Alle 2.409 Textkommentare von GastIltis

26.11.23 - Kommentar zum Text  licht und dunkel von  willemswelt: "Ja, Baumfreund Willem, nachhaltige Waldwirtschaft sieht so nicht aus. Aber wem sage ich das? Sei herzlich gegrüßt von Gil."

26.11.23 - Kommentar zum Text  Der nachtwache Poet von  Saira: "Hallo Sigi, solange ihm keine Alpträume die Blätter zerfetzen, und ihm das Dach nicht davon fliegt, gibt es keinen Grund zur Ursache. Jedenfalls für den neutralen Betrachter. Herzlich Gil."

26.11.23 - Kommentar zum Text  Der geheilte Gelangweilte von  EkkehartMittelberg: "Hallo Ekki, ich hatte das Glück, mit einem Zauberkünstler Ende der sechziger/Anfang der siebziger Jahre persönlich sehr gut bekannt zu sein, und zwar auf dem Camping-Platz Prerow. Der später unter dem Namen „Zauberpeter“ in der DDR zu großer Popularität gelangte Zauberer war damals Mitglied einer Clique von Gleichgesinnten, zu der ich auch gehörte. Er hat uns am Strand mit einigen Tricks, später auch meine Familie und die Kinder, begeistert. Also mehr zum Staunen als zum Lachen gebracht. Und das am FKK-Strand, wo Requisiten und Sonstiges kaum möglich waren. Ich erinnere mich noch gut an einen Trick, in dem er eine Münze zwischen Zeige- und kleinem Finger hielt, und sie beim Umdrehen der Handfläche jeweils innen oder außen präsentierte. Der Trick zeugte von immenser Fertigkeit seiner Finger, denn er bestand in nichts anderem, als dem Durchziehen des Ring- und Mittelfingers während des Drehens der Handfläche. Dass er später sogar seine Tricks vor Jimmy Carter präsentiert haben soll, weiß ich von Erzählungen. Er, also Zauberpeter, ist vor ein paar Wochen mit 80 Jahren verstorben. Seine Künste waren also auch nur endlich. Sei herzlich gegrüßt von Gil."

25.11.23 - Kommentar zum Text  gerettet von  willemswelt: "Hallo Willem, alter Freund, das macht eben die jeweilige Ortslage aus. In der Großstadt, wo dich keiner kennt, ist ein Lächeln nicht Teil der jeweiligen Geschäftsbeziehung. Wenn, dann nur aus Versehen, oder weil es ein gutes Geschäft war. Dann kannst du davon ausgehen, dass du einen Fehler gemacht hast. So aber nicht! Viele herzliche Grüße von Gil."

25.11.23 - Kommentar zum Text  Novemberdepression von  Didi.Costaire: "Hallo Dirk, wer wird denn als jemand, der sonst nur Freude ausstrahlt, solche Zeilen schreiben? Fahr doch hin zur Promenade, sagen wir nach Bad Pyrmont. Nutz das Lichterfest und bade dich im Glanz und Schein gekonnt. Fühl im Kurpark dich zu Hause als ein Gast der Jahreszeit, du darfst dort in einer Sause zeigen, wann und wie man weit, weit hinaus aus Nichtigkeiten, weg von Grau und Düsternis, und entfernt von Zwistigkeiten strahlt und lebt und jemand is'! Keine Rettung? Jedenfalls viele Grüße von Gil."

17.11.23 - Kommentar zum Text  Lebenswerk, schrumpfend von  AchterZwerg: "Hallo Achter, Erkenntnis ist gut! Ich habe gerade noch einen Text gelesen und frage mich, ob ich jetzt dazu übergehen muss zu ahnen, oder ob ich mir irgendwo eine unbeschilderte Ausfahrt suchen sollte. Ich bin unschlüssig wie lange nicht. Gil."

16.11.23 - Kommentar zum Text  Wer das liest ist doof von  Didi.Costaire: "Bei der Überschrift wagt man sich nicht so recht heran. Es sei, man hat sich schon zu einer ähnlicher Aussage bekannt:    die so blöd ist wie ich   Mein Lied ist nicht für heute und ist auch nicht für jetzt. Mein Lied ist nicht für Leute und nicht in Dur gesetzt.   Es ist ein wenig traurig und auch ein wenig still und manchmal klingt es schaurig, auch wenn ich gar nicht will.   Hätt ich es nie geschrieben - und mit der Überschrift! was mach ich mit der Lieben, wenn sie mich einmal trifft? In diesem Sinne sei herzlich gegrüßt von Gil.   Kommentar geändert am 16.11.2023 um 21:28 Uhr Kommentar geändert am 16.11.2023 um 21:29 Uhr"

16.11.23 - Kommentar zum Text  Wer weiß, was er nicht weiß, weiß oft mehr als der, der weiß, was er weiß. Fortsetzung von  EkkehartMittelberg: "Hallo Ekki, wenn ich diese dreizehn Thesen lese, fällt mir sofort Fausts Monolog ein, von dem es mir einige Sätze besonders angetan haben: „Es möchte kein Hund so länger leben! Drum hab' ich mich der Magie ergeben, Ob mir durch Geistes Kraft und Mund Nicht manch Geheimnis würde kund; Dass ich nicht mehr mit sauerm Schweiß Zu sagen brauche, was ich nicht weiß; Dass ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält“ Da ich Techniker bin, also mit philosophischen Fragen und Problemen des Wissens nur empirisch und praxisbezogen zu tun hatte, jedoch über ein halbwegs brauchbares Erinnerungsvermögen verfüge, kann ich nur intuitiv mit den Sätzen umgehen. Solche Fragen wie Selbstfindung oder Kommunikation mit dem Unterbewusstsein kann ich also kaum objektiv oder offensiv angehen. Kurz: Ich bin überfordert. Sei dennoch herzlich gegrüßt von Gil."

15.11.23 - Kommentar zum Text  nach dem Regen von  Tula: "Hallo Tula, man muss sie (deine Zeilen) genießen. Als ich sie das erste Mal las, hatte es nicht geregnet. Dann hatte ich sie vergessen. Nun sind sie wieder da und der Regen hat sie zurückgeholt, deine Zeilen. Ein Wunder! Herzlich Gil."

15.11.23 - Kommentar zum Text  Fehler im System von  TassoTuwas: "Und das im Zeitalter von KI? Wo keiner mehr denken muss. Eher sollte man den Begriff "Freiheit" besteuern. Wer ihn äußert, zahlt einen Tausender. Gruß Gil. Ab jetzt! Kommentar geändert am 15.11.2023 um 20:01 Uhr"

15.11.23 - Kommentar zum Text  weiterer weg von  willemswelt: "Hallo Willem,  das Holzauge ist immer wachsam! In Zeiten digitaler Medien sowieso. Dagegen sind die Methoden von 007 und anderer Spezialisten nur noch Stümperei!.  Sei gegrüßt von deinem Freund Gil."

15.11.23 - Kommentar zum Text  Konsequenz von  Teo: "Zwei Frauen doppelt: das muss reichen! Gil."

15.11.23 - Kommentar zum Text  Moin, von  Teo: "Ich hätte jede Wette angenommen (und gewonnen), dass du als Teo wieder kommst. Diese Verniedlichung war mir eh (also beim Namen!) ein Dorn im Auge. Aber leider hat mir ja keiner eine Wette angeboten! Das ist mir schon bei deiner Rückkehr eine Art Pferdefuß! Ansonsten herzlich Gil."

14.11.23 - Kommentar zum Text  11.11.2023 in en lüttjen Dörpen in Sleswig-Holsteen von  Saira: "Liebe Sigi, dagegen ist ja der Karneval in Venedig der reinste Weltuntergang! Herzlich Gil."

13.11.23 - Kommentar zum Text  Der verschwundene Studienfreund von  EkkehartMittelberg: "Hallo Ekki, die Frage lässt du offen, ob ihr noch länger zu der euch unsympatischen Frau Kontakt hattet, allein, um etwas über das Verschwinden deines Freundes in Erfahrung bringen zu können. Viele Grüße von Gil."

13.11.23 - Kommentar zum Text  Jägerweisheit von  plotzn: "Hallo Stefan, die Tiere lasse ich mal aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes außen vor (furchtbarer Begriff): Der Schizo meint: Hör einmal, Phrene, ich nehme diese, du nimmst jene. Drauf sagt der Phrene zu dem Schizo: Am besten gleich, wenn nicht dann itzo! In diesem Sinne: Zu gleich! LG von Gil."

13.11.23 - Kommentar zum Text  cherubim von  willemswelt: "Hallo Willem, wer den Text ohne die Überschrift liest und dich nicht kennt, wird, wie ich, von der (kindlichen) Betrachtungsweise fasziniert sein. Aber auch so ist er ein naturfreundliches schönes Beispiel traumhafter Erinnerungen. Herzlich grüßt dich dein Freund Gil."

13.11.23 - Kommentar zum Text  Idylle von  Saira: "Liebe Sigi, was gäbe ich wohl dafür, wieder mal einen Pirol zu sehen. Von den Schwänen mit golden umrahmten Flügeln ganz zu schweigen. Während ich mir bei bestimmten Lichtverhältnissen die Schwäne noch vorzustellen vermag, kriege ich den Pirol einfach trotz aller Phantasie nicht zu fassen. Dennoch: idyllisch bleiben deine Zeilen so oder so! Viele herzliche Grüße von Gil."

07.11.23 - Kommentar zum Text  Fliegen von  Saira: "Liebe Sigi, ich habe es mit verschiedenen Zeilen schon so oft versucht. Und bin doch immer wieder gelandet. Mein „Fliege mit dir selbst davon“ ist zwar eine ausführlichere Variante deiner wunderbaren Zeilen, aber du siehst, ich bin noch am Boden der Träume. Oder wie in dem Gedicht „gleiten ohne ende“ mit den Zeilen: „würde wie die Möwen gleitenoder wie der Albatros,sagte mich von alten Zeitenund dann von mir selber los“Sei herzlich gegrüßt von Gil. Kommentar geändert am 07.11.2023 um 21:46 Uhr"

07.11.23 - Kommentar zum Text  Rendezvous im November von  Janna: "Hallo Janna, schöne Zeilen zum Herbst! Wer sich da ran wagt zu der Zeit, versucht es wohl ein letztes Mal. Er fragt sie nicht, ob sie bereit, das wär ihm letzlich schon fatal. Da er rein sinnlich und auch so nicht mehr so mag wie einst im Mai, sucht sich auch keinen runden Po. Denn was vorbei ist, ist vorbei! Liebe Grüße von Gil."

07.11.23 - Kommentar zum Text  Im kühlen Wiesengrund von  AZU20: "Hallo Armin, Da habt ihr euch ja für eure Aktion die richtige Jahreszeit ausgesucht. Mit Publikum war auf keinen Fall zu rechnen. Und es kann die dicke Margot nicht gewesen sein, ebensowenig wie die Helmschmiedswitwe. Villon hatte auch seine Geheimnisse! Herzlich Gil."

07.11.23 - Kommentar zum Text  Wenn der Wurm drin ist von  Didi.Costaire: "Hallo Dirk, heute schreibe ich mal etwas in Prosa: Zu einem Fußballspiel gehören, habe ich früher gedacht, zwei Mannschaften. Dann fällt ein Tor!!! Daraufhin sagt der Co-Kommentatur: die müssen mehr gegen den Ball spielen! Aha, und ich dachte, gegen die andere Mannschaft. Und dann meint er noch, dass bei der Flanke aus dem Halbfeld keine Sicherung da war. So, und ich war der Meinung, die spielen auf einem ganzen Feld. Dann muss der Torhüter auf jeden Fall am kurzen Pfosten stehen. Und nicht im Sechzehner umher irren. Und ich dachte mir, dass die Pfosten gleich lang sind. Und sowieso: früher gab es den Libero, heute gibt es die Doppel-Sechs, scheint eh das wichtigste Element im Mannschaftsverbund zu sein, dann gab es einst den Statisten auf Linksaußen, kannst du dich noch erinnern? War auch ne schöne Nummer. Oder den linken sowie rechten Läufer. Da war noch Bewegung auf dem Feld. Dann gab es noch den Halblinken und Halbrechten, weißt du noch? Jetzt gibt es gelegentlich Halbblinde. Gut war auch noch der Ruf: Schiedsrichter ans Telefon, wo doch jetzt alles vernetzt ist. Schade um die gute alte Zeit1 Herzlich Gil."

07.11.23 - Kommentar zum Text  wurzeln von  willemswelt: "Hallo Willem, irgendwo hatte ich mal folgenden Satz geschrieben: „Die Wurzel ist ein großes Übel.“* Nun hast du mich mit deinen Zeilen eines Besseren belehrt. So schnell kann es gehen! Viele Grüße von Gil. *Gedicht: Biometrie-Stunde"

06.11.23 - Kommentar zum Text  Wintereinbruch von  AchterZwerg: "Hallo Achter, deine Zeilen haben mich tief beeindruckt! Noch ist es nicht so weit, mein Kind. Bei zehn Grad plus fällt keine Flocke. Und ob wir traurig-lustig sind, das läutet keine Friedens-Glocke. Es ist schon das Dämonenhafte, das unser Dasein so ins Dunkel, ins Laubverfärbte-Fleischerschlaffte gestellt hat und wo die Furunkel am Mors des Bösen bald zerplatzen. Die Freiheit wird bald nicht mehr wach, und Frieden pfeifen letzte Spatzen verspätet noch einmal vom Dach! Viele Grüße von Gil."

06.11.23 - Kommentar zum Text  Lass es zu! von  plotzn: "Hallo Stefan, ganz so kurz kriege ich das nicht hin! Aber dem Versuch konnte ich nicht widerstehen.  Du sollst nicht die Frau deines Nachbarn begehrn. Im Gegenteil, du solltest sie ehrn! Der Nachbar indes, schon stets ein Filou, sagt du zahlst, und ich - lass es zu.  Da bin ich geldlich jedoch am Limit. Ich brauche, zinslos, einen Kredit. Die Bayern-Bank, welch ein Clou, sagt sofort: ich – lass es zu. Herzlich Gil."

31.10.23 - Kommentar zum Text  Der ehrliche Narr von  EkkehartMittelberg: "Hallo Ekki, deine Geschichte vom ehrlichen Narren erinnert mich, auch weil der Name in einem Kommentar erwähnt wurde, an einen ehemaligen Arbeitskollegen: Rigoletto. Wie er wirklich hieß, weiß ich nicht. Ich hatte damals, vor über 55 Jahren, in meiner zweiten Arbeitsstelle neu angefangen. Ich kann mich auch an sein Äußeres nicht erinnern. Er war bei uns Tankwart und hatte zu dem „Namen“ Rigoletto noch einen Zusatz: das Blechpferd, weil er ein Blechpferd an einem Mast angebunden hatte, den er neben der Tankstation angebracht hatte.  Es ist eine Geschichte von maßloser Traurigkeit. Kurz, eines Tages war Rigoletto verschwunden. Deswegen werde ich auch nur erzählen, dass er tagelang gesucht und unter unendlich unglücklichen Umständen aufgefunden worden war. Er war sicher kein Narr, auch kein Hofnarr. Dass man ihm den Namen zuteil werden ließ, lag an seiner körperlichen Erscheinung. Obwohl ich ihm nie begegnet bin, kommt bei mir die Erinnerung immer wieder mal hoch. Sei gegrüßt von Gil."

31.10.23 - Kommentar zum Text  Vom Ende der Depression von  AchterZwerg: "Hallo Achter, das ist der Unterschied zwischen letal und legal. Wenigstens im letzten Begriff ist etwas vom schönen „Egalite“ der Französischen Revolution enthalten. Auf die Barrikaden also, was zögern wir noch? Liebe Grüße von Gil."

30.10.23 - Kommentar zum Text  Examen bei einem Professor, der dich nicht kennt. von  EkkehartMittelberg: "Lieber Ekki, dein Beispiel ist schon interessant. Wir waren im Studium Bauingenieurwesen insgesamt etwa zweihundert Studenten, die bis zum Vordiplom alle die gleichen Fächer zu absolvieren hatten. So gehörte auch das Fach Elektrotechnik dazu. Weil die Vorlesungen an einem Sonnabend stattfanden, hatte ich nicht eine einzige davon besucht. Die Prüfung fand in der Faschingszeit statt. Ich habe das wohl schon einmal geschrieben. Alle zweihundert Prüflinge warteten in einem Saal zur schriftlichen Prüfung, zu der der Professor und die zwei Assistenten etwa zehn Minuten zu spät kamen. Wir Studenten hatten inzwischen das schöne Lied von Ernst Neger angestimmt: „Schnaps, das war sein letztes Wort, ...“ Zu meiner Ehre muss ich gestehen, dass ich das Fach mit einem „Gut“ überstanden habe. Hier hatte es sich gelohnt, einmal nichts zu tun! Herzlich Gil."

30.10.23 - Kommentar zum Text  beim konzert von  willemswelt: "Hallo Willem, wenn es die Nachtigall war, und nicht die Lerche, deren Lied du hörtest, dann hast du von ihrem Können, das oft mehr als zweihundert Strophen umfasst, aber eine schöne wiedergegeben. Viele Grüße von Gil."

29.10.23 - Kommentar zum Text  Am Anfang vom Ententeich von  Didi.Costaire: "Hallo Dirk, wenn ich dir jetzt mit dem „Abschieds-Chanson der verlotterten Seele“ vom 17.2.21 komme, denkst du bestimmt, was hat das denn mit meinen Enten zu tun? Hier zuerst ein Auszug: „Da sang zwar ein Chor von verdatterten Enten, das war für ihn einer von jenen Momenten, wenn man sie bewusst oder sonst wie vermisste, dann sagte man zu sich, das ist echt eine Kiste, ein Abschieds-Chanson, und in der Qualität? Zu Lebzeiten früh, doch ansonsten zu spät!“ Gut, das war zu früh, und nicht ganz sachgerecht, aber immerhin! Sei herzlich gegrüßt von Gil."

29.10.23 - Kommentar zum Text  Der lange Weg von  Saira: "Liebe Saira, ein sehr ernstes Gedicht mit einfühlsamen Worten, die die Verbindung von Natur zum menschlichen Leben wunderbar heraus stellt. Es gewinnt nach meiner Meinung durch die Vermeidung von Reimen, was den Zeilen sehr viel an Bedeutung und Tiefe ermöglicht. Wahrscheinlich hat es einen persönlichen Bezug, ohne den es so kaum vorstellbar wäre. Sei ganz herzlich gegrüßt von Gil."

29.10.23 - Kommentar zum Text  liebesgedicht mit hindernissen von  Tula: "Hallo Tula, dass ich deinen Einfallsreichtum bewundere, dürfte dir nicht neu sein. Und dass er inspirierend ist, auch nicht. Natürlich sollte man deine Zeilen nicht versuchen nachzuahmen. Es kommt nichts dabei heraus. Ein Liebesgedicht mit Hindernissen auf keinen Fall! Ich schreib die Zeilen nicht im leisen Regen, und werde Hera, kuhäugig, nicht preisen, vielleicht gelingt mein reimtechnisches Reisen, auf jeden Fall werd ich mich reisend legen. Im Traum gedenk ich Aphrodites Segen, der mir im Leben oft zuteil geworden. Ich weiß nicht, ob es manchmal an Akkorden oder am Klang der Stimme hat gelegen. Auf jeden Fall schweb ich danach in Sphären, die Orpheus einst ermaß mit höchster Kunst. Nicht nur der Leier schönen Klänge wegen, Wer wagt schon, dass ihn Tiere, Steine ehren, wer ahnt der Götter allerhöchste Gunst, wo andre schrein: wir sind partout dagegen! Herzlich grüßt dich wie immer Gil."

29.10.23 - Kommentar zum Text  Nahentsorgung von  Moja: "Hallo Moja, ist doch erstaunlich, LED-Entsorgung! Da fiel mir sofort der Begriff LNG ein. Für die Entsorgung der kleinen Dinge werden manchmal sogar Preise vergeben, die großen Dinge werden gegen den Willen der Leute, es die betrifft, gegen die Natur, die davon betroffen ist und gegen die Ziele und Aufträge, die sich die vom Volk Gewählten gestellt haben, einfach so, weil sie die Interessen der Wirtschaft durchsetzen müssen, regelrecht durchgepeitscht. Wir sind verrückt geworden. mit uns die Sintflut!  Sei herzlich gegrüßt von Gil."

24.10.23 - Kommentar zum Text  Schweigen von  EkkehartMittelberg: "Zum Schweigen: Ich sehe mir im TV z.B. keine Talk-Shows an (Maischberger, Illner, Lanz, Will …), weil da zwar geredet, aber nichts gesagt wird. Gelegentlich lese ich die Zusammenfassungen, die genauso nichtssagend wie die Aussagen der Teilnehmer sind. Ebenso steht es mit den angeblichen Höhepunkten, die extra erwähnt werden. Ich warte darauf, dass der Moderator (m,w,d) eines Tages sagen wird: „Jetzt kommen wir zum Höhepunkt des Abends, einem zehnminütigen Schweigen ohne jeglichen Anlass!“ Herzlich Gil."

24.10.23 - Kommentar zum Text  Freiheit von  Didi.Costaire: "Lieber Dirk,  der Traum von der Freiheit? Der Traum von der Freiheit wird immer ein Traum bleiben. Nur nicht nach Feierabend. Das gilt natürlich nur für arbeitende Menschen; Hunde haben andere Privilegien. Die Freiheit ist ein unerfüllbares Versprechen für alle, die nichts besitzen. Ob das auch für Hunde gilt, kann ich nicht beurteilen, Straßenhunde in unterentwickelten Ländern sind dort ebenso benachteiligt wie die Menschen. Auch in ihren Träumen? Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden. (Abraham Lincoln).  Das beeinträchtigt nicht die Qualität deiner Zeilen. Sie sind wegweisend! Viele Grüße von Gil."

24.10.23 - Kommentar zum Text  Klimastreit von  plotzn: "Hallo Stefan, doch nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen! Geht es nicht eine Nummer kleiner? Der gelernte Kettenraucher sagt dem ewig Gestrigen: Ich bin letztlich Endverbraucher, kurz vor dem Silvestrigen. Nichts geht über Arbeitsplätze in der Hanf- und Tabakbranche. Arbeitslose kriegen Krätze und sie stehen auf Revanche. Müllcontainer, Aschenbecher, Rauchwarnmelder, Feuerwehr, Panzersperren, Wellenbrecher, Kriegsopfer und Bundeswehr. Was an Vorbildwirkung lichtet, RAF und NSU, wird getextet und bedichtet, wichtig, es hört niemand zu! Ist ein wenig grenzwertig, gebe ich zu. Dein Text ist aktueller. Liebe Grüße von Gil."

23.10.23 - Kommentar zum Text  Morgenrot von  Saira: "Liebe Sigi, hier doch noch ein paar Zeilen zu deinem wunderschönen Gedicht:  Was nützt denn all dein Warten, Harren, dein Hoffen, dass die Zeit verstreicht. Sie sitzt im angespannten Karren dass ihre Fracht das Ziel erreicht.  Das Ziel liegt hinter Wolkenbändern mit Morgenrot und Silbermond, das den verliebten Traumgewändern vorgaukelt, dass sich Liebe lohnt.  Und dass der Lohn für alles Schöne im Gestern, Heute, Morgen liegt, und dass die Endlichkeit der Töne vielleicht ins Sternbild Virgo fliegt.  Nun lass dich lieb grüßen von Gil. Kommentar geändert am 23.10.2023 um 20:41 Uhr"

23.10.23 - Kommentar zum Text  Ode auf meine Grippe von  EkkehartMittelberg: "Lieber Ekki,  wer krank ist, möge sich an dem Gesunden aufrichten. Und der Gesunde soll mit dem Kranken mit fühlen, der Wartende ist da, um dem Kommenden beizustehen, und der verlorene Sohn wird willkommen geheißen. Der Wissende wird seine Kenntnisse vermitteln und der Neugierige ist offen für jeden guten Rat. Wenn du gesund sein wirst, hast du noch viel zu erzählen. Alles Gute für deine Gesundung und weiterhin viel Freude. Viele Grüße von Gil."

23.10.23 - Kommentar zum Text  Teilerfolge von  Tula: "Hallo Tula, wer nichts wagt ... Dass man das Leben im Geviert so ebenmäßig meistert, davon bin ich, der nichts kapiert, linear mehr als begeistert. Linear ist viel zu schwach gewählt, die Kraft wirkt mehr quadratisch. Das heißt, wer sich zu wenig quält, für den wird’s problematisch! Das Dichten rühmt doch deinen Geist, lass andre rezitieren. Falls einer deinen Text zerreißt, du bist der Grand mit Vieren! Herzlich Gil."

22.10.23 - Kommentar zum Text  In der Nacht ein Lied von  Vaga: "Hallo Vaga, bei der Zeile mit dem Ohr fällt mir van Gogh ein. Und schon ist der Zauber deines schönen Gedichtes dahin. Irgendetwas mache ich verkehrt. Liebe Grüße von Gil."

16.10.23 - Kommentar zum Text  Wir zwei von  diestelzie: "Hallo Kerstin, sehr tiefgründig, dein „Wir zwei.“ Ob man den Text auch umdrehen könnte? (z.B. stets für nie in der ersten Zeile). Ich will es nicht auf den Versuch ankommen lassen, weil deine Zeilen sonst ihre Eindringlichkeit einbüßen. Und das wäre doch schade. Liebe Grüße von Gil."

15.10.23 - Kommentar zum Text  Friedrichs erster Entwurf von  plotzn: "Hallo Stefan, mein Großvater (1881 – 1957) hatte den Schiller noch anders interpretiert: Gefährlich ist’s den Leu zu wecken, Verderblich ist des Tigers Zahn; Jedoch der schrecklichste der Schrecken, Ist einen Kupferschmied am Arsch zu lecken, denn da ist bestimmt noch Grünspan dran. War sicher nicht von ihm, obwohl er auch viele gute Einfälle hatte. Ansonsten ist die Glocke ein Füllhorn von Zitaten der Extraklasse, obwohl Schiller ja mit den Zeilen, die dem Leu vorausgehen und dann folgen, gesellschaftlich aus heutiger Sicht etwas neben der Spur liegt. Zitate wie „Wenn sich die Völker selbst befrein, Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn.“ passen nicht in unsere Zeit. Dann könnte man ja auch Jens Spahn beim Wort nehmen: „Wir [Konservativen] verlangsamen die Veränderungen so, dass sie erträglich sind.“ Da grüßt doch glatt die Koalition des Fortschritts.  Wohl auf denn grüßt seinerseits Gil."

10.10.23 - Kommentar zum Text  Dung von  Didi.Costaire: "Hallo Dirk, wie immer, Daumen hoch! Als sie im Dunst und Glast von Nebelwänden das Grundgesetz versuchten zu beenden, besannen sie sich einst hienieden der Ur-Sprechwese der Hebriden. Und aus der Unbill Form und Zwist entfloh entwich ein Hauch wie: Mist! Herzlich Gil."

10.10.23 - Kommentar zum Text  Verhindert von  plotzn: "Hallo Stefan, ein Genuss, deine Zeilen zu lesen: Dass du wie stets verhindert bist, das wundert mich nicht wenig. Mang all den Eineiigen ist der Zwilling nun mal König! Du bist auch kein Zyklopensohn, dann wär Verschiednes offen. Die Insel der Seligen schon, der Rest wär halb besoffen ... Sei gegrüßt von Gil."

08.10.23 - Kommentar zum Text  malochen von  Tula: "Hallo Tula, was sagen mir die Zeilen? Dass du ein Sabinchen erwähnst. Weißt du, dass es in Prenzlau (Stadt in der Uckermark, für die Wessis) eine Kirche, die einzige im deutschsprachigen Raum, gibt, die Sabinenkirche oder St. Sabinen heißt? Und wofür steht sie? Sie ist Namenspatron oder -patronin gegen Überschwemmungen! Wer weiß, wen wir heute als Bundeskanzler hätten, wenn damals die richtigen Leute davon gewusst und nicht die falschen Gebete gen Rom oder wohin auch immer gesandt hätten? Sei gegrüßt vom Süßwasser-Fisch Gil."

03.10.23 - Kommentar zum Text  Damals, als ich durch die DDR fuhr von  Gabyi: "Hallo Gabyi, ein Text, der auf wundersame Weise zum Vorabend des Tages der Deutschen Einheit passt. In der Nähe von Kyritz liegt das Dorf Viesecke, in dem wir als Studenten vielleicht zur gleichen Zeit drei Wochen lang Kartoffeln nachlesen mussten. Von all unseren Studienkollegen hatte übrigens kein einziger ein Auto. Nur nebenbei. Ich stelle mich hier auch ausdrücklich nicht mit Rosalinde auf eine Stufe, weil solche Anreden wie „Mein Freundchen“ nicht meine Welt sind, und gewisse Ansichten auch nicht in mein Weltbild gehören. Aber dein Text hat mir doch die Arroganz und Überheblichkeit von Leuten wieder vor Augen geführt, die 33 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch nicht begriffen haben, dass sie kulturell längst nicht vollzogen ist. Ich erlaube mir deshalb, einen Artikel der Berliner Zeitung von gestern beizufügen, den du lesen kannst oder auch nicht, der aber stellvertretend die Ansichten widerspiegelt, für die 1989/1990 wohl vergeblich Leute auf die Straßen gezogen sind, weil sie glaubten, für etwas Gutes zu demonstrieren. Der Ostdeutsche: Jetzt spricht er nicht nur Russisch, jetzt ist er auch noch wütend 33 Jahre nach der Einheit steht Deutschland vor einem Umbruch. Aber die Westdeutschen machen einfach weiter und die Ostdeutschen hacken aufeinander herum.  02.10.2023 | 16:43 Uhr von Anna Reich Berliner Zeitung Dies ist ein Text zum Spezial zum Tag der Deutschen Einheit, den die Redaktion der Berliner Zeitung zusammengestellt hat. Lesen Sie alle Texte online hier. Als die Anfrage von Jessy Wellmer eintraf, bekam ich einen Schreck. Sie wollte bei einer Veranstaltung mit Dirk Oschmann im Berliner Pfefferberg-Theater drehen. Ich war die Moderatorin. Es sollte um „ostdeutsche Identitätsfragen“ gehen, für eine „Prime-Time-Dokumentation“ in der ARD. Jessy Wellmer ist Sportmoderatorin, berichtet aber seit kurzem auch über ihre ostdeutschen Landsleute. Vor einem Jahr fuhr sie durchs Land, um herauszufinden, warum Menschen wie ihre Eltern eine andere Sicht auf den Krieg in der Ukraine und Waffenlieferungen dorthin hatten als die Westdeutschen. Der Film hieß „Russland, Putin und wir Ostdeutsche“. Ihre Fragen waren ungläubig, ihr Blick staunend. Als sei sie aus einer Art Deutschlandschlaf erwacht. Der Zooblick ist immer nur auf den Osten gerichtet Ich wurde das Gefühl nicht los, das ich oft bei Reportagen über den Osten bekomme: Ich nehme an einer Zooführung teil. Dem westdeutschen Publikum wird erklärt, was mit den Ostdeutschen nicht stimmt. Warum sie zwar die gleiche Sprache sprechen, aber seltsame Dinge sagen. Wie eine Spezies, die es zu erforschen, aber auch zu zähmen gilt, weil sie gefährlich werden könnte. Ich stelle mir dann manchmal vor, es wäre andersherum: Ein westdeutscher Sportreporter befragt seine Landsleute in Sindelfingen oder Buxtehude, um herauszubekommen, wie sich der Kalte Krieg auf deren Amerika-Bild ausgewirkt hat, warum sie zusehen, wie die USA Kriege führen wie im Irak, die sie „Militäroperationen“ nennen. Aber der Zooblick ist immer nur auf den Osten gerichtet. Oder wie Dirk Oschmann sagt: „Der Westen begreift sich stets als Norm.“ Der Osten sei in dieser Systematik die „Abnormität“, ein Geschwür am Körper des Westens, das ihm dauerhaft Schmerzen bereite. Besonders störe es, wenn das Geschwür sich regt, weil jemand aus dem Osten spreche. Jemand wie er. Oschmann ist Literaturprofessor in Leipzig und – ähnlich wie Wellmer – 30 Jahre nach der deutschen Einheit aus einem langen Schlaf erwacht. Er sollte eine Rede zum 3. Oktober halten und beim Schreiben brach die Wut aus ihm heraus, über die Benachteiligung der Ostdeutschen, über die Art und Weise, wie der Diskurs über den Osten geführt wird: „zynisch, herablassend, selbstgefällig“. Aus der Rede wurden ein Artikel und schließlich ein Buch. „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ erschien Ende Februar und schaffte es sofort auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, obwohl es zu mehr als 80 Prozent im Osten gekauft wurde. Oschmann hatte bei seinen Landsleuten einen Nerv getroffen. Auch aus ihnen schien nun etwas herauszubrechen. Arroganz und Siegermentalität Die Redaktion der Berliner Zeitung berichtete und erhielt eine Flut von Mails, in denen Leser von ihren eigenen Erfahrungen nach der Wende erzählten. Wie sie ihre Jobs verloren, wie ihre Studienabschlüsse nicht anerkannt wurden, sie beklagten die Arroganz und Siegermentalität der Westdeutschen. Wir veröffentlichten die Briefe, es folgten weitere – eine Kettenreaktion, die zeigte, wie viel Frust sich angestaut hatte. Das war neu, das war großartig, und wichtig war es auch. Das wusste ich, weil ich in der DDR erlebt hatte, dass ein Staat untergehen kann, wenn er seinen Kritikern keine Stimme gibt. Aber auch, weil ich nach Donald Trumps Wahlsieg in New York gesehen hatte, wie schockiert alle waren, die Linken, die Journalisten, meine Freunde. Über Trumps Erfolg, aber auch über sich selbst. Dass sie die Gefahr nicht erkannt und es versäumt hatten, den Leuten, die ihn gewählt hatten, zuzuhören. Sie hatten die Macht der Ungehörten unterschätzt. Auch darüber wollte ich mit Dirk Oschmann reden. Die Veranstaltung war seit Wochen ausverkauft, das ARD-Team fand gerade noch Platz. Von der Bühne aus sah ich die Kameras nicht, aber ich hatte sie im Kopf und auch die Sorge, Jessy Wellmers neuer Film würde in eine ähnliche Richtung gehen wie ihre „Putin“-Doku: der Ostdeutsche als seltsames, gefährliches Wesen. Jetzt spricht er nicht nur Russisch, jetzt ist er auch noch wütend. Um ehrlich zu sein, war es mehr Gewissheit als Sorge. Jemand aus dem ARD-Team hatte es am Telefon angedeutet, und auch Oschmann selbst. Er war ein paar Tage zuvor von Wellmer interviewt worden, sie hatte ihm vorgeworfen, eine Wutbibel geschrieben zu haben, ein Handbuch zur Verweigerung, das die Skepsis gegenüber der Demokratie im Osten noch befeuere. Ich kam mir vor, als sehe ich bei einem Schachspiel zu. Einem Kampf zwischen zwei Menschen, die beide aus dem Osten kamen, sich mit den gleichen Fragen beschäftigten, aber auf verschiedenen Seiten standen. Wellmer suchte die Fehler im Osten, Oschmann im Westen. Wellmer gab sich betont ahnungslos, Oschmann betont wütend. Wellmer wurde von Westdeutschen gelobt, Oschmann von Ostdeutschen. Zwei Landsleute, zwei Rivalen. Bei dem Schachspiel war an diesem Abend Oschmann am Zug, aber Wellmer bereitete ihren Gegenzug bereits vor. Fürs Primetime-TV. Statt eine große gesellschaftliche Debatte darüber zu führen, was schiefgegangen ist in den letzten 33 Jahren und was man in Zukunft besser machen kann, werden Schuldige gesucht. Und ostdeutsche Männer, die Wutbücher schreiben, sind besonders verdächtig. Solidarität untereinander ist den Ostdeutschen fremd Die Schriftstellerin Anne Rabe, die gerade auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis steht, machte sich im März dieses Jahres auf Twitter über Oschmanns Feststellung lustig, kaum eine gesellschaftliche Gruppe sei nach 1990 so benachteiligt worden wie ostdeutsche Männer, weil es ihnen „schlicht an Position, Vermögen und Karriereaussichten“ mangele. Sie spitzte seine Aussage zu, machte aus den ostdeutschen Männern „problematische Männer“, „gewaltbereite und gewalttätige Nazis“, vom Westen „erfunden/konstruiert“. Den Tweet hat sie später gelöscht, aber der Ton ist gesetzt. Man hört es immer wieder und immer öfter: Oschmann spalte mit seinen Thesen das Land, stehe in der rechten Ecke, mache gemeinsame Sache mit der AfD. Auch das gehört zu den Phänomenen 33 Jahre nach der deutschen Einheit: dass Ostdeutsche sich gegenseitig zerfleischen und die Westdeutschen nur noch zusehen. Große Unterhaltung, bestimmt. Ostdeutsche sind misstrauisch, widerspenstig, kompliziert. Sie haben den autoritären Überwachungsstaat, aus dem sie kommen, gestürzt, sie wollten Reformen, wählten die D-Mark. Die Folgen wurden von einigen Ostdeutschen immer wieder beschrieben, mit wenig Erfolg. Und nun auch von Oschmann, mit großem Erfolg. Aber statt die Chance zu nutzen, sich gegenseitig zu unterstützen, hacken sie aufeinander herum. Werfen Oschmann vor, zu spät, zu wütend, zu undifferenziert zu sein. Solidarität untereinander scheint Ostdeutschen fremd zu sein, wie das oft ist in Gruppen, die zu den benachteiligten in der Gesellschaft gehören. Das wäre eine Erklärung dafür, warum der zweite große Ost-Bestseller dieses Jahres, Katja Hoyers DDR-Geschichtsbuch „Diesseits der Mauer“, verrissen wird, als sei darin Lenin aus seinem Mausoleum auferstanden. „Sozialismus in Pastell“, schreibt der Tagesspiegel, die Süddeutsche Zeitung spricht von „dubiosen Kronzeugen“ und die taz wirft der Autorin vor, Tochter einer DDR-Lehrerin und eines NVA-Offiziers zu sein, also eines „Systemträgerehepaars“. Hoyer wurde 1985 in der DDR geboren, arbeitet als Historikerin und lebt in England. In ihrem Vorwort erklärt sie: „Geschichte wird von Siegern geschrieben.“ Es sei an der Zeit, einen neuen Blick auf die DDR zu wagen. Man könnte sich freuen über diesen Blick, ihn annehmen, kritisieren und diskutieren. Das passiert, aber nicht oft. Einige ihrer Kritiker scheint vor allem zu ärgern, dass sie für ihr Buch keinen Antrag bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gestellt und mit Leuten wie Frank Schöbel und Egon Krenz gesprochen hat. Einem Schlagersänger und einem Staatsratsvorsitzenden. Dass sie sich ihre eigenen Zeitzeugen sucht und sich in England, wo sie ihre Texte verfasst, dem Einfluss derjenigen entzieht, die sonst den historischen Diskurs bestimmen. Sahra Wagenknecht, die schwertschwingende Frau In der Kritik schwingt, so kommt es mir vor, mitunter auch ein wenig die Furcht mit, dass die DDR den Kalten Krieg doch nicht verloren hat, dass der Sozialismus noch einmal zurückkommen könnte. Wie eine schwertschwingende Frau. In Gestalt von Sahra Wagenknecht. Noch so eine seltsame Person aus diesem untergegangenen Land, die nervt, die sich einmischt, keine Ruhe gibt. Egal, wie heftig sie in den Talkshows attackiert wird und wie viele Gäste eingeladen werden, um sie in die rechte oder in die Putin-Ecke zu stellen. Wagenknecht geht weiter hin, sagt, was sie denkt. Und wird am nächsten Morgen dafür – jede Wette – auf Spiegel Online auseinandergenommen. Wenn ich das sehe und lese, frage ich mich, ob in den Redaktionen niemand auf die Idee kommt, sie könnten damit genau das Gegenteil erreichen von dem, was sie erreichen wollen: Die Zuschauer überzeugen, dass Deutschland in der Krise steckt, aber Demokratie, Wirtschaft und Staat funktionieren. Damit bei den nächsten Wahlen dann hoffentlich doch nicht so viele der AfD ihre Stimme geben. Oder der neuen Wagenknecht-Partei. Manchmal habe ich den Eindruck, Sahra Wagenknecht kalkuliert diesen Effekt. Sie weiß, dass sie von allen Seiten beschimpft wird, wenn sie zu Anne Will in die Sendung geht, aber sie weiß auch, dass es ihr nutzt. Dass sich Zuschauer aus dem Osten auf ihre Seite schlagen, weil sie glauben, dass diese Frau so ausgegrenzt wird wie sie selbst. Deutschland wird sich verändern, die neuesten Umfragen zeigen das. Die AfD liegt im Osten in vier von fünf Bundesländern vorn. Klar hat das mit Tendenzen zu tun, die es auch in anderen Ländern gibt: Angst vor Globalisierung, vor Inflation, vor Krieg, vor Flüchtlingen. Aber die Ursachen liegen auch in Deutschland selbst. 67 Prozent der Ostdeutschen sagen, sie tendierten zur AfD, weil sie von den anderen Parteien enttäuscht sind. Ich finde das extrem besorgniserregend. Genauso wie die Ignoranz und Routine, mit der darauf reagiert wird: das Feuer austreten, die Wütenden zum Schweigen bringen, sie belehren und umerziehen, statt ihnen zuzuhören. Der Radiosender Radio eins lädt zu einer Diskussionsrunde über „Demokratieverdruss und Ampelfrust“ ausschließlich Westdeutsche aufs Podium ein. Im Juni dieses Jahres wurde in Hamburg der Deutsche Sachbuchpreis verliehen. In der Jury saß kein einziger Ostdeutscher. Dirk Oschmann, der das erfolgreichste Sachbuch des Jahres geschrieben hat, war nicht mal nominiert. Jurys und Preise: Gefeiert wird die richtige Haltung Zur Jury des Deutschen Buchpreises, der in Kürze in Frankfurt am Main verliehen wird, gehören sieben Westdeutsche und ein Ostdeutscher, der allerdings 1981 im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie in den Westen umgesiedelt ist. Auf der Longlist standen drei Bücher über den Osten. Das eine wurde von Angelika Klüssendorf geschrieben und handelt von einem schweren Kinderleben in der DDR. Im zweiten, von Charlotte Gneuß, einer jungen Westdeutschen, verfasst, geht es um Republikflucht und Stasi-Verrat. Das dritte ist von Anne Rabe, der Autorin mit dem Nazi-Tweet über die ostdeutschen Männer. In ihrem Roman „Die Möglichkeit von Glück“ rechnet sie mit der DDR und der Nachwendezeit ab. Stasi, Jugendwerkhöfe, NSU, Amoklauf in Erfurt. Der Osten ist an allem schuld, das ist die Botschaft. Im Westen hört man das gern. Das Preisgeschäft läuft so, auch das gehört zu den Erkenntnissen im Nachwendejahr 33. Gefeiert wird die richtige Haltung – Flucht-, Opfer-, Widerstandsgeschichten. Ines Geipel, Lutz Seiler, Helga Schubert, Anne Rabe. Wozu das führt, habe ich einmal beim Interview mit einer erfolgreichen Schriftstellerin erlebt, die sich lautstark über die Arroganz des Westens und die Benachteiligung der Ostdeutschen beklagte. Ein ehrliches, wütendes Interview. Aber als ich es ihr zur Autorisierung schickte, strich sie die wütenden Passagen raus. Aus Angst vor den Kritiken, den Konsequenzen. Auch ich spüre diese Angst. Beim Schreiben dieses Textes spüre ich sie, bewundere Oschmann für seine Standhaftigkeit und beneide Katja Hoyer darum, in England zu sein, weit weg. Wie oft wünsche ich mir, diesen ganzen Einheitskram hinter mir zu lassen. Nicht mehr über diese Themen zu schreiben, nicht länger auf diesem dünnen Seil zu balancieren, überlegen zu müssen, was dem Westen zumutbar ist und was nicht. Man ist immer „der aus dem Osten, der spricht“, der „gewärtig sein muss, dass sein Sprechen erst dann zählt, wenn es auch vom Westen aus Zustimmung erfährt, als sei allein der Westen wahrheitsfähig“, sagt Dirk Oschmann auf der Bühne des Pfefferberg-Theaters. Was denkt Jessy Wellmer, wenn sie das hört?, frage ich mich. Hat sie nie diese Erfahrung gemacht, die Oschmann beschreibt? Ist sie so naiv, wie ihre Fragen klingen? Glaubt sie wirklich, der Literaturprofessor könnte das Land spalten, einen Volksaufstand von rechts auslösen? Ist sie ins Theater gekommen, um das zu beweisen? Sie war zehn, als die Mauer fiel, ist als junge Frau weggegangen aus dem Osten, wie so viele in den Neunzigern, hat die Welt bereist als Sportreporterin und kommt nun wieder zurück. Macht große Reportagen über das Land, in dem sie geboren wurde, für einen großen Fernsehsender. Ihre Chefs scheinen zufrieden zu sein mit ihr. Ein paar Tage vor der Oschmann-Veranstaltung wurde bekannt, dass Jessy Wellmer die neue „Tagesthemen“-Moderatorin wird. Die Kameras laufen, Oschmann liest aus seinem Buch. Er erzählt, dass er bisher nur zu einer einzigen Lesung im Westen eingeladen war, und das auch nur, weil ein Freund die für ihn organisiert hat. Der Westen ignoriere sein Buch, sagt er, zwei Freunde hätten sich von ihm abgewendet. Er wirkt betroffen und entschieden. Das Publikum klatscht, stellt Fragen, berichtet von eigenen Erfahrungen. Ein guter Abend. Und zum Schluss denke ich, dass auch der Film gut wird, dass meine Skepsis unnötig war. Dann sehe ich ihn, drei Monate später. Montag, 20.15 Uhr, ARD-Themenabend zum Tag der Deutschen Einheit. Der Titel klingt wie ein Manifest: „Hört uns zu“. Die Interviewten sind ehrlich und direkt. Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, sagt, Leuten, die ihm erklären wollten, wie seine Kindheit im Osten war, erkläre er, sie sollten ihre Klappe halten. Ein alter Mann aus Sachsen antwortet auf die Frage, ob Ost und West nicht ein bisschen zusammenkommen könnten: „Als müssten das die Ostler entscheiden!“ „Deutschland ist ein föderaler Nationalstaat, nicht mehr“ Der Sozialwissenschaftler Daniel Kubiak sagt, dieses Land sei auf einer politischen Verwaltungsebene vereinigt worden. Wir seien ein föderaler Nationalstaat, nicht mehr und nicht weniger, müssten uns von der Vorstellung verabschieden, auch kulturell vereinigt zu sein. Alles angenehm unaufgeregt. Die Zahlen sagen das Übrige. Das durchschnittliche Vermögen eines Haushalts im Osten beträgt 43.000 Euro, im Westen ist es das Dreifache, nämlich 128.000 Euro. Groß sind auch die Unterschiede bei den Erbschaften (Durchschnitt im Osten: 52.000, im Westen: 92.000 Euro) und beim Lohn (Osten 45.000, Westen 58.000 Euro). Drei Viertel der Ostdeutschen hatten 1994 einen anderen Job als 1989. 62 Prozent der Ostdeutschen sagen, Ost und West seien gar nicht zusammengewachsen. 40 Prozent fühlen sich eher als Ostdeutsche denn als Deutsche. 68 Prozent der Ostdeutschen, die nach 1989 geboren wurden, sind dem Osten „besonders verbunden“. Dirk Oschmann ist in Wellmers Film mit der wütendsten Passage, die er am Pfefferberg vorgelesen hat, vertreten: der Osten als Geschwür. Anschließend wird eine Zuschauerin interviewt. Sie sagt, dass sie jetzt auch wütend ist. Ihr sei gerade klar geworden, die Diskriminierung der Ostdeutschen existiere noch immer. Sie schlucke das nicht mehr, sie mache das zum Thema. Es ist eingetreten, was ich befürchtet hatte. Aus zwei Stunden Filmmaterial, Lesung und Diskussion hat die ARD-Reporterin die Stelle herausgesucht, die am besten zu ihrer These passt. Oschmann ist der Einheizer der Ostdeutschen, die Zuschauerin wirkt wie ein Beweis. Im Interview wirft Wellmer dem Buchautor „Frontenbildung“ vor. Sie steht, er sitzt. Später gehen sie spazieren, verabschieden sich auf einer Brücke, laufen los – in entgegengesetzte Richtungen. Viele Grüße zum Tag der Deutschen Einheit von Gil."

02.10.23 - Kommentar zum Text  ungestillt von  niemand: "Hallo Irene, hier ein paar Gedanken zu deinen Zeilen: Ungestiller Sehnsucht Grenzen binden Zeit und Raum und Kraft, lassen Schäume zu Kaventsen wandeln, bis ihr Ziel geschafft. Ungenutzter Schatten Kühle schützt nicht die Vergangenheit. Enden morgen die Gefühle, ist das Ende nicht mehr weit. Ungeeintes schweres Hoffen Hier wie dort und immerdar, lassen viel vom Anfang offen, doch der Schluss wird immer wahr! Sei gegrüßt von Gil."

02.10.23 - Kommentar zum Text  Ohnefarbenleben von  diestelzie: "Zumindest ohne die falschen! Liebe Grüße von Gil."

02.10.23 - Kommentar zum Text  Ins Auge Sticht. von  franky: "Hallo Franky! „In schwarzen Trauerflören wallt Beim Grabgeläut der Glocken Zu unserm Kirchhof Jung und Alt Da bleibt kein Auge trocken.“ Aus einem Gedicht von Johannes Daniel Falk mit herzlichen Grüßen von Gil."

01.10.23 - Kommentar zum Text  Das Loch von  BeBa: "Hallo BeBa, morgen nicht, da ist Brückentag, aber übermorgen, da wissen wir mehr. Bis dahin. Herzlich Gil."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von GastIltis. Threads, in denen sich GastIltis an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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GastIltis hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Textserienkommentar,  27 Gästebucheinträge und  einen Teamkolumnenkommentar verfasst.

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