Alle 144 Texte von Erebus

sage mir was du willst, dann antworte ich dir, was du nicht brauchst.

. Sie ist, wie man mir sagt, die Stadt der Liebe und dient wie diese einem schönen Schein. Sie gründet ankernd auf dem Grund der Triebe und wer sich ihr verbündet bleibt allein. Denn treulos ist sie, eine Stadt der Diebe, hat allen...

spuck mir in die Suppe pinkel mir ans Bein komm mach was mach was mach was dann hau ich dir eins rein

für C. Warum es diese ist, von all den Städten die ich auch sah, ich weiss es nicht. Sie ist mir nah, wenn was von Süden spricht. Dann fließt Erinnerung und legt mich stumm in Ketten. Es webte lind der Abend um Altanen, das...

. Du sagst mir, du dächtest bisweilen an mich, ich denke bei mir, das bedeutet doch nichts, was willst du mir sagen, das frage ich dich, du sagst mir, das wüsstest du selber noch nicht, dann schweige ich, weiß nicht - da sagst du...

Das zarte Wort blieb ungesagt, am brachen Ort, im Ufergras. Man ahnte Nordwind, unbehagt, als habe dort im Blut etwas, samtschwarz, bedrohlich Fuß gefasst. Trag an des Fortschritts dunkler Last.

. Schwarze Gärten spiegeln in den Scheiben meiner Innennächte Abendzeiten. Die Gedankenherden weiden, treiben durch die Schächte meines unbereiten Seins: das ist bis in die tiefsten Tiefen abgeteuft und leergeräumt. Entkernte...

Wir sehn uns! Sagtest du, und blicktest ein wenig unstet zum Waggon, als du dich hastig an mich drücktest: Ich muss jetzt los, der Schaffner wartet schon. Dann stiegst du ein, ich wandte mich zum Gehen, doch drehte ich mich um. Du gingst...

. Ich reise mit dir, mein Liebling, mein Traum. Und lieg ich bei dir, dann spürst du mich kaum, denn auf deinem Herzen liegt ein Gewicht von Schmerzen und Wähnen, Treue und Pflicht. Ich bleibe allein, mein Liebling, im Traum. Und liege...

. Sansibar und Samarkand, Surinam und Feuerland, schweben Worte durch die Zeit, singen, weben mir ein Band, schwingen, weiten mich zum Meer. Steppenwogen, Wüstensand, segnen sie und leiten mich, spülen sie den müden Strand. Sehe...

Du stehst am Grunde nie erdachten Raumes, hebst deinen Blick zu Tiefen auf, erahnst das Ausmass deines ungeträumten Traumes, wenn du der Seele aufwärts Wege bahnst. Denn wähnend kannst Du diesen Himmel stürmen. Kannst dich mit...

Du stehst am Tisch, ein Augenblick, der sich nicht regt, ein Innehalten schmiegt sich kurz in dein Gesicht. Wie Sommerflieder, den der Mittagswind bewegt, als Bild der Zuversicht, das etwas Stilles spricht. Ein Schwarm von Schmetterlingen...

Du siehst die Brüste, groß und fest, geborgen und bedrängt im Nest der Oberweite ... eng! Ein Herr, schon älter, schreitet als Begleiter und hält den Rest mit seinem Arm. Ja, ja, da wird dir auch schon warm bei dem...

Du stehst vor mir, ein wenig abgewandt, von seitwärts sehe ich dich im Profil. Mit einem Fuß streichst du den Sand, grazil beschattest du die Augen mit der Hand. Du blickst zum Horizont und dann zum Strand, zu mir. Du lächelst und...

Wir sprechen über uns und unser Tun, wie man von altbekannten Dingen spricht, die nichts erzwingen, die kein Wille bricht. Wir lassen Pausen und die Zwietracht ruhn. Behutsam trennen wir Gestrüpp aus Zweigen die sich in Wild-und...

Dem Anfang verknüpft ist mein Leben als Kind, doch ende ich offen, bin haltlos und blind. Ich spüre die Zeit, wie sie aus mir entrinnt ob stürmisch ob lind, ich bin Faden im Wind. Es wuchs mir zur Wahrheit ein einödes Land....

Dich wahrhaft zu sehen, dass hab ich versäumt. Ich habe, statt Deiner, ein Bildnis besessen und stets nach jenem mein Handeln bemessen und hab Dich, Geliebte, für mich nur geträumt. Ich mutmaße, Du hast dasselbe getan. Wir...

Seit Stunden flaut der Wind. Vom Himmel drückt der starre Grind, die Buckelhaut der Wolken. Die See aus Tran ist ausgegossen, glatt. Es hat ein dumpfer Wahn die Welt entrückt und alle Gunst vertan und ausgemolken. Aus einem Schlot...

Wo bleibst du nur? Ich mußte schon so lange warten. Inmitten der Natur erschuf ich einen Garten, mit Rosen, Gladiolen, Kirschen, schwarz und schwer und einer Bank für uns im Meer der Leberblümchen Wo warst du, dann, als meine...

Auf meiner Schulter lagen schwer die Hand der Einsicht und das Schicksalswort: begleite! Jedoch ich blieb und stand, bis ich entzweite. Ich sah der Sehnsucht nach, bis sie entschwand. Dann schnürte ich mich enger ins Gewand. Ich spürte...

Was willst du noch? Dir klopft das Herz nur Löcher aus dem Hirn. Kein wechselsames Leben schied aus deiner Stirn, kein Glaube und kein bessres Sein. Du bist allein. Nur manchmal, wenn die Glocken schlagen, verrinnt für eine Zeit dein...

Du gingst ganz leis durchs Ostertor, Du warst allein und nahmst die Lieder mit aus meiner Kinderzeit. Seither dringt dunkel tönend Flüster auf mich ein: denn auf dem letzten Weg gab ich Dir kein Geleit. Da war ein junger Mann mit blond...

Du neigst dein Haupt, ein wenig nur, gesenkten Blicks der Seite zu. Bewimpert folgst du dieser Spur Verwandlung zwischen ich und du. Verhaltend fü;hrt sie durch ein Land, gebannt von Wildheit, atembar. In Lockung rinnt durch meine Hand, dein...

Es ist in dieser Strasse, die als Schleife den Block der grauen Häuser eng umkreist ganz gleich wohin ich mit den Blicken schweife: sie ist so seltsam leer und still verwaist. Kein Mensch, kein Kinderrufen, auch kein Licht, das hinter...

Du lädst mich ein, an Deinen wohlgedeckten Tisch, im Morgengarten, fruchtbar schwellend jede Spitze. Du lädst mich ein, ich bring die Hunde mit und frisch ist diese Luft, voll Duft, sie ahnt die feuchte Hitze. Aus tiefer Kehle dringt...

In dünnen Strichen fällt der Regen. Er zeichnet über Feld und Flur in Räumen, die sich nicht bewegen, den Gleichmut stetiger Schraffur. Da weht ein wenig Wind, nur leise, er spielt mit Formen, biegt an Bäumen und...

Wind zerrt an Kapuzen, jault an Mützenrändern, bläst durch Ackerfurchen, braust dahin und rupft an büscheligem Grün. Auf flachen Pfützen ändern Muster Richtungen. Und oben, hingetupft am Himmel, fliegen, hasten...

So wintermüde gingen wir durch diesen Grund, am Hang entlang, wo zwischen Furchen, reifbelegt das Schweigen klang. Es hat sich etwas dort geregt: ein alter Strunk, da schwang ein Stieglitz, schwarz und bunt. Der pickte aus dem dichtgepackten...

ich warte wortlos, das Papier bereit, blockier und zöger mich hinaus, verwisch die Zeit, befreie eine Ewigkeit und manchmal quillt Lupinenblau und Birkenweiß. Ich weiß, ich weiß: ins Ungenau. Ich halte mich bereit und...

fraglos in den Weiten über allem Sein Ruhe meiner Zeiten Salz in der Kaverne Innenräume mein leiser Tod der Sterne vager Widerschein irgendwo aus Ferne atmen wir uns ein

wer immer zur Quelle schwimmt sieht niemals Meer.

""Träumst du?" "Manchmal" "Das wird nicht reichen." Er sieht in meine Richtung, als habe ihn eine Bewegung gelockt, doch sein Blick umfließt mich, als wäre ich nicht da. "Ich träume...

Er sprach zu dem Kind, dem er alles empfand: "Erfülle den Traum, der zu dir gesandt. Die Dinge, sie sind geformt und gebrannt, sie bilden den Raum, der um dich entstand. Die Zeit aber rinnt, und was sie gekannt, zerfällt, so wie...

Schritte kerben in die Stille Takte. Kleine Gruppen stehen stumm herum. Gänge, kachelkalt mit Flecken, nackte Kotze in den Ecken und Gesumm. Stahlbeton vibriert vernarbt an Decken. Worte über Treppen, unverständlich weht ein...

sie da sie die sie mir bis sie fiel lieb blieb sie dir der du mir bist wie der dieb sieh da sieh du sie da sie wie sie so- viel sie fiel blieb sie mir die die mir lieb

Ganz unbestimmt lag mir die Welt verborgen, bedrängte mich, dass ich die Lage schätze. Da suchte und erfand ich die Gesetze aus Gestern, sie diktieren mir das Morgen. Und es gewinnt mein Urteil Präzision. Ich achte, dass ich Regeln...

Ganz unvermittelt tobt ein Wind als Stoß, zerrt rücksichtslos das Laub aus grünen Kronen, dringt dorthin, wo die schwarzen Schatten wohnen. Er legt Geflechte dürrer Äste bloß. So bricht er an, der Tag, der immer...

Ein Leben kam und floh dahin, grad angekommen, wollt es gehn. Benommen sprach sein wirrer Sinn: nun bleib doch einfach einmal stehn! Kaum ausgesprochen, stand es still. Das hat den Sinn erst recht verdreht, nun haut er hin und so Gott will: ein...

Als deine Finger sich in meine flochten, da wurde ein Versprechen eingelöst, es schwanden Ängste, die mich angefochten, von Frist und Zweifel stand ich wie entblößt. Was mich umklammerte, war aufgebogen, ich wurde Erde, wo du...

Es scheint, als sei es mir bestimmt zu schweifen, versunken in Gedanken, still und seicht, das Leben, das mir nicht zum Leben reicht, wie Seiten ü;berblätternd, nur zu streifen. Ich will es selbst mit beiden Händen greifen,...

Wer sprach dir je von der Güte des Lebens versöhnender Kür? Schlummert in deinem Gemüte doch ewig die Frage: wofür? War dir ein Hirte, der hüte dich sorglich in trautem Quartier? Öffnet er dem, der sich...

Sie war geschmiegt an ihn von Anbeginn in ihrer Hoffnung. War, wie Träume nur in dünnes Tuch gehüllt und gab sich hin, verbarg die Wahrheit eigener Natur, zum fernen ungegründeten Verbleib. Er war geschmiegt an sie von...

Da ist ein Innres ohne Grund. Es ist um Äußeres gebauscht, es ist der klanggefüllte Mund. Es ist Synapse, tondurchrauscht. Da ist ein inneres Ertragen. Es ist auf Äußerem gebaut, Da ist ein Wähnen und Erfragen. Es...

Schweigen füllt der Nebel in das Land, Chaos hüllt sein Graugewand. Klanglos hallen Schritte und gedämpft. Echos enden stumpf erstickt von klammer Hand. Matte Schemen bilden eine Wand; endlich wird der Wald erkannt, Schwaden. Nur...

Der Tod ist allen Lebens Lohn, gestorben wird, so ist es Brauch. Doch geht der Vater nach dem Sohn, dann nimmt der Tod des Lebens Lohn, er hüllt den überlebten Thron in seinen todgeweihten Rauch. Der Tod ist allen Lebens Lohn, gestorben...

Wo sind deiner Kindheit Schwüre? Fortgewischt die spröde Spur, schwarzer Schiefer Krakelüre, dünn, ein Strich Erinnrung nur. Grau und lau hast du erkoren, nicht schwarzweiß, nicht kalt, nicht heiß. Nichts von dem,...

: ein Unterschenkeloffizier mit kalter Pläte.

Wer dies liest, stirbt.

Nichts will mir so recht gelingen. Bin die Pendeltür, ein Schwingen, festmontiert in den Kulissen: überdrüssiges Vermissen. Muss als Kran nur Lasten heben, selber kann ich niemals schweben. Bin in unermesslich weiten Zeiten Grund...

Du ganz erfüllter Plan, Gestalt und Bau der Frau, von reinstem Ebenmaß der Glieder. Du Lebenslust und meiner Jugend Flieder, aus allen Fugen sangen Lieder, blau war mein Befinden. Stunden, grau getränkt, aus denen Tage, Jahre...

Ich bin ein Steuermann der Fantasie, schreit übers Deck verlorener Gedanken. Um tiefer zu ergründen schneid ich sie in Stücke: sieh! Es sind stets morsche Planken. Ich weiß schon lang nicht mehr, wie groß mein Kahn...

Leben ist: eine Treppe hinauf zu gehen, die hinab führt.

Du flutest mich, du dunkelst mich, du warst versucht und bist gesunken. Ich richte dich, ich lichte dich, ich bin verflucht und ausgetrunken. Uns füllt die Zeit wie Mehl; ein Maar versteckt die kalte, zähe Glut. Mit Sehnsucht...

Ich bin das Opfer - du bist Täterin! Und das ist Fakt. Denn wäre ich gewillt, nur zu erwägen, dass ich Täter bin, ich stünde ungewappnet, ohne Schild in dieser Schlacht. Das wäre unbedacht. Noch ist dein Wahn, dein...

Westwärts, gradenwegs hinauf zum Kamm, führt der Strasse graugespanntes Band. Götzenhafte Stelen stehen stramm, drehen in Parade mit der Schaufelhand. Ohne Gnade ist der Horizont. Ostwärts stehen Bäume, fast am Rand,...

Wir sprachen über Unterführungsluft so kalt und zugig, fein ein Pisseduft. Den ganzen Tag nur Regen, Nässe troff und plötzlich war der Typ da, aus dem Off. Die Treppe rauf zum Gleis hängt er sich an uns, labert davon,...

Als ich die Strähnen allen Glücks aus meinen Blicken strich, sah ich in einem Spiegel jenen, der mir so glich und sagte: Sprich! Er sprach vom Wähnen eines Stücks, von Hoffnung, die nicht bricht, er sprach von sich, von seinem...

. . . Perfekt verborgen lauert sie, ein Tier, als Parasit und nährt sich vom Verzagen. Noch hält sie still als steifer Balg in mir, ich spüre, sie erschauert vor Behagen. Kein Atemzug entgeht der wachen Brut, am Schlag des Herzens...

Aus Fernen kommt die Dämmerung heran, entflicht behutsam Schemen und Gestalt, entblößt die Reihen, Stamm um Stamm. Der Bann der Schatten bricht und reglos steht der Wald. Kein Vogel singt, ein Wintertag beginnt mit Schweigen, ohne...

Tage aus Papier, voll Hadern, liegen dünn um Fleisch und Knochen und darin, in schlanken Adern, fader Möglichkeiten Pochen. Mich umgibt der spröde Schimmer von Verheißung wie Zement. Alle Dinge sind wie immer: Trägheit,...

Wie ein Gefäß um eine große Leere, umgeb ich Ödnis ohne Halt darin. Nur durch Beladung finde ich die Schwere, zu der ich offenbar verurteilt bin. Wenn ich mich heimlich, voller Gier, ernähre und jeder Schluck treibt...

Wo jetzt Wacholder wächst, dort stand ein Lorbeerwald für diese Welt. Die war mir falsch und unbestellt, da habe ich ihn abgebrannt. Und als das Räucherwerk verschwand, blieb geisterlos und bloßgestellt, ein Heidengrund, ein...

halb gegeben, halb genommen abgestoßen und gehüllt leergeräumt und angefüllt blank und scharf und doch verschwommen unter Steinen, über Sternen nebendran und mittendrin da und hier und in den Fernen habe ich mich...

Körperlos in Rahmen schweigen an den Wänden Konterfeis zu jeder aufgebrauchten Stunde. Kiesel und Kastanien aus Enkelhänden, ausgelegte Vorgeschichte, Gräberfunde. In Gardinen modern dunkel tote Tage, die ein Sonnenstrahl nur...

Das hier, das ist nicht mehr als nur das Körnchen Sand, zu dem es mich zertrümmerte, als ich mich in ihm fand.

Seit Stunden flaut der Wind. Vom Himmel drückt der starre Grind, die Buckelhaut der Wolken. Die See aus Tran ist ausgegossen, glatt. Es hat ein dumpfer Wahn die Welt entrückt und alle Gunst vertan und ausgemolken. Aus einem Schlot...

Die Wahrheit, lebte sie den je, sie schwömme unten in der See. Und so wie eines Pudels Kern, blieb sie der Oberfläche fern. Alleine bliebe sie zudem, denn sie ist faul und sehr bequem, stets auf derselben Stelle stehn. Damit sie sich...

Du hast den Biss, du Meister aller Klassen und mimst den Nibelungen wortgetreu, als Narr trägst du die Kappe ohne Scheu, bist immerzu bereit, die Welt zu schassen. Vom Schimmer hast du nicht mal einen blassen. Denn wenn du leer bist, wirst...

Bisweilen stiehlt sich in die lange Reihe ein Tag wie dieser, morsch bis in die Stunde. Er bricht mein Brot, er spricht von Pfand und Leihe, nimmt meine Hand und führt mich in die Runde der Säulen, Stumpf an Stumpf, im hellen Sand. Aus...