Alle 369 Texte von sandfarben

im vergessenen zeichnen sich umrisse ein schwarz weißer mund voll unbedeutsamer worte und wie ich sehn-suchte

der schnee auf deinem haar die ungesprochenen verse auf der haut ein kuss wo du nie warst

heute schweigen die gedichte sie haben ihre worte auf eis gelegt bricht aus dem atem die stille

mit offenem mund himmelwärts schneeflocken schmelzen lassen tausendsiebenhundertzwanzig mal kaltgepresste offenbarung so wird es nie mehr sein

schuldig gesprochen: worte gedanken blicke lachen schweigen auf der anklagebank sitze ich und traue mich nicht zu atmen

das weite suchen wo die berge den himmel streicheln ein blick über und über die welten meines horizontes

ein haus auf einem hügel eine liebe im kopf melancholie im gepäck und worte soweit das auge reicht

ein paket voll schnee / erinnert dich / an meine einsamkeit / siehe / im wasser sind / noch die abdrücke / meiner küsse /

himmelwärts fliegen wie die krähen scharenweise und wissen dass kein ende uns zwingt anzuhalten du wartest oben oder unten

also schweige ich nicht weil die worte verloren gingen sondern weil in der stille die poesie ihren platz findet

brannten die worte in der jahreszeit der schmetterlinge blühten die mohntage rannte ich dir entgegen wo du dich verabschiedetest

hat ihre eigene sprache vom flüstern bis zum wörterfall bleibt manchmal nur das gewicht des schweigens (auf den schultern)

auf meinem grab wuchern ungeschriebene worte sonnengereifte rutenhirse und honiggras unverwüstlich geknickte halme und gedichte im schatten des kreuzes

und in die augen legst du mir abschied gehst und gehst durch tag und jahr schmerzgeliebt noch einen winter lang

neulich bin ich umgezogen im treppenhaus begegnet man sich nickend nur der mann von wohnung neun spricht mit den augenbrauen

so zittert das laub an den ästen ein gedanke tropft von der blüte gegen die einsamkeit eines winters standhaft bleiben

das schweigen sammeln es zu den steinen legen und den weg im Gepäck schulterbreit die bürde bis zur anderen straßenseite

mit nichts nur mit einem lächeln und wie sie sich abwendet als gäbe es nur dieses eine ein leben lang

die restworte habe ich mir zusammengeknüpft zu einem endlichen satz der raum lässt für das einzige was uns nicht verbindet

abgelaufene jahre formen deine abwesenheit einen herzabdruck hinterlassen hast du bereits beim einlass die tür sperrangelweit kannst kommen und gehen

ein gedicht das nicht erwachsen wird kann nicht alleine in die welt ziehen unausgesprochen fällt es zurück ins herz

selten sind die worte und die augen blicken trübgefärbt mein puzzleherz und du trägst immer noch ein winterkleid

halte ich versprechen / die hand / den mund einfach nur still halte mich auf dem laufenden / im herzen / ganz einfach nur fest

der genaue todeszeitpunkt der liebe sagte der pathologe ließe sich nach betrachtung der vielen stichwunden im nachhinein nicht mehr exakt feststellen

schon seltsam wie mein leben immer wieder die sehnsucht von den herzwänden kratzt wohl wissend dass diese farbe keinen löschfaktor hat