Alle 640 Texte von GastIltis

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Texte zum Thema "Dunkelheit"

Es liegt ein Fluch auf dieser Welt
, Gedicht, veröffentlicht am 15.11.21 (geändert am 16.11.)
| 96 104 6 +5 2 |

Es liegt ein Fluch auf dieser Welt, steht eingraviert auf einem Stein. Wenn er auf einen Acker fällt, wächst dort kein Korn mehr und kein Wein. Bewegt er sich durch eine Stadt, verödet sie, verkommt, vergeht. Die Häuser, Brücken fallen...
Ich liebe sie, die tiefen Töne
, Gedicht, veröffentlicht am 29.03.21
| 71 137 4 |

Ich liebe sie, die tiefen Töne - so tief, dass sie sich selbst nicht hören - und den Gesang von Infrachören. Man ahnt im Takt der Zaubertrommel den Ruf der einsam fernen Dommel, nur achtfach tiefer, zehnfach weiter, das Ungehörte klingt...
Man hofft
, Engagiertes Gedicht, veröffentlicht am 22.12.18 (geändert am 14.01.)
| 136 377 6 |

(nach Fritz Graßhoffs Halunkenlied) Er rennt herum, ist dauerblass, und braucht heut dies, klaut morgen das, bezahlt mit Gonokokken. Die Blässe, sagt er, käm vom Pferd, und nimmt er was, dann gleich vom Herd. Gefunden wie geschunden, der Hund...
Nachts ist es kälter
, Satire, veröffentlicht am 11.01.21 (geändert am 12.01.)
| 305 139 4 +3 |

Ratz Nachts ist es kälter Nachts ist es kälter als draußen. Diesen Satz kennt jeder. Wir Kinderlosen haben den besseren Sex. Der dürfte weniger bekannt sein. Er stand im Spiegel, also online. Der Name der Autorin ist abhanden gekommen....

Texte zum Thema "Ehrlichkeit"

Akademie für Defiziente
, Engagiertes Gedicht, veröffentlicht am 23.11.18 (geändert am 11.12.)
| 54 333 3 +1 |

Der Zeigefinger von der Weidel macht mich vom Nabel bis zum Scheidel fast schon ein wenig pädophil, den Rest dann sowieso steril. Wer mit Extremitäten wedelt, der gilt (gefühlt) fast schon entschädelt, im Sinne, weil dem Hirnvolumen...
Das Geld-Für-Nichts-Syndrom
, Gedicht, veröffentlicht am 28.11.22 (geändert am 09.12.)
| 109 84 6 +3 |

Du hast die Lust für uns erfunden. / Und ich den Krieg und auch das Leid. / Du kühlst den Schmerz und heilst die Wunden, / ich wandere stets meilenweit. / Wer hat das Geld-Für-Nichts-Syndrom? / Nur du Gudrun! / Du hast die Zärtlichkeit...
feste formen
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 11.10.23 (geändert am 07.11.)
| 48 68 4 |

constanzen mag ich / lieber mit als ohne / denn ohne int'ressiern sie mich / wohl kaum die bohne / sie sind ganz nett / doch nicht sonett wie ich / constanzen find im bett / ich hab durchaus nichts / gegen normen / zum beispiel lieb...
Ich bin versierter Lastenträger
, Gedicht, veröffentlicht am 18.01.22 (geändert am 26.01.)
| 109 101 8 +5 1 |

Ich bin gelernter Wortverdreher / und schreibe Lieder und sonst nichts. / Ich frage alle Fraunversteher: / Seid ihr Propheten des Verzichts? / Ich bin besoldeter Beamter / und tue nichts, was man nicht soll. / Sagt man trotzdem: Idiot,...
Im Schweiße deines Angesichts
, Gedicht, veröffentlicht am 20.12.17 (geändert am 17.01.)
| 98 402 7 +2 |

Im Schweiße, der uns vom Rücken läuft, nichts ist im Angesicht verblieben, werden die Sünden der Väter ersäuft. So steht es im Buch Asamoah geschrieben. Vom Brot, gebacken von den Alten, haben wir uns mit den Krumen gestärkt, aus heiligen...

Texte zum Thema "Eigene Welt"

Die Kuh macht Muh
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 26.06.17 (geändert am 10.01.)
| 36 398 1 |

Sinti Roma Italiener und ist Django Asülant? Frag ich erst mal meinen Trainer, sagt er was wie Kuhliefant. Meint jedoch: die Kuhläuftumden Teich, wobei sie muht und muht. Könnte büffeln oder rumstehn vor dem Goethe-Institut.

Texte zum Thema "Einsamkeit"

ein Staunen uns erfasst
, Gedicht, veröffentlicht am 31.01.18 (geändert am 17.01.)
| 97 282 6 +2 3 |

Der Windwald hüllt sich nun in Schweigen. Das heißt, dass alle Bäume ruhn, dass sie geruhen, uns zu zeigen, sie haben nichts mit uns zu tun. Zwar viel gepriesen und besungen, - die Stille ist ihm immanent - fernab dem Schwall der Engelszungen,...
Grüß dich einsam schwankes Kind
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 26.01.23 (geändert am 28.01.)
| 43 90 3 +3 |

Der Leuchtturm mag / die ferne Boje. / Erst blinzelt er, / dann blinzelt sie. / Der Leuchtturmwärter / in der Koje / spürt diese seltne / Harmonie. / Aus dunklem Grau / von Nebelwänden / versucht vom Turm / das Nebelhorn / der Boje...
Grüß die fernen Damen
, Gedicht, veröffentlicht am 27.02.19 (geändert am 21.03.)
| 87 282 14 +2 2 |

„Otto“, sag ich, „bist du Raucher?“ „Nee“, sagt er, „Normalverbraucher.“ „Und, hast du noch was mit Frauen?“ „Ab und zu, wenn sie sich trauen.“ „Bist du krank, hast du Charakter?“ „Ach, das Ganze ist vertrackter.“...
Gute Reise
, Gedicht, veröffentlicht am 13.02.17 (geändert am 25.04.)
| 60 527 5 +2 1 |

Sätze sind Besonderheiten. „Otto“, sag ich, „sprich mal einen.“ Er: „Es gab schon bessre Zeiten.“ Gut. Das ist ein Satz zum Weinen. Er verstehe nur noch Bahnhof. Nirgends Schalter, Leute, Gleise. Nix Gebäude, Schotter. - Treudoof....
Nun lasse ich mich treiben
, Gedicht, veröffentlicht am 26.01.18 (geändert am 17.01.)
| 101 404 8 1 |

Es war die Einsamkeit, mich zu bewahren, den Fluss zu queren in nachtschwarzer Zeit. Die Qualen ließen nach in all den Jahren und reichen doch bis in die Ewigkeit. Mich hielt die Müdigkeit, das Boot zu nehmen, um ihn zu zwingen, diesen kalten...

Texte zum Thema "Einsicht"

Die Freiheit ist ein hohes Gut
, Gedicht, veröffentlicht am 18.02.23
| 116 117 8 +8 |

Die Freiheit ist ein hohes Gut, / wenn man sie denn gebrauch(en tu)t*. / Gescheitert ist sie als Vision, / versengt, verkohlt als Illusion. / Wer sagt denn sowas und wozu? / Na keiner. Nur Jeanne d’Arc un' du. / Die Freiheit ist ein...
Es denkt der Strolch bei sich: was solch
, Satire, veröffentlicht am 11.06.19 (geändert am 24.06.)
| 80 210 13 +2 2 |

Im Zweifelsfall schlürft auch der Elch den Wein aus einem Silberkelch. Die Pointe sitzt. Schon hüpft das Zwerch- fell samt dem Träger übern Berch. Mit Wollust räkelt sich ein Knilch davor / danach in Eselsmilch. Ein Lust-, doch kaum ein...
falls ihn nicht Gründe fern hielten
, Gedicht, veröffentlicht am 24.07.17 (geändert am 25.07.)
| 66 302 1 1 |

Der Dichter sagte zum Propheten, er sei für ihn der Arsch der Welt, worauf der gleich begann zu beten. - Ob so etwas dem Herrn gefällt? Korrekt: gefiele (in dem Stile), - ein hergelaufener Poet! - der Herr, der diese Art Ventile, als ob er sie...
Früher war ich oft besoffen
, Gedicht, veröffentlicht am 20.03.18 (geändert am 12.04.)
| 77 316 11 |

Früher war ich oft besoffen. Heute bin ich selten nüchtern. Damals stand das Leben offen, jetzt, umringt von Bösewichtern, gilt es nur, labil zu bleiben und den Abstand zu bewahren, alles auf- und anzuschreiben, was man braucht in den paar...
kamen irgendwie abhanden
, Gedicht, veröffentlicht am 22.05.18 (geändert am 17.01.)
| 56 273 7 1 |

war das dort an jenem Weiher lagen wir nicht dicht am Rand und mit einem flotten Zweier setzten wir die Welt in Brand richteten das Land zugrunde mit den Tanz auf dem Vulkan achteten nicht Zeit noch Stunde waren niemand untertan lebten unsre Lust...
Lockt uns nicht das Rätsel Minne
, Gedicht, veröffentlicht am 08.11.21 (geändert am 09.11.)
| 81 81 1 |

Farben spür ich mit Entsetzen; allem Guten fehlt die Bleibe. Nachts seh ich die Bösen hetzen, nur weil ich Gedichte schreibe. Schlimmer als den Leu zu wecken, sind die Verse über Zahlen. Weil sie sich unendlich strecken, wie das Thema freie...
O die boe ist im Orchester
, Gedicht, veröffentlicht am 15.02.17 (geändert am 17.03.)
| 118 435 3 +1 |

Der frühe Mensch geht auf den Strich, den Estrich der Erwartung. Bleib bodenständig, denkt er sich, und, dass er an Entartung der Sprache etwa leiden könnt, da mangelts ihm an Härte. Dem Estrich fehlt indes Zement, sonst hätt’ er bessre...
Reiß dich zusammen du Phantast
, Gedicht, veröffentlicht am 03.07.23 (geändert am 01.08.)
| 125 80 8 4 |

Reiß dich zusammen, du Phantast. / Ich weiß doch, dass du gar nichts hast. / Nur Phantasien, groß wie ein Schiff, / hoch oben auf dem Felsenriff. / Die Bordkapelle spielt den Blues. / Du trittst der Dame auf den Fuß. / Der Fuß im Fels...
und zweitens weil
, Gedicht, veröffentlicht am 07.06.17 (geändert am 11.06.)
| 52 348 1 |

Der Mensch ist aus Gewohnheit geil und außerdem. Von sich. In zweiter Linie weil und dann mit wem. Der Mensch ist aus Erfahrung blind und vogelfrei. In sich. Ruft irgendwo ein Kind, läuft er vorbei. Der Mensch ist im Ergebnis platt und...
Zeilen außer sich
, Gedicht, Kurztext des Tages am 21.04.17, veröffentlicht am 26.03.17 (geändert am 22.04.)
| 46 465 3 |

Das ist das Schöne an der Welt: Man weiß es nicht! Und dafür gibt es Preise. Der erste Preis: ein Mondgesicht, der zweite: gute Reise. Was dann verbleibt, ist für die zwei, die irgendetwas wissen. Sie haben meist zuvor die Zei- len in der...

Texte zum Thema "Eitelkeit"

Du kemmst mich nicht, ich kemme dich
, Satire, veröffentlicht am 25.05.20
| 95 212 11 +5 |

Du kemmst mich nicht, ich kemme dich, ich heiße Thomas Kemmerich. Ich kemme rum in dieser Welt; das Kemmen ist, was mir gefällt. Die Welt ist groß und wer mich kemmt, dem ist rein menschlich nichts mehr fremd. Wer mich nicht kemmt, der ist...

Texte zum Thema "Entscheidung"

Die Hebebühne
, Gedicht, veröffentlicht am 03.05.18 (geändert am 27.05.)
| 91 273 7 +4 |

Gut, ich nahm die Hebebühne, oder war es doch die grüne Fußbank, nein, der Kantenschneider, ja, mit dem, dann aber leider hörte ich das Klingelzeichen, was zunächst hieß auszuweichen, ehe ich, noch im Bemühen, schnell die Klinge...
In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige (Karl Kraus)
, Gedicht, veröffentlicht am 23.10.23 (geändert am 07.11.)
| 110 94 10 +1 3 |

Der Unglückswurm, / wenn man ihn fragt, / springt nicht vom Turm, / weil man ihm sagt, / dass Treppensteigen, / genauso wie / das Spiel der Geigen, / geübt sein muss / bis zum Verdruss. / Und daran hapert’s, / kurz und knapp. /...
Was ist Verdruss?
, Gedicht, veröffentlicht am 31.03.19 (geändert am 05.04.)
| 142 206 7 +2 |

Der Autor ist sich nicht schlüssig über die Varianten Anstrich 1, 2 und 3 Man fragt sich oft: was ist Verdruss? Verdruss ist, wenn man etwas hätt, von dem man meint, damit ist Schluss, zum Beispiel eine Frau im Bett, die ständig meint: das...
Wie der Mensch nach Ur kam
, Gedicht, veröffentlicht am 01.05.17 (geändert am 05.05.)
| 114 402 7 +1 |

Der Urmensch sprach zu seinem Weibe: „Bubu, bubu, bubu, bubo!“ Heißt: „Suche eine neue Bleibe, die Höhle stinkt ja wie ein Zoo!“ Drauf kreischte sie mit Haareraufen: „Bie! Bibibi, bibi. Meckmeck!“ Heißt: „Habe alles schön am...

Texte zum Thema "Entspannung"

Es riecht bei dir nach falschen Haaren
, Gedicht, veröffentlicht am 22.02.22 (geändert am 27.02.)
| 73 94 6 +3 |

Es riecht bei dir nach falschen Haaren. / Hast du vielleicht im Schrank ein Pferd? / Ich möcht mich gerne mit dir paaren, / samt Gegenwart als Gegenwert. / Es schmeckt bei dir nach blauen Bohnen. / Ich lieb auch ohne mit Gewähr. / Lass...
Jubel vor der Mitteltafel
, Gedicht, veröffentlicht am 27.11.21 (geändert am 04.12.)
| 83 101 5 +1 |

Jubel vor der Mitteltafel / (Angebot an Volker Wissing) / Brennt ganz hoch an einer Ampe / straßenseits die grüne Lampe, / geht und fährt und rennt man los / und der Drang ist riesengroß. / Kommt doch mittig noch das Rundbild, /...
Meistens fehlt das allermeiste
, Verserzählung, veröffentlicht am 30.03.17 (geändert am 17.01.)
| 115 380 6 +1 |

Meist fehlt irgendwas Gewisses, dass man sagt: genau, das isses. Bei dem Lamborghi ne Schiene, dann ein Rad beim Maserati, beim Mercedes meistens beedes. Und zum Borgward das Geborgte, zu dem Wartburg, der ’n besorgte, vom Bugatti ’n reicher...

Texte zum Thema "Enttäuschung"

Her- und hinchen
, Kindergedicht, veröffentlicht am 25.11.18 (geändert am 11.12.)
| 36 370 12 +1 |

Früher war ich ab- und zuchen wegen Linchen in Bräsinchen. Wo warst duchen? Heute fahr ich nicht mehr hinchen zu dem Linchen nach Bräsinchen. Warum dieschen? Ach, das Linchen aus Bräsinchen sieht von unten die Radieschen.

Texte zum Thema "Erfahrung"

Besuch am Meer im andern Licht
, Gedicht, veröffentlicht am 01.01.22 (geändert am 03.01.)
| 120 83 2 |

Du gehst ans Meer und ahnst das Licht / und siehst den Strand vor Hafer nicht. / Nun stehst du da mit deiner Trine / und suchst die Erntevollmaschine. / Indes, vom Hafer liegt das Korn / vor deinen Füßen ganz weit vorn. / 'nen...
Das Mondkalb bleibt
, Naturgedicht, veröffentlicht am 16.12.20 (geändert am 06.02.)
| 87 164 |

Bei diesem Text handelt es sich um einen P-18-Text, daher ist an dieser Stelle keine Vorschau auf den Inhalt möglich. Die gibt es nur für angemeldete und nachweislich volljährige Nutzer. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.
Der Mensch als Freund des Ungefähren
, Gedicht, veröffentlicht am 04.09.18 (geändert am 20.11.)
| 58 230 12 +2 1 |

Der Mensch als Freund des Ungefähren kann sich sein Hoffen oder Bangen, sein ganzes Dasein nicht erklären. Im reziproken Nichtverlangen hält er sich dem Perfid-Fragilen mit dem Gesicht eines Ergrimmten so fern wie dem Morbid-Senilen,...
Fang an
, Gedicht, veröffentlicht am 08.01.19 (geändert am 14.01.)
| 141 271 5 +4 |

Fang endlich, Masche, an zu laufen. Die Geilheit will dein Fell versaufen. Bleib unterm Scheffel, Lächerlicht, denn die im Dunkeln sieht man nicht. Am Steifen arm verhungern soll die Magersucht (laut Protokoll). Beim Peridunkel munkelt man, wir...
Man soll den Tag nicht vor dem Abend
, Gedicht, veröffentlicht am 20.03.22
| 92 86 6 +1 1 |

Man soll den Tag nicht vor dem Abend, / die Nacht nicht vor dem Schlafengehn, / und ob man unten oder oben / liegt steht schlafwandelt taumelt geht, / das wird man in der Zukunft sehn. / Komm rein, wenn du besoffen und / als guter oder...
Titel? Titel.
, Gedicht, veröffentlicht am 28.09.17 (geändert am 30.10.)
| 54 244 3 +1 |

Sense. Sense. Aufwand: ist es der immense, den man braucht zum Buchstabieren oder jemand zu blamieren? Na, egal, Papier ist billig. Und die Tastatur ist willig. Williger als jede Dirne; mancher runzelt jetzt die Stirne. Steht als Zeichen für das...
Wie ich meine Verse sehe
, Gedicht, veröffentlicht am 08.05.17 (geändert am 17.01.)
| 139 494 5 +1 2 |

Ich nehme meine Verse locker, die leichten, und die ernsten schwer. Doch haun sie mich nicht mehr vom Hocker, dann lese ich sie einfach quer. Das ist genau wie mit dem Lieben, dem Dulden, Leiden und dem Hassen, die mich dereinst geliebt, die...

Texte zum Thema "Erfolg"

Fisch mäht Seegras
, Gedicht, veröffentlicht am 09.02.21 (geändert am 12.02.)
| 82 136 2 |

Fisch hat Flügel und trägt Säge oder Sense. Weiß nicht mehr. Manchmal ist sich auch sehr träge. Dann schleppt Werkzeug Frau daher. Andre Fisch hat einen Hammer. Da er spielt mit Doppelkopf. Hängt das Werkzeug wo in Kammer, stinkt wie wie...
Weck du mich auf Schlaf
, Gedicht, veröffentlicht am 12.02.21 (geändert am 13.02.)
| 71 173 5 +1 2 |

Du weckst mich Schlaf, und du, Traum, wirst mich leiten. Schon morgen früh, Tag, machst du richtig ernst. Denn morgen früh beginnt ein neues Streiten mit dir, Schaf Leben, damit du endlich lernst, dass wir uns hoffnungslos nicht mehr in dir...

Texte zum Thema "Erinnerung"

Die Stimme
, Gedicht, veröffentlicht am 19.06.17 (geändert am 18.07.)
| 115 330 2 +1 |

Als ich dereinst mit Otto Sander am Strand auf einer Sandbank stand, da machten wir uns miteinander, kurzum: wir machten uns bekannt. Ich meinte, dass vor vierzig Jahren wir Graßhoff zeitgleich rezitiert. Wir wollten beide mehr erfahren und er...
Lass dich einmal noch verfönen
, Gedicht, veröffentlicht am 12.09.22 (geändert am 27.09.)
| 81 105 7 +8 4 |

Lass dich einmal noch verfönen, / eh der Strompreis explodiert, / der die Welt mit lautem Stöhnen / in das Jenseits transportiert. / Lass ein Sonnenbad uns nehmen, / eh ein Schatten auf uns fällt, / und wir uns der Blößen schämen /...
und winkt zurück
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 03.05.17 (geändert am 17.01.)
| 47 409 7 |

Ich winke meinem Schatten zu und glaube fest, er winkt zurück, wie früher, als er einst wie du verträumt verspielte unser Glück. Nur dass er wie mein Spiegelbild verhalten winkt, dann noch mal ruht, und ahnt, wem dieses Winken gilt und weiß,...

Texte zum Thema "Erkenntnis"

Achtzig
, Prosagedicht, veröffentlicht am 05.03.21 (geändert am 15.03.)
| 58 140 2 |

Gut. Das war die Nacht. Früh zog ich mir noch von Fridolins* Gedichten „Aus dem Hochparterre“ ein paar Zeilen rein. Dann rieselten aus den billigen Nachtklamotten jede Menge schwarze Fusseln auf die Fliesen. Als ob man ein Bad nicht auch...
Das Drehmoment
, Gedicht, veröffentlicht am 15.05.23 (geändert am 23.05.)
| 121 92 9 1 |

Das Drehmoment ist ein Moment, / das man vorm ersten Schluck erkennt. / Es wird durch die Bewegung kenntlich / und wer es weiß, erklärt verständlich: / Wenn man nun mehr als ein Objekt, / das ist etwas, was jeder checkt, / an einen Punkt...
Die Welt ist sonderbar
, Gedicht, veröffentlicht am 22.08.17 (geändert am 28.08.)
| 120 418 2 1 |

Das Einhorn wandelt durch die Wüste und weil es da sein Horn einbüßte, hat es dies sichtbar für die Welt genau auf ein Plateau gestellt. Ein Tuareg sagt: Welch ein Misk, jetzt steht dort noch ein Obelisk. Ein andrer Fall ist das Insekt, dem...
Ein Eselskarren voller Narren
, Gedicht, veröffentlicht am 16.05.17 (geändert am 21.05.)
| 86 452 5 1 |

Es fährt ein Schiff voll lauter Narren, das heißt, es ist ein Eselskarren, den muss nicht mehr der Esel trecken, er kann getrost die Zähne blecken, weil ihn die Narren, halt: die Weisen, auf allen ihren langen Reisen, statt ihn zu peitschen...
Humor ist, gar nichts mitzukriegen
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 21.02.19 (geändert am 09.03.)
| 31 266 9 +1 |

Mit Witzen ist es ganz genau wie beim Geschlechtsverkehr. Die Höhepunkte, so die Pointen und Orgasmen, muss man sich denken. Am besten vor- als hinterher. Den Rest kann man sich schenken.

Texte zum Thema "Ermutigung"

Den ewig Flehenden
, Gedicht, veröffentlicht am 09.10.19 (geändert am 27.10.)
| 65 230 4 +4 1 |

Der Mensch, der bald den Stein verlässt, wenn ihn der Künstler modelliert, hat schon das Firmament so fest im Blick, den noch ein Schleier ziert. Ob er sich regt, bewegt im Sein, die sanfte Zierde abgestreift, oder den Horizont als Schein, als...
Geld
, Gedicht, veröffentlicht am 24.09.19 (geändert am 20.10.)
| 191 219 10 +2 |

Günter Kunert: Um reich zu werden, muss man viel Geld haben. Wir sind zu zweit auf dieser Welt. Darum gilt doppelt: Zeit ist Geld. Und Geld ist Macht und Macht macht an, wir sind bereit, denn wir sind dran. Das Geld liegt auf der Straße direkt...
Heiter die Bass-Tröten
, Gedicht, veröffentlicht am 22.03.17 (geändert am 17.01.)
| 59 481 7 +3 1 |

Es sinken unsre alten Lider. Der Dirigent zeigt wieviel Sprossen. Schon tiriliert der Tenno wider den Chor, der auf verlornem Possen. Hinauf, hinab die Feuerleiter. Ein Freudenfest für Kater Strophen. Und die Pasteten, heiter, heiter, sie...
ins Vaterland, ins teure, schließ dich ein
, Gedicht, veröffentlicht am 15.12.17 (geändert am 25.04.)
| 101 449 14 +6 1 |

Der deutsche Staat, ein Staat von Arschtrompeten und von Grimassenschneidern, ich seh schwarz, in Flügelschuh geschnürte Hofpropheten und Beutelschneidern links und rechts vom Harz, der Staat, den wir als Klaustrophoben haben, (ins Vaterland,...
Liebe ist ein krankes Kind
, Kurzgedicht, Kurztext des Tages am 31.05.19, veröffentlicht am 28.04.19 (geändert am 12.08.)
| 50 324 11 +2 1 |

Verliebt zu sein ist meist gefährlich, denn Liebe ist ein krankes Kind. Man ahnt, dass die Symptome ehrlich, doch nicht, wie virulent sie sind. Im Bett ist man gut aufgehoben. Das weiß man oft schon früh genug. Es heißt, dort schadet wildes...
Man wird das Land wohl bald verkohlen
, Gedicht, veröffentlicht am 02.04.21
| 63 188 2 +1 |

Ein Schatten braucht Gerechtigkeit. Drum wendet er sich ab. Der Spiegel zeigt die Schlechtigkeit. Bald wird er matt und schlapp. In Alma-Ata sucht man noch das Reinheits-Elixier. Ein propprer Tüftler schraubt jedoch verwerflich am Visier. Die...
Nachts bei Licht
, Gedicht, veröffentlicht am 07.05.19 (geändert am 21.05.)
| 93 248 6 +1 1 |

Könnten wir die alten Psalmen noch liturgisch untermauern, tschilpten Spatzen von den Palmen lustig runter: wir bedauern! Hülfe es, die Altchoräle kosmologisch zu behandeln, sollte sich manch arme Seele krähenflügelig verwandeln. Und geläng...
Wär es der Sturm und nicht der Wind
, Gedicht, veröffentlicht am 20.02.23 (geändert am 07.03.)
| 117 93 8 4 |

Ach, wäre es der Sturm, und nicht der Wind, / und zög er uns hinein in diese Wellen, / dann nur, wenn wir zusammen sind, / um uns dem Unheil dieses Meers zu stellen. / Vielleicht, im Kampf mit Fluten Strudeln Schäumen, / geläng es uns...

Texte zum Thema "Erotik"

Kleine Bö
, Gedicht, veröffentlicht am 15.10.18 (geändert am 04.12.)
| 59 181 4 1 |

Kleine Bö, sei mir nicht böse, lupf doch dort, wo nichts darunter. Spiel das Spiel, das amouröse, wo es wilder wird und bunter. Du bist Blüte, ich der Schwärmer, milde bin ich, würdevoller, werde reicher, manchmal ärmer, farbenfroher,...
Man gönnt sich nichts
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 14.12.19 (geändert am 22.12.)
| 49 179 6 |

Ich fass dir kurz mal unters Leder. Du siehst es locker: „Untern Schuh?“ Das wär ein Fall, ent- oder weder, der andre käme noch hinzu. Und der wär echtes Nappa: Ziege. „Wie, du bist imitatberockt, und ahnst es nicht, worauf ich...

Texte zum Thema "Erwachen"

Ein Seufzen ach
, Kurzgedicht, veröffentlicht am 28.10.19 (geändert am 07.11.)
| 47 239 11 +2 2 |

Wenn eine Flöte übrig bliebe, die einzig spielte nur der Wind, ein Lied vom Abschied und der Liebe und dem, was wir gewesen sind, gäb dies der Ewigkeit ein Zeichen, da war etwas, das längst verglüht. Es werden Zeit und Schwere weichen, das...
Ich hab noch einen Spind im Schrank
, Kindergedicht, veröffentlicht am 19.11.21 (geändert am 20.11.)
| 150 77 4 +2 |

Ich hab noch einen Spind im Schrank. Dort heult der Wind. Das macht mich krank. Der Wind, das ist ein Kind vom Sturm. Es nistet unterm Dach im Turm. Der Turm war einstmals noch als Spund ein Floh. Und saß im Fell vom Hund. Dort träumte er in...
Man sieht die Stadt vor Häusern nicht
, Gedicht, veröffentlicht am 02.03.18 (geändert am 17.01.)
| 109 312 6 2 |

Man sieht im Lichterglanz die Stadt vor lauter Häusern nicht und sucht vielleicht nach Straßen oder Leuten, und fragt, was hat das alles denn im Vorübergehn am Unbestimmten und Unvollkommnen zu bedeuten. Der Glanz, die Stadt, die Straßen, und...

Texte zum Thema "Erwartung"

Der Punkt auf dem Yp
, Gedicht, veröffentlicht am 14.02.18 (geändert am 19.03.)
| 66 251 3 |

Ein Wegesrand mit viel Gestrüpp sind wie der Punkt auf einem Yp, wie auf dem Ypsilon der Punkt, entweder hats oder gefunkt, damit man das, was im Gesträuch, so wer mit wem und wir mit euch, gerecht, bequem, nicht bruchstückhaft, sich selbst...
Der Tag nimmt sich Zeit
, Gedicht, veröffentlicht am 07.04.17 (geändert am 17.01.)
| 91 428 4 +1 2 |

Der Morgen lässt den Tag ein wenig warten. Er hüllt sich tief in Wolken und Verdruss. Dann schreibt er noch der Nacht zwei Ansichtskarten, und eine davon wirft er in den Fluss. Dann steht er da und staunt vor lauter Sehnen. Das haben ihm die...
Es ist mir zu spät
, Prosagedicht, veröffentlicht am 21.02.17 (geändert am 18.03.)
| 95 538 3 +1 2 |

Amphibrachysche Ungereimtheit Ich käme gern heute. Doch nun komm ich morgen. Es ist mir zu spät und die Wege sind schlecht. Ich weiß, dass die Frist eh verrinnt und dass jeder vergebene Tag uns das Dasein entstellt. Die Unsicherheit dieser...
ich käme
, Gedicht, veröffentlicht am 12.07.17 (geändert am 07.08.)
| 67 440 5 +2 |

Die Muse hat mit ihrem Fächer, vielleicht auch einer sanften Schwinge, dem Duft des Weines aus dem Becher, der wie in Weben sich verfinge, versucht, mich schwebend zu berühren. Ach, wär ich nicht am falschen Orte, an öder Stätte blinder...
Lasst euch liebe Kinder nicht ertappen
, Verserzählung, veröffentlicht am 28.02.20 (geändert am 02.03.)
| 115 222 1 |

Lasst, liebe Kinder, euch niemals vom Staat beim Geschlechtsverkehr ertappen! Er müsste sonst in der Tat in euren Führungslappen einen Eintrag deplatzieren. Ihr kämt nicht aus dem Stieren, und müsstet soviel berappen, ihr würdet alles...
noch nicht
, Gedicht, veröffentlicht am 22.05.17 (geändert am 17.01.)
| 75 391 6 1 |

Am Morgen geht die Nacht zugrund die Stund zum Weinen geht vorüber Der Sternenhimmel ist verblasst gewichen sind die bösen Träume Die ersten grauen Wolkenschleier hüllen den Tag in einen sanften Tod Die Falter irren von Zeit zu Zeit zu Licht...

Texte zum Thema "Erziehung"

Der Sandmann mit dem Blähbauch
, Kindergedicht, veröffentlicht am 30.11.19 (geändert am 06.01.)
| 96 194 10 +3 |

Kommt der Sandmann mit dem Blähbauch, spräht er Sand euch ins Gesicht. Den entnimmt er seinem Sprähschlauch. Wie, den Sprähschlauch gibt es nicht? Gut. Dann heißt er eben Sprühschlauch, und er sprüht euch voll mit Kies. Rund ums...

Texte zum Thema "Existenz"

Bahnhof
, Gedicht, veröffentlicht am 16.02.19 (geändert am 20.02.)
| 79 260 10 +2 |

Gut. Wenn ich jetzt Bahnhof lese, denk ich: Bahnhof! Alte Zeit. Manche machen ein Gewese. Tut sich eh nichts. Tut mir Leid. Oder Straßen. Gibts denn sowas? Ich geh da lang, wos mir passt. Sitzen ein paar Casanovas und erzähln sich was vom...
Das Wesen der Einmaligkeit
, Gedicht, veröffentlicht am 19.06.18 (geändert am 10.07.)
| 82 245 2 +1 |

Nach fünfzig Jahren Schauspielschule erhielt er die Gelegenheit, beim Kochkurs für gehobne Schwule das Wesen der Einmaligkeit am Saugnapf vier des Fangarms sieben vom Oktopus Hieronymus, der in der Reuse war verblieben im Styx, dem alten...
Der Fuchs und der Waldschrat
, Gedicht, veröffentlicht am 19.03.23
| 153 87 7 +1 1 |

(oder von der Bedeutungslosigkeit / irdischen Seins) / Der Fuchs schleicht nüchtern aus dem Bau / und denkt sich, schönes Wetter heut. / Er wei��, man hält ihn schon für schlau, / ein Umstand, der fast jeden freut. / Schnell schwingt er...
Der Stuntman stund auf einem Bein
, Gedicht, veröffentlicht am 19.12.19 (geändert am 21.01.)
| 125 274 13 +5 1 |

Der Stuntman stund auf einem Bein, stund da und fühlte sich allein. Stund ganz allein und stund und stund und war mit sich allein im Bund. Dann kam ein Hirt und sprach: es wird, dass er mehr fühlt als dass er irrt, denn schläft ihm erst das...

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