Alle 2.231 Textkommentare von Graeculus

23.11.22 - Kommentar zum Text  A dream without a dream von  DanceWith1Life: "Ist der Titel eine Anspielung auf Edgar Allan Poes Gedicht "A dream within a dream"?"

30.11.20 - Kommentar zum Text  A. von  keinB: "Das zusätzlich Traruige an Grabreden ist, daß derjenige, dem sie gewidmet ist und von dessen Bedeutung (auch hier) gesprochen wird, sie nicht mehr zu hören bekommt. Allerdings braucht er auch kein Lob mehr. Insofern ist es besser, wenn Du von der Folge für Dich schreibst: das endgültige Ende einer Möglichkeit. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Sonne aller Tage noch nicht untergegangen für Euch - jetzt ist sie es. Gibt es neue Möglichkeiten, neue Sonnen, oder wird weiterhin das Bedauern stetig wachsen? Und schon ist sie wieder da: die Frage nach der Zukunft. Soviel kann man immerhin sagen: Wenn von Zweien einer stirbt, dann bleibt dem anderen eine Zukunft. Welcher Art auch immer."

25.07.20 - Kommentar zum Text  Ab heute gilt das Warumverbot von  Terminator: "Recht so! Blöde Warum-Frager! Man muß das nur noch den Kindern einimpfen, die von Natur aus ja auch gerne "warum" fragen."

14.09.21 - Kommentar zum Text  Abbild der Gesellschaft von  eiskimo: "Um die Ungleichheit in unserer Gesellschaft anschaulich zu machen, gibt es meines Erachtens größere Konstrastierungen als Leute, die um Lebensmittelspenden anstehen, einerseits und Schüler, die sich Fritten und Pizzen kaufen, andererseits. Im Einkaufszentrum werden wohl weit größere Beträge an der Kasse gezahlt als die für diese Kleinigkeiten. Interessant wäre, wo sich der Autor bzw. Beobachter selbst in dieser Gemengelage lokalisiert: bei den Mittellosen oder bei denen, die an der Kasse bezahlen? Im letzteren Fall: Sollte es hier um einen Appell gehen, inwieweit folgt er diesem seinem Appell? Oder ist er einer der Wegweiser, die den Weg, den sie weisen, nicht auch selber gehen? Ich jedenfalls beließe es, schriebe ich einen solchen Text, eher bei einer schlichten Beobachtung."

18.11.23 - Kommentar zum Text  Abendprogramm von  Mondscheinsonate: "In der vergangenen Woche hatte ich mit einer kirchlichen Einrichtung zu tun, und was ich da erlebt habe, hat mich zu dem Gedanken gebracht, daß es bei Religionen nicht in erster Linie um Glaubensinhalte (Jesus, der Sohn Gottes, geboren von einer Jungfrau etc. pp.) geht, sondern um Rituale, die dem Leben der Menschen Struktur im Rahmen einer Gemeinschaft geben. Für die "alten gebückten Mutterln" ist das sicher wohltuend. Nun gut. Aber wenn diese Rituale dann auch einen Komik-Anteil besitzen, wie Du es hier schilderst, ist es mir lieber. Ein beschwipster Küster und ein Pfarrer mit Ghettoblaster kommen vermutlich nicht auf den Einfall, über Anders- und Ungläubige herzuziehen, wie es halt auch zu Religionen gehört."

24.06.21 - Kommentar zum Text  Abgedreht IV von  LottaManguetti: "Scheiße! (Ist das mit der "Briese" Absicht?)"

01.01.22 - Kommentar zum Text  Abgekartetes Spiel von  Moja: "Die Surrealisten wußten schon, warum sie den Standpunkt vertraten, beim Träumen sei jeder Mensch ein Künstler. Nur daß die meisten aus ihren Träumen nichts machen. Nicht so Du!"

05.02.24 - Kommentar zum Text  Abgelegt von  Teo: "Das ist aber schön gesagt über eine unschöne Lage. Ja, Literatur ist eine Sumpfblüte."

23.02.24 - Kommentar zum Text  Abgründe von  Saira: "Ein Professor sagte während meines Studiums über einen Politiker: "Rechts von ihm ist nur noch die Wand." So ist man versucht zu sagen: Man kann sinken, bis man auf festen Erdboden stößt. Aber nein, es geht noch tiefer! Ob das damit zusammenhängt, daß man sich ab einem bestimmten Charakterniveau verflüssigt, zu Schleim wird?"

09.10.20 - Kommentar zum Text  Abraxas von  Regina: "Man muß das nicht (bewertend) als Vertreibung oder Flucht beschreiben. Es ist vielleicht ein evolutionärer Prozeß. Inzwischen haben viele Tiere sich in den Städten niedergelassen, die für sie große Vorteile bieten: ein reichliches Futterangebot und keine Bejagung. Nicht nur Krähen, sondern auch Wildschweine, Füchse, Waschbären und andere breiten sich in Städten aus. Die m.W. ersten, die diesen Weg gegangen sind, waren die Elstern (sehr kluge Tiere): Als sie auf dem Land wieder geschossen werden durften, sind sie in die Städte gewechselt, wo man sie natürlich nicht schießen darf. Das haben sie rasch begriffen, das war eine Sache von wenigen Jahren! Für andere Tierarten, die sich nicht umstellen können, ist die Zerstörung des ländlichen Lebensraumes eine Katastrophe."

16.12.20 - Kommentar zum Text  Absage von  eiskimo: "Das ist kein Scherz, nein? Man braucht unter Pandemie-Bedingungen tatsächlich Reservierungskarten für den Gottesdienst?"

13.09.22 - Kommentar zum Text  Abschied von  Galapapa: "Müdigkeit ja, Gelassenheit nein, denn wir verlassen eine heillose Welt. Wo ist der stolze Friede weit und breit?"

18.12.23 - Kommentar zum Text  Absurd von  Mondscheinsonate: "Es ist nicht nur eine Sache der Perspektive, daß Krieg nicht dasselbe ist wie Massenmord. Massenmord findet immer an Zivilisten und Kriegsgefangenen statt. Ansonsten ist es ein Krieg, der sich an die Regeln des Völker- und Kriegsrechts hält. In meiner eigenen Schulzeit (mit Lehrern, die im III. Reich sozialisiert worden waren) sind wir nie über Bismarck hinausgekommen. Das war schon damals ein bildungspolitischer Skandal, gegen den die 68er mit Recht polemisiert haben. Oh, "polemisiert" von griech. pólemos, d.h. Krieg. Im heutigen Geschichtsunterricht (in Deutschland): III. Reich, III. Reich, III. Reich. Man muß schon Glück haben mit dem Lehrer, wenn auch der Völkermord an den Herero vorkommt. Armenien? Fehlanzeige. Stalins Massenmord an der eigenen Bevölkerung (der Holodomor, der Große Terror, die Kolyma ["wie Auschwitz, nur ohne Öfen"])? Fehlanzeige. Mao Zedong (der Große Sprung, die Kulturrevolution)? Fehlanzeige. Die Roten Khmer? Fehlanzeige. Also einseitig damals, einseitig jetzt. Geschichtsunterricht ist heikel und beinhaltet Vorentscheidungen in der Auswahl der Themen. Unter Lothars Geisteskriegern stelle ich mir vor allem die Bischöfe und Theologen des frühen Christentums vor, die das Heidentum und die Heterodoxen ihres eigenen Glaubens (Arianer, Monophysiten usw.) ausgerottet haben."

30.01.22 - Kommentar zum Text  Ach Du von  Lluviagata: "Es klingt wie ein Sehnen des Winters nach dem Frühling - und das nicht nur klimatisch."

14.06.22 - Kommentar zum Text  Ach so von  Teichhüpfer: "Ich schwöre beim Barte meiner Großmutter: Von mir kam die nicht!"

08.07.20 - Kommentar zum Text  Actus purus von  Diogenes: ""Flow" kommt in Frage."

10.10.21 - Kommentar zum Text  Ad sodales linguae latinae peritos von  Quoth: "Das Problem ist, daß man zur Wahrung des ius commune hominum aufrufen kann, die lingua communis aber längst das Englische ist."

05.03.23 - Kommentar zum Text  Adam Grant: Think Again von  Terminator: "Speziell über den letzten Abschnitt gehört nachgedacht zu werden."

14.12.19 - Kommentar zum Text  adieu von  BeBa: "Senryus gelingen uns Langnasen selten - aber dies ist es!"

09.12.22 - Kommentar zum Text  Aetznatrons Erleuchtung Teil 2 von  LotharAtzert: "Das ist ein logisch nicht zulässiger Umkehrschluß: Blöd --> keine Reaktion Keine Reaktion --> blöd Keine Reaktion kann auch andere Gründe haben. Dies ist eine Reaktion."

23.02.20 - Kommentar zum Text  AFFEN-HILFE von  Heor: "Die Figur des BENNO steht für einen einstigen DDR-Bürger, der bereits in frühen Jahren das Einmaleins der Politik durch intensive Schulungen und durch eigene Erfahrungen für sich zur festen Überzeugung werden ließ: Der Kapitalismus steht für Krieg, der Sozialismus für Frieden. Wir dürfen wohl annehmen, daß bei diesen 'intensiven Schulungen' nicht die Bürger Finnlands, Polens, Litauens, Estlands, Lettlands, Ungarns, der Tschechoslowakei, Tibets, Kambodschas und Südkoreas (habe ich was vergessen?) zu Wort gekommen sind. Ebensowenig das Geheime Zusatzabkommen zum Nichtangriffspakt Hitlers mit Stalins im August 1939 (die sog. "4. Polnische Teilung"). Meine Mutter, die als junge Frau in Sachsen 1945 die Befreiung durch die Rote Armee erleben durfte, gewiß nicht. Katyn sagt Dir was?"

15.09.21 - Kommentar zum Text  AFGHANISTAN, der 'friedhof der imperien' von  harzgebirgler: "Die Perser haben das Land erobert, das heute Afghanistan heißt. Von ihnen hat es Alexander der Große erobert, und griechisch bzw. makedonisch ist es geblieben noch unter Seleukos. Von den Seleukiden hat es das indische Maurya-Reich übernommen. Später waren es dann Dschingis Khan und seine Nachfolger. Auf diese Weise ist das Land auch islamisch geworden: durch eine Eroberung. Ich glaube, die Afghanen stricken da an einem Mythos."

01.08.22 - Kommentar zum Text  Ah, l´amour... oder wer mit wem in einem französischen Dorf von  eiskimo: ""Gott sieht alles, unser Nachbar sieht mehr", las ich kürzlich auf einem Zaun zum Nachbargrundstück. Bei Dir klingt das sehr liebenswert."

11.01.24 - Kommentar zum Text  Ain't no mountain high enough... von  Mondscheinsonate: "Kaum zu glauben. Der Mann ist ja wie aus dem Bilderbuch. Du führst eingangs, um die Belastung der Frau anzuzeigen, vier Kinder ein. Die verschwinden dann aus der Geschichte, obwohl man erwarten sollte, daß sie in diesem Konflikt eine wichtige Rolle spielen. Aber nein, es ist die Schwester, die den Mann vom Friedhof weist."

23.12.21 - Kommentar zum Text  Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos von  Terminator: "Warum müssen wir eigentlich? Ist das eine Frage des Stils? Aber wir können unserem Leben einen Sinn geben, und zwar ohne sich selbst vorzumachen, es sei ein höherer Sinn. (Ich mag Camus.)"

04.04.20 - Kommentar zum Text  Albert Camus: Der Verkünder der Sinnlosigkeit von  Bluebird: "Die Absurdität des Lebens besteht darin, daß es keinen Sinn gibt, daß das Leben keinen Sinn hat, sondern wir ihm einen geben müssen, um es auszuhalten. Dafür bist Du ein gutes Beispiel. Das Besondere an Dir ist, daß Du glaubst, Dein Lebenssinn stamme nicht von Dir, sondern sei Dir von einer höheren Instanz geschenkt worden. Das ist natürlich absurd. Milliarden Menschen glauben das, und jeder glaubt was anderes. Kommentar geändert am 04.04.2020 um 15:03 Uhr"

29.11.22 - Kommentar zum Text  Alexithymie! von  AngelWings: "Es fühlt sich für sie alles gleich an. So erlebe ich es bei manchen Autoren und ihren Texten."

16.01.22 - Kommentar zum Text  Alkohol von  Schüttelfrost: "Ist klar. Ob sie auch weiß, wann sie genug hat, steht auf einem anderen Blatt."

17.03.22 - Kommentar zum Text  Alle Tage von  EkkehartMittelberg: "Sehr gut umgesetzt! Kann es sein, daß auch Bachmanns Gedicht einen aktuellen Bezug hatte: den Koreakrieg? Der Anfang könnte sich darauf beziehen, oder?"

14.12.21 - Kommentar zum Text  Alle Zeit der Welt von  Moja: "Dieser Pandemie-Traum mußte ja mal kommen, der war einfach fällig. Gut beschrieben, und ich ahne, wovon ich heute nacht träumen werde."

21.12.20 - Kommentar zum Text  Allein von  UtaBossan: "Das Tempus wechselt mittendrin von Präsens zu Präteritum. Dazwischen ist es dann, ohne daß man das eigens sagen müßte, passiert."

07.04.22 - Kommentar zum Text  Allein unter Sinnsuchern von  LotharAtzert: "Heute, als alter Mann, denke ich: Nicht den Sinn finden, sondern Durchstehen ist alles. Und dann hoffe ich, daß an meinem Ende ein paar Leute mir beistehen, die schließlich über mich sagen: "Er hat es so gut gemacht, wie er konnte." Schade, daß das von dir erwähnte Trio, das am Anfang stand, längst nicht mehr komplett ist. Aber das ist halt der Laufe der Dinge: die Gemeinschaft am Ende ist eine andere als die am Anfang. Da es in meinem (unseren) Leben in erster Linie ums Schreiben ging, fällt mir noch eine briefliche Äußerung von Samuel Beckett gegenüber einem Kollegen ein: "Wir schreiben doch nicht, um berühmt zu werden; wir schreiben, weil wir es sonst nicht ausgehalten hätten." Allerdings kann es passieren, daß wir am Ende allein sind. Das wissen wir aber noch nicht."

10.06.21 - Kommentar zum Text  Allemagne : Croatie 0:3 von  Terminator: "Aurelian, so scheinst Du anzunehmen, stammte aus der Gegend des heutigen Kroatien, des damaligen Dalmatien. Er stammte jedoch aus Dacia ripensis, weiter im Osten. Constantin I. (der Große): aus Moesia superior, nämlich der Stadt Naissos. So bleibt den armen Kroaten nur ein Kaiser: Diocletian, der tatsächlich in Dalmatien geboren ist. Muß sie das stören? Nein, denn sie haben ja Luca Modric."

06.09.23 - Kommentar zum Text  Alles altes Karma von  LotharAtzert: "Aha. Mich hat man in die Apotheke geschickt: "Hol mal ein Viertelpfund Haumichblau!" Bin ich deshalb der Gewalt abgeneigt? Übrigens bin ich nicht drauf reingefallen. Bin ich deshalb so mißtrauisch?"

25.03.21 - Kommentar zum Text  Alles echt oder? von  LottaManguetti: "Lauterbach säuft nicht. Das würde ihn menschlich(er) machen."

30.05.23 - Kommentar zum Text  Alles genetisch, oder? von  eiskimo: "Schönes Bild, mit gutem Blick vom Photographen erkannt."

11.04.23 - Kommentar zum Text  Alles hat seinen Sinn Zitat Bauer von  Teichhüpfer: "Du meinst, all die Kunstakademien, Musikhochschulen, Schreibkurse sind für 'n Gully? Immerhin, die Lehrer verdienen auf diese Weise etwas."

19.12.21 - Kommentar zum Text  Alles läuft Perfekt von  Teichhüpfer: "Und im Perfekt: alles ist gelaufen."

30.03.21 - Kommentar zum Text  Alles nur Fassade von  Shagreen: "Offenbar ahnst Du, daß Du die Wette verlieren wirst."

30.11.21 - Kommentar zum Text  Alltägliches Wunder von  DanceWith1Life: "Das gelingt nicht jedem: Aus Sturm und Traum auffahrend, wo ich saß, In einen Spiegel blickt ich heut hinein Und wußte nicht von mir, und sah mit Pein Das Antlitz meines Feindes aus dem Glas Emporgesandt: von fleckiger Schatten Schein Die Lippe überwildert, schien etwas Dumpf hinzuknirschen zwischen Angst und Haß: Ich sollt es sein; und möchte dies nicht sein! (Rudolf Borchardt: Sonett auf mich selbst [1902])"

19.12.21 - Kommentar zum Text  Allwissend, allmächtig von  Fridolin: "Die Mutter, klar, kennt man. Spannend ist der Vater, der sich unterordnet, indem er die Rolle des Herrschers spielt. Paradox."

25.11.20 - Kommentar zum Text  Als Deutsche in Verdun von  eiskimo: "Diese von Falkenhayn ausgedachte Taktik des Ausblutens hatte durch ihr völliges Scheitern etwas Gutes: Sie ist mit solcher Konsequenz und Brutalität nicht mehr angewendet worden. Übrigens war mein Großvater dabei, den ich, Jahrzehnte später, als sehr in sich gekehrten, schweigsamen Menschen erlebt habe. Meine Großmutter sagte dazu: "Vor Verdun war er nicht so.""

10.08.20 - Kommentar zum Text  Als die Kutsche des Generals plötzlich vor dem Hause der Bells stehenblieb von  Bluebird: "Mit einem Text ohne Quellenangabe, ohne Analyse, wieviele Zeugnisse es dafür gibt, dafür mit dem Satz: Die Vermutung lag nahe, dass Betsy selbst die Geräusche des Geistes produzierte, doch auch ein Arzt konnte nicht eindeutig feststellen, dass dies der Wahrheit entsprach. ... damit willst Du einen Skeptiker in Verlegenheit bringen? (Wie übrigens sollte ein Arzt um 1820 das auch feststellen können? Wenn Betsy es gestanden hätte?)"

03.02.24 - Kommentar zum Text  Als ein Einkauf noch mit "Palim, palim..." begann von  eiskimo: "Originell, absurd, unterhaltsam. Weil immer wieder etwas Überraschendes gesagt wird."

04.05.21 - Kommentar zum Text  Als ein verlockender Weg mir zum Fingerzeig wurde von  Bluebird: "Tatsächlich war es so, dass ich noch am gleichen Tag ein verlockendes (Weg-)Angebot erhielt, welchem ich vermutlich nachgegangen wäre. Aber aufgrund dieses eben geschilderten Erlebnisses nahm ich dann Abstand davon. Ich deutete es als einen Fingerzeig von oben! Hier wird gut deutlich, wie Du ein zunächst neutrales Ereignis von vornherein als Fingerzeig einer höheren Macht deutest, obwohl es keinerlei Notwendigkeit gibt, es so zu deuten. Das erinnert mich nicht nur an die Leute, die eine von links nach recht vorbeigehende schwarze Katze als schlechtes Zeichen deuten, sondern auch daran, daß die heidnische Antike voll war von solchen Deutungen (Omina). Da fiel kein Vogel vom Himmel und kein Ziegel vom Dach, ohne daß das als göttliches Omen aufgefaßt worden wäre. Manchmal verband sich sogar in ein und derselben Person eine religiöse Skepsis mit derlei Aberglauben. Wie auch immer: Zusammen mit dem Wunderglauben hat eine bestimmte Version des Christentums dies vom Heidentum übernommen. Götter kommunizieren mit uns über geheimnisvolle Zeichen, welche die Gläubigen zu deuten haben. Und aus dieser Überzeugung heraus halten sie immer Ausschau nach solchen Zeichen. Kein Ereignis, so trivial es auch sein mag, ist dann vor einer solchen Deutung sicher."

02.06.21 - Kommentar zum Text  Als er Selbstmord begehen wollte, erschienen ihm Jesus und sein verstorbener Vater von  Bluebird: "Einem Buddhisten erscheint der Buddha, einem Moslem der Prophet und mir mein Griechischlehrer. So einfallsreich ist das Unbewußte nun auch wieder nicht. P.S.: Koma --> Wachkoma"

26.10.20 - Kommentar zum Text  Als frühmorgens ein helles Licht die Küche durchflutete von  Bluebird: "Ganz offensichtlich geschehen da mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als die Naturwissenschaften uns glauben machen wollen. Auch wenn es schwierig oder fast unmöglich ist, solche Dinge zu beweisen. Es sind halt Erfahrungsberichte, denen man Glauben schenken kann oder auch nicht. Laß Dir doch nochmal diesen Satz durch den Kopf gehen, insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung von "ganz offensichtlich". Übrigens untersuchen Naturwissenschaftler Phänomene wie Spontanheilungen, Placebo-Effekt usw. durchaus gründlich - nur gehen sie (anders als Du) nicht gleich von einer bestimmten Deutung aus. In dem erwähnten Film ("Placebo - Der Arzt in mir") wurde sogar eine genau gezählte Rate (ein Prozentsatz) für Spontanheilungen bei Krebs angegeben; aus der Erinnerung meine ich: 1 Promille. Aber Dich interessiert ja weit weniger als die Naturwissenschaftler, nämlich nur derjenige Fall, der irgendwie mit Jesus in Zummenhang zu bringen ist. Es sind möglicherweise nicht die Natuerwissenschaftler, die sich ein beschränktes Interesse vorhalten lassen müssen. Und Dein so überaus beliebtes Shakespeare-Zitat (in dessen Original übrigens nichts von Naturwissenschaften steht), ließe sich auch auf Dich anwenden: Zum Teufel mit all den unerklärlichen Phänomenen dieser Welt, wenn sie nichts mit Jesus zu tun haben!"

01.09.21 - Kommentar zum Text  Als ich für mich die Antwort auf eine ganz entscheidende Frage fand von  Bluebird: "Steckst du in einer Schaffenskrise? Beim Fernsehen würde man sagen: Da laufen nur noch Wiederholungen."

26.09.20 - Kommentar zum Text  Als im Licht der Aufklärung die Hoffnung zu sterben begann von  Bluebird: "Wo der Glaube an einen liebenden, gerechten und eingreifenden Gott aufgeben wird, wartet am Ende die Hoffnungslosigkeit! Selten wird das religiöse Prinzip des Wunschdenkens so deutlich ausgesprochen. Ich brauche Gott, also gibt es ihn. Davon abgesehen, stellt sich die Frage, ob es wahr ist, daß wir ohne Gott zur Hoffnungslosigkeit verurteilt sind. Das hängt wohl von der Art der Hoffnung ab."

01.05.20 - Kommentar zum Text  Als man ihn einmal fragte, warum er Lehrer geworden war. Sieben Antwortversuche und fünf Abbildungen. von  Willibald: "Mach, was Du willst als Lehrer - meide nur die beiden Todsünden: 1. unklar sein, 2. langweilig sein. Bei einem Lehrer, der verworren ist, kann man nichts lernen; bei einem Lehrer, der langweilig ist, will man nichts lernen. So sagt es meine Erfahrung."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Graeculus. Threads, in denen sich Graeculus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
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Graeculus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar,  16 Gästebucheinträge,  85 Kommentare zu Teamkolumnen und  2 Kommentare zu Kolumnen verfasst.

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