Alle 1.620 Texte von FrankReich

Es lagerte einstmals in musischem Tempel ein mäßiger Autor dort all seinen Krempel mitsamt Stiel und Stumpf aus stinkendem Sumpf, im Glauben, der Tempel sei frei von Gerempel, Gerümpel wie Mumpitz und modrigem Mumpf, doch stand er auch dort...

Auf blauen Korallen und Nautilusmuscheln, inmitten von flauschigen Schleifen und Puscheln vergnügen sich nackt im Dreivierteltakt die Seepferdchen, die gegenseitig sich wuscheln, in einem natürlich anmutenden Akt, von Sehnsucht getrieben und...

Im Frühling, wenn die Bäche schmelzen und sich vom Hang Lawinen wälzen, wenn durch den Filz unweit des Wilds Graureiher oder Störche stelzen, dann wird es höchste Zeit, denn sowohl Milz als auch die Leber brauchen längst ein Pils.

Noch bist wie ein Fisch im Wasser munter Du zwar und rufst auf stets zum Tabu, Sturmlauf gegen Wissen und IQ, denn Dir geht es drüber sowie drunter. Morgen geht die Welt den Bach hinunter und Du bist dabei, Du schaust ihr zu, glaubst, Dein Leben...

Aus angsterfülltem Himmel krächzen im Flug schon Krähen, überwach, die Stille stürzt verdutzt vom Dach, auf welchem wirr noch Schwalben ächzen. Im frühen Schein entschwimmt ein Bach, nach dem entnervt die Enten lechzen und wieder fällt...

Intensive Frühlingslieder / ziehen Kreise, langsam taut / auch das Innerste der Glieder / und die Menschen werden laut. / Heute schon kommt all das wieder, / was im letzten Jahr verdaut / schien samt Schuppen im Gefieder, / wie ein Morgen, dem...

Der deutsche Bürger schafft es meistens nicht mehr ohne den täglichen Besuch im Fitnessstudio. Nur hier fühlt er sich nach und nach des Lebens froh, und schätzt das Sklaventum im Frondienst aller Frone. Auch gibt er weiterhin solch Gene...

Es waren die Deutschen einst Denker und Dichter, nun sind sie ein Volk nur noch der kleinen Lichter mit ganz kurzem Docht, das stets darauf pocht es hätt' ein Patent auf den Nürnberger Trichter, dabei hat die Kurve zu kriegen vermocht es...

Gezeiten, gebunden zu Garben, / entwickelt im Forschungslabor, / verdarben / und stiegen am Himmel empor. / Der Plan schlief, verschlossen in einem Tresor / und tausend Planeten umwarben / die Sonne, die aber erfror. / Die Menschen daneben...

Fiebrig klingen fern vom Hang der Phantasie die Weisen, an den Schatten in der Nacht klebt Einsamkeit wie Eis, Schritte satter Unvernunft bezahlen ihren Preis, leichenstarre Rabenvögel fallen in die Schneisen. In den Wipfeln singen spät die...

Die Witterung regt sich, die Nacht anzublaffen, die Krümmung der Ferne hat Pause und pafft die Ringe der Bäume, ein Strandläufer gafft aus rettender Nähe auf stille Giraffen. Zu weichem Geläute wird ein Bild erschaffen, ein Trauerspiel, das...

So mancher gehört sicher zu den Vertretern, bei denen das Wasser am Hals bereits steht, der deshalb jedoch nie in Panik gerät, und dieses noch abschöpft auf den letzten Metern. Wem es so wie diesem und besser ergeht, verzichtet auf Plärren,...

Sie werden kaum loben Dich oder gar segnen, die Menschen, die Dir stets im Mondschein begegnen tun Buße genug, drum übe Entzug, und geh jetzt nach Hause, denn es wird gleich regnen ein Staunen und Raunen in ewigem Flug, drum geh bloß nach...

Erst gestern noch hatte ich Waschbär und Panda bei mir zu Besuch und zwar auf der Veranda. Sie nervten im Grund, doch hielt ich den Mund. Im Zeichen von Jagdtrieb und Hetzpropaganda war nämlich vor Wochen ein fliegender Hund erst bei mir...

Zuerst sah er nur dessen Borsten, der Adler, der aus seinem Horst dem Weibchen die Botschaft gemorst, war wild auf das Igelchen Thorsten. Das schlich sich nun schnell in den Forst, die Adler zwar morsten und morsten, doch half all das nichts beim...

Da stehst Du nun, zählst auf der Haut Deine Kerben und klagst, dass die Menschen kaum noch um Dich werben, Du ziehst Dich zurück im Verlauf und bist sogar fast stolz darauf, doch löse Dich lieber vom Schutz Deiner Scherben, nimm sie, so wie...

Reime, Worte, abgedroschen, gleich der Flamme, die erlischt. Während sie im Innern zischt scheint sie äußerlich erloschen. Sie entwickelt sich zur Gischt, Feuerwasser, abgemischt, und so langsam fällt der Groschen.

Das eben Nichts verschließt die Läden, sein Fluch entfährt der Wirklichkeit, denn Hetze dreht auch ohne Zeit am Fleischwolf unbedachter Reden. Der Außenwärme feiner Fäden entwickelt aller Feinde Streit aus ultramorschem Traumgeleit zu...

Die Würfel sind immer quadratisch, Soldaten jedoch nicht soldatisch, denn jeder Rekrut hat eigenes Blut, deshalb ist ein Staat auch nie statisch, so wünscht sich bei Ebbe ein mancher die Flut, ein anderer hofft mehr auf Feuer bei Glut. Der...

Ein Gott, fast ein Buddha, schuf aus Kloß und Brühe ein Bullenreich sich wie auch so manche Kuh, nur gab bei den "Bullen" er sich wenig M��he, er fügte den Fugen noch Kühe hinzu. Doch dann, eines Morgens, verschwanden die Kühe im...

Ob Single, ein-, ob doppelpaarig, ganz oben die erscheinen fahrig; ob nüchtern, dicht, komplex, ob schlicht, ob rot, ob blond, ob dunkelhaarig, besehen bei normalem Licht sind wirklich echt die alle nicht.

Es ist zwar der Mensch gern allein im zu Hause, doch ab und an braucht wohl ein jeder mal Pause und manchmal ein Eis, Tsatsiki mit Reis, ein Gläschen mit Sekt, oder einfach nur Brause, und wer sich dazu zu verkaufen noch weiß, der zahlt...

Du bist ein Stoß ins Kreuz, Du bist nicht rein noch echt, Du ziehst die Fäden aus dem Netz und dem Geflecht, Du kennst die Heimlichkeit, Du weißt Dich zu erfrechen, und säst noch Zweifel in die Furcht vor Hai und Hecht; an Deiner Sturheit und...

Überall nur Pazifisten, / doch daneben, als Kontrast, / ein gewalttätiger Gast / und ein Rudel Polizisten. / Altersschwache Fetischisten / haben längst den Bus verpasst / und verdienen eine Rast / für das Lob des Maschinisten. /...

Im Land der Nummerntrommler und der Epigonen, da lebte einst des Königs allerletzter Sohn, der litt schon lange unter seines Vaters Fron, denn täglich gab es Eintopf nur mit blauen Bohnen. Der alte Mann gehörte zu der Art Ikonen, die in solch...

Im Park versickern Pfützen auf den Plätzen, und irgendwo zum Frühling tschilpt ein Spatz, doch dem knallt mit Kanonen und Gesetzen die Obrigkeit ihr Credo an den Latz. In fremden Urnen suchen Scouts nach Schätzen und bieten zur Gewalt im Netz...

Geehrter und überaus werter Gevatter, / so mancher Mensch machte bisher schon die Flatter, / er biss auf Granit / zu meinem Profit, / doch zum großen Leid, also meinem, da hat er / mehr Zeit, allgemein; wenn nicht bald was geschieht, /...

Die Zeit scheint wie verschwendet, / sie wetzt die Kehle wund, / sie schließt der Seele Mund, / zerfleischt den Schlaf und schändet. / Der Blick aufs Heckenbunt, / Signal, aus Lust gespendet, / schleift Zweck samt Ecken rund, / bis sich das...

Wer hätte es nicht lieber lässig, doch ist manches Leben stets stressig, und drum mehr als krass wie sonst irgendwas, vielleicht aber auch nur gehässig, ganz ähnlich den Stürmen im Senfgurkenfass, dem Krimi im Märchen zum Dies oder Das.

Das Blut auf den Äckern liegt schwarz und geronnen gleich düsteren Tränen verstorbener Nonnen floss es aus dem Tann und setzte sich dann zum Schatten der Nacht, denn die hat längst begonnen, sie rafft hin die Menschheit samt Frau und mit...

Wer stets versucht, sein Herz zu laben, dies nehme er sich noch zum Stab, liest er nun selbst trotz Wand und Graben, erfasst er längst schon vor dem Grab den rechten Weg samt seinen Gaben: Sinn, der vor allem sich ergab, erst der zeigt ihm,...

Das Höchste ist Der Mensch, das steht ganz außer Frage, denn es schafft bloß ein Mensch, was sonst kein Tier vermag, weil, nur wer plant, dem bleibt die Zukunft aller Tage. Zwar wär das der Beginn des Endes vom Belag, doch stets aufs Neue...

Wo Wiesengewächse im Hinterland locken, die Hoffnung erwecken zu Ostern als Glocken, dort zeigt sich zurück das gestrige Glück in andrer Gestalt sowie Farbe und trocken als Gelb aus dem Rot kalter Nacht wie am Stück und Blau steht am Horizont...

Dunkelheit sprießt aus den Halmen, in den Bächen fault der Salm, aus den Dächern schießt der Qualm mit Genuss auf Strand und Palmen. Grenzen fallen, Halm um Halm, die den Geist im Traum zermalmen, Köpfe als auch Füße qualmen.

Du denkst an ein Leben in Ordnung mit Grausen, und hast schon Visionen im Antlitz des Gaus? Vergiss diesen Stolz, sowie sonstige Flausen, das Leben besteht nicht aus Saus nur und Braus. Genieße die Arbeit stets mehr als die Pausen, und mäßige...

Im Land dort, wo sich Sorgen falten und demgemäß auch Gletscher spalten, da wo sich die Welt ganz anders verhält, entgegen den Naturgewalten, geht es stets um eines nur und zwar um Geld, solange der Blick nicht am Ufer zerschellt. Dort, wo...

Diese Welt ist immer in Bewegung, und verhält sich dabei ziemlich schräg, dennoch zeigt sie weder Rast noch Regung, oder ein Bewusstsein als Beleg. Dieser Welt fehlt jede Überlegung, und sie kennt nicht Plan noch oder Prägung, aber trotzdem...

Es schwärmt der Sven zwar sehr für Uschi, doch die mag lieber Sekt und Sushi am liebsten frisch samt reinem Tisch, gern streichelt sie auch ihre Muschi. So bleibt dem Sven nur ein Gemisch aus Sehnsucht und Geruch nach Fisch.

Zwei Spieler verließ bei Saarbrücken die Sicht; denn sie trugen Perücken; und dadurch das Glück, sie zahlten am Stück, anstatt sich mit Federn zu schmücken, kam das auch nicht einmal mehr dadurch zurück, dass sie sich verflüchtigten nach...

Es wechselt die Begehrde, wer nach Erfüllung giert, so wie es ihm gebiert, mit wichtigster Gebährde. Ein Hüter ohne Herde ist jedoch noch kein Hirt, und wen er stets umschwirrt, der hat Grund zur Beschwerde. Denn Sein erdrückt die Erde,...

Auf einer Matratze liegt ganz ohne Hatz die Katze am Platz und spreizt Tatz um Tatze. Zwei Verse, ein Satz: Manch Katze erwischt jeden Spatz.

So mancher begnadete Zocker erlitt schon am Spieltisch den Schocker und sein Glück den Knick wenn jeglicher Trick versagte und man ihn ganz locker vom Pferd runterholte mit eisernem Blick; wenn daran er nicht starb, dann meistens am Strick. Doch...

Im Dunst der Zeit liegt eine Welt vergraben, die Winterwolken aus den Angeln hebt, und vor die Augen bunte Bilder klebt, auf denen Pferde wild und munter traben, in denen Drohnen aus den Bienenwaben ein Märchen weben, welches weise schwebt, und...

Die Geschichte von den Besen, die gut kehren, rigoros, so wie Mutter Erdes Schoß, nährt die Hoffnung, zu genesen. Ohne Aufwand oder Spesen ist jedoch die Wahrheit bloß eh mehr Unsinn denn gewesen, wie die Arche nur ein Floß. Tiere, die in...

Der Mensch ist nur ein Pächter / des Lebens kurzer Pracht. / Der Mensch ist nur ein Pächter / und zwar ein ziemlich schlechter, / so lautet der Verdacht, / denn wäre er gerechter, / ein anerkannter Wächter, / wär' längst er schon...

In den Straßen stapeln sich mit aufgeschlitzter Kehle turmhoch steife Körper, in den Rippen kalter Stahl, aus zerstörten Fenstern hängen Tote ohne Zahl, Leichenteile modern in den Sümpfen der Kanäle. Auf den Bergen schlängeln Eingeweide...

Kein Volk sehnt sich nach Delegierung durch eine korrupte Regierung, doch leider hemmt Prägung manch Gegenbewegung und führt nicht zu ihrer Negierung nur, sondern bei steter Erregung zur Regel in solch Fehlbelegung.

Der mit Worten in der Lage nicht zu spielen wechselt, und der Flut Zitate in der Luft zerkocht, hält die Sense falsch, wenn er die Spelzen drechselt oder auf Moral statt Sitte pocht. Wer jedoch im Mixer Zwist und Zweige häckselt und die Kerze...

Ein Priester stand am Tabernakel / beim Predigen menschlicher Makel / wie den Leberfleck, / sogar Winterspeck / beschwor er in einem Orakel / und wünschte dem Publikum dazu noch keck / die übelsten Sorgen an Bug sowie Heck. / So wuchsen dem...

Ein Mensch von stattlicher Erscheinung weiß erstens immer, was zu tun, und zweitens macht ihn diese Meinung vorm Selberhandeln auch immun. Denn der, der schlau ist, lernt Verneinung, er weiß durch dieses Wissen nun, sich auf Erscheinung auszuruhn.