Alle 1.514 Textkommentarantworten von TrekanBelluvitsh

08.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine Empfehlung und eine Bitte von  Graeculus: "Ich kenne mich nur etwas in der Musik aus und da auch nur in Independent/Metal - Bereich. Dort ist es auffällig, dass viele japanische Bands westliche Einflüsse aufnehmen und mit ihrer japanischen Tradition verbinden. Dabei ist es oft auffällig, dass jene japanischen Musikmacher nicht solche "Genre-Nazis" sind, wie wir es im Westen zumeist gewohnt sind. Es wird bunt gemischt. So ist die im Westen erfolgreichste japanische Band "Babymetal". Sie hat sehr viele Freunde hier - zu denen auch ich gehöre und ich habe sie auch schon zwei Mal live gesehen - aber auch richtig viele, die sie hassen. Neben durchaus vorhandenem Rassismus hat das auch damit zu tun, dass "Babymetal" Elemente von Black-, Death-, Melodic Death - und Speed Metal in ihren Songs mischt. Und z.B. gerade Die Hards des Black Metal nehmen ihre Musik oft viel zu wichtig und sind erbost, wenn jemand sich bei dessen Elementen bedient, aber nicht "den wahren Black Metal" verbreitet. Nichtsdestotrotz hat Japan viele Jahrhunderte der Isolation hinter sich. Und auch wenn diese Zeiten schon fast 150 Jahre vorbei sind, ist da vieles noch prägend und hat sich unabhängig entwickelt. Darum kann sich das schon mal unserem Verständnis entziehen. Ist mir aber auch egal. Es gefällt mir einfach. Und die Meisten, die heute noch nach Bayreuth "auf den Hügel" rennen, verstehen den reaktionären Charakter von Wagners Werken ja nicht. Ich persönlich finde diesen zum Teil wilden Mix von Kultur erfrischend, eben weil wir im Westen auf Geners zu oft zu viel Wert legen und jedes Genre auch gleich mit einer Wertung belegen. So haben bei uns nicht Wenige immer noch nicht verstanden, dass z.B. "Zeichentrick" bzw. Gezeichnete Geschichten nicht zwangsläufig etwas für Kinder sind."

07.05.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine Empfehlung und eine Bitte von  Graeculus: "Eine meiner Lieblingsbands kommt aus Japan und singt auch Japanisch. (Japanische Musiker*innen haben den internationalen Markt selten im Auge.) Dank dem Internet finde ich viele Übersetzungen. Aber dennoch erschließt mich der Sinn zuweilen nicht, weil japanische mythologische Figuren, popkulturelle Erscheinungen etc. vorkommen. Wenn dann etwas noch mehrerer Bedeutungen haben kann, wird es echt schwierig. Ganz davon abgesehen, dass es Tabus in der japanischen Kultur gibt, die wir gar nicht kennen. Darum und aus anderen Gründen - sollte man auch nicht glauben, ein Film im Original mit Untertitel würde einen näher an die Bedeutung bringen. Gerade weil Sprache ja auch Kultur ist und wenn man die nicht kennt, wars das."

30.04.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Prüfungsangst von  EkkehartMittelberg: "Zu jemandem, der sich wirklich gut in etwas auskennt, gehört auch immer ein wenig Demut gegenüber dem Fachbereich. Weil jeder Experte immer weiß, dass er nicht alles weiß."

03.04.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wie der russische Geheimdienst Geständnisse produziert von  Graeculus: "Ich wollte dir überhaupt nicht unterstellen, dass du die NS-Zeit relativieren willst. Dafür a) kenne ich dich zu gut und b) sind weder du noch ich nicht dumm genug. Was die Aufarbeitung angeht, stimme ich dir zu. Als Deutscher kennt man die Unzulänglichkeiten bei der Aufarbeitung der NS-Zeit in unserem Land (BRD und DDR) nur zu gut. Und dennoch ist gerade jene Aufarbeitung im internationalen Vergleich vorbildlich. So hat man z.B. in den USA nach dem Bürgerkrieg die Schwarzen fast 100 Jahre lang aus der Geschichte "entfernt", oder in Japan weigern sich weite Teile der Gesellschaft bis heute anzuerkennen, dass Massaker von Nanking 1937 überhaupt stattfand. In der SU gab es das nie. Das ist auch nicht erstaunlich, weil es die Institution - NKWD bzw. KGB - immer noch gab. [Kleine Anmerkung: Bis heute wird der KGB zuweilen immer noch "Geheimdienst" genannt. Das ist falsch. Der KGB war eine politische Polizei, die sich eine nachrichtendienstliche Abteilung unterhielt.] Zum anderen arbeitete der NKWD/KGB ja nicht im luftleeren Raum. Die politische Struktur über ihm existierte ja unverändert. Ein auch nur ein wenig offener Diskurs hätte die Machteliten in der SU gefährdet, weil ihre Verantwortung offen gelegt. Darum hieß die Entstalinisierung ja auch Entstalinisierung. Es war alles Stalins Schuld. Und der war schon tot. Da hatte die KPdSU noch mal Glück gehabt. Noch ein Wort, das mir wichtig ist: Du verweist ja völlig zurecht auf das heutige Russland und willst aufzeigen, dass seine faschistischen Strukturen auch historisch bedingt sind, bzw. eine Folge mangelnder historischer Aufarbeitung sind. Dem stimme ich zu. Es ist mir jedoch wichtig auf etwas hinzuweisen: Es ist NICHT Putins Russland. Es ist Russland. Ein politisches System kann sich nicht halten, wenn es nicht die Zustimmung weiter Teile der Gesellschaft findet und andere Teile sich mit ihm arrangiert haben Es ist auch nicht so, dass alle Russen*innen Angst vor einer Zeit ohne Putin haben. (Obwohl das ein Faktor ist.) Viele Russen profitieren von dem aktuellen System und sind darum seine Unterstützer. Sie haben gar kein Interesse daran, am politischen System etwas zu ändern. Diejenigen, die das wollen, sind in der Minderheit. Ironischerweise sind es gerade Kritiker*innen aus dem Westen am modernen Russland, die das alte Bild von Russland/der Sowjetunion (zumeist ungewollt) ab und zu wieder hervorholen: Der Riese auf tönernen Füßen. Zerschlägt man diese Füße, fällt der Riese. Ich bin der Überzeugung, dass dies nicht passieren wird. Putins Herrschaftssystem ist fest in der Gesellschaft verankert. Es würde auch eine Niederlage in der Ukraine überstehen. (Was nicht heißt, dass diese innenpolitisch folgenlos bleiben würde. Vor allem für jene, die Putin als "Feinde der Heimat" darstellt.) Es ist halt nicht so, wie viele nach der Wende annahmen, dass die Demokratie sich ob ihrer Vorteile automatisch durchsetzt. Und "Wandel durch Handel" ist eine noch größere Schimäre gewesen. Das war schon immer nur das argumentatorische Feigenblatt, um mit jedem noch so korrupten und unterdrückerischen Staat Geschäfte machen zu können."

02.04.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wie der russische Geheimdienst Geständnisse produziert von  Graeculus: "Ich würde bestimmte Verhör- und Foltermethoden und --taktiken nicht als Indiz dafür heranziehen, dass das eine System etwas vom anderen gelernt hat Denn die Menschen, die diese erdacht oder kopiert haben, sind in der Regel ja nicht diejenigen, die über das Lagersystem an sich entschieden haben, schon gar nicht, ob ein Staat darauf zurückgreift oder nicht. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass man bestimmte Foltermethoden auch schon in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften und Pamphleten findet. Darum ist der Herzog von Dingsbums, der so etwas anordnete kein Vorbild für Faschismus oder Bolschewistisch gewesen. Man könnte z.B, auch umgekehrt behaupten, die Sowjets hätten von den Deutschen gelernt, nämlich von den deutschen Konzentrationslagern im heutigen Namibia vor dem Ersten Weltkrieg. Das wirkliche Problem ist, dass eine solche Annahme wie von Fest, die Besonderheit des Nationalsozialismus relativiert. Und es gibt ganz klare Besonderheiten. Ich möchte nur zwei Beispiele nennen: 1.) Im Zweiten Weltkrieg (bis Ende 1944) wurden - je nach Schätzung - zwischen 13 - 15 Millionen Fremd- und Zwangsarbeiter nach Deutschland verbracht, in den allermeisten Fällen gezwungenermaßen. Dies Zahl kommt noch auf die KZ-Häftlinge drauf. Das führte z.B. dazu, dass im Jahre 1944 49% der in der Landwirtschaft Beschäftigten in Deutschland Fremd- und Zwangsarbeiter waren. Richtig "in Schwung" kamen diese Verbrechen erst nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Der Großteil der Menschen, die ihm zum Opfer fielen, wurde also in gut 3 1/2 Jahren verschleppt. Zum Vergleich: 13- 15 Millionen Menschen ist die Zahl, die von Historikern heute geschätzt wird, wenn es um den von Europäern und ansässigen Führungsschichten betriebenen Sklavenhandel zwischen Afrika und Amerika geht. Und dies geschah in Jahrhunderten(!). 2.) Die Sicht auf Shoa und die Konzentrationslager an sich werden heute von zwei Orten/Namen dominiert: Auschwitz und Dachau. Das "Problem" dabei ist, dass beides auch Arbeitslager waren. Hier starben Millionen. Da gibt es nichts zu relativieren. Zwangsarbeiter gab es in jenen Lagern aber auch, zusammen mit den entsprechenden Produktionsplätzen. Man schätzt z.B. das ca. 50% der Arbeitsleistung im deutschen Panzerbau während des Krieges von Zwangs- und Fremdarbeitern erbracht wurde (wenn auch weniger in der der Endfertigung). Es gab also Überlebende, die berichten konnten. Will man jedoch die Besonderheit des von Deutschen begangenen Genozides verstehen, sollte man sich vier andere Namen ins Gedächtnis rufen: Belzec, Sobibor, Treblinka und mit ihnen die "Aktion Reinhard". Diese Lager in Polen, errichtet im Rahmen der "Aktion Reinhard", waren reine Vernichtungslager. Hierhin wurden ALLE Menschen gebracht, um ermordet zu werden. Es gab keine Selektion. Und im Gegensatz zu Auschwitz und Dachau waren sie auch nie als Dauereinrichtungen gedacht (Die Existenzvon Auschwitz und Dachau wurde ja nur der Kriegsverlauf beendete.) Sobibor, Treblinka und Belzec wurden 1942 aufgebaut und 1943 geschlossen und alles, was an sie erinnerte, wurde dem Erdboden gleich gemacht. In unserer Erinnerungskultur kommen diese Orte nicht vor, denn a) da ist nichts mehr und b) es gab keine Menschen, die davon erzählen konnten (Lagerinsassen) oder wollten (Lagerpersonal). Ich könnte noch mehr Beispiele anführen. Aber ich hoffe, es ist klar, was ich sagen will: Bei aller mörderischer Wirklichkeit des Sowjetsystems, fehlte ihm und den mit diesen Verfolgungen beauftragten Institutionen der absolute Wille zur Vernichtung. Der Holdomor nahm die Vernichtung von Menschen in Kauf zugunsten der Industrialisierung der SU. Das bedeutet nicht, dass er nicht mörderisch war, oder das den Menschen, die die entsprechenden Anweisungen gaben, das Leid von Millionen gleichgültig war, oder sie ihre seltsamen Visionen rücksichtslos verfolgten. Auf breiter Basis sucht man jedoch einen solchen systemimmanenten, exterminatorischen Willen in der SU wie in vielen Unrechtsstaaten vergebens - mit Ausnahme von Deutschland in den Jahren 1933 - 1945."

01.04.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wie der russische Geheimdienst Geständnisse produziert von  Graeculus: "Zunächst einmal finde ich, dass man Joachim Fest nicht sorglos zitieren sollte. Denn - Achtung! Persönliche Meinung: - er persönlich hat die Erforschung des Nationalsozialismus durch seinen Klüngel mit Speer großen Schaden zugefügt und sie womöglich um 10 Jahre zurückgeworfen. Der Nationalsozialismus war auch eine besonders extreme Spielart des Faschismus (Gegenüber dem italienischen Faschismus hat der sowjetische Bolschewismus z.B. gar keinen besonderen Vorsprung). Ich würde stark in Zweifel stellen, dass er von der sowjetischen Vorgehensweise etwas lernen musste. Gewalterfahrungen gab es in Deutschland genug und auch faschisitoide Vordenker wie Heinrich Claß, die schon im Kaiserreich aktiv und bekannt waren. Es ist eben kein Zufall das viele spätere nationalsozialistische Führungspersonen bzw. welche aus dem ihnen nahestehenden völkischen Bewegung und national-konservativen Kreisen gegen Ende des Kaiserreichs sozialisiert wurden. Ich würde auch Solschenizyn widersprechen bzw. seine hier von dir zitierte Aussage erweitern wollen. Das bolschewistische Herrschaftssystem konnte durchaus auf Erfahrungen mit einem Lagersystem zurückgreifen. Das Reich der Zaren war nicht viel besser. Diverse Feliks Dzierżyńskis gab es auch schon vor 1917. Der Unterschied zum Zarenreich und er Sowjetunion war in meinen Augen eher die Erwartungshaltung. Die Revolution versprach das Gewaltregime der Zaren zu beenden. Stattdessen ersetzte es einen Unterdrückungsapparat durch einen anderen. So blieb den Revolutionären wie allen Menschen in der SU nur drei Möglichkeiten: a.) Sich anpassen, b.) Der Verfolgung anheim fallen, c.) verzweifeln."

18.12.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Frage des Antisemitismus von  Graeculus: "Begriffe, die in der öffentlichen Diskussion benutzt werden, auf ihren teilweise wissenschaftlichen Ursprung zurückzuführen, ist eine Verkürzung die den Blick auf die Art des öffentlichen Diskurs verstellt. Zwei Beispiele: a.) Der Begriff "Fremdschämen". Gerne wird er für Peinliches im Internet verwendet. Und die Mehrzahl der Menschen, die ihn benutzen, sind sogar der festen Überzeugung, dass er eine Kreation der Internetgemeinschaft ist. Tatsache: Ist falsch. "Fremdschämen", bzw. "Fremdscham" ist ein Begriff aus der Psychologie, der das Phänomen beschreibt, dass die Handlungen anderer bei einem Menschen Scham auslösen, als hätten sie die Handlungen selbst begangen. Wenn diese chronisch und nicht steuerbar sind, ist Fremdscham eine Symptom für fortgeschrittene psychologische Probleme. Überraschung: Juckt die "Internetgemeinde" nicht. b.) Der Begriff "Panzer". Wenn ein militärisch nicht interessierter Mensch ein gepanzertes Fahrzeug mit Ketten sieht, spricht er von einem Panzer. Dabei macht es einen riesigen Unterschied, ob es sich um einen MBT, einen Schützenpanzer, einen Aufklärungspanzer, ein ITV, einen APC, ein IFV, einen Radschützenpanzer etc. handelt. Im öffentlichen Diskurs ist ein Panzer ein Panzer, ganz gleich wie unzureichend diese Bezeichnung auch sein mag, nicht nur aus technischer, sonder aus auch wissenschaftlicher Sichtweise. Trotz seiner Unschärfe verschwindet der Begriff "Panzer" und die Art, wie er benutzt wird, nicht aus dem öffentlcihen Raum."

18.12.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Frage des Antisemitismus von  Graeculus: "@ Graeculus: Mit Juden und Christen, die keinen anderen Gott anerkennen wollten, hatten sie dann ihre Schwierigkeiten, die Römer. Und genau dies zeigt den großen Fehler, polytheistische Religionen eine Art von größerer religiöser Freiheit zu unterstellen. Das polytheistische Religionen eher bereit sind, andere Götter zu akzeptieren, hat nichts mit einer Art von Toleranz zu tun. Sie tun das, weil es ihre Art der spirituellen Vorstellungen sind. Für polytheistischen gibt es eben viele Götter. Das sieht man an zwei Beispielen aus der Antike sehr gut: a.) Mit den Juden und Christen, Gruppen, welche die religiösen Standardmodelle der Römer nicht teilten, hatten diese Probleme. Selbstverständlich erwartete man im "spirituelle Rom", dass Juden und Christen die römischen Religionsvorstellngen/systeme/-vorstellungen teilten. Weil diese Gruppen es nicht taten, wurden - salopp formuliert - die Römer ganz schön böse. Folgerichtig behandelten sie Juden und Christen eben doch wie Heiden. Zumal die Juden auch noch das politische System Roms in Frage stellten. (Natürlich muss man dabei berücksichtigen, dass Religion und Staat in jener Zeit einer Einheit waren.) b.) Die römische Umgang/ die römischen Beschreibungen der germanischen Religionen sind von dem gleichen Hochmut durchzogen, die jede Religion gegenüber anderen Religionen offenbart, besonders wenn es sich um "Primitive" handelt. Man bemühte sich gar nicht darum, die germanische Götterwelt zu verstehen. Stattdessen ordnete man einen germanischen Gott samt seinen Aufgaben und Fähigkeiten einfach einem römischen Gott zu. So etwas mag als Hilfssystem für die Anfangszeit nützlich sein, doch die Römer bemühten sich niemals, darüber hinauszugehen. Im Gegenteil. (Das Werk, durch das wie scheinbar am meisten über die Antiken Germanen wissen, ist die "Germania" von Tacitus. Dabei ist sie von Vereinfachungung, nicht Nachprüfbarem, Verallgemeinerungen und die Arroganz des Imperialisten durchzogen. Das fängt mit dem Bergriff "Germanen" an, der, als Benennung der Völker zwischen rechtem Rehinufer im Westen und dem Siedlungsraum der skythischen Völkern im Osten eine römische Verallgemeinerung ist.) Die Götter jener Völker östlich des Rheines sind eben NICHT mit den römischen gleichzusetzen. Dies ist ein Zeichen für ein verkürztes religiöses Denken, dass sich selbst immer als einzig gültiges Referenzsystem benutzt und ist somit ein eindeutiges Zeichen für religiöse Intoleranz. Noch deutlicher wird diese, wenn man sich vor Augen hält, dass diese Götter 1.) noch heute oft mit der Bezeichnung "germanisch" versehen werden, obwohl es nordische Götter waren - ok, das hat auch viel mit den antisemitisch-reaktionären Vorstellungen eines Richard Wagners zu tun, der viele der modernen Bilder von "den Germanen" mit seinen nationalistischen Erfindungen geprägt hat. 2.) Die bekannten Götternamen wie z.B Odin etc. sind keine allgemeinen Götter. Es sind die Götter der Oberschicht, der Reichen und Mächtigen jener Völker. Über den Volksglauben jener Zeit wissen wir durch die Römer wenig bis gar nichts. Das ist religiöse Blasiehrtheit at its best, die sich in gar nichts von dem Unterscheidet mit dem z.B. die Franklin-Expedition in den 1840er Jahren den "heidnischen Wilden" am Polarkreis begegnete. Was deren Tod war. FAZIT: Es ist völlig unangebracht, polytheistischen Religionen irgendeine Art von religiöse Toleranz zu unterstellen. Dies gilt für frühere Zeiten bis heute. Dies wird daran deutlich, dass deine scheinbarer Akzeptanz anderer religiöser Vorstellung (auch pseudoreligiöser Vorstellungen) immer an eine bedingungslose Akzeptanz der eigenen religiösen Vorstellungen ist. Was wie Toleranz erscheint, ist einfach nur die Art der religiösen Vorstellung und diese ist im Polytheismus ebenso sakrosankt wie im Monotheismus."

17.12.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Zur Frage des Antisemitismus von  Graeculus: "@ Graeculus: Darf man sanktionslos aus einer Religion austreten? Die meisten Religionen beantworten das mit einem klaren "Nein". Dabei muss man noch nicht einmal selbst austreten wollen. So wurde in der frühen Neuzeit Spinosa wegen seinen Schriften aus seiner Gemeinde ausgestoßen. Der Bann über ihn wurde erst in diesem Jahrhundert erneuert. (Was viele jüdische Menschen nicht davon abhält, ihn als einen jüdischen Philosophen zu betrachten). Aus der Sicht von Religionen ist das auch selbstverständlich, denn Gott/Götter ist/sind die Beherrscher*innen der Grundordnung der Welt. Wendet man sich von ihnen ab, wendet man sich von der Welt - hier: dem Guten in der Welt, dass es ja nur wegen Gott/Göttern gibt - ab."

03.11.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wer versteht die Menschen? von  Graeculus: "@ Graeculus: Weshalb liest man den 2. Teil von etwas? Klar, weil man den 1. Teil klasse fand. Allerdings ist in diesem 2. Teil etwas weniger Action, dafür mehr Personenentwicklung. Hoffe, du hast ihr nicht erzählt, dass Jesus am Ende stirbt. Das nimmt die Spannung."

02.11.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wer versteht die Menschen? von  Graeculus: "Ich bitte euch! -) Stöcke die zu Schlangen werden, -) Ein Meer wird geteilt, -) Der Held geht übers Wasser, -) Trompeten, die Mauern zum Einsturz bringen, uvm. Das ist Fantasy at its best! Da müssen einfach am Ende Drachen kommen."

26.07.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Facetten der Gewalt von  Graeculus: "@ Taina & Graeculus: (Ich schließe der persönlich-psychologische Disposition mal aus. Die spielt natürlich immer eine große Rolle. Dazu empfehle ich nur die Beschäftigung mit dem Serienmörder Ed Kemper. Spoiler: Er wurde zum größten Teil zu dem gemacht, was er wurde.) Letztlich haben wir es mit Konflikten zu tun und dann stellt sich die Frage, wie die Konfliktlösungsmechanismen der Gesellschaft, in der man lebt, aussehen. Vereinfacht gesagt: Wer in Deutschland aufwächst, ist es gewöhnt/lernt, dass es funktionierende Konfliktlösungsmechanismen gibt. Dazu zählt die Polizei, die Justiz und Gesetze, die auch durchgesetzt werden. (Bsp. Gewährleistung bei Produkten und Dienstleistungen). Also wendet man sich bei Konflikten an die zuständigen Stellen und kann auch hoffen, dass dort entsprechend gehandelt/entschieden wird. In den allermeisten Fällen ohne (physische) Gewalt. Wer aus einer Gesellschaft/Staatswesen kommt, dass diese Mechanismen nicht kennt, ist letztlich dazu gezwungen, seine Interessen selbst durchzusetzen. Dies führt nicht (nur) dazu, dass man das gewohnt ist, man erwartet es auch und nimmt es als selbstverständlich an und handelt danach. Um nicht in die Rassismusfalle zu tappen, möchte ich historische Beispiele bringen: Wer sich mit der Geschichte Ciceros beschäftigt, bekommt den Eindruck, dass es im antiken Rom des ersten Jahrhunderts v.d.Z. ein funktionierendes juristisches System gab. Das stimmt auch. ABER: Das gab es nur für die Oberschicht, Senatoren und Riiter und (Teile) ihrer Haushalte (und war natürlich stark politisch beeinflusst, aber das ist hier unerheblich). Für die Unterschicht gab es das nicht. Die konnten im besten Fall darauf hoffen, dass ihr Mäzen irgendwie für sie sorgte, auch bei Konflikten. Doch sehr viel öfter galt: Selbst ist der Mann! Selbstjustiz und Gewalt waren nicht an der Tagesordnung, sie waren DAS angestammte System der Konfliktlösung Wie Gesellschaften reagieren, wenn man ihnen ihr angestammtes Konfliktlösungssystem nimmt, kann man am germanisch-römischen Konflikt knapp 100 Jahre später sehen. Die Germanen empörten sich (unter anderem), weil die Römer römisches Recht einführen wollten. Dabei ist es wichtig zu bemerken, dass es a.) die germanische Oberschicht war, die sich ihrer Privilegien beraubt sah und es b.) gar nicht um das Thema Gerechtigkeit ging. Denn damit hatten die sklavenhaltende germanische Oberschicht so wenig am Hut wie ihre römisches Gegenpart. Beide sehnten sich nach rechtlicher Übervorteilung. Wenn nun eine Person von A nach B wandert, nimmt sie ihre Erfahrungen von Konflikten und Konfliktlösung selbstverständlich mit. Entsprechen diese nicht, dem was erwartet wird, empfindet die Mehrheitsgesellschaft das als Unrecht. Bei all dem sind Punkte wie z.B. Narzissmus, Gier und Macht noch gar nicht berücksichtigt. P.S.: Man könnte auch mal überlegen, was "Gewalt" (oder ein Konflikt) alles ist. So möchte ich hier mal die ketzerische Behauptung aufstellen, dass was wir mir "Durchsetzungsvermögen" und "Leistung" verbinden, immer auch einen Konflikt beinhaltet und niemals ohne Gewalt abläuft. Wobei ich Gewalt nicht als nur physische Gewalt deute. Antwort geändert am 26.07.2023 um 17:48 Uhr"

03.07.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Kritische Antwort auf Graeculus Kritik zum Kommentarniveau vom 24.06. von  TassoTuwas: "Quak! :)"

03.07.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Meinungskampf um den Krieg von  EkkehartMittelberg: "@ Graeculus: Nein. Aber nicht jede Meinung ist gleichwertig. Wer kein Wissen zu einem Thema hat, sich aber trotzdem eifrig dazu äußert, der verbreitet eben auch Lügen, ob gewollt oder nicht. Weil er/sie eben die Lügen von Unklarheiten oder Fakten nicht unterscheiden kann. Solche Meinungen sind wertlos."

03.07.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Meinungskampf um den Krieg von  EkkehartMittelberg: "Dann weist du bestimmt auch, wie man mit Leuten umgeht, die anhaltend Lügen verbreiten."

03.07.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Meinungskampf um den Krieg von  EkkehartMittelberg: "@ Ekki Ich finde es schade, dass du meine Äußerung für Überheblichkeit hältst. Ich gebe dir mal eine kurzen Einblick in meinen Wissensstand über dem Krieg seit dem Zweiten Überfall Russlands auf die Ukraine: Ich habe bei unheimlich vielen Dingen gemerkt, wie wenig ich doch weiß, militärspezifisch aber auch politisch. In der Öffentlichkeit UND auf KV treten die Menschen aber ganz anders auf. Dabei wird gelogen und betrogen. Ich will jetzt mal niemand von KV nennen... Andere Beispiele: Greogor Gysi tritt heute noch mit der Behauptung auf, dass die Euro-Maidan-Bewegung hauptsächlich von ukrainischen Faschisten getragen wurde. Ähnliches findest du im politischen Kabarett, z.B. bei Max Uthoff("Die Anstalt"). Das haben Historiker längst widerlegt. Es handelt sich um eine russische Lüge, die bis heute lebendig ist. Deutsche Nationalpazifisten propagieren bis heute die Idee, der Krieg in der Ukraine sei ein Stellvertreterkrieg (einen Begriff, den ich selbst an sich für höchst problematisch halte) der USA sei. Dabei a) unterstützen die USA (und der Rest des Westens) die Ukraine immer nur soweit, dass die ukrainische Armee Symmetrie herstellen kann und nicht von den russischen Invasoren überwunden werden kann. Die Ukraine bekommt mitnichten genug Waffen, um die russische Armee zu besiegen. Das erleben wir gerade recht deutlich (ukrainische Sommeroffensive). b) Die Amerikaner greifen direkt durch politischen Druck in die Kriegsführung der Ukraine ein. Und das auch zum Nachteil der Ukraine. Beispiel: Der russische Rückzug über den Dnjepr bei Cherson. Ca. 30.000 russische Soldaten zogen sich vom Nordufer des Dnjepr zurück, weil der Druck der ukrainischen Kräfte zu groß wurde und eine Einkesselung drohte. DIes taten sie letztlich über drei, teilweise schon beschädigte Brücken in Cherson. Diese lagen zu diesem Zeitpunkt in Reichweite der ukrainischen Artillerie - die keinen Schuss abfeuerte! Die russische Armee konnte ihre Kräfte samt Material geordnet zurückführen. Keine Armeeführung würde sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen, einen so großen feindlichen Truppenkörper zu zerschlagen. Die Ukrainer hielten auf amerikanischen Druck still. Die Idee der Amerikaner war, so der russischen Führung zu signalisieren, dass man eben nicht an einer wie auch immer gearteten Zerstörung Russlands interessiert ist. Es sollte ein Zeichen sein, dass die Politik über die Macht des Faktischen auf dem Schlachtfeld obsiegt und Verhandlungen beginnen können. Was ist passiert? Nix! Nur zwei kleine Beispiele zu "den bösen Amerikanern"... Es ist überhaupt auffällig, dass die meisten Menschen, die sich über den russischen Angriffskrieg äußern, dies auf einer verschwommenen Metaebene tun. Dabei werden gerne Äußerungen von Philosophen geschlachtet, um die eigene Meinung zu stützen. So etwas ist stets ein Zeichen dafür, dass man sich mit dem Thema gar nicht auskennt, aber irgendetwas sagen will, dass - im besten Fall - vorurteilsgetrieben ist. @Graeculus Nein, ich verzweifle nicht an der Demokratie. Ich verzweifle an den Menschen, die meinen, Demokratie sei, dass man abstimmt. Und nun entschuldigt mich. Ich will ein Fachbuch über ukrainische Geschichte lesen. darüber weiß ich nämlich viel zu wenig."

12.05.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Literarische Rätsel 2 von  EkkehartMittelberg: "Ich muss zugeben, dass eine geistige Dürre mich nahezu Matt gesetzt hat. Aber das habe ich überwinden... ;)"

07.04.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Helena von  Graeculus: "Zur Schönheit im Allgemeinen: Es gibt ja nachgewiesene Merkmale, was Schönheit bei einem Menschen ist, z.B. zwei gleiche Gesichtshälften. Aber es gibt natürlich auch Prägungen. Die sind gesellschaftlich, können aber auch sehr persönlich sein. Davon abgesehen: Ein solches Erlebnis, wie du es beschreibst hatte ich auch mal. Als ich die Sängerin der niederländischen Symphonic Metal Band EPICA Somine Simons das erste Mal live auf der Bühne sah. Und das, obwohl ich zuvor bereits viele Bilder von ihr gesehen hatte."

07.04.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Helena von  Graeculus: "Also ich hätte schon einen weiteren Vorschlag. Allerdings ist er gemein. Paris hätte sagen sollen: "Also Achill meint, dass Hera die Schönste ist.""

24.02.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wenn ich ein Wiener wäre von  Graeculus: "Ich würde schätzen, dass der durchschnittliche Deutsch-Österreicher*in da keinen Unterschied gemacht hat. Und: Nein, da ich von dir den bekanntesten Ausspruch von Kaiser Franz Josef - "Mir bleibt auch nix erspart" - gehört habe, gehe ich davon aus, dass du k.u.k. Ostereich-Ungarn nicht aus eigener Anschauung kennst."

18.02.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Freiheit ist ein hohes Gut von  GastIltis: "Yep. Ein echter Friedensfreund weiß nix über den Krieg und urteilt dennoch."

16.02.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die wichtigsten Fragen von  EkkehartMittelberg: "@ Ekki: zu 4): (dieses Mal ohne Streuselkuchen)  Die Angst vor dem Tod bzw. die Frage, was nach dem Tod geschieht, ist eine ganz wesentliche für das Entstehen von Religionen. Dabei gibt es in jeder Religion das Dogma, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Dies ist eine Reaktion auf die verzweifelte Frage der Menschen "Aber es kann doch nicht alles einfach vorbei sein?" Dieses Dogma ist genau das: ein Dogma und damit nicht verhandelbar. In allen Religionen. Darum kann man von Religionen auch gar keinen Antwort zum Thema Tod erwarten. Denn ergebnisoffenes Denken über den Tod könnte so ja ganz schnell das Ende der Religion bedeuten. Zumindest in dieser Form. Das war auch schon immer so. Wenn man z.B. an die römischen Götter und den recht prosaischen Umgang nach dem Motto "Do, ut des" denk, den die Menschen mit ihnen pflegten, gab es auch in der römischen Religion dieses Versprechen auf ein Weiterleben, gelebt im Ahnenkult, der für die spirituellen Bedürfnisse des durchschnittlichen Römers sehr viel wichtiger war, als Jupiter & Co. Antwort geändert am 16.02.2023 um 14:43 Uhr"

16.02.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die wichtigsten Fragen von  EkkehartMittelberg: "@ Taina: Ich wüsste nicht, wo der Unterschied zwischen Glück und Erfolg liegt. Zwar mag ein buddhistischer Mönch Erfolg - wahrscheinlich spricht er auch nicht von Erfolg, doch er wird Dinge auflisten, die in diese Kategorie passen, ganz gleich wie man sie nennt - anders definieren als ein US-amerikanischer Börsenmakler. Doch für beide ist der Erfolg der feste Bestandteil ihres Glücks. Wahrscheinlich haben beide auch verschiedene Bereiche von Erfolg=Glück. An dem Zusammenspiel der beiden Begriffe ändert sich meiner Ansicht nach jedoch nichts."

16.02.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die wichtigsten Fragen von  EkkehartMittelberg: "@ Graeculus: Das wollte ich mit dem Wort "zivilgesellschaftlich" ausdrücken. Auch in der Demokratie darf natürlich NICHT alles zur Abstimmung stehen. Das Athener Scherberngericht z.B. war zutiefst undemokratisch in diesem Sinne."

13.02.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vergänglichkeit. Aphorismen von  EkkehartMittelberg: "Was du anführst, fällt für mich unter Siechtum. Und: Ja, ich gebe zu, das kann sehr hart sein (eben wenn es die geistigen Möglichkeiten betrifft).  Zumal wenn man schon vorher unweigerlich miterleben musste, wie die körperlichen Möglichkeiten schwinden. Ich denke, dass damit letztlich jeder allein fertig werden muss. Weil das aber schwierig ist und auch erschreckend sein kann, kommt da eben das ins Spiel, was du in Aphorismus Nummer 1 beschreibst."

13.02.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Waffenstillstand von  Omnahmashivaya: "Der Friedenszustand unter Menschen, die nebeneinander leben, ist kein Naturzustand. Er muß also gestiftet werden. - Immanuel Kant - Ergo kann der Mensch sich auch gegen den Frieden entscheiden. Das ist keine Überwindung, bloß eine Entscheidung."

12.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Das Kerosin brauchen die amerikanischen M1 Abrams weil sie über eine sogenannte "Gasturbine" verfügen. Diese hat den Vorteil, dass sie ein viel besseres Ansprechverhalten hat, als z.B. der Vielstoffmotor des Leopard 2 (der am besten mit Diesel läuft). D.h. während der Fahrer im Leopard 2 darauf achten muss, den Motor immer in einem bestimmten Drehzahlband zu halten, um die besten Kraftentwicklung zu haben = die best mögliche Beweglichkeit, verfügt eine Gasturbine fast über den gesamten Drehzahlbereich über die volle Leistung. Dies bleibt jedoch nicht folgenlos. Eine Gasturbine hat ca. den doppelten Verbrauch eines Dieselmotors. Deutsche Panzerbauer entscheiden sich darum gegen die Gasturbine. Da spielen auch die Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg eine Rolle, den spätestens seit dem 2. Halbjahr 1942 war Treibstoff immer eine Mangelware in der deutschen Wehrmacht, was die Operationen maßgeblich beeinflusst hat. (Die Wehrmacht hat den Punkt Nachschub immer vernachlässigt - mit entscheidenden Folgen.) Die US-amerikanischen Erfahrungen waren da ganz anders. Sie hatten (fast) immer einen perfekt funktionierenden Nachschub. Tatsächlich muss man sagen, dass die US Army schon immer der König der Logistik war. Da sind sie unschlagbar. Darum ist der M1 Abrams aber auch kein Exportschlager. (Aus dem Kopf kennen ich nur Saudi-Arabien als Abnehmer). Sein Einsatz benötigt eine viel größere logistische Unterstützung und die meisten Länder können und wollen ihre Nachschubtruppe nicht derartig umstrukturieren, wenn sie Diesel-Panzern kaufen können. Die Sowjetunion hat mit dem T-80 auch einen Panzer mit Gasturbine in Dienst gestellt. Allerdings war man sich der Nachteile diese Antriebs bewusst und hat auch eine T-80 Version mit Dieselmotor gebaut. Im Bezug auf den russischen Überfall: Was die Kampfkraft angeht, werden die US-amerikanischen M1 Abrams einen enormen Kampfkraftzuwachs für die ukrainische Armee bedeuten. Im Bezug auf den Nachschub schaffen sie jedoch keine einfache Lage. Da wären Diesel-Panzer wie Leopard 1 und 2, britische Challenger 1 oder 2 oder der französische Leclec die besser Wahl. Überhaupt muss der Nachschub der ukrainischen Armee sich gerade wegen den Waffenlieferungen des Westens zu einem Albtraum auswachen. Schließlich verfügt sie über Waffen russischer und sowjetischer Bauart, aus diesen weiterentwickelte Eigenbauten UND all die westlichen Fahrzeuge. Und die britischen Panzer verfügen über eine ganz andere Kanone als z.B. die restlichen NATO-Panzer. 120mm sind eben nicht 120mm. Da ist Organisation und jede Menge Improvisation gefragt."

12.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Achtung Panzer! ...Panzer...?: "Hm... du könntest jetzt zweierlei meinen... a) "Panzerreiter" kenne ich als Synonym für Ritter im Mittelalter. Aber das meinst du wohl nicht, sonder b) "Tank Riders". Ich kenne den Begriff tatsächlich nur aus dem Englischen. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich in der BRD aufgewachsen bin. In der DDR waren die "Panzerreiter" oder "Tankodesantniki" sicherlich eher ein Begriff. Im Zweiten Weltkrieg verfügte die Rote Armee über keine eigenen Schützenpanzer. Diejenigen, die sie von den USA geliefert bekamen, wurden hauptsächlich in Aufklärungsverbänden und als Stabs-/Führungsfahrzeuge genutzt. Wenn Infanterie zusammen mit Panzer eingesetzt wurde, saßen die Soldaten Außen auf die Panzer auf und fuhren so nah wie möglich an die deutschen Positionen auf den Panzern heran. Dann saßen sie ab und begannen den Kampf zu Fuß. Bei guter Abstimmung zwischen Panzerbesatzungen und Infanterie konnte das eine valide Taktik sein. Allerdings barg sie auch große Gefahren. Die deutsche Infanterie konzentrierte sich darauf, die sowjetische Infanterie von den Panzern "herunterzuschießen". Wenn dies gelang, brach der Angriff der Infanterie zusammen, bevor er beginnen konnte und die Panzer, dem Nahschutz durch die begleitende Infanterie beraubt, wurden das Opfer von Panzernahbekämpfungsmitteln oder auch deutschen Panzern, die sich nun ohne selbst auf die Bedrohung durch Rotarmisten zu achten, sich in die beste Position manövrieren konnten, um die sowjetischen Panzer abzuschießen. Darum waren die "Tankodesantniki" nur eine Improvisation. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man in der Sowjetunion mit der Entwicklung solcher Fahrzeuge und stellte mit dem BMP-1 in den 1960er den ersten modernen Schützenpanzer in Dienst. Bild: Rotarmisten auf T-34"

11.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Ok, du hast es nicht anders gewollt. ;)  Dazu musst du zunächst einmal wissen, wie eine RPG, die Waffe, die der Soldat auf den Panzer in dem Video abfeuert, funktioniert. Eine RPG ist eigentlich ein Rohr mit Zielvorrichtung. Die Beschleunigung erhält das Geschoss durch einen eigenen kleinen Raketenantrieb. Darum auch RPG = Rocket Propelled Grenade = Raketenangetriebene Granate. Die Beschleunigung würde jedoch niemals ausreichen um ein Sprenggeschoss - ein Geschoss mit einer Sprengladung - entsprechend zu beschleunigen, um einem Panzer gefährlich zu werden, bzw. wäre der Raketenantrieb so groß und schwer, dass er unhandlich und riesig wäre. Heute verwendete RPGs verschießen ihre Geschosse mit 300-400 m/s. Zum Vergleich: Ein modernes Sturmgewehr verschießt seine Munition mit 800-900 m/s. Die - im WW2 - erdachte Lösung ist das sogenannte "Hohlladungsgeschoss". Dieses wird auf einem kleinen Raketenantrieb angebracht. Das Besondere: Dieses Geschoss besteht aus zwei Ladungen und das besondere ist das, was auf der Spitze steckt. Du hast auf Aufnahmen vielleicht schon einmal Soldaten mit geladenen RPGs gesehen. Aus den Rohren ragt dann eine rhombusförmige Spitze heraus. Deren Spitze ist Hohl. Daher der Name Hohlladungsgeschoss. Am unteren Ende des Rhombus befindet sich eine Ladung befestigt, die hauptsächlich aus Magnesium besteht. Magnesium verbrennt zwar sehr schnell, aber auch unglaublich heiß. Wenn diese Geschoss nun auf einen Widerstand triff, ist die Spitze so konstruiert, dass sie zerbricht. Durch den Widerstand des Ziels, der das Geschoss ja plötzlich abbremst, wird die Magnesiumladung nach vorne geschleudert. Sie ist so in den Rhombus  eingefügt, dass sie sich dabei auf einen Punkt konzentriert. Nun wirkt die große Hitze vergleichbar einem Schneidbrenner und brennt sich ein Loch durch den Panzerstahl (auch weil im einfachen Panzerstahl die Ladung nur ihrer ursprünglichen Richtung folgen kann). Im besten Fall brennt sie sich bis ins Innere des Fahrzeuges durch. Diesem durchgebrannten Tunnel im Stahl folgt die hinter der rhombusförmigen Hohlandung verbaute zweite, "normale" Sprengladung. Die Idee ist, dass sie im Inneren explodiert. Das sie sich selbst nicht durch den Stahl "kämpfen"muss, kann sie kleiner sein. Sie explodiert im Inneren des Panzers und schaltet die Besatzung und/oder die Technik aus. So viel zur Theorie. Doch hat diese Waffe Nachteile. Die wichtigste ist: Die Spitze muss verhältnismäßig zerbrechlich konstruiert sein. Da sie das ist, kann der beschriebene Effekt auch von einfachen Hindernissen ausgelöst werden. An Panzern können das "Schürzen" sein. Wenn du in die Anmerkungen dieses Textes gehst und auf "Panzer IV" klickst, siehst du einen Panzer IV mit solchen Schürzen an den Seiten. Diese können aus Blech sein und sind damit billig und einfach zu produzieren. Lösen solche Schürzen die Hohlladung aus, was sie tun, verpufft die Magnesiumladung wirkungslos in dem Zwischenraum dahinter. Die zweite Sprengladung ist zu schwach, um den Panzer ernsthaft zu schädigen. Moderne Panzer verfügen zumeist über Hartgummischürzen, die nur noch die Kette/das Laufwerk schützen sollen. Dies sind jene Teile, die du auf Bildern siehst, die den oberen, zurücklaufenden Teil der Kette verdeckt. Ansonsten sorgt bei modernen Panzern ERA (Explosive Reactive Armor) und Schicht- und Verbundpanzerung für den Schutz vor solchen Waffen. So gibt es z.B. die Möglichkeit kleine Kammern in der Panzerung einzurichten und diese (bei der Produktion) mit Diesel zu befüllen. Trifft der Magnesiumstrahl auf eine solche Kammer, wird er verwirbelt und verliert an Kraft. Er kann nicht bis ins Innere durchdringen. Die zweite Ladung explodiert ohne Schaden anzurichten. Der verbennende Dieselkraftstoff führt auch zu keinem ernstzunehmenden Schaden. Auch muss ein solches Geschoss am besten in einem 90 Grad Winkel auf das Hindernis auftreffen. Jede Abweichung verringert ihre Wirkung. Und damit sind wir bei dem Video. Was meiner Meinung nach dort geschieht, ist folgendes: Der Soldat verhält sich mit voller Absicht still um nicht vom Panzer entdeckt zu werden. Gerade im Nahbereich sind Panzer, trotz moderner Sichtgeraäte wie Wärmebildkameras, nahezu blind (und taub). Als der Panzer vorbeigefahren ist, nimmt er seine RPG und fixiert ihn von hinten an. Doch dann unterläuft ihm ein Fehler. Er fisiert den Turm an. (Vielleicht wird er auch von der Gewalt des Abschuss überrascht. Man nennt solche Waffen zwar "rückstoßfreie Waffen", aber natürlich ist der Abschuss spürbar.) Das Geschoss trifft den Turm. Da er - knieend - jedoch von unten nach oben feuert, geht die Magesiumladung auch in diese Richtung los. Das kurze Aufbrennen, dass man sieht, ist meiner Ansicht nach die im Freien verbrennende Magnesiumladung, keine Explosion der ERA. Bei all dem Lärm im Panzer könnte ich mir sogar vorstellen, dass die Panzerbesatzung diesen Treffer gar nicht bemerkt hat. Besser wäre es gewesen, wenn der Soldat parallel zum Boden auf den im Heck befindlichen Motor geschossen und so den Panzer gestoppt hätte. Mit ziemlicher Sicherheit wäre die Besatzung dann - auf dem Schlachtfeld stehend nichts anders als ein einfaches Ziel - aus dem Panzer ausgestiegen. Hier kommen wir zu einem weiteren Nachteil der RPG: Ja, damit hat die Infanterie eine Waffe um Panzer auszuschalten. Und alle anderen Gefechtsfahrzeuge außer dem Kampfpanzer, die nicht so stark gepanzert sind, sind extrem gefährdet. Allerdings bedarf es großen Mutes, eine solche Waffe einzusetzen. Direkt von vorne ist der Einsatz einer RPG gegen ein Panzer sinnlos. Die Frontpanzerung wird sie niemals durchschlagen (außer in ausgesprochenen Glücksfällen). Also muss der RPG-Schütze den Panzer an sich vorbeifahren lassen um ihn in die Seite, ins Heck, oder aus höherer Position auf ebenfalls schwächer gepanzerte Oberseite zu treffen. All dies erfordert einen unglaublichen Mut und ist extremer Stress. Auch weil der Abschuss, d.h. der Start des Raketenantriebs die Position des Schützen sehr leicht verraten kann. Darum gehört es zur Standardtaktik nach dem Abschuss sofort die Stellung zu wechseln/abzuhauen. All das muss man im Gefecht erst einmal zusammengebracht werden. Denn jeder Soldat hat das Gefühl, dass alle versuchen, ihn zu töten. Für dieses Gefühl gibt es einen guten Grund: Alle versuchen, ihn zu töten! Dieser Stress führt in dem Video zu dem Fehlschuss. So, dass sind meine Ausführungen zu dem Video. Vielleicht war das ja hilfreich. Und ich habe nicht umsonst nachgefragt. ;)"

09.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Na, das sind schon 25-30 Meter. Auch trifft der das Geschoss nur die Oberseite des Turms. Was dann passiert könnte ich dir näher erklären. Aber nur wenn du möchtest, denn das ist schon sehr (Waffen-)spezifisch."

09.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Das war damals schon eine Illusion. Der Krieg ist niemals aus dem politischen Handwerkskasten der Verantwortlichen verschwunden. In Zentraleuropa genießen wir seit nun mehr über 75 Jahren Frieden. Weltweit sieht das ganz anders aus. Und unsere eigene Perspektive - der Ost-West-Konflikt - hat auch immer den Blick auf diese Konflikte verstellt. Stichwort: Stellvertreterkrieg. So haben wir jeden Krieg aus unserer Perspektive gedeutet, ohne das Konfliktpotential vor Ort genügend zu berücksichtigen. Ich will die Beeinflussung durch große Nationen gar nicht klein reden. Doch bei Nachbarn, die in friedlicher Koexistenz leben, kann eine Großmacht allein keinen Krieg vom Zaun brechen. Wie ich Regina schon schrieb: Nichts liegt mir ferner, als "Werbung" für den Panzer zu machen. Panzer sind Gewaltmaschienen. (Die Gewalt kommt übrigens nicht nur aus der Kanone.) Aber gerade beim Ukraine-Krieg habe ich mal wieder gemerkt, dass viele Menschen sich äußern, die wenig von dem Wissen, worüber sie reden. Und dr Panzer gehört nun einmal zum Krieg dazu und - ob wir es wollen - er gehört damit auch zum menschlichen Leben."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Das ist korrekt. Glücklicherweise sah  der erste Panzer auch aus wie ein Tank auf Ketten."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Das geht ja noch: Wer 175cm und größer ist und auf dem Kommandantensitz eines T-72 Platz nimmt, guckt ohne Probleme aus der Luke heraus. Panzer bieten nie viel Platz. Aber in sowjetischen/russichen T-Panzern muss man seine heimat schon sehr lieben - oder am besten nicht größer als 160cm sein."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "So eine "Bazooka" - im Deutschen ist der Begriff "Panzerfaust" üblich, die internationale Bezeichnung ist heute "RPG" (Rocket Propelled Grenade) - verschießt ein langsam fliegendes Hohladungsgeschoss. Gegen solche Geschosse ist ein Panzer recht gut geschützt - wenn ihn nur ein einziges Geschoss von vorne oder in der Seite trifft. Entgegen dem, was man aus Filmen und YouTube-Schnipselchen kennt, gehört zu einer erfolgversprechenden Taktik für eine RPG der Angriff mit mehreren Waffen aus verschiedenen Richtungen oder ein Schuss von höherer Position auf die Oberseite eines Panzers. Die effektive Reichweite solcher Waffen beträgt in der regel um die 200 Meter. Sie sind daher weniger für offenes als vielmehr für unübersichtliches Gelände - Wälder, Städte etc. - geeignet."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Danke. Das war mein Ziel und es ist schön, wenn das gelungen ist."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Unterirdische Fahrzeuge sind technisch nicht zu realisieren. Auch wären sie ja recht einfach aufzuklären, weil sie - sich bohrend fortbewegend - keine große Geschwindigkeit hätten. Bis in den Ersten Weltkrieg kannte man den sogenannten "Minenkrieg". Dabei wurden unterirdische Gänge unter feindliche Befestigungen gegraben und jene dann gesprengt. Solche Stollen wurden mit Gegenstollen bekämpft. Aber auch ohne diese waren solche Aktionen immer ein zweischneidiges Schwert. Sie hinterließen eine zerfurchte Landschaft, die für den Angreifer zumeist schwieriger zu nutzen war, als für den Verteidiger."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Die Frage ist dabei, ob Drohne Raketen etc. tatsächlich billiger im Einsatz sind. Es gehört ja nicht nur die Waffe an sich dazu. Vor allem hat der Panzer aber einen großen Vorteil: Er kann den Raum besetzen und für lange Zeit halten. Das können Luftfahrzeuge nicht. Die NATO-Truppen in Afghanistan haben berichtet, das von den Taliban kaum eine Gefahr drohte, wenn Panzer - auch Schützenpanzer wie der "Marder" - in der Nähe waren."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Was du da beschreibst, gilt für jeden. Der Panzer ist auch immer eine psychologische Waffe. Man kann sich an sie gewöhnen, eine gewisse Überwindung ist aber immer nötig."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Bei der Bewertung von militärischer Stärke verlassen wir uns auf Zahlen. Anzahl der Soldaten,Anzahl der Fahrzeuge etc. Und auch bei Fahrzeugen wie dem Panzer kann man diese Zahlen vergleichen. Panzerung, Durschlagskraft der Waffe etc. Mit diesen "quartettartigen" Angeben kann eine KI natürlich sehr gut umgehen. Im militärischen Konfiksituationen selbst sind es jedoch meistens eher die "weichen" Aspekte, die die entscheidende Rolle spielen. So waren z.B. die westlichen Streitkräfte Frankreichs, Englands und der Beneluxstaaten im Sommer 1940 der Wehrmacht zahlenmäßig in jedem Bereich überlegen. Auch technisch gab es keine deutsche Überlegenheit. Und dennoch siegte die Wehrmacht in 6 Wochen. Die Gründe hierfür waren Führung, Taktik, operatives Denken und Ausbildungstand. Ich will dich nicht mit weiteren Einzelheiten langweilen, aber du bekommst dadurch wahrscheinlich einen Eindruck, worauf es ankommt und das diese schwer zu gewichten sind, bzw. in eine mathematische Matrix zu übertragen sind. So einen "rechnerischen" Ansatz haben die USA während des Vietnam-Krieges versucht - und sind gescheitert. Einen Punkt möchte ich noch ansprechen: die Moral: Diese hängt von vielen Punkten ab. Da ist z.B. die Ausbildung. Soldaten merken recht schnell, ob sie mit ihrem Gerät umgehen können. Wenn man das Gefühl hat, man kann ein Waffensystem nicht richtig bedienen, wird man automatisch vorsichtiger und hat wenig Vertrauen in sich und die Waffe. Moral und Aggresivität entsteht so nicht."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Nein. Der Panzer IV ist der Panzer IV und der "Tiger" ist der Panzer VI. Der Panzer IV war das "Arbeitstier" der deutschen Panzerwaffe im WK 2 und war mit ca. 8.000 Stk. auch das meistgebaute Fahrzeug. Zum Vergleich: Vom US amerikanischen Sherman wurden über 50.000 Stk. gebaut. Allerdings ist diese Verwechslung nicht ungewöhnlich, weil beide Fahrzeuge noch dieses "kastige" Design haben. Und du bist auch nicht der Erste, der das verwechselt. (West-)Alliierte Kommandeure beschwerten sich von Zeit zu Zeit über ihre Truppen: "Jeder Panzer ist ein Tiger (und jedes Geschütz ist eine Acht-Acht".) Der "Panther" war tatsächlich der bessere Panzer - theoretisch. Er wurde jedoch von Anbeginn von Kinderkrankheiten geplagt, weil er in die übereilt in die Produktion gedrückt wurde Gegen Ende des Krieges hatten allerdings alle deutschen Panzer aufgrund der Situation - Materialmangel, Fachkräftemangel, Zwangsarbeit - Produktionsmängel. Antwort geändert am 08.02.2023 um 21:40 Uhr"

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Mir fällt nur das Buch "Gehetzt" von Colin Forbes ein. In dem geht es um eine britische Panzerbesatzung, die während des Frankreichfeldzug 1940 mit ihrem Fahrzeug hinter die deutschen Linien gerät. Ich habe es nicht gelesen. Was Filme betrifft, fallen mir auf Anhieb zwei ein. Zum einen "Fury" in dem es um eine US-amerikanische Panzerbestzung gegen Ende des Zweiten Weltkrieges geht und "Bestie Krieg", die Geschichte einer sowjetischen Panzerbestzung während des Krieges der Sowjetunion in Afghanistan. Es gibt in beiden bereichen sicherlich mehr. Aber viele fallen in den Bereich "Action" - um es freundlich zu formulieren oder politische Propaganda. Zu Letzterem gehört z.B. der russische Film "T-34"."

08.02.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Exkurs: Eine kurze Geschichte des Panzers: "Danke. Ich habe auch versucht mich kurz zu halten. Ich will niemanden dazu bringen, Panzer zu lieben. Denn ganz gleich, mit welcher Intention sie eingesetzt werden, es bleiben Gewaltmaschinen. Allerdings finde ich, dass man, gerade angesichts des aktuellen Krieges, bestimmte Dinge wissen sollte um ein grundsätzliches Verständnis zu erhalten. Sonst ist man nämlich den Erzählungen und Narrativen hilflos ausgeliefert. So entstehen Legenden und Mythen,die große politische Auswirkungen haben können. Das ist eben der große Vorteil von Panzern. Sie sind in der Lage, alle Ziele wirkungsvoll zu bekämpfen. Allerdings ist die große Stärke moderner der Kampf gegen andere Panzer. Dafür sind sie noch etwas besser ausgelegt."

10.01.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die güldne Sonne von  EkkehartMittelberg: "Nein. Ich finde den Lehrer in diesem Fall besonders zynisch. Erst prügelnd durch die Klasse gehen und dann versuchen, derselben Hochkultur zu vermitteln."

05.01.23 - Diskussionsbeitrag zum Text  Gott ohne Empathie von  EkkehartMittelberg: "Um Freude am leben zu haben, muss man "Gottes Schöpfung" für unvollkommen halten. Denn wäre sie vollkommen, wäre jedes Leben, das nicht auch vollkommen ist, vergebens, eine Veschwendung, ein Scheitern."

15.12.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Sind Philosophinnen/Philosophen glücklicher? von  EkkehartMittelberg: "Ich denke schon, dass Philosophen stark auf die Anerkennung angewiesen sind. Das liegt einfach an den Mühen, die sie in ihre Arbeit stecken. Dasselbe Problemkennen auch Künstler*innen. Sie werden für Werke gelobt, die ihnen in der Erschaffung einfach(er) gelangen. Und andere, die sie sehr viel Mühe kosteten und sie selbst womöglich als wichtiger erachteten, finden kaum Anklang. Vielleicht ist es in jenen Personengruppen Teil des Gefühls "Glück", mit diesen Widersprüchen zurechtzukommen, sie auszuhalten. So wird ein Karl Marx sicherlich eher mit dem "Kommunistischen Manifest" als mit "Das Kapital" in Verbindung gebracht. In was er mehr Zeit, Mühe und (Gedanken-)Arbeit gesteckt hat, ist klar. Und einen Tolkien wird man immer mit "Der Herr der Ringe" in Verbindung bringen. Dabei waren ihm selbst jene Geschichten, die in "Das Silamrillion" veröffentlicht wurden, selbst viel wichtiger. (Dabei kann man "Das Silmarillion" nur mit sehr viel Vorsicht empfehlen. Aber das ist eine andere Geschichte.)"

12.12.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Entspringt die Weihnachtstoleranz einem schlechten Gewissen? von  EkkehartMittelberg: "Natürlich gab es immer einzelne Personen oder Gruppen, die das so sahen. Das war aber nicht der gesellschaftliche Konsens. Das sieht man deutlich am Umgang der Deutschen mit ihren Mitbürgern, die sich für die alliierte Sache entschieden. Sie wurden nach dem Krieg als Verräter betrachtet. Das bekannteste Beispiel hierfür ist Marlene Dietrich. Und darum war es auch kein Zufall das die meisten der vor dem Nationalsozialismus Geflüchteten NICHT nach Deutschlandzurückkehrten, siehe Albert Einstein oder Werner Klemperer als Beispiel."

08.12.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vater und ... von  Graeculus: "Das moderne Maschinengewehr entstand im Jahre 1885. Alle (schweren und wassergekühlten) Maschinengewehre des ersten Weltkriegs aller Nationen sind Nachbauten bzw. Weiterentwicklungen des sogenannten Maxim-MGs. Diese spielten bei den rasanten eroberungen der Kolonialmächte in Afrika gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine entscheidende Rolle. Besonders taktisch ausgeklügelt war ihr Einsatz jedoch nicht, weil er gegen Gegner erfolgte, die ihrerseits über nichts Vergleichbares verfügten. Die bloße Feuerkraft war hier ausreichend. Für das Deutsche Kaiserreich war die Lage eine andere, denn die Gegner in den künftigen kontinentaleuropäischen Kriegen würden ihrerseits auch über Maschinengewehre verfügen. Die Taktik ist da also entscheidend. Ich verstehe gut, was du mit "Krise der höchsten Potenz" als Beschreibung meinst. Es ist eine gute Beschreibung, jedoch abhängig von der Betrachtungsebene. Denn natürlich gibt es im Krieg selbst auch Krisen. Diese können räumlich und zeitlich sein, aber auch strukturell. Das unterscheidet z.B. fundamental die ukrainische von der russischen Seite. Die Krisen der Ukraine im aufgezwungenen Krieg sind in erster Linie räumlich und zeitlich. Die strukturellen Defizite sind hingegen auf wenige - wenn auch teilweise entscheidende - spezielle Bereiche ihres militärischen Apparats beschränkt. Die russischen Probleme in der Kriegsführung sind fast alle struktureller Art. Selbst wenn die politische Führung gewillt wäre, diese zu beheben, stände sie vor einer Herkulesaufgabe. Das ist sie jedoch nicht."

07.12.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vater und ... von  Graeculus: "Ein ausführlicheres Beispiel über den Zusammenhang Krieg - Technik - Gesellschaft findest du in meinem kurzen Essay über den israelischen Kampfpanzer "Merkava""

07.12.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vater und ... von  Graeculus: "Naja, in Wahrheit ist das Maschinengewehr ein weiterer Beweis für meine Behauptung. Denn es wurde vor dem Ersten Weltkrieg eingeführt. Allerdings war man sich nicht bewusst, wie man es einsetzen sollte. In Deutschland wurde es kurzfristig sogar taktisch der Artillerie unterstellt. Dann wurde es in separate Einheiten gegliedert. Erst mit beginn der Kämpfe im August 1914 wurde sehr schnell klar, dass man das Maschienengewehr als integralen Bestandteil der Schützenkompanien verwenden muss. Die Waffe war also da. Auch die Diskussion über ihre taktische Verwendung war da. Diese wurde in Friedenszeiten theoretisch geführt (und nicht eindeutig entschieden). Erst im praktischen Einsatz zeigte sich, welche angedachten Einsatzprofile einen Sinn ergaben und welche nicht. Und dies geschah sehr schnell. ERGO: Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie der Krieg als Katalysator eine bereits bestehende Entwicklung vorantreibt. (Es geht hier um das Maschienengewehr im deutschen Heer.) Das die Perserkriege ein große Bedeutung haben, werde ich nicht leugnen. Aber ich sehe Kriege in erster Linie eben nicht als Unglück. Das tue ich nicht, weil sie es nicht sind. Aber Kriege sind immer eingebettet in die Politik, Kultur und Gesellschaft ihrer Zeit. Sie fallen nicht vom Himmel und niemand schlittert in einen Krieg - mal abgesehen vom Angegriffenen. Und darum ist ein Krieg für mich nie der Ausgangspunkt. In ihm beginnt nichts, was nicht schon vorher als politisches Narrativ gesetzt wurde. Dasselbe gilt für die Technik. Gerade in diesem Bereich gilt Newtons "We are standing on the shoulders of giants". Es war ja nicht so, dass niemand eine Ahnung von Kernspaltung hatte und plötzlich über Hiroshima und Nagasaki zwei Atombomben explodierten. Der Krieg ist eine Zäsur. Allerdings ist er das nur im Bezug auf die direkt ausgeübte Gewalt. Im Bezug auf Politik, Gesellschaft und Technik ist er lediglich eine Beschleuniger und steht niemals unabhängig von diesen da."

01.12.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschichten erzählen (für Ekkehart) von  Graeculus: "@ Taina: Tolkien war hauptsächlich DER herausragende Philologe seiner Zeit, dabei gleichbedeutender Sprach- UND Litareturwissenschaftler, zwei Bereiche die oft nicht so gut miteinander können. Kenntnisse aus diesen Bereichen sind in seine Arbeiten eingeflossen. Tatsächlich hat er als junger Mann das, was später "Hochelbisch" genannt wurde, als Sprache entwickelt und kam dann auf die Idee, dass diese Sprache eine eigene Mythologie brauche. Vereinfacht gesagt: Alles in Tolkiens Geschichten stammt aus der Mytholgie, der englisch-irischen zumeist, z.B. reisen in der irischen Mythologie die Sterbenden zum nächsten Leben über das Meer in den Westen, wie es die Elben bei Tolkien tun. Die verschiedenen Völker an sich hat Tolkien auch nicht selbst erfunden. Mit einer Außnahme: die Hobbits sind originär Tolkien. Ach, und Tom Bombadil und Goldbeere auch. Dich was die bedeuten sollen und warum sie in das Buch einführt wurden, darüber, darüber zerbrechen sich die Tolkienexperten bis heute den Kopf."

26.11.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Panzer und Gesellschaft: der israelische Merkava: "Diesen Wettlauf von Panzerung und Waffenwirkung gab es bei Panzer auch und gibt es immer noch. Die Panzerung eines modernen Panzers besteht nicht mehr allein aus Panzerstahl. Aber dazu werde ich später auch noch einen kurzen Exkurs veröffentlichen."

26.11.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Panzer und Gesellschaft: der israelische Merkava: "Danke. Ich habe versuch, keinen überlangen Fachidiotenbeitrag zu verfassen. Hoffe, dass ist gelungen."

26.11.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Panzer und Gesellschaft: der israelische Merkava: "Danke. Ich wollte zeigen, dass die Entwicklung von Panzern nicht im luftleeren Raum stattfindet, sondern es eine große Rolle spielt, wer ein Fahrzeug wann entwickelt. Am zweiten Panzer, den ich beispielhaft vorstellen werde, wird dies noch deutlicher. Die ursprünglichen "Merkava" Mk I Panzer gibt es nicht mehr - außer im Museum. (Einer steht auch im deutschen Panzermuseum in Munster). Die Versionen MK II, die nur noch als Reserve im Depot lagerten, sind in den letzten Jahren verschrottet worden. Dort gibt es nur noch Mk. III Varianten. Im aktiven Dienst sind nur noch "Merkava" Mk. IV, die sich deutlich von der ursprünglichen Version unterscheiden. Hauptsächlich in puncto Bewaffnung - die ursprüngliche 105mm Kanone wurde gegen eine 120mm Kanone ausgetauscht - Elektronik (Digitalisierung) und zusätzlicher Panzerung. Und die Fahrzeuge der Ausführung Mk. IV an sich sind natürlich nicht in den 1970er und 1980er Jahren gefertigt werden. Obwohl - zumindest in Friedenszeiten - Militärfahrzeuge heutzutage erstaunlich lange genutzt werden. Sie werden allerdings auch ständig gewartet."

26.11.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Panzer und Gesellschaft: der israelische Merkava: "Die Sache mit dem Gewicht eines Panzers ist auch einfachste Physik. Je mehr Ausrüstung ich in einem Panzer verbaue, desto mehr Raum nimmt diese ein und die muss man auch umpanzern - was wieder mehr Gewicht bedeutet. Ein weiterer Punkt, warum das Gewicht des "Merkava" eher nebensächlich ist, liegt an dem theoretischen Kampfraum Naher Osten. Denn während z.B. die Sovietarmee davon ausging, dass in Europa durchschnittlich alle 30 km ein größeres Gewässer zu überqueren ist, spielen Flüsse etc. und damit Brücken, die ja nur ein bestimmtes Gewicht tragen können, für die Planungen IDF keine große Rolle. Und mit 70 Tonnen ist der aktuelle "Merkava" selbst unter modernen Panzern ein echtes Stahlmonster. (Diesen Punkt habe ich nicht im Text verarbeitet, um ihn nicht zu lang werden zu lassen.) Eine kurze Frage, warum heissen der Merkava und der Chieftain beide mit Vornamen Mark? Obwohl von verschied. Herstellern gebaut.Mark ist die englische Bezeichnung für "Ausführung*. "Merkava" Mark IV bedeutet also "Merkava" Ausführung IV. Zum Vergleich: "Leopard" A6 bedeutet "Leopard" Ausführung 6."

14.11.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Unerschrocken (aus sicherer Entfernung) von  klaatu: "@ Judas: Nix für ungut. Aber wenn ich Bohlens Brieftasche so nah komme, dass ich hineinkotzen kann, klaue ich sie ihm stattdessen. Auch ich finde Geld an sich gut."

14.11.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Unerschrocken (aus sicherer Entfernung) von  klaatu: "Nicht unbedingt in den Knast. Aber wer nur eine Woche lang versucht, das Richtige zu tun und immer die Wahrheit zu sagen - hier bitte keine Was-ist-Wahrheit-Diskussion-? -, hat nach diesen sieben Tagen nicht mehr viele Freunde."

14.11.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Unerschrocken (aus sicherer Entfernung) von  klaatu: "WAAAS! Du bist wie Hitler + Führerschein? :D"

02.11.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Perversionen der Demokratie von  EkkehartMittelberg: "So wünschenswert das ist, dazu haben wir bedauerlicherweise nicht nicht die nötigen Einflussmöglichkeiten.Auf die Einflussmöglichkeiten kommt es gar nicht an. Es kommt darauf an, das Richtige zu tun. Natürlich wird eine ethische Außenpolitik immer in weiten Teilen scheitern. Sie scheitert daran, dass die Menschen nicht ethisch handeln, sondern stets ambivalent. Eine Außenpolitik, die sich nicht an ethischen Gesichtspunkten orientiert, ist eine opportunistische Außenpolitik. Und so eine Außenpolitik wirkt zwangsweise zerstörerisch und (spätestens) auf lange Sicht sogar selbstzerstörerisch, eben weil sie gar keine Richtung kennt. Wenn man sein Handeln an den Einflussmöglichkeiten misst, ist das ein ebenso zerstörerischer Standpunkt. Meine Einflussmöglichkeiten auf die Verbrechensstatistik sind auch de facto nicht vorhanden - und das völlig unabhängig davon, ob ich eine Kiosk ausraube oder nicht. Das wird die Verbrechensstatistik nicht bemerkbar verändern. Und dennoch ist es nicht egal, ob ich einen Kiosk ausraube oder nicht. (Mein) Fazit: In der Außenpolitik müssen wir uns, wie im ganzen Leben an sich, stets bewusst sein, dass wir mit unseren einzelnen Absichten scheitern werden. Ja, ich weiß, da kommt wieder der Pessimist in mir durch, aber, gemessen an unseren Absichten und Plänen, ist das Scheitern die Regel im Leben."

25.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Panzer von Westkapelle: "P.S.: Den nächsten Teil dieser kleinen Reihe wollte ich eigentlich diese Woche einstellen. Leider hat mein Computer den Geist aufgegeben. Habe zwar einen Ersatz zur Verfügung, aber dei Daten von meinem eigenen Rechner fehlen. Also wird sich jener Teil - Titel: "Gesellschaft und Panzer: der israelische Merkava"- verzögern."

20.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Technisch-taktischer Exkurs: Warum Panzer?: "@Taina: bzgl. Kampf mit der Kette: Wie oft dies bewusst eingesetzt wird, lässt sich natürlich unmöglich quantifizieren. Zumal es - aus Sicht der Panzerbesatzung - eigentlich keine gewollte Taktik ist. Wenn ein Ziel derart nah ist, dass man es eher überrollen als mit den Bordwaffen bekämpfen kann, ist es eindeutig zu nah! Es ist eine Taktik, die ebenso von Panik wie von Kalkül gelenkt wird. Nichtsdestotrotz ist das natürlich der Horror aller Infanteristen. Und wird so etwas beobachtet, wird es natürlich in durch Erzählungen vervielfacht. Zur Einordnung: Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg entstanden zwischen 60 und 70% der Verluste durch Fernwaffen (Artillerie, Flugzeuge, Raketen). abgesehen von äußerst speziellen Gefechtsfeldern - Berge, Dschungel, Wälder - und ich würde schätzen, dass diese Verhältnis heute immer noch vergleichbar sind."

20.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Technisch-taktischer Exkurs: Warum Panzer?: "Als sich die Kämpfe in den Donbass verlagerten, änderte sich die Taktik in der tat dahingehend, dass nun die Artillerie zur russischen Hauptwaffe wurde. Allerdings zeigte sich da auch die Schwäche der russischen Armee, denn Artillerie ist nicht umsonst eine Unterstützungswaffe. Die Russen waren nicht in der Lage, mit ihrer überlegenen Artillerie das Gefechtsfeld so "vorzubereiten", das Panzer einen Einbruch durchführen konnten. Allerdings zeigte diese Schwäche der russischen Armee bereits in den ersten Wochen des Krieges, als sie sich im Bewegungskrieg den ukrainischen Streitkräften als unterlegen erwies. (In Kurz: Das erfordert eigentlich eine eigenen Text.) Es gibt einige Fachleute die glauben, dass Waffensysteme in der Zukunft vollautomatisiert sein werden. Ob dies so kommen wird, werden wir sehen. Ich persönlich denke das nicht, gerade wegen der Erfahrung des Krieges in der Ukraine, wo Funkstörsender eine enorme Rolle spielen. Zuweilen funktioniert dort selbst der gute alte Funk nicht mehr. Ferngesteuerte Waffensysteme werden ihren Platz im Arsenal der Armee finden. Die ethische Seite solcher Waffen, zumal wenn sie den Feind auch noch autonom bekämpfen soll, gehört meiner Meinung nach in die öffentliche Diskussion."

19.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Technisch-taktischer Exkurs: Warum Panzer?: ""Mit dem Aufkommen von Drohnen(...)" Die Bedrohung des Panzers "von oben" ist eigentlich nichts Neues. Das wird dazu führen, bzw. hat auch schon dazu geführt, das Rohr-Fla-Waffen wieder eine größere Bedeutung erhalten, die sie seit den 1990er verloren hatte. Dabei habe ich auch schon gesehen, dass Zugführer (Zug = 3-5 Panzer) einen Angriff gar nicht mehr selbst mitfahren, sondern mittels Drohnen überwachen und steuern. Gerade für die Beobachtung sind Billigdrohnen etwas, dass an Bedeutung gewinnt. Und du hast völlig zu recht erwähnt, dass Krieg auch immer einen Versuch darstellt, die Waffensysteme des Gegners mit billigeren Waffen außer Gefecht zu setzen. "Wäre so etwas heute Realität, wenn Putin die Idee vor 20 Jahren so umgesetzt hätte?(...)" Darauf zu antworten wäre schon zwei eigene Texte wert. Darum kurz: a) Nein, nur mit Drohnen kann man einen Krieg nicht gewinnen. Man braucht etwas um den Boden in Besitz zu nehmen. b) Dazu wäre Russland gar nicht in der Lage gewesen. Zu Beginn dieses Jahrtausends versuchte Russland seine Armee in eine High-Tech-Armee - vergleichbar denen westlicher Nationen - umzubauen. Nach einer Weile stellte man in Russland fest, dass einem dazu die finanziellen Mittel fehlen."

19.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Technisch-taktischer Exkurs: Warum Panzer?: "Der Panzer ist gekommen, um zu bleiben, ja."

19.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Technisch-taktischer Exkurs: Warum Panzer?: "Der "Panzerschreck", d.h. der Zeitpunkt, wenn ein Soldat zum ersten Mal mit einem gegnerischen Panzer auf dem Schlachtfeld konfrontiert wird, ist real und kann gerade für schlecht ausgebildete Truppen zu einem echten Problem werden. Allerdings weiß man erst, wie jemand unter Beschuss reagiert, wenn diese Person unter Beschuss gerät. Da ein E-Motor vom ersten Moment an das volle Drehmoment liefert, wäre das für einen Panzer in der Tat vorteilhaft. Ansonsten gibt es jedoch zu viele Nachteile, die einen E-antrieb nichtfeldverwendungsfähig machen."

19.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Technisch-taktischer Exkurs: Warum Panzer?: "Danke. Ich dachte mir, ein Beispiel, dass alle kennen, verdeutlicht am besten, was ich erklären will."

19.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Technisch-taktischer Exkurs: Warum Panzer?: "@Taina "Hinzu kommt, dass David kein Militär war und doch den Kampf entschied" Das stimmt. Ich habe den Zweikampf hier nur auf die militärischen Aspekte runtergebrochen, um den Panzerdreisatz zu verdeutlichen, weil ich davon ausgehe, dass jeder die Geschichte kennt. "Die feindlichen Panzer fuhren über sie hinweg und drehten sich, wodurch die Soldaten zermalmt wurden. Unvorstellbar schrecklich." Die deutsche Bezeichnung dafür ist "Kampf mit der Kette". In den Erzählungen wird diese Verhalten natürlich immer nur dem Gegner unterstellt. Davon abgesehen ist das zufällige überrollt werden immer eine Gefahr, auch für die eigenen Soldaten. "Panzer gelten als verwundbar." Panzer sind kein unverwundbarer antiker Held. Aber eben weil sie so viel Kampfkraft in sich vereinen, werden sie natürlich immer zuerst bekämpft. Und wenn der Gegner über gar keine Panzer verfügt, kann auch ein 50 Jahre alter T-55 zum Schlachtenentscheider werden. "die Schwachstelle der russ. Panzer," Die in der Ukraine eingesetzten Panzer verfügen alle über einen Ladeautomaten (wodurch sie nur eine 3-Mann Crew haben, Kommandant, Richtschütze, Fahrer). das bedeutet aber auch das knapp über 20 Geschoss offen im Kampfraum liegen. Westliche Panzer verfügen noch über ein 4. Besatzungsmitglied, den Ladeschützen, der die Munition in den Verschluss der Kanone wuchtet. dies ermöglicht es auch, die Munition in einer gesicherten Abteilung unter dem Kampfraum zu lagern. Natürlich kann auch die getroffen werden. Eine Explosion dieser Munition tritt jedoch nicht so schnell ein, bzw. bleibt so der Besatzung so mehr Zeit den Panzer zu verlassen. @Ralf-Renkking "aus denen Infanteristen panzerbrechende Munition einsetzten" Das ist der Schrecken aller Panzerbesatzungen. denn die Sicht ais dem Panzer heraus ist doch sehr eingeschränkt. Ein einzelner Soldat kann da schnell übersehen werden, zumal in der Hitze des Gefechts. Auf der anderen Seite erfordert es vom einzelnen Soldaten immer noch sehr viel Mut, mit Waffen wie einer "Panzerfaust" einen Panzer zu bekämpfen. Zumal in der Regel ein Treffer mit den sogenannten "Panzernahbekämpfungsmitteln" NICHT ausreicht, um einen Panzer auszuschalten. @all: Der Tod im und um den Panzer soll später thematisiert werden."

19.10.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Sprache kam mir hoch von  RainerMScholz: "Sobald man ein wenig versucht, reflektiert zu sein, haut der Zeitgeist einem so richtig einen rein. Also lieber doch Opfer sein."

18.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Panzer von Westkapelle: "Man sollte zunächst einmal schauen, warum im Krieg die Unwahrheit gesagt wird. Und da ist der erste Punkt einer, der gerne vergessen wird: die beteiligten Seiten wissen selbst nicht genau, was vorgeht. Andererseits verlangt die Öffentlichkeit - ganz gleich, wie Öffentlichkeit im jeweiligen politischen System definiert wird - nach Informationen. Dabei ist sei einen bestimmten Informationsfluss gewohnt Die Geschwindigkeit - reitender Bote oder Internet - ist dabei zweitrangig. Denn in der Zeit der reitenden Boten war man sich der Langsamkeit durchaus bewusst. Darum war der Takt langsamer. Dennoch musste der auch bedient werden. Bismarck taugt als Zeuge für irgendetwas nicht besonders gut. Wie alle vorgeblich "großen Staatsmänner" war er vor allem ein Selbstdarsteller, sicherlich der Größte seiner Zeit. Die Einkreisung Deutschlands begann schon unter seiner Kanzlerschaft. Wie sehr er Frankreich nach 1870/71 gedemütigt hat, erkannte er nie. Überhaupt war sein von deutschen Nationalisten und Revisionisten so gerne als angebliches Husarenstück dargestelltes Manöver mit der Emser Depesche völlig zweitrangig und unbedeutend. Frankreich entschloss sich zum Krieg bevor diese überhaupt bekannt war. Um zu den Lügen zurückzukehren: Man denke nur an die sogenannte "Flüchtlingskrise". Auf einmal kannte jeder - auch hier auf KV(sic!) - Menschen, die ganz schrecklich von Flüchtlingen bedroht wurden. Überprüfbar waren diese Aussagen niemals, aber selbstverständlich war es eine Unverschämtheit sie anzuzweifeln, ganz gleich wie empathielos sie daherkamen. Das Problem im Krieg ist nicht die Wahrheit, ider eben die Unwahrheit. Es ist die Ungewissheit, bzw. die Tatsache, dass man diese nicht, wie sonst im alltäglichen Leben - ausblenden kann. Und im Krieg betrifft uns die Ungewissheit viel direkter, weil wir mit Dingen konfrontiert werden, die unser Existenz ganz direkt bedrohen. Auch im alltäglichen Leben kann man auf einem Zebrastreifen von einem Pkw umgebrettert werden. Allerdings sind Pkw nicht dafür gemacht, Leute umzubrettern. Das sind nur die Kollateralschäden dessen, was wir als Gesellschaft "Mobilität" nennen. Im Krieg hingegen werden wir mit Dingen - heutzutage: Maschinen - konfrontiert, die nur dem Zweck des Zerstörens dienen. weil dabei eben dennoch ein großer Teil Zufall eine Rolle spielt, wirkt auch hier die Ungewissheit. Doch an ihrem ende warten Tod oder Verwundung. Und dies gilt es zu verstehen. ein "Ach wie schlimm" nutzt gar nichts. man muss diese Dinge verstehen. Und seit 1916 ist eines dieser Dinge der Panzer."

17.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Panzer von Westkapelle: "Hallo Gil, ich hatte die Idee zu dieser kleinen Serie - ok, bisher ist es nur ein Text - schon länger. Und dann griff Russland die Ukraine an. Ich habe seit dem extrem viel Unsinn über den Krieg gelesen. Verstehe mich nicht falsch. Ich habe eine eindeutige Position im Konflikt RU-UKR. Aber die liegt eben u.a. in dem begründet, was ich über kriegerische Auseinandersetzungen weiß. Dir ist vielleicht aufgefallen, dass ich mich hier auf KV aus den Diskussionen zum Krieg fast vollkommen herausgehalten habe. Das mag jetzt arrogant klingen, aber diese Zurückhaltung liegt auch daran begründet, dass vielen Meinungsäußerungen hier jegliches Basiswissen fehlt. Nimm nur einmal die Aussage, das die Wahrheit im Krieg als erstes stirbt. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass vorher die Wahrheit die Äußerungen aller Beteiligten maßgeblich bestimmt hat (und: Ja, es gibt eine Wahrheit!). Wir beide wissen, dass dem nicht so ist. Also ist "Die Wahrheit stirbt als erstes im Krieg" ein Allgemeinplatz, der tiefes Verständnis eines Sachverhalts vortäuschen soll, wo dieser fehlt. Da der Panzer sich seit seinem ersten Erscheinen auf dem Schlachtfeld zum wichtigsten einzelnen Waffensystem entwickelt hat, will ich hier an einigen Beispielen versuchen, den Zusammenhang zwischen Gesellschaft, Waffen und Krieg exemplarisch zu erläutern. Und das ohne im einzelnen zu einem bestimmten Konflikt Stellung zu beziehen."

12.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Panzer von Westkapelle: "Das ist ja das Schöne am Krieg. Je weiter er zurückliegt, desto weniger müssen wir unsere Empathie bemühen. Es sei denn, die Kämpfe fanden vor unserer Haustür statt. Dann empfinden wir Mitleid mit den Opfern einer Schlacht von 1.500 v.d.Z. - die Armen..."

11.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Panzer von Westkapelle: "Du hast vollkommen recht. Soldaten/Veteranen waren schon immer ein wichtiger Bestandteil der jeweiligen Antikriegsbewegungen. Dies gilt besonders für Frankreich und Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Und die Sichtweise auf Denkmäler bzw. militärische Artefakte kann sich mit der Zeit auch ändern. Jede Gesellschaft blickt durch ihre Zeit auf vergangene Ereignisse. Wenn man z.B. einen kritischen Blick auf den heldenhaften Achilles in der Ilias wirft, kann man auch den Eindruck bekommen, es mit einem kleinen verwöhnten, narzisstischen Mamasöhnchen zu tun hat, der sich wie eine beleidigte Leberwurst verhält."

11.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Panzer von Westkapelle: "Danke. Ich hätte auch einige der unzähligen anderen Sockelpanzer erwähnen können. Aber 1.) sollte das ja kein Aufzählung sein und 2.) kenne ich persönlich Walcheren nun einmal In erster Linie ging es mir ja darum zu zeigen, dass eine Sichtweise, die eindeutig scheint, sich sehr schnell ändert, wenn man eine andere Position annimmt. Wenn man bereit ist, das zu akzeptieren, wird auch klar, dass es Gründe für die jeweilige Sichtweise gibt. Und das betrifft auch den Panzer. Der Panzer wird nicht im luftleeren Raum konstruiert, gebaut, eingesetzt und betrachtet. Das versuche ich in den kommenden Teilen weiter auszuführen. Die einzelnen militärischen und technischen Elemente sind für die Leser hier sicherlich nicht besonders interessant. Dennoch sind einige wenige Grundsätze zum Verständnis dieser Fahrzeuge unerlässlich. So wird es im nächsten - kürzerem - Text darum gehen, warum es überhaupt Panzer gibt."

11.10.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Achtung Panzer! ...Panzer...?: "Hab vorher gefragt, ob ich das so schreiben kann. Die Schildkröte meinte, dass sei ok. Sie selbst nennt ihren "Panzer" übrigens gar nicht "Panzer", sondern "Karl-Heinz". Klingt komisch, is aber so. :D"

22.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Ein neuer Mensch von  Graeculus: "Vladi P. aus M. kannte den auch nicht."

14.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lass dich einmal noch verfönen von  GastIltis: "Da muss ich dem Internet widersprechen. Zwar stammt der Begriff Trigger, im Sinne von Auslöser, aus dem Englischen, jedoch aus der Psychologie. Er umschreibt Dinge und Ereignisse, die auf unbewusster Ebene psychisch belastende Ereignisse bzw. deren Gefühle auslösen. Das nennt man Übertragung. Ähnliches gilt für den Begriff Fremdscham. Auch der stammt aus der Psychologie und beschreibt, dass das Verhalten anderer, wenn es nur beobachtet wird, bei Beobachter*innen Scham auslöst, wie sie gesunde Menschen empfinden, wenn sie selbst etwas getan haben, wofür sie sich schämen. Beide Begriffe wurden von der Internetcommunity irgendwann entdeckt und für sich okkupiert. Von da ist - gerade im Internet, in dem Bescheidenheit keine Kategorie ist - der Weg dann nicht weit gewesen zu der Annahme, die Begriffe würden aus dem Internet selbst stammen."

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TrekanBelluvitsh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  eine Autorenkommentarantwort,  102 Antworten auf Gästebucheinträge,  8 Antworten auf Kommentare zu Teamkolumnen und  7 Antworten auf Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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