Die Favoriten von AvaLiam

Du kannst ihn kaum erwarten und deine Sinne sind geschärft. Ganz leise zirpt eine Meise, die sich Mut macht und warm singt. Alte Liebeslieder fallen dir wieder ein, die du in deiner Jugend gesungen hast. Du siehst, wie sich die Schneefelder auf...

Ich habe schon immer gerne Arien aus Opern gehört, kann aber nicht behaupten, ein sachverständiger Fan zu sein. In den letzten Wochen werden meine Kenntnisse etwas umfangreicher und damit wächst meine Begeisterung für Opern. Den Anstoß zu...

Ich bin der Mann der lebt In einer halben Stadt Die von allem nur die Hälfte hat. Aber das ist halb gelogen - Denn wenn ich ehrlich wär dann müsste Ich erwähnen - es gibt da eine Frau Die hat einen ganzen Hut auf dem Kopf. Die hat einen...

An meinen Füßen der Schatten eines Steins. ich zücke die Gedanken und ziele ins Herz der Müdigkeit, bis der steile Aufstieg meiner Fragen mich ans Geländer treibt. Ich bin das Alte, Zitternde mit grauem Haar. Mein Jahr hängt über meinem...

Als ich auf jene Lichtung trat, sah ich, dass sie vollkommen war: das Gras tiefgrün, der Himmel klar, dazwischen eine ganze Welt, in Gold getaucht, von Licht erhellt, das weit, ganz weit von oben kam und unten mit dem Moos verschwamm; was lebte,...

gibt es doch lügen gegen die trauer genau wie die eigene drehung nie die kulisse verlässt wo das knochenkarusell steht wo zu die pirouetten bloß schädelüberdachtes weiß mit dem geschmack von karamellisierten worten im mund lockt es dich zum...

1. Zum Glück gibt es keine allgemein verbindliche Definition von Glück. Unterschiedliche Menschen können es auf unterschiedlichen Wegen finden. 2. Glück zu haben kann bedeuten zu überleben. 3. Wer behauptet, dass jeder seines Glückes...

Lustvolles Schreiben. Ein Akrostichon S chreibe nieder, was dich bedrückt c haron* mit seiner finsternis wird weichen h alte dich an die erhellende muse r einige dich von schlacken des alltags e rinnere dich beflügelnder momente i n dir ruhen...

Jeden Tag beuge ich mich über dich, frischer Quell der Erneurung, um aus deinem klaren Wasser zu schöpfen. Es reinigt meine Gedanken, vitalisiert mein Herz und durchrieselt mich vom Mund bis zu den Füßen. Dein Wasser belebt mein Blut,...

Unverschämt knallen die Absätze auf das Pflaster der Trostlosigkeit, lassen Träume ersterben. Ich ziehe meine Schuhe aus, brenne Nachtasphalt in meine Sohlen. Bevor die letzten Neonlichter verblassen, das Pulsieren langsamer wird, hebt sie ihr...

Auf gelben Blättern liegt das Land, mit weißem Puder überstaubt, die Bäume stehen leer. Feuchtgrau der Himmel senkt sich tief. Nebel streckt die Arme aus, wischt geisterhaft die Tränen fort. Wir hauchen Wärme ins Gemüt und kleben bunte...

ich werfe meinen atem um deine hüfte und binde dir vogelrufe ins haar kleine noten zupfen wir dann von den seeblauen lippen der worte und der spritzer eines lächelns sickert in die kirschrote haut ein auf der eine perle langsam abwärts rollt

Da sitze ich und reflektiere lustlos das matte Licht der Energiesparlampe. ~ Hinter mir fängt die Wand meinen Schatten auf - und lässt ihn angeekelt fallen. ~ Beidhändig umklammere ich eine Tasse mit heißem Kakao, um den Weltfrieden zu...

Dein Lächeln, wenn ich aufwache, den Kaffee, der meine Lebensgeister weckt, eine kleine Geste, die jemanden erfreut, Träume, die sich nicht erfüllen, einen Blick zum Himmel und in den Garten als Bindung an die Natur, /   /   /   /   /   /...

Stumm steckt ein Tannenzweig im Stiel vom alten Besen Stelzenbein. Das scheint nicht grade eben viel und zeugt vom steten Einsamsein. Ein Lichtlein wäre für den Zweig, (sein Schicksal ist oft ungewiss), und die Natur ein Fingerzeig, die Nacht...

Duschlampe /   Die Hausfrau Isolde aus Kropp traktiert ihren Kerl mit dem Mopp, doch der ist noch dreister. Die Duschlampe schmeißt er dem Weibsbild verbal an den Kopp. /   /   /   F*innen /   Es wollen zwei wendige Finnen Vertrauen bei...

Wie viele Winter trägt der Baum in seinen Ringen. Einen Schatten lang halten wir uns in der dritten Stunde der Nacht, nennst du mich Herbst und Treibholz hier am Rand der Stadt. Heute gleicht mein Schwanken den Linien in aufgeschnittenem Holz.

Ich saß auf meiner Gartenbank, der Mond erschien mir gertenschlank, beschrieb nur einen schmalen Bogen und stieg der Nacht in das Genick. Ich folgte ihm mit meinem Blick von seinem Strahlen angezogen. Von irgendwo und ungefähr drang deine...

Passend zur Jahreszeit und zur gerade eingeläuteten Black Week war gestern im Fernsehen der Tod zu Besuch. Nein, es ging ausnahmsweise nicht um die Frage „Sterben mit oder an Corona“ bzw. „Wie überlebe ich die Triage?“ – ganz im...

starre blicke aneinander vorbei worte genuschelt unter dem tisch der rest liegt ungesagt zwischen brotkrümeln und verkrusteten tellern

Was hast du, Windwelt, uns zu geben? Der Wolken Bilder in Pastell und Licht, die Drachen, die sich flatternd heben, für manch verstörendes Gesicht? Du, Windwelt, hast doch all die Sterne oftmals so ganz für dich allein. Und nichts versperrt...

Bildungsplaner für den Deutschunterricht berieten über moderne Rahmenrichtlinien. In den alten Plänen waren sie auf Fabeln gestoßen. „Die müssen ersatzlos gestrichen werden“ meinte der erste; denn diese moralinsauren Lehren entlocken...

gleicht der Herbstwald doch alternder Weiblichkeit - zwischen farbigen sich lichtenden Baumkronen blitzen kolorierte Köpfe Zeit beladener Damen vieles wirkt recht knapp - manches fast entblättert alles neigt sich zu Boden fällt dem Winter entgegen

Du gehst in neonbeleuchteter Gleichmut, setzt deine Schritte, dass die Absätze das Pflaster zum Stöhnen bringen. Rot weht dein Seidenschal hinter dir her und die Lippen, verruchte Herausforderung, wölben sich der Zukunft entgegen. Du träumst...

trödeln städte veröden die dörfer wie ihre bewohner verschlafen sich gassen im schatten der krise bemüht lächeln augen während sich hinter masken ungeschminkt münder verziehen

Wunden reiße ich mir am Stacheldraht des Virus der mir die Welt umzäunt in einer öden Zeit die sich stets dehnt und niemals mehr zusammenzieht Möchte lieber Heldin sein in einem Film von Jean Cocteau durch Lichtspiegel gehen und eintreten in...

Ich begleite ihn mehr als ein halbes Menschenleben. Als er mich kaufte, hatte es ihm meine antike Gestaltung, die dem Schönheitsideal der Renaissance entspricht, angetan. Ich wusste sofort, dass er mich hoch schätzte und dass die alte Liebe...

Dorothee nahm die Ausfahrt von der Ringstraße mit singenden Reifen. Von hier bis nach Hause waren es nur wenige hundert Meter und es gab kaum Verkehr. Die Schranke zur Garageneinfahrt war, wie fast immer um diese Zeit, noch geöffnet und so...

Ein kleines rotes Cabrio bewegte sich mit rasanter Geschwindigkeit auf dem dreispurigen Stadtring durch den dichter werdenden Abendverkehr. Der rechte Fuß der Fahrerin sprang, im Bestreben schnellstmöglich voran zu kommen, mit der Präzision...

Der letzte Sommer DU fehlst mir so sehr. Wir wussten es beide, damals, an jenem Abend auf La Palma. Ich stelle mir oft die Frage, warum wir nicht geredet haben, wo wir doch sonst immer Worte hatten – tröstende Worte, heitere und leichte,...

Fürchten ihn doch alle die um ihn wissen um seine Härte mit der er nicht nur Äste bricht in seinem Weiß verliert sich manches für immer nur den Träumer ängstigt er nicht wie das Kind dem ist er ein Zauberer fröhlich spielt es mit seinem...

Äonen zerfließen im Seicht der Poeten besungen sind Frühling und Sommer und Herbst und Winter als bliebe mit den Jahreszeiten vieles wie immer als quöllen die Scheuern über von Früchten und Korn indes uns die Ernte verschimmelt

Im Sommer, als grüne Kühle heiße Gedanken lichtete, flüsterte mir ein frühes Novemberwort das Ahnen ein. Am Horizont vergrub sich die Sonne, verdunkelte Lichtkristalle, die nach Salz schmeckten. Bitteres hab ich gekostet, bis ich das Atmen...

und welken blicken in ihren letzten atemzügen wie sie noch holzvorräte hamstert für die kalten winternächte ein altes weib geklammert an den übrigtagen novemberwind weht um das haus

im fotoalbum dein sommerlachen anfang november

Ein letztes Mal noch schrill und bunt, sein Auftritt geht zu Ende. Er hebt im hellen Zirkusrund zum Abschied beide Hände. Zufrieden richtet er den Blick auf rappelvolle Ränge, den Abgang zieht er mit Geschick noch etwas in die Länge. Sein...

Er trank jetzt in kleinen Schlucken, dafür aber in kürzeren Abständen. Es ist still, viel zu still, dachte er, und das Leben ist doch laut, und das hier ist doch kein Trauerhaus. Er tastete sich vorsichtig zu dem Glastischchen auf dem das alte...

"Wir haben eine Nachricht für Sie...", sagte der Nachtportier, "...es ist mehrfach nach Ihnen gefragt worden". Er schob Robert den Zimmerschlüssel und einen Briefumschlag über den Tisch. Mit einer unguten Ahnung riss Robert...

Es hätte viel zu fragen gegeben, aber die emsige Geschäftigkeit ließ gerade so viel Zeit zu, wie es brauchte um ein paar belanglose Worte zu wechseln. Ununterbrochen reckten sich Hände in die Luft, wurden Bestellungen aufgegeben, wurde nach...

Sie hatte ihn, so deutete er es, als er auf dem Weg zum Hotel war, nachsichtig angelächelt. "Tut mir Leid, heute werden Sie wohl allein essen müssen, ich hab schon etwas vor! "Schade", hatte er gesagt. Einen Moment, der ihm wie...

Das Glas war gut gefüllt. Robert hielt es gegen das Licht, schwenkte er vorsichtig, bis sich durch die helle Bernsteinfarbe die ersten Schlieren zogen, dann führte er es langsam geradezu feierlich zur Nase. Mit geschlossenen Augen sog er das...

Als Claire mit ihrer Gepäckflut aus mehreren Koffern, einem halben Dutzend Umzugskartons, dazu noch diversen Einkaufstüten und als Krönung des Ganzen, drei Hutschachteln, in die Wohnung eindrang, hatte sich Pascha ungläubig die Augen...

Es ging durch nur um ein unwichtiges Detail, eine leichtfertige und unbedachte Äußerung in einem Nebensatz, die plötzlich in den Mittelpunkt des Gespräches gerückt war, und aus der sich im weiteren Verlauf eine heftige, dann immer lauter...

Am späten Nachmittag des dritten Tages tauchten plötzlich Uniformierte mit gepanzerten Wagen vor dem "Four Seasons" auf, Sprachfetzen flogen hin und her. Erleichtert stellten die im Keller Ausharrenden fest, dass es sich um Militärs...

Zwei Tage und zwei Nächte hockten sie nun schon im Keller des "Four Seasons", ohne jede Ahnung wie es weitergehen konnte, drei Dutzend Ausländer, Geschäftsleute wie er, Teilnehmer eines Kongresses, einige Touristen. Die meiste Zeit...

Roberts Finger trommelten einen beschwingten Rhythmus auf das Lederlenkrad. Obwohl nach Betätigung der Funksteuerung nur Bruchteile von Sekunden vergingen bis sich das Rolltor mit leisem Surren in Bewegung setzte und die Einfahrt freigab, hatte...

Sie hatten seine Farm überfallen, auf alles geschossen, was sich bewegte, und seine Frau, die ihnen entsetzt entgegengelaufen war, grundlos umgebracht. Schließlich hatte er sie mit seinen Arbeitern vertreiben können. Ein paar Tage war er starr...

tag um tag taumelt vorbei an den rand man geht darüber hinweg zum nächsten über selten wird einer zwischen buchdeckel gepresst bewahrt und gerahmt beinahe kahl bleiben jahre zurück da und dort bleicht erinnerung im wind

Es ist dunkel. Irgendwo klingelt und blinkt ein Telefon. Ich taste mich vor und gehe ran. Jemand fragt nach einem Malte, den ich nicht kenne. Also rufe ich „Malte!“, aber außer mir scheint niemand anwesend zu sein. „Lassen Sie mal“, sagt...

Geschlossene Gesellschaft. Seit einer Viertelstunde sitze ich in einem kleinen Saal an einer langen Tischreihe. Der unbekannte Mann, rechts neben mir, mag fünf Jahre älter sein als ich. Neben ihm sitzt seine Frau. Er weint die ganze Zeit. Der...