Alle 1.512 Textkommentarantworten von TrekanBelluvitsh

06.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Für was von  Graeculus: "Ich sag mal so: Eher wird Christian Lindner für sein soziales Engagement von der AWO ausgezeichnet, als dass jemand einen Jet mit einer Schrotflinte vom Himmel holt."

06.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Für was von  Graeculus: "Moderne (sturm-)gewehre haben eine reichweite bis zu 400m. sehr treffsicher sind sie bis 200 meter. natürlich schießen sie weiter. aber gezielt trifft man dann kaum noch. die effektive reichweite hängt in erster linie von der art der munition und dem wind ab. in gefechtssituationen sind reichweiten über 200 meter aber eher selten. für ziele über 200 meter sind maschinengewehre bzw. maschinienkanonen vorgesehen. einen modernen jet kann man wegen dessen eigener hoher geschwindigkeit nur treffen, wenn er im anflug ist. auf ein solches flugzeug mit einem gewehr/einem mg zu schießen, wenn es sich von einem entfernt ist kaum sinnvoll. der geschwindigkeitsüberschuss der geschosse ist zu gering und durch den luftwiderstand werden sie schnell langsamer."

06.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Für was von  Graeculus: "@Taina: möglich? ja. unwahrscheinlich? ja. Wenn das keine Propadandageschichte ist, würde ich annehmen, dass in dem augenblick, als er auf die maschine schoss, es von einem "richtigen" flugabwehrsystem getroffen wurde bzw. einen technischen defekt hatte (beschussschäden?). die deutschen vorschriften aus dem ww2 sahen für die infanterie zur bekämpfung von tieffliegern vor, dass die soldaten auch mit hand- und faustfeuerwaffen auf die angreifenden flugzeuge zu schießen, sobald man in einer sicheren position war. zum einen waren zufallstreffer nie ausgeschlossen. aber vor allem sollte den soldaten so (ein wenig) das gefühl der hilflosigkeit genommen werden. und in diese zweite kategorie scheint mir dieser bericht zu gehören."

05.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Für was von  Graeculus: "der kombattantanstatus bzw. nichtkombattantenstatus ist im kriegsvölkerecht ja klar geregelt. das bedeutet aber nicht, dass jedes töten eines nichtkombattanten ein verbrechen ist. jede armee hat unzählige zivile mitarbeiter. und in deutschland z.b. wäre das bundesverteidigungsministerium als verwaltungsbehörde der armee ein legitimes ziel. ähnliches gilt z.b. auch für die infrastriktur. ist deutschland mit einem nachbarn im krieg ist es eben keine gute idee auf einer mächtigen rheinbrücke urlaub zu machen. dies ist sogar ethisch sinnvill bzw. an eine "realitätsethik" angepasst. es verhindert den einsatz von nichtkombattanten als lebende schutzschilde. eine solche taktik würde eine enthemmung beschleunigen. (dass du (graeculus) diesen sozialen druck nicht kennst, spricht nicht nur für deine resillienz sondern zeigt auch, dass wir nicht nur in einem freien staat sondern auch in einer freien gesellschaft leben. in einer theokratie z.b. hätte dein atheismus dir als lehrer große probleme bereitet.) aber um den rechtlichen status geht es in deinem gedicht ja gar nicht. es geht um die motivation des einzelen, einen staat im kriege zu unterstützen. und was diese motivation angeht unterscheiden sich zivilisten und soldaten nicht! der einzige unterschied ist, dass zivilisten ihre unterstützung der kriegsanstrengungen ihres landes einfacher wegrelativieren können als soldaten. dies führt - gesellschaftlich betrachtet - zu dem phänomen, dass zivilisten im kriege - und vor allem danach! - zunächst einmal als unschuldig(e opfer) gelten, während soldaten zunächst einmal als schuldig(e täter) betrachtet werden. diese ansicht ist für den sich selbst so bezeichnende "pazifismus" ein hauptnarrativ - und in meinen augen ein hauptgrund, weshalb der "pazifismus" immer scheitern muss. 1.) in einem oben stehenden beitrag habe ich bereits beispiele gebracht, wie zivilisten die kriegsanstrengungen ihres landes unterstützen. und mehr: hans frank war ein zivilist. 2.) grunätzlich ist vor einer tiefergehenden analyse der begriff schuld bei einem gesellschaftlichen phänomen wie einem krieg immer problematisch. man sollte zunächst die kausalität betrachten bzw. annehmen. bsp.:ja, putin hat den überfall auf die ukraine befohlen. aber tausende richtschützen in russischen panzern töten menschen. haben diese richtschützen überhaupt die möglichkeit zu nichtkonformen verhalten? 3.) richtig problematisch wird die sache wenn der kombattantenstatus des einzelnen sich ändert und man sich auf die ethisch verurteilenden begriffe wie schuld/unschuld, täter/opfer verlässt. dies kann zu groben zerrbildern auf gesellschaftlicher ebene führen. ein beispiel: unser bild vom "volkssturm" ist gennzeichnet von jigendlichen und alten männern, die um militärisch sinnlosen d.h. ineffektivem einsatz verheizt werden. tatsächlich durften die deutschen im volkssturm gleich nach kriegsende opfer sein. neuste forschungen zeigen, dass hier in beiden nachkriegsdeutschlands ein falsches bild gezeichnet wird. man muss z.b. was die militärische effektivität angeht, zwischen ost- und westtfront unterscheide. vereinfacht. im osten kämpfte der volkssturm verbissen, im westen leistete er zumeist nur symbolischen widerstand. der volkssturm hatte hohe verluste. doch darf dabei nicht übersehen werden, dass er in der endphase des ww2 eingesetzt wurde. in dieser zeit waren die verluste allgemein sehr viel höher als in den jahren davor. für das, was ich aufzeigen möchte, ist jedoch entscheidend, dass ca. 70% der volkssturmmänner zwischen 35 und 55 Jahren alt war -8es handelte sich hauptsächlich um aus gesunfheitlichen gründen zurückgestellte und uk-gestellte.) das bedeutet, dass wir es hier mit männern zu tun haben, die 1933 schon über genügend lebenserfahrung verfügten um das wesen des ns-regimes zumindest in seinen grundzügen zu erkennen. es werden nicht wenige dabei gewesen sein, die den politischen alltag im sinne des ns-regimes mitgestaltet haben. das bedeutet, dass sie im sinne der kausalität einen hohen anteil am funktionieren des verbrecherischen regimes hatten. ich würde sogar so weit gehen, dass deren anteil an ns-deutschland sehr viel größer war, als der eines 18-jährigen, der 1942 unvorhergesehen eingezogen wirde, um die hihen verkuste der wehrmacht von 1941 auszugleichen, auch wenn er den krieg kämpfend an der front überlebte. p.s.: entschuldigung für die dauerkleinschreibe. habe eine schiene an der linken hand, weil ich mir zwei finger gebrochen habe."

04.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Für was von  Graeculus: "Was ist mit den Menschen, die Adolf H. bis 1932 in freien Wahlen gewählt haben? Haben die ihm alle nicht zugehört oder den Bestseller "Mein Kampf" - das war das Buch bis 1933 nämlich: ein Bestseller! - nicht gelesen? Gab es Proteste gegen die Eröffnung des KZ Dachau, über die deutschlandweit in den Zeitungen berichtet wurde? Was ist mit den deutschen Arbeitern, die neben Fremd- und Sklavenarbeitern Panzer montiert haben - ca. die Hälfte der Arbeitskraft für die deutsche Panzerprodiktion beruht auf Ausbeutung - und eben NICHT, wie der Mythos es will, jenen Essen zusteckten, sondern im besten Falle gleichgültig waren, aber oft auch die kleinsten Vergehen meldeten, obwohl sie genau wussten, dass drakonische Strafen drohten? Was ist mit den Zivilisten, die während der Todesmärsche 1944/45 KZ-Insassen unaufgefordert erschlugen? Das sind nur einige Beispiele aus dem WW2 von deutscher Seite. Die Betrachtung ist dabei immer gleich. Es wird von der Schuld des Einzelnen gesprochen. Anders bei Soldaten. Da wird dann sofort der Metaebenenhammer herausgeholt. Spätestens seit 1914 ist ein Krieg immer ein totaler Krieg. Dadurch ist die Zivilbevölkerung mindestens durch Kausalität mit dem Krieg verbunden. Und jede Gesellschaft hat jeden Krieg noch immer befürwortet, solange er siegreich war. Die russische Revolution entzündete sich nicht am Krieg an sich. Sie entsprang der Unfähigkeit des Russischen Zarenreiches in NICHT erfolgreich zu einem Ende bringen zu können. Das gleiche gilt für Vietnam. Die zivilen Unruhen in den USA verlaufen kongruent zu der Unfähigkeit der US Armee, den Krieg zu gewinnen. Die Unfähigkeit der Zivilgesellschaft zu erkennen, das ein (anfangs) ferner Krieg auch auf sie zurückschlagen kann, ist eine Mischung aus Dummheit, Überheblichkeit und nicht selten Rassismus. Treten zivile Tote auf, sind das Opfer. Es sind aber nicht nur Opfer. Wie Soldaten ist ihr Verhältnis zum Krieg mindestens ambivalent Und die Edmund Ruffins dieser Welt sind mit Sicherheit noch nicht einmal das."

03.09.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Für was von  Graeculus: "Es ist in Wirklichkeit noch sehr viel komplizierter. Was du z.B. fehlt ist der soziale Druck. Während des Iran-Irak-Krieges versprach die iranische Regierung Familien von Märtyrern ein Leben lang zu versorgen. Dies führte dazu, dass sich gerade junge und jüngste Männer für den Dienst an der Waffe meldeten, weil sie, im Gegensatz zu anderen Familienmitgliedern, noch nicht fest im leben verankert waren. Aus der Befragung von iranischen Gefangenen ist bekannt, dass dabei enormer Druck auf sie ausgeübt wurde. Von den Familien selbst, von der Geistlichkeit und auch von Regionalvertretern (um möglichst viele Freiwillige zu generieren). Der häufigste Grund für Iraner sich in diesem Krieg freiwillig zu melden, war jedoch die Tatsache, dass der Irak den Iran überfallen hatte. Ich möchte jedoch noch etwas ansprechen, was mich an diesem Gedicht und auch an der sich selbst Pazifismus nennenden Bewegung stört, weil es in meinen Augen eine starke Verzerrung der Wirklichkeit ist. Es ist das hinter allen Aussagen und allem Denken stehende Narrativ von den Zivilisten als leidenden und den Soldaten als Leidverursacher. Das steckt leider auch in diesem Gedicht. Diese hier gestellten Fragen werden in dieser Form niemals der Gesamtheit der Bevölkerung gestellt. Zumal Zivilisten als Leidverursacher, da sie keine Waffe in der Hand tragen, auch nicht so leicht zu identifizieren sind. Außerdem will der Pazifismus seine Anhänger ja aus diesem Pool rektutieren. Dabei lockt er nicht nur mit dem Frieden, sondern auch mit moralischer Überlegenheit. Da wäre man ja schön blöd, den Leuten, auf die man abzielt, Kausalität am Krieg zu unterstellen. So gibt es große Teilidentitäten zwischen Pazifismus und einer allgemeinen Verleugnung. Das sieht man z.B. daran, wie sehr Pazifisten von Putins Krieg und nicht Russlands Krieg sprechen, oder 1990 das militärische Eingreifen der UN zugunsten Kuwaits verurteilten, die Aggression des Iraks Saddam Husseins aber nur am Rande erwähnten. Auch in Deutschland kann man sehen, wie sehr die Zivilgesellschaft abgeneigt ist, ihre Mitverantwortung für Kriege zu leugnen oder zumindest relativiert zu wissen will. Die zwei erfolgreichsten historischen Sachbücher in Deutschland in diesem Jahrtausend waren Der Brand und Die Schlafwandler. Das Erste zeigte die Deutschen als Opfer im WW2, als Opfer des Strategischen Luftkriegs im Jahre 1945. Die problematische Sprache des Buches lässt vermuten, dass dies auch beabsichtigt war. Das Zweite zeigte angeblich auf, das Deutschland nicht der Alleinschuldige am WW1 war. (In Wirklichkeit lieferte es zur Schuldfrage nichts Neues, was seit den 1960er Jahren nicht bekannt war, sondern war eine Analyse der Habsburger und russischen Außenpolitik auf dem Balkan mit dem Fokus auf Serbien.) Beide Bücher bedienten damit das Narrativ vom Zivilisten/vom Volk als Opfer. Als letztes möchte ich hier Jürgen Todenhöfers Buch Wer weint schon um Abdul und Tanaya? aus dem Jahre 2003 erwähnen. Der Autor wusste schon genau, warum er es nicht Wer weint schon um Unteroffizier Kasim und Feldwebel Younis? nannte und 10 Jahre vorher schrieb."

27.08.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Erster von  FrankReich: "Nein. es kann sogar ein taktischer Vorteil sein, auf Unentschieden zu spielen, wenn der andere erwartet, dass man auf Sieg spielt."

18.08.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Magie der ersten Zeile von  TassoTuwas: "Aber den alten Griechen habe wir viel zu verdanken, wie z.B. Vatertag und Dosenbier."

15.08.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Das Böse von  EkkehartMittelberg: "@Ekki: Aus dem Bereich Märchen ist sicherlich Der Rattenfänger von Hameln einer der interessanteren Bösewichter. Weil er eben kein Bösewicht an sich ist. In Stevensons "Schatzinsel" ist John Silver ein Beispiel für den anpassungsfähigen Bösewicht, der sein wahres Gesicht nur dann zeigt, wenn er in der entsprechenden Lage ist und sich ansonsten seinem Umfeld anpasst, ja, sogar liebnswert (und ein wenig unterwürfig) erscheint. Das Thema Bösewicht für ein ganzes Genre neu definiert hat John Le Carre für den Spionageroman. Denn bis zu ihm waren "die anderen" immer die finsteren Gesellen im Schatten und die eigenen Leute immer die strahlenden Helden. Seine Bücher haben für dieses Genre die Grautöne sozusagen "eingeführt.""

15.08.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Das Böse von  EkkehartMittelberg: "@Taina: Das sind keine Verordnungen. Das sind Anweisungen für den Dienstgebrauch. Und das macht jeder Arbeitgeber, jedes Unternehmen. dies kann z.B. durch das Tragen von Dienstkleidung erfolgen. dabei sind Behörden besonders in der Pflicht durch das Neutralitätsgebot."

15.08.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Das Böse von  EkkehartMittelberg: "Äh, wer ordnet denn das Gendersternchen an? Habe ich noch nirgendwo gelesen."

15.08.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Das Böse von  EkkehartMittelberg: "@ Verlo @Terminator @Taina @Lugarex Eure Meinungen sind mir völlig gleichgültig. @Taina: "Ich bin eine Frau" Warum schreibst du denn nicht "Ich bin ein Weib"? Oh verstehe, auf diese Sprachveränderung bestehst du dann doch *facepalm*"

15.08.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Das Böse von  EkkehartMittelberg: "Die prozentuale Belegung der Gefängnisse sagt etwas anderes."

26.07.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Nur zur Erinnerung! von  Graeculus: "Wir erleben gerade ein Sache, die ich schon am Anfang dieser Unterhaltung (2019) angesprochen haben. Atomwaffen sind eigentlich politische Waffen. Innerhalb eines militärisch-machtpolitischen Kalküls sind sie nicht anwendbar. Das gilt übrigens für alle Massenvernichtungswaffen. Sie diskreditieren denen, der sie einsetzt international viel zu sehr. Der Iran-Irak-Krieg ist dafür ein Beispiel. Keine Nation stand auf Seiten der Iraner. Wäre Saddam Hussein auch nur ein wenig von dem Genie gewesen, für das er sich hielt, hätte er das mit Leichtigkeit ausnutzen und den Krieg politisch (und wahrscheinlich auch militärisch) für sich entscheiden können. Doch war er es, der zuerst Giftgas einsetzte (nein, nicht gegen die Kurden, sondern gegen die iranischen Infanteriemassen, die in der "Human-wave"-Taktik - den Namen habe ich mir nicht ausgedacht, das heißt so - auf dem Schlachtfeld). Damit war er international völlig diskreditiert und konnte lediglich hoffen, dass die Welt eingreifen würde, um ein "Unentschieden" im Krieg zu erzwingen, damit der Ölfluss langfristig gesichert war (was in den späten 1980ern auch geschah). Ähnliches gilt für den Krieg in der Ukraine. Dieser wird das Bestreben vieler Nationen nach Atomwaffen bestärken, denn es gibt - langfristig betrachtet - eben einen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass die Ukraine alle sowjetischen Atomwaffen auf ihrem Territorium an Russland abgegeben hat und der russischen Überfällen von 2014 und 2022. Und selbstverständlich setzt auch Valdi P. aus M. darauf, dass es keine direkte militärische Intervention irgendeines Staates zugunsten der Ukraine geben wird, eben weil Russland eben Atomwaffen besitzt. Meine persönliche(sic!)Einschätzung dazu: Damit wird Putin sich verkalkulieren. Sollte die russische Armee weiter vorrücken und die Dnjepr-Linie für die Ukraine nicht mehr haltbar sein (spätestens dann), werden die USA, das UK und wahrscheinlich auch Frankreich auf Seiten der Ukraine mit ihren Luftstreitkräften intervenieren. Dies wird im Frühjahr 2023 passieren. Aber ich bin ja auch ein Pessimist."

03.07.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine kV-Autorin beendet den Krieg in der Ukraine von  Graeculus: "Wie das Einstimmigkeitsprinzip benutzt wird, haben wir gerade beim angestrebten Verbrennerverbot der EU erlebt. Auf Druck der FDP kündigt Deutschland an, sich zu enthalten. dahinter steckte ganz klar die Hoffnung, dass andere Staaten/Staatschefs, die sich gerne dagegen aussprechen würden, sich ermutigt fühlten dies zu tun, damit das Verbrennerverbot gestoppt wird, die deutsche Regierung ihre Hände aber in Unschuld waschen kann. Solche Spielchen/Manipulationen wären ohne das einstimmigkeitsprinzip nicht möglich. Auf Ebene der UN möchte ich ein Beispiel nennen, bei dem diese Spielchen NICHT geklappt haben. Der britisch/französische Angriff auf den Suezkanal im Jahre 1956. Hier setzte man in London und Paris darauf, das die USA alle Aktionen durch die Androhung des Vetos unterbindet - falsch gedacht. Es ist natürlich oft schwer zu erkennen, weil in solchen Fällen trotzdem Resolutionen eingebracht werden. Doch in Wirklichkeit werden diese ja nicht eingebracht, um etwas zu bewirken, sondern um a) klar zu machen, auf welcher Seite man steht, b) den anderen an den Pranger zu stellen. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich das Verhalten der UNO bei den verschiedenen Interventionen Israels im Libanon ansieht. Als Ausrede wurde das einstimmigkeitsprinzip jahrzehntelang hingegen beim Klimaschutz benutzt."

01.07.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine kV-Autorin beendet den Krieg in der Ukraine von  Graeculus: "@ Taina @ Graeculus: Das waren Beispiele. Und ich denke auch weniger an das persönliche Vergalten des Einzelnen - Fun Fact: Die Leute kaufen das, was am billigsten ist, wer hätte das gedacht! - sondern an Reaktionen des deutschen Staates. Dazu einige grundsätzliche Bemerkungen: -) Man kann politisch auch außerhalb der EU handeln. Tut Deutschland ständig. Sonst würden es nicht so viele Verfahren der EU gegen Deutschland geben. -) Das Einstimmigkeitsprinzip ist natürlich auch eine prima Entschuldigung, hinter der man sich verstecken kann, das man benutzen kann, um die eigenen Untätigkeit zu rechtfertigen. -) Bei der Frage, wen es trifft, gilt es zwei Dinge zu bedenken: a) Ja, es gibt eine Opposition gegen Orban. Doch der größere Teil der Bevölkerung unterstützt seine Politik. Wenn man so tut, als ob ein böser Endgegner in Ungarn an der Macht ist, der mit Hilfe dunkler Tricks an der Macht bleibt und die unschuldige Masse unterdrückt, endet man ganz schnell im Reich der Verschwörungsmythen. (Das trifft auch auf Russland zu. Nein, es ist NICHT Putins Krieg. Es ist Russlands Krieg, der von der Mehrheit unterstützt wird.) b) Wenn man festgestellt hat, dass ein Staat wie Ungarn oder Russland ungerecht handelt, gegen Menschrechte verstößt und das Völkerrecht mit Füßen tritt, geht es bei in der Ohase der Bekämpfung nicht um die Frage der SCHULD. Es geht um die Frage der KAUSALITÄT. Wodurch wird der Staat gestützt? worauf baut seine Macht auf? Wie kann man diesen Staat schwächen? Beispiel: Nicht jeder Wehrmachtsoldat war ein Befürworter der Ermordung der Juden. Aber jeder Wehrmachtsoldat hat durch seinen Einsatz an der Front dem Regime die Zeit verschafft, die Ermordung der Juden zu organisieren und durchzuführen. Das ist die Kausalität und darum war auch - neben den kleinen Überfällen auf die Nachbarländer - auch der Kampf der Alliierten gegen die gesamte Wehrmacht, gegen jeden einzelnen Wehrmachtssoldat und die ihn unterstützende Strukturen gerechtfertigt - unhabhängig von der Schuld des Einzelnen. Diese Kausalität trifft auch auf Ungarn und Russland zu. Maßnahmen treffen dann auch Menschen, die die Situation im Allgemeinen nicht zu verantworten haben. Aber ob ein ungarischer Polizist Homosexuelle aus Überzeugung verprügelt, aus bloßen Pflichtgefühl weil er einen Befehl erhielt, oder sich in die innere Emigration zurückgezogen hat und alles tut um nur nicht aufzufallen, ist im Sinne der Kausalität unerheblich. Es geht darum, diese Zustände zu beenden."

01.07.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine kV-Autorin beendet den Krieg in der Ukraine von  Graeculus: "@ Taina: Beispielhaft: Verzicht auf ungarische Produkte. Beenden von ungarischer Beteiligung an Joint Ventures. Ausladung ungarischer Künstler. Aber keine Sorge, nichts von dem wird in einem Land, in dem sich Leute, die fordern, sich mit einem Diktator, der Menschen, die seine Meinung nicht teilen, ermorden lässt, so zu arrangieren, dass er sein Gesicht waren kann, "Pazifisten" nennen dürfen, während die Forderung nach Konsequenzen für Künstler, die sich rechtsradikale Standpunkte der selbsternannten "Querdenker" zu euigen machen, als Faschistisierung der Gesellschaft bezeichnet wird, geschehen."

30.06.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine kV-Autorin beendet den Krieg in der Ukraine von  Graeculus: "@ Graeculus: Jenseits des Einstimmugkeitsprinzip, gibt es jede Menge, die man machen könnte. Aber da sind sich Politik, Wirtschaft, Kultur und Bevölkerung mal einer Meinung: "Da kann man halt nix machen" und fährt im Sommer an den Plattensee in Urlaub. Sherman war ein sehr intelligenter Mann, der wusste, was Krieg bedeutet. Darum fiel er zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges auch in eine tiefe Depression, weil ihm von Anbeginn klar war, dass dies ein langer Krieg wird, während die Öffentlichkeit auf beiden Seiten von einem 90-Tage-Krieg fabulierte."

30.06.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eine kV-Autorin beendet den Krieg in der Ukraine von  Graeculus: "@Taina: Da kann man haltnicht mehr machen. :D"

22.06.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Es hat geläutet von  GastIltis: "Hätte bei mir nix genutzt. In meiner Jugend hatten wir einen Austauschschüler aus England bei uns. Der schlief bei mir im Zimmer. In einer Nacht hat er auf den Boden gekotzt. Meine Eltern haben sich dann um ihn gekümmert. Ich habe seelig weitergeratzt."

21.06.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Radio Eriwan über das Benehmen von Herrn Melnyk von  EkkehartMittelberg: "@ Graeculus @Ekki: Mag sein, dass ich in meinem Urteil etwas harsch bin. Aber ich habe das Problem, dass ich in der Anklage gegen Melynek eine der typischen Ausweichdebatten von Russlandapologeten und Pseidopazifisten sehe. Man sucht sich spezielle Einzelheiten und bläst sie unverhältnismäßig auf. Wenn du willst, kannst du auch von Selektivdebatten bzw. selektiver Wahrnehmung sprechen. Das ist typisch für jene Gruppierungen. (Die andere typische Vorgehensweise ist die Verschiebung der "Diskussion" auf die Metaebene, wo wir dann so grandiose Erkenntnisse wie "Alle Kriege sind schlimm" präsentiert bekommen. Auch Whataboutism wird gerne genommen ["Die Amerikaner begehen aber auch Kriegsverbrechen!"], siehe Kabarettist Max Utthoff). Während der russische Vernichtungskrieg in der Ukraine verharmlost wird, und sei es "nur" durch Nichtansprechen. Die Narrative dieser Leute zu übernehmen ist der falsche Weg."

15.04.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Der Geist der Unvernunft von  GastIltis: "Ich finde, für deine Gedichte und Deutungen verdienst du 1/10.000 Scheuer* im Jahr. Ganz ehrlich und völlig ohne Neid. Trekan *= 1 Scheuer sind 500 Millionen Euro... ich weiß auch nicht, warum..."

07.04.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Was ist eigentlich Manipulation? von  EkkehartMittelberg: "@ Ekki: Wenn du YouTube nicht meidest, empfehle ich zur militärischen Gesamtlage dieses Video vom Kanal des österreichischen Bundesheeres: "Krieg in der Ukraine: Bilanz nach 40 Tagen" (ca. 10 Minuten). Dazu: a) Es ist in der sachlichen Sprache des Militär gehalten und b) Natürlich kann ich wie jeder Zuseher die Gesamtheit der diesem Video zugrunde liegenden Informationen nicht verifizieren. Doch es ist 1.) in sich stimmig und 2.) passt zu den verschiedenen Einzelinformationen, über die wir verfügen. Antwort geändert am 07.04.2022 um 21:11 Uhr"

06.04.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Was ist eigentlich Manipulation? von  EkkehartMittelberg: "@ Graeculus: Das mit dem Nachrichtenkomsum ist in der Tat so eine Sache. Es ist z.B. beim Ukrainekrieg so, dass wirkliche Informationen in erster Linie noch nicht einmal manipuliert, sonder in Wirklichkeit  sehr rar sind. Nicht selten sind die Informationen in einem Zeitungsartikel schon in der Überschrift erzählt. Quellenkritischer Umgang und - in diesem Fall - grundsätzliches Wissen über den Krieg erspart einem sehr viel. Damit meine ich noch nicht einmal Unfug an sich, sondern ein gewisses "Herumstochern im Nebel" eben weil es keine gesicherten Informationen gibt. Und bevor jemand auf die Idee kommt: Das hat wenig mit einer Manipulationsabsicht "der Medien" zu tun, als mit einem allgemeinen Informationesbedürfnis (das auch nicht zu verachten ist). Der Ukrainekrieg steht nun einmal im Mittelpunkt des Interesses, meiner Ansicht nach auch zu Recht. Doch wenn dann z.B. die Tagesschau nur 4 Minuten lang darüber berichtet mit der Begründung, dass es mehr wirklich neue Entwicklungen nicht gibt, wird das von den Zusehern sicherlich NICHT honoriert, sondern eher als Marginalisierung des Konflikts empfunden. Was ich sagen will: Zuweilen ist eine persönliche Beschränkung beim Nachrichtenkomsum noch nicht einmal mit einer entstehenden Informationslücke verbunden. Dabei sind grundsätzliche Informationen zu einem Themenbereich immer hilfreich, wenn es darum geht, dass was man hört, sieht und liest einzuordnen."

03.04.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Nichts über Krieg! von  Graeculus: "Caesar war eine der bestimmenden Gestalten im römischen Machtspiel seiner Zeit. Ein guter Witz mit einem Schuss... äh... einem Schwerthieb Sarkamus war bestimmt seine Sache. Eine Motto der Friedensbewegung bietet sich zur Bearbeitung an: "Spezialoperation der Spezialoperation." Oder die Umbenennung einer ehrwürdigen Institution mit Hauptsitz London: "The Imperial Special Operation Museum""

03.04.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Hier irrte Allah von  Graeculus: "Auf jeden Fall war "der heilige Geist" dabei. Und es ist somit auch klar, dass das ein Euphemismus war, der die Getränkewahl beschrieb."

26.03.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Propaganda reloaded von  loslosch: "Pro Pa Ganda... hört sich für mich nach Bonanza an..."

25.03.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Orwells 1984 leider zeitlos gültig von  EkkehartMittelberg: "Nun ja, im Bezug auf den russischen Überfall auf die Ukraine war von Anbeginn an damit zu rechnen, dass wir über den Verlauf der Kämpfe - sowohl im Bezug auf das wie als auch auf die Heftigkeit (Opfer) - direkt nichts konkretes erfahren. Das liegt einfach im Wesen des Krieges. Und dabei geht es noch nicht einmal nur um Propaganda, sondern es macht auch keinen Sinn, auszuposaunen was man macht, weil der Gegner daraus ja seine Rückschlüsse ziehen kann. Darum ist es sogar wichtig, NICHT alles zu erzählen. Darum kann ich dir nur empfehlen, von vielen Artikeln nur die Überschrift zu lesen. Denn oft enthält die bereits die ganze gesicherte Information."

23.03.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Weißer Fleck von  GastIltis: "Wenn man sein Tun und Lassen nach der Wirkung beurteilt, muss man nur auf einen größeren Maßstab zoomen. Denn ob ich jemanden tot schlage oder nicht, die Statistik über Totschlag wird das nicht groß verändern. So ist alles erlaubt. Und man wird zur Arschgeige. Wenn man das Tun und Lassen der anderen nach der Wirkung auf einen selbst beurteilt beurteilt, wird der Maßstab ganz schnell das eigene Fressen. Und man wird zur Arschgeige. Kann man beides machen. Man muss halt nur damit rechnen, dass die am anderen Ende ebenso handeln. Und man wird ganz schnell ein Opfer der Arschgeigen. P.S.: Richtige Misanthropen sind immer gefallene Philanthropen."

12.03.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vollbeschäftigung von  TassoTuwas: "Kann man denn nicht auf "Arschpflege" umschulen?"

06.03.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Früher war das anders von  loslosch: ""Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, der Kaiser hat in Sack gehauen!" ...oder... hab ich den Kaiser in nen Sack gehauen? 🤔"

03.03.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Sie denkt das wäre jetzt Irtysch von  GastIltis: "Ich bin zu faul nachzusehen, darum muss ich mich bei den Zahlen auf mein Gedächtnis verlassen. Pferde in Dienste der Wehrmachtteile, die im Sommer 1941 die Sowjetunion überfallen haben: 650.000. Davon Ende 1941 noch am Leben: 6.000."

28.02.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Meldung vom System von  TassoTuwas: ""Es anders!" :D"

02.02.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #3 von  Graeculus: "Also "Americans are great in supporting our troops. They are not as great in being our troops." stammt von mir. Weol der US-amerikanische Nationalismus da doch sehr krude wird. Jeder singt ein Lobeslied auf die Soldaten, doch keiner will Soldat sein. Natürlich wird Zensur in jedem Krieg betrieben. Es geht mir auch keineswegs in erster Linie um Zensur. Diese ist in jedem Krieg in Teilen sinnvoll allein, damit der Gegner nicht zu viel über die eigenen Absichten, Strukturen, Probleme etc. erfährt. Aber beim "Embedded Journalism" geht es ja nicht darum, bestimmte Informationen zurückzuhalten, sondern ein bestimmtes Bild abzuliefern, d.h. um Propaganda im eigentlichen Sinne. Mittel- und langfristig kann Propaganda jedoch ganz schnell zum Boomrang werden. Denn sie weckt Erwartungen die dann nicht erfüllt werden können. Wissenschaftlich erforscht ist das für die deutschen "Wunderwaffen" im Zweiten Weltkrieg. Mit viel Getöse angekündigt waren sie eine große Enttäuschung für die deutsche Bevölkerung und haben letztlich die Entfremdung zwischen Partei und Volk - die NSdAP selbst war ja sowieso niemals besonders beliebt - beigetragen. Und das galt eben nicht nur für das Volk. Gerade unter den Männern der Wehrmacht bereitete sich 1944 eine tiefe Enttäuschung aus. Dies galt bis in die Generalität hinauf. So forderte z.B. Rommel im Sommer 1944 den Einsatz der V1 gegen den Landungsraum der Alliierten in der Normandie. Nur um erfahren zu müssen, dass man die Dinger so genau nicht zielen konnte. Das Gleiche gilt auch für Russland in der augenblicklichen Situation. Sollte es zu einem Krieg gegen die Ukraine kommen - in den nächsten Monaten scheint mir das sehr unwahrscheinlich, weil die Tauperiode des Frühlings bevorsteht - wird das kein "Blitzkrieg". Und es mag sich in der heutigen Zeit nach bombastisch vielen Truppen anhören, wenn Russland 100.000 Mann zu Manövern versammelt. In Wahrheit sind das jedoch lächerliche Truppenzahlen für einen konventionellen Krieg. Ganz davon abgesehen, dass Russland gar nicht über die wirtschaftlichen Stärke verfügt, einen langen Krieg durchzuhalten. Das zeigte in den letzten Jahren ja bereits das T-14 Desaster. Nein, ein moderner Krieg ist immer ein Massenkrieg. Um ihn zu führen, brauch man auch die Massen hinter sich. Sobald der Krieg länger als einige Wochen dauert, kann Propaganda militärische Erfolge nicht ersetzen. Wenn die militärischen Erfolge jedoch fehlen, welche die Propaganda versprochen hat, wird die Regierung stürzen. In einem demokratischen Land kommt eine neue Regierung an die Macht, die die Suppe dann auslöffeln muss. In einem autokratischen Staat stürzt der gesamte Staat in einen Krise, die zur Revolution, aber auch zur Restauration führen kann. Will man eine Bevölkerung langfristig hinter sich bringen, muss diese zumindest im groben die Ziele und Absichten im Krieg kennen. Dazu gehört dann auch immer eine Strategie, bzw. eine Linie, die, wenn sie erreicht wird, das Ende des Krieges bedeutet. So geschah es 1991 im Zeiten Golfkrieg (auch "Erster Irakkrieg" genannt) und 1990 im Kosovokrieg. Denn ganz gleich, was man von den Begründungen für diese Interventionen hält, es waren klar begrenzte militärische Operationen unter dem Primat der Politik."

01.02.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #3 von  Graeculus: "Das mit der kontrollierten Berichterstattung sieht das US Militär bestimmt auch als Erfolg an. Zu diesen Meinung ist jedoch sehr unkontextualisiert. Zunächst kann man den Vietnamkrieg nicht mit dem Zweiten Irakkrieg vergleichen. Wenn man das will, muss man die Besatzungszeit im Iran dazurechnen und da reicht es anzumerken, dass die US Army in dieser Zeit Probleme hatte Personal zu rekrutiere. Frei nach dem Motto: "Americans are great in supporting our troops. They are not as great in being our troops." Das führte dazu, dass Natinalgardisten in den Irak und nach Afghanistan geschickt wurden - was niemals beabsichtigt war. Außerdem wurden die Eintrittskriterien aufgeweicht. Nun war es kein Ausschlißkriterium mehr, vorbestraft zu sein. In einem langen Krieg ist es eine ausgesprochen schlechte Idee, Informationen zu sehr zu filtern. Beispielhaft zeigt sich das am Deutschen Reich 1914-1918. Denn entgegen einer weitverbreiteten Meinung, war der Krieg spätestens 1916 für die deutsche Bevölkerung nicht mehr interessant. Die Unzufriedenheit wuchs. Die Revolution von 1918/1919 kam in Wahrheit nicht überraschend. Sie hatte sich bereits in den Jahren zuvor angekündigt, u.a. durch Streiks. Natürlich hatte die OHL ein Problem: Wenn sie offen über den Krieg geredet hätte, wären die Menschen nicht begeistert gewesen, weil Deutschland einen Krieg des Krieges wegens führte. Das Problem war also nicht eine mehr oder minder offene Berichterstattung, sondern eine von der Bevölkerung losgelöste politische Führung, die sich noch in den Kabinettskriegen des 18. Jhd. wähnte."

30.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #3 von  Graeculus: "Ich denke, der Zweite Irakkrieg war einfach zu sehr ein US-amerikanischer Krieg, d.h. begründet in einem US-amerikanischen gesellschaftlich-Kulturellen Narrativ, dass man verkürzt mit "Someone has to pay" beschreiben kann. (Das US-amerikanische Justizsystem ist auch davon geleitet.) Und das ist den Deutschen in ihrer Mehrheit dann doch fremd(?). Der Kosovo-Krieg von 1999 war auch unbeliebt, wurde aber dennoch durchgezogen und das mit dem ungeschriebenen Leitspruch der Bundesrepublik begründet: "Nie wieder!" Zumal die Serben in Srebrenica gezeigt hatten, wie sie ihre Kriege nach 1989 zu führen gedachten. Und der Bodenkrieg war tatsächlich näher, als den meisten bis heute bewusst ist."

19.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #1 von  Graeculus: "Nur eine kurze Episode um dein Interesse zu wecken. Im Mai 1940 besetzten die Briten Island um es vor einem möglichen deutschen Zugriff zu sichern. Im Juni 1941 zogen die britischen Truppen ab - sie wurden an anderer Stelle dringend benötigt - und statt ihrer kamen US-Truppen auf die Insel. Diese Truppen waren US-Marineinfanteristen und damit ausschließlich Berufssoldaten, damit die Roosevelt Administration sich nicht dem Vorwurf aussetzte, sie würde "our boys" einer potentiellen Gefahr in den Krieg verwickelt zu werden aussetzen."

18.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #1 von  Graeculus: "Sorry, aber du weißt über den Weg der USA in den Zweiten Weltkrieg scheinbar sehr wenig. Wenn dem nicht so wäre wüsstest du, dass dieser gerade beispielhaft für dein Thema ist. Um es kurz zu machen: Die USA wurden durch Pearl Habor im Dezember 1941 NICHT vom Isolationismus - den es so auch niemals gab - nicht in den Krieg gebombt. Die US Regierung stand vom 1. September 1939 an auf der Seite der Gegner Deutschlands. Dies verstärkte sich noch nach der Niederlage Frankreichs im Sommer 1940. Das Standhalten der Briten in diesem Jahr und ein Jahr später das der Sowjetunion wäre ohne US-amerikanische Hilfe nicht möglich gewesen. Und de facto führten die USA seit dem Sommer 1941 bereits aktiv Krieg gegen das Deutsche Reich. Das US-amerikanische Engagement verstärkte sich stufenweise, was (auch) sehr stark mit der Demokratie in den USA zu tun hat."

18.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #1 von  Graeculus: "Dann empfehle ich die das Buch "Wendepunkte" von Ian Kersahw. Dort kannst du den Weg der USA 1940/1941 in den Krieg nachlesen. Spoiler: Quoths Kommentar ist derart reduziert, dass er in seiner vereinfachenden Aussage - die in so einem Forum ja nun einmal nötig ist - so tatsächlich falsch ist. Überhaupt ist es ein Buch über die Zeit - nach Ende des Westfeldzuges 1090 bis zur deutschen Kriegserklärung an die USA Ende 1941 - in der der Zweite Weltkrieg sein Gepräge erhält und die zu oft als entscheidend übersehen wird. Eine wirklich empfehlenswertes Werk."

18.01.22 - Diskussionsbeitrag zum Text  Lernen aus der Antike #1 von  Graeculus: "Die Frage ist, ob Demokratie überhaupt etwas mit Krieg zu tun hat? Besonders knifflig wird es, wenn man den Spieß mal umdreht und sich nicht auf den Verursacher konzentriert. Im Sommer 1980 überfiel der Irak den Iran. (Wer hier wen angriff ist unbestritten.) Nun handelte es sich beim Iran damals bereits um die islamische Republik Iran. Durfte sich der Iran, weil er keine Demokratie ist überhaupt zur Wehr setzen? Oder durfte er es, weil der Angreifer der Irak war, einen Diktatur unter Saddam Hussein? Oder nehmen wir den September 1939. das von Deutschland überfallene Polen war keine Demokratie. Unter Pilsudski hatte es sich zu einem autokratischen Staat entwickelt, in dem es sogar antisemitische Gesetze gab. (Daran hatte sich bis 1939 nichts geändert, auch wenn Pilsudski 1936 bereits gestorben war.)Kein Recht zum Widerstand, weil keine Demokratie? Oder hatten Polen im September 1939 kein Recht auf Widerstand, erwarb sich den jedoch "im Nachhinein", weil es die deutsche Schreckensherrschaft während des Krieges ertragen musste? Ich fürchte, die Diskussion "Krieg <-> Demokratie" - so verlockend sie auch sein mag, endet recht schnell in einer Sackgasse."

22.11.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  ... und Vorurteil? von  Graeculus: ""Der/die Fremde" ist natürlich ein gutes Beispiel. Allerdings ist für mich die negative Auffassung von dem Fremden ein Vorurteil, weil sie a) ja schon vor dem Auftreten des Einzelnen vorhanden war. Fremd=schlecht. Es ist eine Kategorie, in die Menschen jedes unbekanntes Individuum "parken". Der Grund dafür sind unseren irrationalen Ängste. Der neu eingezogene Nachbar wird NICHT unser Haus übernehmen und unsere Wohnung entern. Das sagen uns auch unser Wissen und unsere Erfahrung. Dennoch sind wir skeptisch, weil unsere Ängste das Kommando übernommen haben. b) Und damit ist dieses Verhalten für mich alles andere als intuitiv. Für mich erfolgt eine intuitive Beurteilung ergebnisoffen. Wir verwenden Wissen und Erfahrungen, die auf das Neue zu passen scheinen. Wenn wir das Neue dann kennenlernen, wird die intuitive Beurteilung durch eine mehr Fundierte ersetzt, sofern dies möglich bzw. nötig ist. Natürlich kann die intuitive Beurteilung auch negativ ausfallen. Dafür müssen jedoch klar negative Beobachtungen im Augenblick vorliegen, z.B. der neue Nachbar richtet eine Waffe auf mich. Ein weiteres grundsätzliches Problem ist, dass wir oft nur die Dinge wahrnehmen bzw. wahrnehmen wollen, die unsere Vorurteile bestätigen. Extremistische Politik benutzt dieses Phänomen. Hier ein Beispiel: Adolf Hitler hat in "Mein Kampf" geschrieben, dass in Wien ein Großteil der Menschenhändler/Zuhälter Juden waren. Und nun kommt das überraschende. damit hatte Hitler sogar recht! Dies ist eine korrekte Beurteilung für das Wien seiner Zeit. Allerdings verschweigt er etwas: Die Frauen und Mädchen, an denen jene jüdischen Zuhälter ihre Straftaten begangen, waren ausschließlich Jüdinnen! Natürlich erwähnt Hitler das nicht, denn er will ja a) jüdische Frauen nicht als Opfer darstellen und b) die Angst seiner deutschen Leserschaft vor jüdischen Menschenhändler schüren. (Ich bin jetzt so weit ins Einzelne gehende kein Hitler-Fachmann, würde es allerdings auch nicht für ausgeschlossen halten, dass Hitler selbst dies gar nicht bemerkte und diesen Unfug selbst glaubte.) To cut a long stoty short: Unsere Wahrnehmung ist nicht so idealtypisch, wie ich sie beschreibe. Das ist klar. Aber das macht meiner Ansicht nach eben einen reflektierten Menschen aus. Dass er auch seine Intuition immer wieder auf Vorurteile überprüft, auch und gerade in der entsprechenden Situation."

06.11.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Gottes Markenzeichen von  loslosch: ""An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind." Neudeutsch nennen sich solche Leute "Herrenmenschen"."

17.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vorwärts, wir müssen zurück! von  Graeculus: "Ich sag mal so: für jeden Schreibenden ist der ÖPNV ein wahres Füllhorn. Er bietet alle Charaktere , nach denen man sucht - und noch mehr, nach den man nicht gesucht hat. Und natürlich findet man dort auch jede Menge an Konflikten. Viele Menschen auf engstem Raum = Konflikte. Das gilt ja schon bei Gleichgesinnten. Und bei einer zufällig zusammengewürfelten Gruppe erst recht. Kinder sind keine fertigen Menschen. Für viele Auseinandersetzungen fehlt ihnen das Rüstzeug. Darum werden sie nichtselten mit brachialen mitteln ausgefochten. Denn diese Mittel kennen sie, zumal bei Kindern die unterschiedlich entwickelte Körperlichkeit größere Unterschiede schafft, als bei ausgewachsenen Menschen."

16.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vorwärts, wir müssen zurück! von  Graeculus: "Schon. Allerdings denke ich, dass Menschen, wenn sie mit dem Leid anderer Menschen konfrontiert werden UND bereit sind, diese als Menschen wahrzunehmen in der Regel zu Hilfe bereit sind. Das meiste Böse geschieht ja, wenn Menschen ihr Gegenüber NICHT als Menschen wahrnehmen, entweder durch Entfernung oder Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung. In deiner Anekdote beschreibst du, wie der Busfahrer ganz direkt und plötzlich mit dem Leid des Mädchens konfrontiert wird. Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung ist schwer möglich. Also reagiert er empathisch. Natürlich könnte man argumentieren, dass in diesem Fall Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung mehr Aufwand bedeuten würde, als das Zeigen von Empathie. Handelt der Busfahrer also einfach aus "Bequemlichkeit"? Nein. Denn das Entfernung, Entmenschlichung oder Abschieben der Verantwortung mehr Aufwand bedeuten, zeigt ihre Einordnung in die Reihe der menschlichen Verhaltensweisen: ganz weit unten. Der österreichische forensische Psychologe Thomas Müller sagte einmal (sinngemäß): "Man wacht nicht eines Morgens auf und denkt sich: Heute bringe ich jemanden um." Das zeigt, das antisoziales Verhalten ganz offensichtlich einen Vorlauf braucht. Das viele Menschen diesen Vorlauf ohne inneren Widerstand akzeptieren, ist der Beginn ihrer Verantwortung für ihre niederträchtigen Taten."

14.10.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Gegen Katzenaufwertung von  keinB: "Dieter Dosenmund. Dieter Falschverbund. Dieter Roterschund. Dieter Hülsenwund."

21.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eponomasien aus der Antike #2 von  Graeculus: "Ich denke, das 20. Jhd. ist uns noch zu nah und damit zu politisch aufgeladen. Aber ich könnte mir Verschiedenes vorstellen: -) Stalin, jemanden mit Gewalt auf seine Linie bringen. -) Oppenheimer, von seiner eigenen Idee überwältigt werden (ein Frankenstein des 20. Jhd.) -) Merkel, taktisches Verhalten -) Thatcher, starrköpfig rückwärtsgewandt -) Baker (Josephine), freizügige Kunst -) Rumsfeld, Aktionen durchführen ohne Plan -) Carell, Ideen so klauen, das keiner was merkt Oh! Und jetzt fällt mir doch noch ein wirklicher ein: -) Stresemannn, Anzug Und aus dem 19 Jhd.: -) Unionsgeneral Burnside, Namesgeber für "Sideburns" (Backenbart)"

20.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Eponomasien aus der Antike #2 von  Graeculus: "Im englischsprachingen gibt es "Drinking the Kool-Aud", als Metapher für blinde Gefolgschaft. Als Basis dient das Jonetown-Massaker mit dem Initiator Jim Jones. ...ok, ist kein Eigenname einer Person... ich überleg weiter..."

12.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "Man darf halt nur nicht in den intellektuellen Abgrund fallen, der sich zwischen Erklärbarkeit und Endschuldbarkeit auftut."

11.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "Der österreichische forensische Psychologe Thomas Müller meinet einmal (sinngemäß): "Niemand wacht morgens auf und denkt: "Heute bring ich jemanden um":" Demnach haben wir es auf jeden Fall mit einem Prozess zu tun. Und solche Prozesse laufen in der Regel über Jahre. Also fließen sehr viele Punkte mit ein. Allerdings kann man einige Punkte, die alle Verbrecher - mehr oder weniger - aufweisen, annehmen. -) geringe Frustrationsgrenze und damit im Zusammenspiel: -) mangelnde Fähigkeiten mit Frustrationen umzugehen (gemeint sind hier Fähigkeiten und Taktiken; die die Frustrationen auflösen und die mit ihnen verbundene Problematik nur in eine andere transformieren. So ist z.B. Sucht eine Frustrationsbewältigungtaktik, die auf Dauer nicht funktioniert. -) übertriebene Erwartungshaltungen; gegenüber anderen Menschen, Dingen oder Organisationen = Frustrationen -) geringes Selbstbewusstsein; gerade das spielt ja z.B. bei Hochstaplern eine große Rolle, denen es meistens nicht allein um den materiellen Wert geht sondern in der Regel auch um die Anerkennung des sozialen Umfelds. -) die Häufigkeit von Konflikten an sich; viele Menschen auf begrenztem Ort = viele Konflikte = viele Verbrechen und - GANZ WICHTIG: -) die Gelegenheit; den meisten Menschen ist ihr sozial abweichendes Verhalten, wenn sie ein Verbrechen begehen durchaus bewusst. Darum werden Verbrechen in Situationen begangen, in denen der/die Täter*in die Möglichkeit sieht, nicht erwischt zu werden. Dabei geht es nicht nur um die Gefahr durch "klassische" Bestrafung (Freiheitsentzug), sondern vor allem auch soziale Ächtung. Darin begründet liegt z.B. der Versuch vieler Straftäter, in Gerichtsverfahren ihren Opfern eine Art Mitschuld zu geben."

11.09.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Johnny Cash von  Graeculus: "So mancher prügelnder Klempner hoffte vergebens auf auf so eine vergebende Umwelt."

22.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Doch wie es drinnen ausschaut von  TassoTuwas: "Und auch das war ein Kommentar gegen das blödsinnige Fröhlichsein - obwohl Laschet da noch gar nicht gelacht hatte. :D"

21.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Themafixierung von  EkkehartMittelberg: "Eigentlich ist es ganz einfach. Wer nicht sagen kann "Ich weiß es nicht", hat es verdient, dass man seine Dummheit an den Pranger stellt."

20.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Aber, hm, sie waren keine Sexualrevolutionäre. Womöglich ist es einfach eine Machtfrage. Mit nichts kann man direkter in das Leben von Menschen eingreifen als mit Sexualmoral. Und sie so, im persönlichsten Bereich überhaupt, auf sich einschwören. Das ist gerade bei Extremisten - religiösen UND weltlichen -zu beobachten. Ironischerweise zeigt es auch, wie sehr diese Extremisten vom Thema "Sex" besessen sind. Die Islamistischen Taliban sind ein Beispiel dafür. Die Frage ist also, woher die Juristen - jenseits bildungsbürgerlicher Kenntnisse - ihre Werte bezogen haben. Die älteste christliche Sammlung von Gesetzestexten liefert da eine Erklärung: die 10 Gebote. Wie alle Gesetze sind diese nämlich reaktiv, d.h. es sind Reaktionen auf Missstände.Offtopic: Interessanterweise ist das, was Menschen als Missstände ansehen, im Kern gleich, unabhängig von Religion, Ideologie etc. So kenne ich z.B. keine Gesellschaft in Vergangenheit und Zukunft, die das Töten eines Gesellschaftsmitglied NICHT ahndete. Die Frage war immer, wer als Teil der Gesellschaft definiert wurde, und wer nicht. Wobei selbst für das Töten von Menschen außerhalb der Gesellschaft Gründe fabriziert wurden. Auch wenn diese im Kern zumeist gleich waren: Sie bedrohen die Existenz der Gesellschaft und das zumeist aktiv. Dafür wäre der Antisemitismus ein Beispiel.Dieser reaktive Charakter macht die Juristerei systematisch konservativ, weil zum Vergleich älteres juristisches Verhalten herangezogen wird. Was - in meinen Augen - ganz klar eine Argument für ein kodifiziertes Recht ist. Die Politik kann gesellschaftliche Strömungen aufgreifen und in Gesetzesform gießen. Ihr Bild von Gesellschaft entsteht, im Gegensatz zur Juristerei, nicht allein anhand der Verstöße der Gesellschaftsmitglieder."

19.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Ich würde Jura schon als christlich geprägt betrachten. So entstand die erste "Strafprozessordnung" durch die Inquisition. Auf diese geht z.B. das Recht des Angeklagten auf einen rechtlichen Beistand zurück. Überhaupt prägte das Inqusitionsverfahren den bis heute gültigen Ablauf von Prozessen. Auch die Revision bzw. die höhere Instanz wurde in der Inquisition geschaffen. Das dieses theoretische Gebilde in vielen Fällen nicht eingehalten wurde, steht auf einem anderen Blatt. Und als diese Systematik sich dann auch an weltlichen Gerichten durchzusetzen begann, fand man unter dem dort tätigen Personal selbstverständlich viele Kleriker, weil diese das nötige Wissen und die Lese-und Schreibefähigkeit besaßen. Des weiteren hat Rechtsprechung ja etwas mir Ethik zu tun. Und die ist in Europa seit ca. 1.200 Jahren christlich geprägt. Der Zusammenhang wird auch deutlich, wenn man christliche Denker wie Thomas von Aquin oder ca. 500 Jahre später Thomas Morus heranzieht. Ihr Denken war immer wieder juristisch geprägt, bzw. haben sie versucht, christliche Ethik in juristische Formen zu gießen. (Wenn ich mich recht erinnere, so forderte Thomas von Aquin z.B. ein Händelverbot für Sonntage.) In so einer geistigen Umgebung dürften Geschichten und Legenden aus der "heidnischen" Antike eher anekdotenhaften Charakter haben, bzw. nur dann herangezogen worden sein, wenn sie die christliche Deutung unterstützen. Von sich aus sinnstiftend wurde die Antike an sich nicht rezipiert. Und die Verehrung, die Aristoteles im MA bei vielen Denker widerfuhr, darf man sicher nicht mit einer Wertschätzung für die gesamte Antike verwechseln. (Das ist meine Einschätzung.)"

19.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Afghanistan wird Deutschlands Vietnam von  EkkehartMittelberg: "Politik ist die Kunst, pausenlos Entscheidungen zu treffen und für keine geradezustehenDas mag so scheinen. Zuweilen mag es sogar so sein. Doch letztlich für diese Einstellung (fast) zwangsläifig in den eigenen Untergang. Vor der deutschen Sommeroffensive an der Ostfront im Sommer 1942 sagte Hitler (sinngemäß): "Wenn ich das Öl nicht bekomme, muss ich den Krieg liquidieren." Er bekam das Öl - gemeint war das von den Ölfeldern im Kaukasus - nicht. Den Krieg hat er allerdings nicht "liquidiert". Letztlich war es sein Untergang. Das er noch Millionen andere mit in den Untergang zog, ist eine andere Geschichte..."

19.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Nun, dass Männer, die das Geschäft der Juristerei betreiben, eines, das vorgeblich Jahrtausende alt ist, und sich dennoch als gut christlich versteht, weil es zum Kanon der klassischen Bildung gehörte und lange in Klöstern gelehrt wurde - wenn also solche Männer, die sich (auch) als gute Christenmenschen defininieren, "heidnische" Geschichten und Legenden nicht kennen bzw. wenn sie diese kennen, sie nicht ernst nehmen, überrascht mich nicht. Vorchristlichen Geschichten können nicht wahr sein, weil sie ja nicht in der Bibel stehen. Denn was in der Bibel steht, ist wahr - und was heute nicht mehr für alle Christen gilt, galt bis vor gar nicht so langer Zeit noch für alle: Es ist buchstäblich wahr. Was wiederum bedeutet, das antike vorchristlich bzw. heidnische Geschichten nicht wahr sind."

18.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Geschlechtsdiskriminierende Paragraphen im Strafgesetzbuch? von  Graeculus: "Wie Terminator schon schrieb, werden Gesetze traditionell von Männern gemacht. Erklärt das den Umstand, daß Homosexualität nur unter Männern verboten war?[7quote]Der Staatsanwalt, der Bill Clinton wegen seiner Affäre mit Monica Lewinski anklagte, musste sich zuerst schlau machen, was Oralverkehr war. Er, konservativ und streng religiös, wusste es nicht. Darum: Nein, ich denke es nicht bzw. ja, aber aus einem Grund, der die Dummheit der Paragraphenmacher widerspiegelt: Sie konnten sich Homosexualität zwischen Frauen nicht vorstellen."

05.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "Ich kenne das nicht. Aber ich habe es gleich auf meine "Bezahlliste" gesetzt (ich male Figuren und Fahrzeuge für meinen Freund an - Hobby - und er "bezahlt" mich mit Büchern, CDs, DvDs, die ichmir wünsche und ihm zur Auswahl gebe. in der es mehr Bedürfnisse als Mittel zu ihrer Befriedigung gibtDabei ist das natürlich noch sehr aus seiner Zeit, als tatsächlich nicht die Bedürfnisse aller befriedigt wurden. Aber die sogenannte "Flüchtlingskrise" hat uns ja gezeigt, dass Bedürfnisse eher was mit der eigenen Vorstellungskraft und vor allem der Angst, zu kurz zu kommen, auch wenn man alles hat und sich für einen nichts ändert. Von wegen "Flüchtlingskrise" und Wirklichkeit und Psychologie. Ich habe kürzlich in einem Buch über die Luftschlacht um England gelesen, dass im Spätsommer/Herbst 1940 es im UK eine große Angst vor der deutschen 5. Kolonne gab. Interessanterweise war diese Furcht am stärksten ausgeprägt in jenen Teilen des UK, die nicht von deutschen Bombern angegriffen wurden und allgemein im Süden Englands, wo eine mögliche Invasion ja stattgefunden hätte, war sie nicht sehr verbreitet"

04.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "Wie ich sagte: Ich denke, dass der Krieg für menschliches Verhalten "lediglich" wie ein Katalysator wirkt. Er erfindet nichts. Die Dinge werden nur sichtbarer. Daher kommt dann (unter anderem) auch meine misanthropische Grundeinstellung. Wenn der Mensch die freie Möglichkeit hat, sich zu entscheiden, entscheidet er sich für das Böse. Das mag nicht auf alle Menschen und in vielen Situationen noch nicht einmal auf den größeren Teil zutreffen. Aber es trifft auf einen Teil zu, der zahlenmäßig groß genug ist, das Miteinander in Richtung Brutalität und Gewalt zu verändern. Wenn man dagegen etwas unternehmen möchte, passiert es schnell, dass man mit dem "Gewaltparadoxon" (analog zum "Toleranzparadoxon") konfrontiert wird - gezwungenermaßen. Und damit unterliegt man natürlich auch wieder den gleichen Systematiken. Darum ist der Einsatz gegen Gewalt und Brutalität auch nicht in dem Sinne zu gewinnen, dass sie irgendwann verschwinden. Es ist ein ewiger/epischer Kampf, mit allen Hoch und Tiefs und Ermüdungserscheinungen, die man sich nur vorstellen kann. Die rationale Betrachtung der Geschehnisse hilft jedoch dem Verständnis und lindert den emotionalen Druck. Sie wird ihn jedoch nie aufzulösen vermögen. Massakrierende Soldaten, massenmordende Drogenbanden etc. werden uns immer auch in Fassungslosigkeit zurücklassen. Das müssen wir begreifen, um damit überhaupt umgehen zu können."

04.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "ad 2.: Mein Gott! Du sagst damit beinahe, daß im Krieg jeder gegen jeden kämpft, also auch eine Einheit gegen die andere. Das ist natürlich eine interessante Frage. Und aus der Geschichte gibt es da erstaunliche Beispiele. Denke nur an die diversen römischen Bürgerkriege. Wenn ein Feldherr die Seite wechselte, taten dass seine Soldaten ihm zumeist gleich. Dabei war das tatsächliche Überleben (Versorgung mit Lebensmitteln etc.) dieser Männer sicherlich sehr viel mehr von dem Feldherren abhängig, als es in modernen Zeiten der Fall ist. Dennoch kämpften sie dann in Schlachten gegen andere Römer und sicherlich auch gegen Truppenteile, mit denen sie auf anderen Feldzügen zusammen im Einsatz waren. Im Dreißigjährigen Krieg haben wir in Deutschland immer noch das Condottieri-System d.h. das System der Kriegsunternehmer, die sich für Geld und Titel in den Dienst der einen oder anderen Seite stellten. Die Soldaten - wir nennen sie heute Söldner - hielten zumeist dem die Treue, der am meisten oder auch nur regelmäßig zahlte. Dabei war das für sie durchaus auch eine Frage des Überlebens. Anderseits setzte dieses System den Kriegsunternehmer auch unter Druck. So wird in der Forschung heute davon ausgegangen, dass Tilly die Plünderung Magdeburgs eher zuließ als befahl. Das Versprechen bzw. die Erwartung seiner Soldaten und die lange verlustreiche Belagerung ließen ihm insofern keine Wahl, als dass es ihm wohl kaum möglich gewesen wäre, eine Plünderung zu verhindern. Die Frage, die hinter allem steht, ist die wofür Soldaten kämpfen. In der Neuzeit ist die Nation dazugekommen. Dieser Aspekt ist sehr stark, sogar da, wo man es nicht erwartet. Ich weiß nicht, ob du schon einmal etwas von der "Bashi"-Bewegung gehört hast. In ihr wurden viele iranische Kriegsfreiwillige im Iran-Irak-Krieg gesammelt. Sie unterstand und war Teil der Revolutionsgarden (die während des Krieges und bis heute im Iran in scharfer Konkurrenz zur iranischen Armee stehen). Die iranischen Kindersoldaten kämpften in "Bashi"-Einheiten. Die Revolutionsgarden schafften es im Krieg gegen den Irak die Armee zu überstimmen und so setzte der Iran nicht auf den mobilen Kampf der verbundenen Kräfte (Panzer, Infanterie, Artillerie etc. kämpfen eng miteinander abgestimmt), sondern mit der sogenannten "Human Wave"-Taktik. Darunter muss man sich vorstellen, was das Wort aussagt. Im Westen ging und gehen bis heute davon aus, das der größte Teil der Jungen - tatsächlich bildeten diese eine Minderheit auch bei den Bashi - aus religiösem Fanatismus sich diesen Einheiten anschlossen. Dieses Bild wollte der Iran auch propagieren und tut es bis heute. Bei der Befragung von gefangenen Bashi-Soldaten kam jedoch heraus, dass dies nur auf eine kleine Gruppe der Freiwilligen zutraf. Zu regelrechten Himmelfahrtskommandos, wurden dann auch eher diese Soldaten eingesetzt. Neben vielen anderen Gründen (auch sozialer Druck) war jedoch der größte Einzelfaktor für die Iraner sich freiwillig zu melden Patriotismus, unabhängig davon, wie sie zu dem neuen Regime standen. Immerhin hatte der Irak ihre Heimat überfallen und diese wollten sie nun schützen. Patriotismus, Nationalismus, Ideologie und Religion sind "große Gründe", warum Soldaten kämpfen. Doch - um auf die Frage, warum solche Massaker passieren zurückzukommen - wenn ein Soldat erst einmal Teil einer Einheit ist, ändert sich das (was in der Regel bedeutet, dass er diese "großen Gründe" gar nicht mehr in Frage stellt). Die "Heimat des Soldaten" ist der Zug und auch noch die Kompanie, wobei bei letzterer schon Abstriche zu machen sind. Im Zug ist der Soldat sozial verankert. Dort hat er in der Regel seine engen Freunde. Das sind auch die Männer (und heute: auch Frauen) mit denen er/sie alles gemeinsam durchsteht: Strapazen, Hunger, Kampf, Tod, Verwundung, Hitze, Kälte etc.. Zwischen den unterschiedlichen Zügen einer Kompanie entwickelt sich in der regel eine gewisse Rivalität. Jedoch ist man sich noch freundschaftlich verbunden. Andere Kompanien sind schon sehr weit weg. Und andere Waffengattungen werden bereits misstrauisch beäugt. Das weiß ich nicht nur aus Lektüre, sondern auch aus eigener Erfahrung. Als Panzergrenadiere hatten wir Fußlatscher, jederzeit Wind und Wetter ausgesetzt, nicht sehr viel für die "Panzerplatten" (Panzertruppe) übrig, auch weil die den ganzen Tag ihren Arsch motorisiert durch die Gegend kajolen. Dies kann sich ändern, wenn man im Einsatz immer wieder mit der gleichen Einheit einer anderen Waffengattung zusammenkämpft. Hier ist dann das gemeinsame Kampferlebnis das verbindende. Dies alles führt dazu, das man das Verhalten der anderen in seiner engsten Bezugsgruppe kritikloser betrachtet. Das kennt man im Zivilen ja auch aus der Familie. Über den Nazi auf der Straße mag man sich aufregen, aber wenn Onkel Herrmann bei der großen Geburtstagsfeier mal wieder rassistische Sprüche abläßt... naja, so ist er halt, der Onkel Hermann, nicht? Die Soldaten verbinden also "Größere Gründe", der Zusammenhalt der "Wir"-Gruppe durch gemeinsam durchlebte Erfahrungen und die damit zusammenhängende Wahrnehmung der anderen als "Nicht-Wir-Gruppe". Dies bringt eine starken Zusammenhalt. Starker Zusammenhalt bedeutet aber auch immer, dass man die "Wir-Gruppe" gegen Feinde bis aufs äußerste verteidigt. Diese Feinde können sogar eingebildet sein. Das bedeutet, dass ein grundsätzliches Misstrauen der Außenwelt gegenüber verbunden mit einem immensem Gewaltpotential bei einer Gruppe Soldaten vorherrscht. All das in Schach zu halten, ist auch die Aufgabe der Führer und Unterführer (gegen die sich all das ja auch richten kann). Unter diesen Umständen sind Tragödien eigentlich vorprogrammiert. Es sind von Anfang an so viele Grundbedingungen für gewaltsame Exzesse vorhanden, dass nur noch wenige Elemente (wie z.B.Stress) hinzukommen müssen. Und Stress ist der Soldat ständig ausgesetzt. Dabei gibt es im Krieg meistens kaum Vorwarnzeit, d.h. Zeit in der der Soldat sich auf das kommende vorbereiten kann. Phasen der absoluten Langeweile wechseln abrupt mit Phasen der absoluten Anspannung. Für Infanteristen gilt das insbesondere. Dabei möchte ich noch eine allgemeine Anmerkungen mach. All das, was ich bisher geschrieben habe, trifft auf den "durchschnittlichen" Soldaten zu. Und aus den vorliegenden Daten und Erfahrungen kann man sehr gut herausfiltern, wie der "durchschnittliche" Soldat sich verhält. Allerdings ist der "durchschnittliche" Soldat ein Idealtypus im Max Weberschen Sinne (wie auch der "durchschnittliche" Mensch an sich). Für das Verständnis zum Massaker von My Lai müsste man wahrscheinlich jeden noch lebenden US-amerikanischen Soldaten psychotherapeutisch untersuchen und die Ergebnisse dann zusammenführen. Allerdings glaube ich, dass man auch so nicht mehr herausfinden würde als das, was man bereits von anderen Massakern weiß. Diese Erkenntnisse würden wahrscheinlich bestätigt werden. Ich habe jedoch meine Zweifel daran, ob man wirklich einen besseren Zugang zu dem Fall an sich finden würde. Allein der zeitliche Abstand ist in den Erinnerungen der Beteiligten mit Sicherheit ein Problem - selbst wenn die Männer NICHT absichtlich lügen!. Darum werden wir, wenn wir Namen wie My Lai, Srebrenica, Oradour Sur-Glane oder gar Babi Yar hören, unsere Fassungslosigkeit nie ganz überwinden können. Damit zu Leben ist und sie NICHT die Kontrolle übernehmen zu lassen, ist die Aufgabe von denen, die sich mit diesen Dingen beschäftigen und/oder sich an sie erinnern wollen."

04.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "ad 1.: Ja, der Krieg zeigt den Menschen am deutlichsten, wie er von Natur aus - ohne Zähmung durch einen Staat - ist. Und so ist er auch, wo immer der Staat versagt oder selbst 'zum Tier' (Leviathan) wird.Es gibt Untersuchungen, die nahelegen, dass das auch recht schnell geht und Soldaten sogar Freude an ihrer "Arbeit" haben. Denn ähnlich sehen sie das, was sie tun. Darum sind auch z.B. Orden für sounssoviel Abschüsse für Jagdflieger sehr beliebt, denn wie bei jeder ziviler Arbeit, möchte der Mensch Anerkennung, wenn er seine "Arbeit" gut macht."

03.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "Der Fall mit dem Pilot ist ziemlich eindeutig. Eliteeinheiten - dazu zählen die US Marines sich selbst - grenzen sich nicht nur gegen den Feind, sondern auch gegen andere Einheiten der eigenen Armee ab. Und dies nicht allein in einem ironisch-kulturellem Sinne. Während des bekannten Fehlschlags von US Truppen in Mogadischu ging das sogar so weit, dass die dort eingesetzten verschiedenen Eliteeinheiten sich gegenseitig unter Feuer nahmen - und die wussten genau, auf wen die da schossen. So hatte der Pilot (wahrscheinlich) eine skeptische Distanz zu den am Boden agierenden Marines und war in der Lage auch strikt zu handeln. Ich will dem Piloten und seinem Bordschützen die ethischen Überzeugungen für ihr Handeln gar nicht absprechen. Im Gegenteil. Ohne diese wären sie zu einer solchen Handlung gar nicht fähig gewesen. Aber die emotionale Ferne von der "Wir"-Gruppe am Boden machte das ihnen einfacher."

03.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "Oh, ich stimme dir da aus ganzem Herzen zu. Schon in sehr jungen Jahren war mir bewusst, dass ich mich auch darum für den Krieg interessiere, weil man in ihm menschliches Verhalten in Reinkultur beobachten kann., weil viele hemmende gesellschaftliche Regeln aus der Friedenszeit in ihm nicht gelten. Eben: "Der Krieg ist die Weiterführung der Gesellschaft mit anderen Mitteln." Ich hätte auch schreiben können: "mit radikaleren Mitteln". Mein Wissen über den Krieg ist darum auch eine Quelle für meine Überzeugung, dass nur feste gesetzliche Regelungen Freiheit und Gerechtigkeit in einem Staat garantieren können."

02.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "Ich möchte dir noch ein Buch empfehlen, wenn du etwas mehr zu diesem Thema wissen möchtest: Rass, Christoph; "Menschenmaterial": Deutsche Soldaten an der Ostfront, Innenansichten einer Infanteriedivision 1939-1945; Paderborn 2003 Über meinen Instagram-Account empfehle ich von Zeit zu Zeit auch Bücher. Über dieses habe ich dort geschrieben:Dieses Buch, erschienen im Jahre 2003, ist die veröffentlichte Doktorarbeit von Christoph Rass. Es ist eine statistisch-quantitative sozialhistorische Analyse der 253. Infanterie-Division der Wehrmacht. (Es ist keine (sic!) Operationsgeschichte.) Das hört sich sperrig an. Die Einladung klingt sperrig. Doch es ist ein hervorragende Buch über die "rheinisch-westfälische Infanterie-Division". Rass zeigt auf, wer in dieser Division diente, den sozialen Hintergrund der Männer, ihre politische Sozialisation. . Er beschäftigt sich mit Themen wie Verluste, Militärjustiz, Suizide. Er zeigt die ambivalente Situation der Mannschaftssoldaten als Objekte von Machtausübung, als auch als deren ausführende Elemente und die systemimmanente Verwicklungen der 253. Infanterie-Division in den Vernichtungs- und Ressourcenkrieg. . Den größte Einzelleistung des Buches stellt die Einbeziehung der Ersatzeinheiten (im Heimatgebiet) bei der Betrachtung von Divisionsverbänden dar, verbrachten die Mannschaftssoldaten doch durchschnittlich etwa 30% ihrer Dienstzeit NICHT bei den Frontverbänden. . Mit 50.- € ist dies kein billiges Buch Für jeden, der wissen will, wie und warum die Wehrmacht (auch bis zum Schluss) funktionierte, ist diese Werk unerlässlich. Ohne Zweifel ist es in Universitätsbibliotheken und guten Stadtbüchereien zu finden. FAZIT: Sehr empfehlenswert. Und weil ich faul bin, habe ich das per paste and copy hier einfach eingefüght."

02.08.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  I had no feelings, no emotions, I just killed von  Graeculus: "Was unterscheidet den Soldaten X, der an einem Gewaltexzeß teilnimmt, von einem Kameraden Y, der all denselben Faktoren unterliegt, aber die Teilnahme verweigert? Ich denke, diese zwei Männer sind der für jeden sichtbare Unterschied zwischen Erklärung und Entschuldigung. Oder anders ausgedrückt: Man kann den Zwängen widerstehen. Aber das ist in der Regel sehr viel schwieriger. Es ist sogar schwieriger, wenn man keine persönlichen Konsequenzen zu befürchten hat. Wir Menschen sind soziale Wesen, d.h. auf unsere Gruppe angewiesen. Wir funktionieren besser in der Gruppe, wir sind glücklicher in der Gruppe. Sich gegen die Gruppe zu stellen hat zumeist negative Folgen, kann gar selbstzerstörerisch sein. Psychologen gehen heute davon aus, dass sich in diesem Zusammenhang unser Schamgefühl entwickelt hat. Scham stellt sich dann ein, wenn man, im Vergleich zur Gruppe, soziale oder auch Leistungsausreißer hat. Übrigens nicht nur nach unten, sondern auch nach oben(sic!). Wenn das stimmt, mussten diese Männer für ihr ethisches Gewissen gar die eigene Schamgrenze überschreiten. es dem Feind, dem eigentlichen Feind gerade an den wehrlosesten und unschuldigsten Mitgliedern seiner Gesellschaft 'heimzuzahlen': Wir vergewaltigen deine Kinder! Ich habe ein Problem mit dieser Erklärung. Für einen Affekt würde ich sie gelten lassen. Doch wenn man genug Zeit zum Nachdenken hat - was im Militär durchaus zu kurz kommen kann - muss man erkennen, wer der Feind ist und wer nicht. Für mich klingt das immer sehr nach einer nachträglichen Rechtfertigung. Ich möchte dazu - wie nicht anders zu erwarten - ein Beispiel aus dem WW2 anbringen. Auch hier wurden von den deutschen Soldaten für die begangenen Greultaten an der Ostfront, die vorangegangenen Greultaten der Partisanen an den eigenen Kameraden angeführt. Allerdings begannen die deutschen Kriegsverbrechen mit dem Überfall im Sommer 1941. Und die ersten ernsthaften Partisaneneinsätze stammen aus dem Jahre 1942(sic!). Hier wird also rückwirkend ein Erklärung konstruiert, die schon an der Chronologie scheitert. Und das alles, wie das Zitat im Titel besagt, nicht in heißem Haß, sondern kalt wie ein Metzger. Auch hier würde ich auf die Erinnerungen der Täter wenig geben. Bei solchen Taten spielen Emotionen ein riesige Rolle. Wenn behauptet wird, dass man nichts spürte uns einfach nur tötete ist das (im besten Falle) ein selbstbetrügerischer Selbstschutz, womöglich auch ein Versuch seine Stellung in der (zivilen) Gruppe zu erhalten. Denn jemanden, der so agiert, den will niemand neben sich wohnen haben. Mir ist noch ein Punkt eingefallen, der sich zunächst zwar rein militärisch-strukturell anhört, jedoch eine entscheidende psychologische Komponente in sich trägt - womöglich. Nach dem Vietnam-Krieg setzte das Pentagon eine Arbeitsgruppe ein - auch aus zivilen Beratern - die den Einsatz der Infanterie in Vietnam bewerten sollte. Bzw. hatte die Armee den Einsatz bereits bewertet: als schlecht. Man war mit dem Kampfverhalten und den Ergebnissen der Infanterie nicht zufrieden. Die Arbeitsgruppe sollte sich das Problem näher beleuchten und strukturelle Vorschläge erarbeiten. Denn die Army war sich sicher, dass das Problem in erster Linie wenig auf taktische bzw. ausbildungstechnische Mängel zurückzuführen war. Die richtigen Taktiken für den Infanterieeinsatz waren also bekannt und wurden gelehrt. Doch im Einsatz wurden sie nicht adäquat eingesetzt. Tatsächlich vielen der Kommission verschiedene strukturelle Mängel auf. Einer davon war: Die Army neigte dazu, den Soldaten Posten zu geben, die ihren zivilen Berufen ähnelten. An sich keine schlechte Idee. Doch wurde dies grundsätzlich gemacht und nicht die Notwendigkeiten der Armee bedacht. Dass nun die die Berufsbeschreibung "Infanterist" im zivilen Leben nicht existiert, sollte nicht überraschen. Das führte dazu, dass sich in der Infanterie überpropertional viele ungebildete bzw. schlecht ausgebildete (im Zivilleben) Männer befanden. Dies galt selbst für die Unteroffiziere und Feldoffiziere. Vereinfacht ausgedrückt: Je schlechter die Ausbildung, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass man in der Infanterie landet. Das es Menschen, die nicht gelernt haben zu lernen, die Ausbildungsinhalte mehr schlecht als recht umsetzen können, ist nicht überraschen. Ich würde jetzt jedoch noch einen psychologischen Aspekt postulieren. Aufgrund ihrer mangelnden Bildung waren diese Männer schlechter zur Selbstreflexion fähig. Außerdem wuchsen sie in einem Teil der US-amerikanischen Gesellschaft auf, die nur eine niedrige Frustrationsgrenze kennt. Das Armut Gewalt erzeugt, ist ja eine Binsenweisheit. Wenn man sich aber mit Gewaltverbrechen beschäftigt, wird man etwas feststellen, was alle Täter - auf die ein oder andere Weise - verbindet: eine geringe Frustrationsgrenze. Wenn man nun in einer Gruppe aufwächst, die das systematisch an die Mitglieder weitergibt, ist es nur logisch, dass diese Männer dies als Teil ihrer Sozialisation mit in Militär einbringen und sich entsprechend verhalten. Das sind alles strukturelle Erklärungsversuche. Es gibt natürlich immer auch Auslöser. Und das können z.B. auch einzelne Sadisten unter den Soldaten sein, die die Ereignisse in Gang bringen. Dich warum diese Auslöser dann zu solchen Gewalteskalationen führen können, kann man meiner Ansicht nach nur strukturell erklären."

17.07.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wenn die Worte versagen von  AchterZwerg: "Vor dem Unternehmen "Blau", der deutschen Sommeroffensive in Süden der Ostfront 1942 sagte Hitler: "Wenn ich die Ölfelder (im Kaukasus, TB) nicht bekomme, muss ich den Krieg liquidieren." Die Ölfelder hat er nicht bekommen...und gehandelt hat er auch nicht. Dabei konnte der "Führer" für sich wenigstens noch in Anspruch nehmen, ein rechtsextremer Fanatiker zu sein."

16.07.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Wenn die Worte versagen von  AchterZwerg: "Ich teile deinen Pessimismus. Aber vielleicht redet sich Armin Graf von Laschet, der Reichskanzlerkandidat der DNVP für die Bundestagswahl, ja weiterhin um Kopf und Kragen."

02.07.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Nach dem Anthropozän? von  Graeculus: "Aber selbst wenn wir die Spielregeln kapieren, sind uns unsere natürlichen Triebe, die unter anderen Umständen ihre biologische Funktion hatten, im Wege.Wenn ich das auf ein Hauptproblem herunterbrechen sollte, würde ich sagen, es ist die geläufige Vorstellung von Zeit, die die "Spielfiguren" daran hindert, sich adäquat gegen das "Spielbrett" zu verhalten. Diese Problem hat sich beim Homo Sapiens sogar noch verstärkt, weil unsere Vorstellung von Zeit, bzw. der Zusammenhang zwischen Zeit - Anstrengung - Ergebnis, noch zusammngeschrumpft ist. Ich denke da an die ägyptischen Pyramiden oder die Steinbauten der sogenannten Megaltihkultur. Niemand würde heute ein Projekt beginnen, dessen Abschluss er mit absoluter Sicherheit nicht mehr erlebt/dessen Ergebnis er mit absoluter Sicherheit nicht mehr bewerten, geschweige denn verwerten kann. Ein gutes Beispiel dafür aus der heutigen Zeit wäre die Raumfahrt. Sie ist ein solches vom menschlichen Zeitempfinden losgelöstes Projekt. Und die erste Frage, die jeder dazu stellt ist: "Sollten wir das machen?", gerne auch versteckt unter "Können wir uns das leisten?" Und das fragen auch jene, die ständig ihr Navi benutzen. ;-)"

02.07.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Nach dem Anthropozän? von  Graeculus: "Das Leben ist ein Spiel, ja. Ob es ein gutes Spiel ist, möchte ich bezweifeln. Wir Spieler sind leicht austauschbar und am Ende allesamt tot.Ich hätte nie etwas anderes angenommen, als das wir Menschen die Spielsteine sind. Aber Wargaming ist nun einmal interessant, spannend und erzählt Geschichten. Darum spielen die Menschen sie (z.B. Schach) auch. Das sie selbst Bauern, Läufer, Springer etc. sind fällt ihnen nur schwer zu akzeptieren. Noch schwerer zu akzeptieren ist jedoch, dass es gar keine Spieler gibt, sondern nur komplexe Strukturen (u.a. die physikalische Gesetzmäßigkeiten), die den Rahmen des Spiels vorgeben. Und dennoch können die Spielfiguren Einfluss nehmen. Das können wir von Darwin lernen. Denn was bei der Evolutionstheorie gerne übersehen wird: Es entwickeln sich NICHT Gattungen, sondern immer Individuen, die sich entwicklen. Die Tragödie der Organismen - und damit auch dem einzelnen Homo Sapiens - ist, dass seinen Beitrag zur Entwicklung niemals erleben wird und auch nicht abzuschätzen vermag. Unter solchen Umständen ist die Erfindung eines "Spielers"/von "Spielern", die nach konkreten und bekannten Regeln handeln, eine erklärbare Entwicklung. Bei den Menschen heißt dieser Spieler Gott/Götter. Es ist trotzdem nur eine angstvolle Reaktion auf die eigene Unbedeutsamkeit und ein Zeichen des verzweifelten Wunsches Bedeutung über sich selbst hinaus zu haben. Spannend die Frage, wie sich die Entwicklung von Komplexität mit dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik, der Entropie, verträgt. Das Gesamtsystem wird immer informationsärmer, aber ein Subsystem immer informationsreicher. Seltsam.Da die Verbindung von klassischer Physik und Quantenphysik noch nicht gelungen ist, würde ich mal die Antwort darauf in jenem Bereich vermuten. damit gehe ich auf Nummer sicher. ;-) Antwort geändert am 02.07.2021 um 00:04 Uhr"

01.07.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Nach dem Anthropozän? von  Graeculus: "Sollte das Leben danach wieder aus der Tiefe der Weltmeere zurückkehren, wäre eine schöne Pointe, denn nach der gängigen Theorie stammt es ja ursprünglich auch daher, sogar aus der Tiefsee, von den "Schwarzen Rauchern". Das Leben ist halt wie ein gutes Spiel. Wenn es vorbei ist, will man - wer auch immer "man" dann ist - wieder von vorne beginnen."

01.07.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Nach dem Anthropozän? von  Graeculus: "Bei einer nuklearen Auslöschung der Menschheit, ist es noch die Frage, ob dem das Ende der Erde folgen würde. Dies - nuklearen Auslöschung der Menschheit - könnte ja nur bei einem Einsatz von Nuklearwaffen geschehen. Beim tatsächlichen Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen wäre die Verwendung von auch nur genügend Waffen, um das Leben überall auf der Erde auszulöschen eher unwahrscheinlich. Ausgefallene Kommunikationswege durch direkte Angriffe und die nukleare Strahlung selbst würden die Verbindungen der Führungsstäbe zu den Einsatzkräften stören. Schon die zweite Welle würde nur noch vereinzelt gestartet werden können. Und selbst wenn: Die Halbwertzeiten der verschiedenen radioaktiven Isotope erscheinen zwar extrem lang, jedoch "nur" im Vergleich zur Lebenserwartung des Homo Sapiens. Gemessen in Erdzeitaltern sind diese zwar nicht kurz, aber auch nicht lang. Die Entwicklung könnte wieder beginnen, zumal in den Meeren. Diese dürften von den Auswirkungen eines nuklearen Krieges "verhältnismäßig" wenig betroffen sein."

01.07.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Nach dem Anthropozän? von  Graeculus: "@ Terminator: That's what the youth of today call Whataboutism."

24.06.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Die Irrtümer meines Lebens von  Graeculus: "Etwas spät... aber besser spät als nie: Zu 1: Ok, das war etwas zynisch von mir. Dann möchte ich eine andere Frage stellen: Sind das, was wir oft als weibliche Eigenschaften annehmen, wirklich weibliche Eigenschaften? Oder sind es nur die Eigenschaften, die eine Gruppe entwickelt, wenn sie in der Gesellschaft über Jahrtausede NICHT die maßgebliche gesellschaftliche Gruppe ist? Soweit ich es weiß - und ich bin kein Fachmann - sind Männer im Matriarchat mit den gleichen Argumenten konfrontiert, die sie von der Teilhabe ausschließen sollen, wie Frauen in einem Patriarchat: Sie sind zu emotional und können nicht logisch denken. Wenn dem so ist, gibt es so etwas wie männliche und weibliche Eigenschaften nicht. Es gibt nur Eigenschaften einer beherrschenden Gruppe und einer beherrschten Gruppe. Zu 4: Die scheinbare Brutalität in der Natur ist in Wirklichkeit begrenzt. Das beste Beispiel wären Wölfe, die von ihrem Kontrahenten ablassen, wenn der sich vor ihnen auf dem Boden wirf und seine Kehle präsentiert. Dies zeigt seine Niederlage und löst bei dem Sieger eine Beißhemmung aus. Oder nehme einen satten Löwen. Der würde völlig entspannt neben einer Antilope schlafen. (Wenn er hungrig auswacht wäre es mit der Entspanntheit allerdings vorbei.) Wenn wir uns hingegen die Menschen ansehen, lassen deine Beispiele Mao oder Stalin anderes denken. Allerdings habe ich seit langer Zeit die "Arbeitshypothese", dass Massenmord und Genozid eine Erscheinung der Neuzeit ist. Allerdings nicht, weil die Menschen früher besser waren, sondern weil es erst seit der Neuzeit genug von uns Menschen gibt, dass ein Massenmord oder Genozid die Gesellschaft zwar erschüttern kann, aber nicht auslöscht. Das war früher ganz anders. Darum wurden auch solche gesellschaftlichen Konstrukte wie die "Ritualisierung des Krieges" erfunden, beispielhaft zu sehen am Haka der Maori oder der im westlichen Kulturkreis bekannteste Geschichte von der Ritualisierung des Krieges: David gegen Goliath. (Ähnlich habe ich mich in meinem Essay "Was wir von euch wollen". geäißert. Daraus folgt: Warum neigt der Mensch zur absoluten Gewalt? Antwort: Weil er es kann. Oder: Weil er es kann, ohne seine eigenen gesellschaftlichen Grundlagen des überlebens existenziell zu bedrohen. Zu 5: Ein Beispiel für Argumente, die wichtig zu einer gütlichen Friedensordnung waren, ist der "Westfälische Frieden". Vor ihm lag jedoch der Dreißigjährige Krieg. Das zeigt, dass der Mensch a) extrem leidensfähig ist, bevor er einsichtig wird, und b) wenn der Mensch die Leiden anderer Menschen sieht, ihn das durchaus erschüttert, er aber bereit ist, dieses Opfer zu bringen. ('Tschuldigung, aber der Sarkasmus musste sein... oder ist das überhaupt sarkastisch?)"

05.06.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Es gibt kein Patentrezept für alle Fälle von  EkkehartMittelberg: "Du sprichst hier von "These - Antithese - Synthese". Das ist sicherlich richtig. Denn wenn ich über die Kompetenz verfüge, die Logikfehler in einer These aufzuzeigen, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich auch in der Lage bin, eine eigene These aufzustellen. Nichtsdestotrotz ist das ("These - Antithese - Synthese") eine theoretische und in konkreten Fällen zumeist retrospektive Beschreibung. Wenn man den zeitlichen Verlauf mit in Betracht zieht, ist diese Trias sicherlich unvollständig, weil etwas fehlt, nämlich die "Arbeitshyothese" - die sich auch als nicht korrekt erweisen kann und weitere "Arbeitshypothesen" nach sich zieht. Zumindest wenn man nach Erklärungen sucht und nicht nach Schuldigen, wie dies die Anhänger von Kulten und Ideologien (Bsp. zu Letzterem: die selbsternannten "Querdenker") tun."

26.04.21 - Diskussionsbeitrag zum Text  Vorwärts immer von  Ephemere: "Schon ok. Dir kann ich es ja sagen. Ich bin die Union. Und außerdem bin ich noch Gerhard Schröder, Wolfgang Bosbach und Franz Müntefering. Alles in einer Person."

Diese Liste umfasst nur von TrekanBelluvitsh abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von TrekanBelluvitsh findest Du  hier.

 
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TrekanBelluvitsh hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  eine Autorenkommentarantwort,  102 Antworten auf Gästebucheinträge,  8 Antworten auf Kommentare zu Teamkolumnen und  7 Antworten auf Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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