Alle 121 Texte von unangepasste

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zuerst veröffentlicht im April 2020

29.04.: Beschwert
, Gedicht
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Ich kann nicht mehr tun, als Eisblumen pflücken und traurig sein. Hinter dem Meer hat sich die Welt verschluckt, beißt sie sich Zähne aus und wähnt sich Kapitän ins Uferlose. Heute hat mein Herz einen Sprung wie nur das Raubtier vor der...
21.04.: Leerstellen
, Gedicht, Kurztext des Tages am 10.05.20
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Wie vor den Blüten, wenn das Gras noch ohne Farbtupfer gebogen unter dem Apfelbaum steht und wartet, sitzen wir jeder für sich und sehnen uns nach warmen Tassen zu zweit oder dritt. Die Tage sind hungrig geworden und mager, so viel Leben, das...
11.04.: Von Wohnzimmerspaziergängen und Beziehungen
, Grotesk-Zeitkritisches Drama zum Thema Aktuelles
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Dass etwas nicht stimmt, merke ich, als ich immer wieder Facebook-Postings über meine Befindlichkeit einstellen will. Normalerweise nutze ich die Seite nur, um mich mit literarisch Interessierten zu vernetzen und Kontakte aufrechtzuhalten....

zuerst veröffentlicht im März 2020

07.03.: Noch wiegen sich Träume
, Gedicht, geändert am 10.03.
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an Birkenzweigen. Auf der Kante des Sommers läufst du barfuß, wirft sich ein Lachen in deine Stimme. Worte hallen vor einem Streifen Blau, die sich erntereif in deinen Händen biegen. Manchmal greife ich nach einem, bevor der Herbst sie durch...

zuerst veröffentlicht im Februar 2020

28.02.: Die Hänge trugen Gold
, Gedicht
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auf den Schultern, und die Zeit band sich Blüten ins Haar. Doch im Fluss hatte sich eine Bank gebildet. Als der Herbst kam, saß meine Sehnsucht auf Sand. Das Wasser alterte, und der Wind sprach ins Blaue. Ich legte Blätter zwischen Worte....
23.02.: Vom Zaun
, Gedicht
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Als ich unsere Liebe vom Zaun breche, um sie mitzunehmen in Taschen mit weichem Futter, erhasche ich noch einen Blick von dir. Du weichst zurück und gleichst dem ersten Schnee. Ich gehe, bis mein Zeh sich an dem Wortstamm stößt, der abgesägt...
22.02.: Aus ungesagten Sätzen
, Gedicht
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schälst du Worte bis zum Kern. Mit Morgenlippen sprach ich dir Hoffnung in die Nacht, so groß, dass sie mein Gesicht verdeckte. Heute liegen die Kerne fremd und brüchig zu meinen Füßen. Sie klappern an den alten Felgen, wenn das Rad der Zeit...
09.02.: Schneenacht
, Kurzgedicht
| 27 190 6 +1 1 |

Am Abend huscht das Schweigen durch die Straßen, und weiße Mützen schneit die Stadt. Platanen werfen Flocken auf die Jacke – mit einem Kopfschütteln stoßen sie sie ab.

zuerst veröffentlicht im Januar 2020

25.01.: Am Meer
, Gedicht
| 78 299 2 +5 4 |

Wir schweigen fließend in allen Sprachen unserer Unruhe, schütteln das Licht von unseren Schultern, sein Gewicht zu schwer für einen Tag. In der Meerenge gehen wir spazieren, werfen Fragen zu den Fischen. Zwischen Gischt lösen sie sich auf....
18.01.: Bruch
, Kurzgedicht, Kurztext des Tages am 27.01.20
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Plötzlich stürzen meine Blicke in dich und treffen auf deinen Grund. Aus der Bruchstelle strömt Abendhimmel und malt die Landschaft für Sekunden wund.

zuerst veröffentlicht im Dezember 2019

14.12.: Eingeweckt
, Kurzgedicht, geändert am 20.12.
| 28 211 4 +2 2 |

Auf den Bergen sind die Stunden dünner, finden kaum noch in meinen Atem. Du füllst sie in Flaschen und trennst sie in Liebe und Warten, später, im Tal.

zuerst veröffentlicht im Oktober 2019

31.10.: Jahresende
, Kurzgedicht, geändert am 27.04.
| 21 223 4 +5 3 |

Die Ackerfurchen, zu Fäusten geballt, liegen brach im Sturm, und Stare finden keine Körner mehr. Unter meinen Füßen schreit die Erde.
12.10.: Schneestille
, Gedicht
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Wir greifen die Nacht und streifen über Hänge, schenken uns kein Wort. Am Morgen hängen Schneesterne an den Zweigen, so kalt atmen wir ins Land. Ich aber trage einen Hauch Sommer in den Taschen; seine Wärme hält mir noch die Hand.

zuerst veröffentlicht im August 2019

17.08.: Zerschneide nicht den Stoff meiner Geschichte
, Gedicht, geändert am 18.08.
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Schürfwunden bilden sich auf unseren Träumen. Im Schatten der Worte haben wir keine Gesichter, tragen wir den Schal enger um den Hals. Unsere Zukunft steht in den Seesternen, und das Meer spricht nur noch leise vom Verschwinden und allem, was...
10.08.: Wir sprachen uns
, Kurzgedicht
| 33 236 2 +2 |

hinauf auf Dächer, bauten Wortleitern, und doch war unsere Heimat das Gras unter den Füßen und die Hecke, die das Spiel umschloss. Im Buchsbaum: eine Amsel, die den Sommer in der Kehle trug.
02.08.: Leg die Wolken
, Gedicht
| 44 202 4 +2 5 |

in meine Hände. Bis zuletzt werfen wir eineiige Schatten übers Gras, sprechen wir von Zeiten ohne Grenzen und Falten zwischen den Tagen. Die Nacht fällt nur leise aus den Fichten, und Wind übt dort hinten am Saumpfad, trägt schwer an dem Tod...
01.08.: Sonnenball
, Gedicht
| 41 187 4 +4 2 |

Die Tücher, in denen wir unsere Wolken bargen, hängen noch klamm im Wind. Wir versprachen uns Schafe am Deich und keine Gewitter, und die Segel flatterten weiß. Nur die Sonne konnten wir nicht greifen. Unfassbar rollte sie unter dem Boot hinweg.

zuerst veröffentlicht im Juli 2019

20.07.: Die Zeit bleibt Kind
, Text, geändert am 21.07.
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Es gab Menschen, in denen die Zeit schlief. Sie blinzelte morgens einmal in die Dunkelheit des Körpers, drehte sich um und schloss die Augen erneut. Der Atem ging so gleichmäßig und leis, dass ihre Anwesenheit aus den Köpfen verschwand. Mit...
07.07.: Die Abwesenheit schmeckt grau auf der Zunge
, Skizze
| 324 188 3 +1 3 |

I Ich schlafe auf zwei Betten. Auf dem einen liegen meine Beine, Arme, angewinkelt und in Decken. Auf dem anderen ruhen meine Gedanken. Mein Was-wäre-wenn. Ich war schon immer Konjunktivdenker. II Als dich der Türrahmen ausspie, in den Hausflur...

zuerst veröffentlicht im April 2019

19.04.: Morgentrunken
, Gedicht, geändert am 29.05.
| 48 184 1 |

Faltest du die Nacht, den Schlaf mir vom Gesicht. In diesem Brombeerlicht steht jetzt der Tag und hält in Händen, was er dir verspricht: ein Traum, nach links gekehrt und an den Rändern ausgefranst. Du stülpst ihn über meine Schultern....
13.04.: An allen Dingen
, Gedicht, geändert am 16.04.
| 37 216 3 +1 |

hängt ein dumpfer Schrei. Das Wilde zwischen ihren Silben löst ihn nicht. Bis an die Stirn reicht mir der Ruf von einst. Ich fülle ihn mit Gelb, damit die Ahnen leiser durch die Risse meiner Sprache klingen.
07.04.: In jedem Atemzug
, Kurzgedicht
| 15 254 2 1 |

Du bist Luft für mich, sagst du, doch ich gehe dir gerne durch und durch.

zuerst veröffentlicht im März 2019

23.03.: Verscheucht
, Kurzgedicht, Kurztext des Tages am 23.04.23
| 25 355 7 +2 2 |

Manchmal fliegt dein Traum ans Vogelhaus und sammelt Körner aus dem Schnee. Doch du bewegst dich einen Deut zu schnell. Erschrocken hebt er seine Fl��gel.

zuerst veröffentlicht im Januar 2019

05.01.: Der Kamin meiner Sehnsucht
, Gedicht, Kurztext des Tages am 06.03.19
| 28 331 3 |

ist gereinigt. Kein Holz mehr neben blanken Wänden. Wenn der Herbst kommt, wirst du ihn entzünden zwischen reifen Pflaumen und Versprechen, bevor der Wind alles fortträgt, auch dich –

zuerst veröffentlicht im November 2018

17.11.: (W)irr
, Experimenteller Text
| 38 327 6 +5 2 |

Ich zerschneide die Nächte in mir, schwarze Sätze, die zittern; der Klang von Papier. Ich lese den Herbst aus den Venen, aus Muskeln und Herz, und ich falle ins Wort: verstrickt in ein Lied, immer wirr, immer wir.

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zuerst veröffentlicht im Januar 2020

zuerst veröffentlicht im Dezember 2019

zuerst veröffentlicht im Oktober 2019

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