt - also geschlechtsmäßig, meine ich. Ist aber nur eine Vermutung."

20.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Delirium tremens. Soll oft mit dem Sehen von weißen Mäusen verbunden sein - was ich freilich nicht beurteilen kann."

19.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Getting the old D.T.?"

19.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: ""Ab 5.45 Uhr wird zurückgeträumt!" (wobei ich annehme, daß Du das verballhornte Zitat erkennst)"

19.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Ein politischer Text? Du meinst wegen des Versagens der Obrigkeit? Als Mensch könnte man das so sehen, doch falls der Traum von der Katze auf mich übertragen worden sein sollte, dann müßten wir annehmen, daß Katzen politisch träumen. Aber vielleicht ist das ein Argument dafür, daß sich mein Traum auf die Katze übertragen hat. Jedenfalls hatte ich den politischen Aspekt noch gar nicht gesehen, danke also für den Hinweis. Gruß von Wolfgang"

19.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Ein solcher gemeinsamer oder übertragbarer Traum wäre wirklich phantastisch - schon zwischen Menschen, aber erst recht zwischen Mensch und Katze."

18.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Ratten und Elstern sind für Katzen eine problematische Beute, denn sie tun, was keine anständige Beute tun sollte: sie greifen an nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Entweder ziehen Katzen sich dann zurück, oder sie legen sich auf den Rücken, und sollte die Ratte es wagen, auf sie zu springen, dann schlitzen sie ihr mit den Hinterpfoten die Bauchdecke auf. Bei den Mäusen hätte eine Katze Deiner Cousine gewiß behilflich sein können, bei der Ratte vielleicht. Nun, Du weißt ja nicht, ob eine Katze zuhanden war. Lebende, z.B. von einer Katze ins Haus geschleppte Nagetiere sind eine Plage, denn sie verstecken sich natürlich vorzugsweiise dort, wo man nicht an sie herankommt. Das Mobiliar zerlegt - ein Albtraum! Herzlichen Gruß Wolfgang"

18.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Als Absicht - gut; aber hier muß es sich um eine spontane Verbindung im Traum gehandelt haben."

18.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "War das nicht sogar der Grund, weshalb die Ägypter einst die Wildkatze (felix silvestris) gezähmt haben (--> felix domestica): der Schutz ihrer Kornspeicher? Aber damals gab es natürlich noch keine Brekkies als Alternative."

18.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Traumdeutung ist eine interessante, aber spekulative Sache. Und auch daß wir parallel geträumt haben, ist nur eine Vermutung."

18.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Ein Albtraum. Sie hätte mich durch ihr Fauchen geweckt - sofern wir empathisch geträumt haben. Wenn die kleinen Beutetiere besser zusammenhielten, gäbe es unglückliche Raubtiere ... und immer weniger."

18.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Träume ich deine Träume?: "Dieser Verdacht kam mir - deswegen die Frage im Titel."

16.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Zum 'freien Willen': Ich stelle einmal die Summary des Berichts über das berühmte Libet-Experiment aus dem Jahre 1983 ein: TIME OF CONSCIOUS INTENTION TO ACT IN RELATION TO ONSET OF CEREBRAL ACTIVITY (READINESS-POTENTIAL) (Brain [1983], 106) SUMMARY The recordable cerebral activity (readiness-potential, RP) that precedes a freely voluntary, fully endogenous motor act was directly compared with the reportable time (W) for appearance of the subjective experience of ‘wanting’ or intending to act. The onset of cerebral activity clearly preceded by at least several hundred milliseconds the reported time of conscious intention to act. This relationship held even for those series (with ‘type II’ RPs) in which subjects reported that all of the 40 self-initiated movements in the series appeared ‘spontaneously’ and capriciously. Data were obtained in at least 6 different experimental sessions with each of 5 subjects. In series with type II RPs, onset of the main negative shift in each RP preceded the corresponding mean W value by an average of about 350 ms, and by a minimum of about 150 ms. In series with type I RPs, in which an experience of preplanning occurred in some of the 40 self-initiated acts, onset of RP preceded W by an average of about 800 ms (or by 500 ms, taking onset of RP at 90 per cent of its area). Reports of W time depended upon the subject’s recall of the spatial ‘clock-position’ of a revolving spot at the time of his initial awareness of wanting or intending to move. Two different modes of recall produced similar values. Subjects distinguished awareness of wanting to move (W) from awareness of actually moving (M). W times were consistently and substantially negative to, in advance of, mean times reported for M and also those for S, the sensation elicited by a task-related skin stimulus delivered at irregular times that were unknown to the subject. It is concluded that cerebral initiation of a spontaneous, freely voluntary act can begin unconsciously, that is, before there is any (at least recallable) subjective awareness that a ‘decision’ to act has already been initiated cerebrally. This introduces certain constraints on the potentiality for conscious initiation and control of voluntary acts. Beachte: Die Ausführung der Handlung durch Einleitung des Readiness Potentials beginnt durchschnittlich 350 ms bevor die VP ihre bewußte 'freie Entscheidung' trifft. Soll man jetzt annehmen, daß die Wirkung zeitlich vor der Ursache liegt? Nein, das Bewußtsein (das Gefühl), jetzt frei zu entscheiden, kann nicht die Ursache der Handlung sein. Der experimentelle Befund spricht dafür, daß das Gefühl, sich frei zu entscheiden, die Folge eines (350 ms zuvor beginnenden) Ereignisses im Gehirn ist. Bewußtsein ist ein Epiphänomen - wie der Schatten eines Körpers, der sich einbildet, den Körper zu bewegen. Die meisten Steuerungsvorgänge im Gehirn werden übrigens überhaupt nicht bewußt. Antwort geändert am 16.01.2020 um 15:50 Uhr"

16.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Ich möchte Dich, Cora, noch auf das Verfahren des sog. indirekten Beweises aufmerksam machen. Ein indirekter Beweis geht folgendermaßen vor: - These: X existiert nicht. - indirekter Beweis: Nehmen wir an, daß X existiert. Dann ergeben sich logische Unmöglichkeiten. - Schlußfolgerung: Also existiert X nicht. q.e.d. Dieses Beweisverfahren wird allgemein akzeptiert und findet z.B. in der Mathematik häufig Verwendung. Beispiel: Die Menge der natürlichen Zahlen ist unendlich. Dafür wird angenommen, daß sie endlich sei, dies aber zu Widersprüchen führt. Dann wundert es Dich vielleicht weniger, wenn ich als Atheist innerhalb einer Argumentation von der Existenz Gottes ausgehe."

16.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Gespannt bin ich, ob Bluebird sich zu solchen Annahmen über Gott äußern wird, und wenn ja, wie. Biblisch ist das nicht. Jüdisch-biblisch (also auf Thora und Tanach bezogen) ist hingegen, daß G"tt (Name nicht auszusprechen!) gute und böse Eigenschaften hat. Das finde ich in den Texten gut wieder."

16.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Das nimmt Gott die Allwissenheit. Und es paßt nicht zu dem, was Bluebird geschrieben hat und worauf sich meine Gedanken beziehen: Wenn man der Bibel Glauben schenken möchte, so erkannte Gott ganz offensichtlich die Mordgedanken Kains, ließ es aber bei einer Warnung bewenden."

16.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Du übergehst dabei mein Problem: Es besteht darin, daß es ein allwissendes Wesen ist, das uns die Freiheit der Wahl läßt. Deshalb meine Analogie zum Strafgesetzbuch, das die Mitwisserschaft (ohne etwas gegen den Plan zur Tat unternommen zu haben) für strafbar erklärt. Wieso ist Gott da seiner Verantwortung enthoben?"

16.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Du stellst die Behauptung auf, der Sinn religiöser Gebote bestehe in der Regulierung des Verhältnisses Mensch - Mensch sowie Mensch - Natur. Ich frage, wie zu diesem Konzept das 1. (immerhin das 1.!) Gebot paßt, wo ja - wie überhaupt in den drei ersten Geboten - von dem Verhältnis Mensch - Gott die Rede ist. Du verweigerst mir, einem Atheisten, die Antwort. Eine bemerkenswerte Art der Gesprächsführung. So kann man sicht gut gegen Kritik immunisieren."

16.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "1. Was den Aspekt der Belohnung und Bestrafung angeht, so empfehle ich einen Blick in die Bibel - den Bezugspunkt von Bluebird, über dessen Text bzw. Gedanken wir hier ja reden, oder? 2. Die Gebote Gottes finden ihre Begründung in den Beziehungen zw. den Menschen und zur Natur. Aha. Kannst Du mir das mal anhand des 1. Gebotes erläutern? Nicht sei dir andere Gottheit mir ins Angesicht. Nicht mache dir Schnitzgebild, und alle Gestalt, die im Himmel oben, die auf Erden unten, die im Wasser unter der Erde ist, neige dich ihnen nicht, diene ihnen nicht, denn ICH dein Gott bin ein eifersüchtiger Gottherr, zuordnend Fehler von Vätern ihnen an Söhnen, am dritten und vierten Glied, denen die mich hassen, aber Huld tuend ins tausendste denen die mich lieben, denen die meine Gebote wahren. Bei dieser Gelegenheit könntest Du auch auf den Aspekt von Belohnung und Bestrafung näher eingehen. 3. Die Denkfigur des sich hypothetisch auf etwas Einlassens (Gedankenexperiment: Was wäre, wenn ...?) erscheint Dir unlogisch? Dann kannst Du natürlich einen großen Teil der Literatur und Philosophie in die Tonne stecken. Für mich gilt: Selbstverständlich darf ich mir als Atheist vorstellen, was wäre, wenn es Gott gäbe. Daran, so stelle ich fest, wäre allerlei unlogisch."

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Nachtrag: Jemand, der Menschen mit Strafe und/oder Belohnung winkt, zeigt damit, daß er von keinem freien Willen ausgeht, denn er versucht, eine Determinante bzw. ein Motiv zu setzen - stärker als die Lust auf das Böse. Und die von Gott gesetzte Determinante - ewige Hölle oder ewiger Himmel - ist ja die stärkste überhaupt mögliche ... jedenfalls für den, der das glaubt ... was wiederum von anderen Determinanten abhängt."

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Wenn Gott von mir ein bestimmtes Verhalten verlangt, mir aber gleichzeitig einen freien Willen gegeben hat, dann muß er mir seinen Wunsch/Befehl schon - wohl oder übel - begründen; sonst tue ich das nicht. Falls er mir dafür wegen Gottesmißachtung mit Strafe droht, dann antworte ich: "Aha. So viel zum Thema freier Wille!" Oder neigst Du zu blindem Gehorsam, sobald nur jemand sagt: "He! Ich bin ein höheres Wesen!" Antwort geändert am 15.01.2020 um 23:11 Uhr"

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Übrigens, aber nur am Rande: Schopenhauer beantwortet auch Deine Frage. Du kannst die Tür öffnen, wenn Du das willst, Du kannst auch das Läuten ignorieren, wenn Du das willst, aber Du kannst nicht wählen, ob Du dies willst oder jenes. Das hängt von Deinem Charakter, Deiner Stimmung und anderen Umständen ab, wie z.B. dem, ob Du gerade mit Deiner Geliebten ein sehr heikles Telephonat über Eure Beziehung führst, oder dem, ob Du gerade krank im Bett liegst. Und ob das so stimmt, das ist das Problem der Willensfreiheit - und seine Lösung ist nun wirklich alles andere als offensichtlich."

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Es geht mir nicht darum, ob ich an Willensfreiheit glaube oder ob Du daran glaubst, sondern darum, daß Du behauptet hast, es sei ganz offensichtlich, daß wir einen freien Willen besäßen. Das ist es, was ich bestreite. Und das kann ich begründen, indem ich 'Gegner' des freien Willens - von Arthur Schopenhauer bis Wolf Singer - benenne und Dich darauf hinweise, daß schon Kant das Problem für extrem schwierig gehalten hat und ein philosophisches Standardwerk zum Thema (Peter Bieri: Ellbogenfreiheit) zu einem sehr differenzierten und vorsichtigen Urteil gelangt. Es wäre außerdem günstig, die Fragestellung so zu präzisieren, wie Schopenhauer ("Über die Freiheit des Willens") es getan hat, nämlich zu unterscheiden zwischen der Frage, ob wir tun können, was wir wollen (Handlungsfreiheit), und der Frage, ob wir wollen können, was wir wollen (Entscheidungsfreiheit). Eigentlich wird aber die Behauptung, wir hätten offensichtlich einen freien Willen, schon durch das folgende - Entschuldigung: längere - Zitat von Schopenhauer widerlegt - und zwar ganz unabhängig davon, ob er mit seiner Argumentation recht hat oder nicht, denn das ist eben nicht offensichtlich. [Wir] wollen uns einen Menschen denken, der, etwan auf der Gasse stehend, zu sich sagte: „Es ist 6 Uhr Abends, die Tagesarbeit ist beendigt. Ich kann jetzt einen Spatziergang machen; oder ich kann in den Klub gehn; ich kann auch auf den Thurm steigen, die Sonne untergehn zu sehn; ich kann auch ins Theater gehn; ich kann auch diesen, oder aber jenen Freund besuchen; ja, ich kann auch zum Thor hinauslaufen, in die weite Welt, und nie wiederkommen. Das Alles steht allein bei mir, ich habe völlige Freiheit dazu; thue jedoch davon jetzt nichts, sondern gehe eben so freiwillig nach Hause, zu meiner Frau.“ Das ist gerade so, als wenn das Wasser spräche: „Ich kann hohe Wellen schlagen (ja! nämlich im Meer und Sturm), ich kann reißend hinabeilen (ja! nämlich im Bette des Strohms), ich kann schäumend und sprudelnd hinabstürzen (ja! nämlich im Wasserfall), ich kann frei als Strahl in die Luft steigen (ja! nämlich im Springbrunnen), ich kann endlich gar verkochen und verschwinden (ja! bei 80° Wärme ); thue jedoch von dem Allen jetzt nichts, sondern bleibe freiwillig, ruhig und klar im spiegelnden Teiche.“ Wie das Wasser jenes Alles nur dann kann, wann die bestimmenden Ursachen zum Einen oder zum Andern eintreten; eben so kann jener Mensch was er zu können wähnt, nicht anders, als unter der selben Bedingung. Bis die Ursachen eintreten, ist es ihm unmöglich: dann aber muß er es, so gut wie das Wasser, sobald es in die entsprechenden Umstände versetzt ist. [...] Ich kann thun was ich will: ich kann, wenn ich will, Alles was ich habe den Armen geben und dadurch selbst einer werden, - wenn ich will! - Aber ich vermag nicht, es zu wollen; weil die entgegenstehenden Motive viel zu viel Gewalt über mich haben, als daß ich es könnte. Hingegen wenn ich einen andern Charakter hätte, und zwar in dem Maaße, daß ich ein Heiliger wäre, dann würde ich es wollen können; dann aber würde ich auch nicht umhin können, es zu wollen, würde es also thun müssen. [...] Es ist durchaus weder Metapher noch Hyperbel, sondern ganz trockene und buchstäbliche Wahrheit, daß, so wenig eine Kugel auf dem Billiard in Bewegung gerathen kann, ehe sie einen Stoß erhält, eben so wenig ein Mensch von seinem Stuhle aufstehn kann, ehe ein Motiv ihn weg zieht oder treibt: dann aber ist sein Aufstehn so nothwendig und unausbleiblich, wie das Rollen der Kugel nach dem Stoß. Und zu erwarten, daß Einer etwas thue, wozu ihn durchaus kein Interesse auffordert, ist wie erwarten, daß ein Stück Holz sich zu mir bewege, ohne einen Strick, der es zöge. Wer etwan dergleichen behauptend, in einer Gesellschaft hartnäckigen Widerspruch erführe, würde am kürzesten aus der Sache kommen, wenn er, durch einen Dritten, plötzlich mit lauter und ernster Stimme rufen ließe: „Das Gebälk stürzt ein!“ wodurch die Widersprecher zu der Einsicht gelangen würden, daß ein Motiv eben so mächtig ist, die Leute zum Hause hinaus zu werfen, wie die handfeste mechanische Ursache."

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: ""dem alleinigen Gott"? Seinem Gott. Die jüdische Religion war - etwa bis zum babylonischen Exil - nicht monotheistisch, sondern monolatristisch, d.h. sie hat die Existenz anderer Götter nicht geleugnet, aber darauf bestanden, daß das jüdische Volk nur einem Gott dienen dürfe - seinem Gott. Die anderen Völker hatten eben andere Götter. Daran kann man erkennen, daß das Buch Genesis zu den späteren, vielleicht sogar den spätesten Büchern des AT gehört. Die redaktionelle, kanonische Ausgestaltung in Thora und Tanach ist dann noch späteren Datums. (Aber das ist, merke ich gerade, hier gar nicht so wichtig.)"

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Immer wenn es logisch heikel wird, sagen Gläubige etwas wie "Gottes Wege sind unerforschlich". Spricht etwas für Gott, dann wird die Logik gerne in Anspruch genommen; spricht etwas dagegen, dann sind Gottes Wege eben unerforschlich, und die Logik wird verabschiedet. Noch drastischer ein Kirchenvater: Credo quia absurdum. - Ich glaube, weil es absurd ist. "Man merkt die Absicht und ist verstimmt." Die Logik ist keine Hure. Vornehmer: keine Dienstmagd der Theologie. Und einen freien Willen haben wir nicht "ganz offensichtlich", sondern die Sache ist sehr umstritten. Was umstritten ist, kann nicht ganz offensichtlich sein. Auch das ist Logik."

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Das war dann bei Abraham und Isaak - ein tolles Ding, übrigens. God said to Abraham, "kill me a son!" Abe said, "Man, you must puttin' me on." (Mann, du verarschst mich ja wohl!)"

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Nun, ein freier Wille, so seine Definition, ist undeterminiert und damit unvorhersehbar. Das setzt der Allwissenheit, die ja in der Kenntnis aller Determinanten besteht, eine Grenze. Dennoch gefällt mir die Idee gut - sie ist praktisch. Sollte ich einmal vor Gericht stehen, weil ich von einem Mordplan gewußt und nichts unternommen habe (das Strafgesetzbuch äußert sich sehr eindeutig zum Thema Mitwisserschaft), dann werde ich einfach sagen: Ich hatte großen Respekt vor dem freien Willen des Menschen. Auch für die Polizei, die sich so große Mühe gibt, Telephone & E-Mails & Internet-Chats zu überwachen, um Verbrechenspläne aufzudecken und zu verhindern, wäre es eine große Arbeitserleichterung: nichts tun, den freien Willen achten."

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wieso ließ Gott es zu, dass Kain seinen Bruder Abel tötete? von  Bluebird: "Gerne läse ich von Dir einmal etwas über die Noah-Geschichte: Gott bringt alle Tiere - mit Ausnahme der Wassertiere - um, weil die Menschen so viele Sünden begangen haben. Gut, wenn man ein Kabeljau, schlecht, wenn man ein Eichhörnchen ist! Das Thema wäre dann wohl: Gottes Gerechtigkeit. Antwort geändert am 15.01.2020 um 17:13 Uhr"

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Über einen Weisen, der sich irrte von  EkkehartMittelberg: "Schön auch: possum falli ut homo Ich kann mich täuschen wie ein Mensch. [Cicero: Atticus-Briefe XIII 21, 5] ----- quam facile erramus homines! Wie leicht irren wir Menschen! [Seneca der Ältere: Controversiae VII 1, 5]"

15.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Über einen Weisen, der sich irrte von  EkkehartMittelberg: "Solchen Dingen nachzugehen, macht mir Freude. Der Spruch stammt eigentlich aus dem Griechischen, z.B.: ἄνθρωπος ὢν ἤμαρτον. οὐ θαυμαστέον. Ein Mensch bin ich, so irrte ich, kein Wunder ist’s. [Menander fr. 389 (432)] ----- [σύγγνωθ‘.] ἁμαρτεῖν εἰκὸς ἀνθρώπους [, τέκνον.] [Vergib.] Irren ist menschlich [, mein Kind.] [Euripides: Hippolytos V. 615]"

14.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Plädoyer für Optimismus: "Ach, es gibt bestimmt auch positive Seiten. Zugvögel brauchen im Winter nicht mehr in den Süden zu ziehen."

13.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  In Ungnade fallen von  GastIltis: "der ist in meinen Augen im allerhöchsten Maße arrogant Na, wenn das nicht Ungnade ist, die hier dem 'Arroganten' verabreicht wird!"

13.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der brasilianische Kuß: "Im Nachhinein hätte ich das gerne vorgeschlagen. Dazu fehlt es mir in der Regel tatsächlich an Spontaneität. Noch am Freitag habe ich mich mit einem Syrer unterhalten, der die Distanziertheit der Menschen in Deutschland beklagte. Nicht, daß er nach Syrien zurückmöchte! Er weiß das durchaus zu schätzen, daß ihm hier nicht die Wohnung geplündert und zerstört wird, wie es ihm in Syrien widerfahren ist. Nicht, wenn man in einem Schwarzwalddorf lebt. Sicherheit und warmherzige Nähe - you can't have it all."

13.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Ich danke Dir für Dein geduldiges Erklären und Urteilen."

12.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Das ist ja auch ein interessanter Versuch. Ich werde ihn lesen."

12.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Von Literaturtheorie weiß ich in der Tag wenig, kann mir freilich vorstellen, daß man bei einem fiktiven Text ziemlich freie Hand hat. Schwieriger wird es - wie hier - bei semifiktionalen Texten. Und ab einem bestimmten Punkt, wenn Hitler z.B. als Philosemit dargestellt wird, ist es eben nicht mehr Hitler. Nun, ich bin diesem meinem Text nicht böse, aber für rundum gelungen halte ich ihn nicht. Jedenfalls war es ein interessantes Experiment."

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Das deutsche Wort "Geschichte" ist doppeldeutig: es kann die res gestae oder die historia rerum gestarum bedeuten, also die Ereignisse wie die Erzählung dieser Ereignisse. Das Wort Historie bzw. historisch hingegen ist eigentlich, aus dem Griechischen stammend, eindeutig. Ich weiß nicht, ob man das im Sprachgebrauch noch sauber auseinanderhält. Gemeint ist hier jedenfalls ein Experiment mit der Geschichtsschreibung. Falls es sowas in dieser Art schon gibt, ist es mir nicht bekannt. Insoweit ist mir die Originalität schon bewußt. Herzlichen Gruß Wolfgang"

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Danke. Man darf z.B. nicht zu sehr darauf bestehen, daß Hitler einen anderen Gesprächsstil hatte. Und man kann überlegen, worauf dieses Prinzip noch anwendbar ist. Gerlernt habe ich eine Menge aus all der Kritik - schon deshalb war der Versuch nicht sinnlos."

11.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Ist Tugend lehrbar? von  EkkehartMittelberg: "Weiß man noch, daß es von Plutarch eine Abhandlung zu genau diesem Thema gibt? In seinen "Moralia". Nur am Rande sei es erwähnt - für solche, die das Thema interessiert."

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Indien ist ein sehr gutes Beispiel, an das ich noch gar nicht gedacht habe. Man kann neben der Internet-Sperrung an den Umgang mit des muslimischen Minderheit, mit dem Nachbarstaat Pakistan und speziell an die Politik in Kaschmir denken. Es wird auch deutlich, daß es zumindest einen hindu-nationalistischen Teil der Bevölkerung gibt, der aggressiven Akten nicht abgeneigt ist. Völker sind nicht eo ipso friedfertig!"

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Ja, danke. Insofern ist das Experiment gelungen; allerdings hätte ich zu diesem Zweck nur auf den Melier-Dialog und den Umgang Athens mit einem Bundesgenossen hinweisen müssen. Die Übertragung des antiken Falls auf die Erpressung von Emil Hácha durch Adolft Hitler hingegen halte ich für literarisch mißlungen. Trekan hat es schon gesagt: Hitler führte keine Dialoge."

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Die hier relevante Grenze zwischen Diktatur und Demokratie ist die von mir erwähnte: Kann das Volk, das den Krieg führen (an der Front den Arsch riskieren) muß, darüber entscheiden, ob ein Krieg geführt wird? In Athen, einer direkten Demokratie, war das so. Und da spielt es auch keine Rolle, daß die attischen Bürger Sklavenhalter waren, denn sie - die Bürger - haben selbst gekämpft, während Sklaven nicht wehrfähig waren. Bei uns wird diese Grenze in der Tat verwischt, und zwar durch die indirekte/repräsentative Demokratie: Weder der gewählte Oberbefehlshaber noch die gewählten Abgeordneten sind diejenigen, denen man später im Fronteinsatz begegnet. Putin setzt mit seiner "gelenkten Demokratie" noch einen drauf; für mich ist das nurmehr eine Diktatur mit demokratischem Feigenblatt. Du hast recht, das Telephonat Trump - Selenskyj paßt als Alternative nicht, denn in dem ging es nicht um die Besetzung eines Staates, sondern um eine Erpressung in einem anderen Sinn. Insgesamt bewerte ich mein Experiment jetzt als: auf lehrreiche Weise gescheitert. Daß Demokratien eben nicht - wie es die Ideologie von Woodrow Wilson war - immer friedfertiger, weniger imperialistisch sind als Diktaturen oder Monarchien, steht auf einem anderen Blatt und bleibt m.E. gültig."

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Immer stimmt an einer Stelle etwas nicht: Entweder kürze ich den Text, dann kann ich nicht mehr testen, ob wirklich alles paßt (außer Namen und Orten), oder ich kürze den Text nicht, dann ist er nicht gut lesbar. Eine kleine Verbesserung wäre es, den Thukydides-Text neu (und fern von der altertümelnden Sprache der mir vorliegenden Version) zu übersetzen - eine ziemliche Arbeit. Selbst wenn ich mir damit helfe, daß ich das Ganze nicht als literarischen Text, sondern als historisches Experiment (Titel!) ansehe, bleibt der mehrfach geäußerte Einwand gültig, daß Hitler keine Dialoge geführt, sondern monologisiert hat. Es ist einfach nicht befriedigend. Allerdings haben Experimente es ja so an sich, daß man auch aus ihrem Scheitern etwas lernen kann."

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Oder wollte man (vielleicht) durch die Aussetzung der Wehrpflicht Wählerstimmen bei der jüngeren Generation ergattern? Es können natürlich mehrere Motive eine Rolle gespielt haben. Ausgesetzt worden ist natürlich auch die ersatzweise Pflicht zum Zivildienst, was für meine Vermutung spricht. Seitdem ist alles freiwillig: der Wehrdienst und das Freiwillige soziale Jahr."

11.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Sapere aude: "Daß man damit nicht allein ist, macht einen gewissen Trost aus."

11.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Selbstgespräche von  Reliwette: "Ach so, ein Film. Aber wirklich "niemandem über 3", nicht "über 30"? "Trau niemandem über 30", das kenne ich, wenn auch nicht von den Spartanern."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Es ist nicht gut lesbar, das gebe ich zu. Aber nach Kürzungen zu behaupten, es seien nur Namen ausgetauscht worden, wäre eine [i)Lüge. Das hätte ich Dir nicht zugetraut. Für mich ist es unmöglich."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Genau so ist es sicherlich von Thukydides gemeint. Die antiken Historiker haben - unabhängig von der Tatsächlichkeit - Reden und Dialoge gerne mit fiktiven Elementen angereichert, um eine bestimmte Botschaft rüberzubringen. Thukydides läßt hier zwei Prinzipien aufeinandertreffen."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "P.S.: Ich nutze kV gerne, um neue Texte/Einfälle zu testen. Wie wirken sie? Wie reagiert man darauf? Insofern hat es sich für mich doch gelohnt, auch in diesem Falle."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Auch richtig, ja. Die Sprache ist bildungsbürgerlich geschwollen. Die Thukydides-Übersetzungen stammen von Altphilologen, und bildungsbürgerlicher geht es kaum. Die antiken Griechen haben natürlich nicht so gesprochen wie ein Griechischprofessor aus dem 20. oder gar 19. Jahrhundert. Um das zu umgehen, hätte ich den kompletten Dialog neu übersetzen müssen - was mich gewiß noch wesentlich mehr Lebenszeit gekostet hätte. Und wie ich angesichts der Kritik von Trekan & Co. zugeben muß, wäre es dann immer noch kein 'echter Hitler' geworden, denn der monologisierte stundenlang. Zum Lesen ist auch das nicht spannender. So bleibt denn nur die Idee: Demokratien können mit anderen Ländern, sogar mit ihren eigenen Bündnispartnern, genauso brutal umgehen wie Diktaturen. Ich hätte das Telephonat hören mögen, das Trump mit Selenskyj geführt hat. Herzlichen Gruß Wolfgang"

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Ich sehe, wie oben schon geäußert, die Kritik ein. Im Nachhinein habe ich an das Telephonat Trump - Selenskyj gedacht. Dabei ging es allerdings nicht um die Besetzung eines anderen Landes, d.h. es wäre weiter weg von dem historischen Vorbild, und ich wäre nicht mehr - wie bei Hitler - mit dem kompletten Original (der bei Thukydides überlieferten Rede) durchgekommen."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Ist ne Schwachstelle, zugegeben. Es ist zwar kein Musterdialog, was die athenischen Gesandten mit den Meliern betreiben, aber nicht monologisierend genug, um auf Hitler zu passen. Das legendäre Telephonat Donald Trumps mit Selenksyj wäre eine bedenkenswerte Alternative. Auch keine ideale, fürchte ich."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Ein echter Dialog ist es natürlich nicht, was die athenischen Gesadten da mit den Meliern durchziehen; aber es ist kein Monolog à la Hitler."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Notabene: Dies ist kein Text über Diktaturen, sondern einer über Demokratien! Ich hoffe, das mit meinen Nachbemerkungen deutlich gemacht zu haben. Ich mußte also den Melier-Dialog zum Ausgangspunkt nehmen und testen, ob er bestimmten Verhaltensweisen imperialistischer Diktatoren strukturgleich ist. Da habe ich mich für Hitler und Hácha entschieden, gerade weil Hitler ein so bekanntes Phänomen ist - wenn auch nicht gerade seine Umgehensweise mit Hácha. Mein Hinweis auf moderne Parallelen bezog sich demgemäß nicht auf moderen Diktaturen, sondern auf moderne Demokratien! Aber nun ist ja Donald Trump (sein Telephonat mit Selenskyj etwa) - momentan zumindest - nicht weniger bekannt, die ganze Kritik an Trump nicht weniger durchgenudelt als der Fall Hitler. Daß Hitler nicht diskutierte, sondern monologisierte (wie Trekan schreibt), ist eine berechtigte Kritik. Da paßt etwas nicht 100prozentig."

10.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein historisches Experiment: "Daß Hitler in Wahrheit dem Herrn Hácha eher mit einem Monolog zugesetzt haben dürfte, ist richtig; diese Kritik muß ich annehmen. Ist das für Diktatoren typisch? Bei Stalin bin ich mir da nicht so sicher - er konnte auch charmant überreden. Vielleicht hätte ich das Telephonat Donald Trumps mit Selenskyj wählen sollen, dessen Verlauf im Internet stehen soll. Allerdings weicht der Druck, Ermittlungen gegen Biden jr. einzuleiten, weiter ab von dem Fall der Athener und Melier, d.h. ich wäre nicht mit dem kompletten Text durchgekommen. Was Du über den innenpolitischen Druck in Demokratien schreibst, so ist es genau das, was die Verteidiger der These, Demokratien seien weniger zum Krieg geneigt, ins Feld führen können. Die attische Demokratie basierte allerdings nicht auf einer homogenen Gesellschaft von Bürgern. Es gab neben der demokratischen immer einer starke oligarchische 'Partei'; der Sieger von Salamis, Themistokles, ist dem Scherbengericht zum Opfer gefallen; und legendär sind die Auseinandersetzungen in Athen um die beste Politik gegenüber Philipp von Makedonien: nachgeben oder standhalten? (Vgl. die philippischen Reden des Demosthenes.)"

09.01.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Traum? Kapitel 1 von  Manzanita: "David Foster Wallace ist ne Hausnummer. Wenn man sich den als Vorbild nimmt, alle Achtung! phillipinisch --> philippinisch Unter König Philipp II. sind die Philippinen spanische Kolonie geworden. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Pferdefreund". Der wohl berühmteste Philipp ist der Vater Alexanders des Großen."

09.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Plädoyer für Optimismus: "So gesehen, ging es der Wahrheit auch vorher schon nicht gut. Nein, ich muß Dir recht geben, in der Politik ist sie bereits vor dem Kriege tot. Dennoch hat der Spruch seinen Sinn: Trau keiner Kriegsberichterstattung! Tu es nicht! Grundsätzlich nicht!"

09.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Plädoyer für Optimismus: "Das ist eine sehr wiese Einstellung ... oder, wie ich jetzt in einem Roman gelesen habe, ein "intelligenter Pessimismus". Den Roman kann ich übrigens nur empfehlen. Hier die entsprechende Passage: In ihrer Weltsicht waren Tragödien dem Tod oder verheerenden Einschränkungen vorbehalten – Lähmungen, Hirnschäden, grausamen Entstellungen –, doch der Verlust zweier Finger war unbedeutend, und angesichts der Tatsache, dass der Zusammenstoß mit dem Baum zum Tod oder zu grausamen Entstellungen hätte führen müssen, konnte man sich nur freuen, dass Ferguson den Unfall ohne tragische Folgen überlebt hatte. Das mit dem Baseball war natürlich schade, aber es war ein niedriger Preis für das Privileg, am Leben zu sein und nur zwei Finger verloren zu haben, und wenn es ihm zurzeit schwerfiel, Gedichte zu schreiben, dann sollte er die Dichtkunst eine Zeitlang ruhen lassen und sich keine Gedanken darüber machen, und falls sich herausstellte, dass er außerstande war, weiter Gedichte zu schreiben, dann hieß das nur, dass er nicht für die Dichtkunst geschaffen war. Langsam klingst du wie Doktor Pangloss, sagte Ferguson eines Abends zu ihr. Alles ist immer aufs beste bestellt – in dieser besten aller Welten. Nein, ganz und gar nicht, sagte Amy. Pangloss ist ein schwachsinniger Optimist, und ich bin eine intelligente Pessimistin, soll heißen, eine Pessimistin, die manchmal optimistische Momente hat. Fast alles ist aufs schlimmste bestellt, aber nicht immer, verstehst du, nichts ist je für immer, aber ich rechne immer mit dem Schlimmsten, und wenn das Schlimmste nicht eintritt, dann bin ich so begeistert, dass ich wie eine Optimistin klinge. Ich hätte dich verlieren können, Archie, aber ich habe dich nicht verloren. Das ist alles, woran ich noch denken kann – wie froh ich bin, dass ich dich nicht verloren habe. (Paul Auster, 4321. Reinbek bei Hamburg 2017, S. 439 f.)"

09.01.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ein Plädoyer für Optimismus: "Ich wußte es nicht, aber jetzt, wo Du es schreibst, erinnere ich mich wieder, das einmal von einer Holländerin gehört zu haben, also das mit der calvinistischen Einstellung."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
/Seite /S.
Seite 120/124

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram