Alle 501 Texte von BeBa

Die alten Zeiten und wir sitzen im Schatten des gefällten Baums

wir trafen uns bei ikea natürlich war sie blond mit himmelblauen augen ich lud sie ein zu gravad lax und köttbullar oder waren es tapas bei vino tinto und ihre augen nachtschwarz wie ihr haar ganz sicher aber war es bei ikea oder?

angeblich werden die tage nun wieder länger ich ziehe die decke über meinen kopf aus der umarmung der nacht mag ich mich nicht lösen lass mir noch zeit hinein zu atmen in die zeit und ihren lärm und das bemühen dies alles...

zeitlos eine kirchturmuhr vergaß die zeit auf den straßen noch schattenlos die gestalten der zukunft © Bernd Balder

damals rochen die fotokopien noch wonach eigentlich? wir mochten unsere lehrer nicht und die zukunft malten wir uns an den himmel wenn wir mittags hinter der schule auf der wiese lagen dabei war alles nur lug und trug dieses händchenhalten für...

am klaren himmel meine kindheit durch hitzeflirren tauche ich ein in erfrischendes azur

Ich sitze an seinem Bett. „Wann ist es zu Ende?“, fragt er und schließt die Augen. Immer wieder dieselbe Frage in den letzten Tagen. Ich antworte nicht und er gibt sich damit zufrieden. Das Reden fällt ihm schwer. Der Wecker auf...

ankunft der sonntag schon im vollmondsand wellenchillen und zeigefingerwolken pst! in dieser nacht

schon peitscht der wind minus zwanzig grad sagen die medien und wir berühren uns handschuh an handschuh ich halte dich wie früher denn der salzmann kommt nur langsam voran weißt du eigentlich dass das verflixte siebte jahr immer...

ER Vielleicht sollten wir Mutter doch zu uns holen. SIE Vielleicht wäre das die beste Lösung. ER Sie hatte immer Angst davor, einmal in ein Heim abgeschoben zu werden. SIE Ich weiß. ER Abgeschoben, sagte sie immer. SIE...

ja klar sagst du sagst das immer wenn ich dich frage ich ob du mich noch liebst kannst du nicht sagen was du fühlst wüsste ich gern lernte ich dich jetzt noch einmal kennen müssten wir uns auch neu verlieben oder wäre freundschaft nicht genug...

Vertreib mir doch diesen einen Gedanken den Gedanken an dich

die ganze welt vertreibt sich die zeit als schlampe getarnt in meinem herzen

Junges Ehepaar: Hast du mal mit deinem Bruder telefoniert? Ja, gestern. Und? Was und? Na, was hat er gesagt? Nix. Wie, nix? So wie immer halt. Tolle Kommunikation! Hast du ihn mal gefragt? Was denn? Na, wie es ihr geht. Sie hatte doch diese...

Im Schneegestöber allein ein schwarzer Hut © Bernd Balder

herbstmorgen – der tag schält sich aus dem nebel

Ich zerreibe meine Zeit zu Minuten zu Sekunden aus den Spänen denke ich mir ein Tagebuch

punkt zwölf mit dem feuerwerk starten die guten vorsätze

heimweh nach dem ort des schweigens gebiert ein seufzen kühl durchdringt es meine schwarzgelebte seele und blau neigt sich der tag

regen treibt mich durch die straßen in denen sich die nacht breit macht mit deinem adieu im rücken ziehe ich meine mütze tiefer und setze das vergessen fort

die ersten tropfen - wie anmutig sie ihren schirm öffnet

aus der nacht steigt gestiefelten schrittes sie blinzelt in den tag den rest noch von lust unter der haut geht sie hin die hure unserer träume ©Bernd Balder

unsere worte werfen schatten lass uns sprachlos leben einander zugewandt

auf dem tisch dein post-it ich bin dann weg danke dass du mir geschrieben und nicht gewhatsappt hast

schweigen diese unendliche landschaft du verlierst dich und bist doch in dir geborgen

tanze noch einmal für mich jetzt wo es dunkel wird draußen oder um mich tanze und singe unser Lied lauter, viel lauter hinaus in die Welt halte meine Hand nimm mich mit tanze und singe bis es Nacht ist

er reichte bis ans ende der welt vater hatte irgendwo zwischen hier und dort eine schaukel aufgehängt die trug uns bis nach afrika der garten ist heute so klein ohne die eltern dort hinten am knorrigen baum hängt noch ein stück seil von der...

durchs offene fenster lärmt die autobahn mein blick stiehlt sich mit den scheinwerfern davon

heiliger abend in den armen der amme ein neues leben

die dunklen wolken deiner langen rede durch die nacht sie liegen schwer über uns ein letztes glas deine worte stolpern dein blick erschreckt mich

In den dünen sitzen sanfter wind trägt sekunde für sekunde fort möwen lachen dieses ewige lachen und die wellen laufen länger aus der schatten des leuchtturms wird schon geflutet dünenzeit © Bernd Balder

welches paris meinst du? überhaupt kann ich deinen worten nicht mehr folgen und schaue stattdessen zum fenster auf dein spiegelbild versuche dich zu lesen doch draußen rattert ein güterzug vorbei so zehn waggons voller vw golf unser leben,...

im barspiegel die andere welt dein blick fixiert flüstert mir lust in die augen süße der barkeeper wartet auf deine bestellung

als der zug mit mir hielt wusste ich nicht warum ich stieg aus war unter fremden beim bäcker gabs kaffee in der stadt eine wohnung und um die ecke wein und musik heute wüsste ich keinen weg zurück

man könnte sich zurücklehnen und die welt die welt sein lassen wenn sie nicht so penetrant nerven würde

manchmal führt sie noch gespräche auf der straße meistens mit ihrem hund

Sie schaut aus dem Fenster, hinaus auf die Straße. Ein dunkler Novembernachmittag, Regen peitscht an die Scheiben. Hinter sich hört sie die Wanduhr die Stunde schlagen. Siebzehn Uhr. Er würde jetzt gleich nach Hause kommen. Rennen würde er,...

herbsttage begleiten mich flüstern mir so etwas wie liebe ins ohr dazu pfeift der sturm diesen novemberabend und erste schneeflocken malen zeichen auf die straße ich hätte sie lernen sollen in den sommernächten mit dir

man hielt uns für looser an der reception schob man uns die schlüssel zu unserem zimmer die bettwäsche zerknittert der eimer voll abfall und auf dem nachttisch ein viertel glas wein wir lachten ließen uns fallen das bett war kommod irgendwann...

wir saßen in gemütlicher runde sie neben mir, hübsch und scheu den ganzen abend dann schmiegte sie sich an mich, flüsterte mir ins ohr und verschwand just als das saxophon sein solo spielte ich weiß bis heute nicht was sie mir sagen wollte

seit tagen liege ich im bett oder stehe am fenster da draußen sucht mich niemand manchmal schreie ich vom balkon dann bleibt einer stehen schaut hoch und ich verstecke mich

Bormann, Firmenchef von Bormann & Co. hatte zu seinem fünfzigsten Geburtstag einige Mitarbeiter zu sich nach Hause eingeladen. Ich mochte Partys nicht, aber mir fiel keine passende Ausrede ein. Also sprang ich über meinen Schatten. Fröhliches...

diese wolke dort oben so blau gerahmt zum greifen nah ist sie wie der traum aus letzter nacht

sie ist die sorte frau die sich auf die terrasse eines cafes setzt ein buch in die hand nimmt und eingerahmt von tischen gästen und olivenbäumen zum stilleben wird

er malt sie mit worten bis der morgen graut verbringt den tag mit ihr in seinen träumen und sucht sie jeden abend in den kneipen der stadt

7.11.2016 RIP leonard – ab heute lebst du in deinen songs

am nächsten morgen wie nach einem sommergewitter frische luft ein hauch von neubeginn hoffnung auf ein vielleicht dann die tür du am frühstückstisch und alles nur ein traum

liege im Bett zwischen den Jalousien wird es novemberhell im Treppenhaus Schritte das Klackern von Damenschuhen selbstbewusst rhythmisch dann fällt die Haustür zu eine Autohupe geht das Klackern wechselt ins Stakkato irgendwo springt ein Motor...

das rot ihrer lippen macht mich traurig den ganzen abend starre ich an ihr vorbei und als ich gehe reiche ich ihr den brief den ich nie geschrieben habe

man hielt sich bedeckt schloss die sinne was blieb war morgen